Als Neuling im Thema Bandmaschine benötige ich den Rat von Euch Profis:
Gerne würde ich mir eine portable Nagra IV-S für mobile Aufnahmezwecke zulegen. Andererseits habe ich letzthin eine Masterband-Kopie gehört und war begeistert.
Da die Nagra nur Spulen bis 18cm kann und die käuflich zu erwerbenden Masterbänder in der Regel auf 26.5cm Spulen geliefert werden, habe ich mir folgende Optionen überlegt:
A) für die Nagra gibt es einen Adapter, welcher leider sehr schwierig zu bekommen und extrem teuer ist.
B) ich müsste zusätzlich eine "grosse" Maschine kaufen, um das Masterband darauf abzuspielen.
C) alternativ könnte ich bei einem Freund mit einer "grossen" Maschine das Masterband auf die Nagra überspielen (von 15 auf 7.5ips).
D) eine billige "grosse" Maschine kaufen, um das Masterband auf zwei 18cm umzuspulen, sofern die Aufnahme einen geeigneten "Schnittpunkt" in der Hälfte aufweisen sollte.
Folgende Fragen:
1. würde Option D) funktionieren? Bin mir nicht sicher, ob der Nagra-Tonkopf für diese Bänder geeignet ist.
Ich habe den Eindruck, dass ein anständiger Großspuler etwas weniger als eine Masterbandkopie kostet.
Meines erachtens gibt es nicht viel Sinn eine teuere Masterbandkopie zu zerschnippeln oder die Kopie zu kopieren. Und einen Großspuler in der Hinterhand zu haben, kann nie schaden.
niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
meine Meinung zu Deiner Frage gehört in die Kategorie (2), wird aber vielleicht in einem Tonband-Forum nicht gern gehört: Mit höchster Qualität und größter Flexibilität bei Partitionieren auf die 18 cm Spulen bekommst du Dein Vorhaben gelöst, wenn Du die Aufnahme als Digital-Aufzeichnung kaufst und dann vom PC aus auf die Nagra überspielst. Falls der Anbieter der Masterband-Kopien die hier im Forum aus einem anderen Thread bekannte Firma Horchhaus ist: die bieten sowohl Analog-Kopie auf Band als auch Digital-Kopie an. Auf diese Weise kannst Du eine analoge Zwischenspeicherung auf Band mit ihren unvermeidlichen Qualitätsverlusten "sparen" und bekommst nahezu das Original auf Deine Nagra. MfG Kai
Schwisch,'index.php?page=Thread&postID=188820#post188820 schrieb:Bin mir nicht sicher, ob der Nagra-Tonkopf für diese Bänder geeignet ist.
Ich tendiere zu Kais Meinung, hätte aber gern noch mal was von dir zu der zitierten Frage gehört... Wie meinst du das, ob "der" Nagra-Tonkopf (es sind eigentlich drei) für "diese" Bänder geeignet sind? Welche Bänder sprichst du da an?
Die Masterbänder sind in der Regel 1/4 Zoll breit und in Stereo. Gehe ich richtig in der Annahme, dass eine Nagra IV-S den passenden Tonkopf für deren Wiedergabe hat?
Die Nagra IV-S gibt es mit verschiedenen Spurbreiten, meist in 2mm Trennsprur.
Meine Nagra IV-S rauschte bei 19cm wie ein Wasserfall, also weg damit.
Studiobandmaschinen von der ARD haben aber 0,75mm Trennspur, abspielen auf der Nagra geht, nicht aber umgekehrt, da der ungelöschte Mittelrasen mit abgespielt wird und das Rauschen extrem erhöht und gleichzeitig bei gebrauchten Bändern die ungelöschte Modulation von Vollspurbändern mit abtastet!
Eine gute Stereo-Nagra kostet aber weit über 2.000,- €uronen. Dafür bekommt man auch gleich eine Studer, oder mehrere M15A !!
Ich habe mir eine Telefunken M28 VU zugelegt, Alternativ noch den Sony TC D5 PRO, der prima mit Reinmetallbändern klar kommt.
Hochwertigste Außenaufnahmen mache ich eh mit einer M15A - bei E-Musik zusätzlich mit Telcom C4.
rerIn der ARD gab es noch reine Abspielmaschienen wie z.B. die kleine Lyrec, Vollmerino 2002, Nachfolger davon abe WG30 oder abe WG31.
Die Vollmer oder abe's konnten
- 1000m Bänder,
- um 180° schwerkbarer Kopfträger
- Ausgänge in +6dB sym plus asym.
- Telcom C4 optional
- 10W Abhörlautsprecher "gehörrichtig" zur Kontrolle der Mono-Kompatibilität and many more...
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=189099#post189099 schrieb:In der ARD gab es noch reine Abspielmaschienen wie z.B. die kleine Lyrec, Vollmerino 2002, Nachfolger davon abe WG30 oder abe WG31.
Wurden die auch zum Abspielen von Sendebändern eingesetzt oder eher nur zum Cuttern?
Eine Nagra IV-S die wie ein Wasserfall rauscht, ist aber doch wohl eher ein Einzelschicksal! Da war sicher was faul. Oder die Köpfe waren aufmagnetisiert. Damit willst du doch jetzt dem Threaderöffner nicht seine Vorfreude verderben... Die Maschine hat bei 19 cm/s rund 70 dB Ruhegeräuschspannungsabstand. Ein Wasserfall geht anders! ^^
Nämlich so: Schschschschschschsch!!!
Die Wiedergabemaschinen standen in Redaktionen herum, bevor man CDs brennen und Dateien verschicken konnte, in Überspielräumen und im Archiv.
Die ABE Wiedergabeaschinen waren mit ca. 6.000,-DM billiger und brachten die Sicherheit, nicht versehentlich ein Band löschen zu können, waren universell einsetzbar und klanglich in Form der ABE WG31 sogar mit Studer oder M20 / M21 vergleichbar aufgrund gleicher Schaltkreise!
Die Lyrec (Fred oder Frida Stückpreis um 5.000,-DM) hatten keinen Capstan, sondern eine Elektronik verglich Aufwickel und Abwickeldrehzahl und errechnete so die Umdrehungen für die japanischen Flachläufer, die mich irgendwie an den Antrieb der EMT Plattenspieler erinnert.
Ein mit den "dänischen Aktenkoffern" abgespieltes Band mit klassischer Musik war zum weglaufen, so jaulte es.
Geschnitten wurde damit eher selten, denn Sendebänder kamen von M15A's runter - abhängig von der Rhein-Main Grenze;
im Norden vom Main waren Telefunken stärker vertreten, südlich davon mehr Studer, auch Vollmer waren beim SDR und BR früher üblich.
Erst jetzt, nachdem der Markt leer ist, steigen die Preise für ABE WG31, Telefunken M20 und Studer.... :pinch: