Akai GX 4000DS - Dumpfer Klang bei 19cm
#1
Hallo,


Ich bin neu im Bandmaschinen Geschäft und habe direkt mal deine Frage.


Ich habe die oben genannte Maschine erworben, vom Erstbesitzer. Maschine kam an, erst einmal alle Köpfe gereinigt; da war ne Menge Zeug drauf.


Ich hatte mir vorher zum Testen eine SM911 bei Thomann bestellt. Nun habe einen Song über den Rechner aus dem Interface aufs Band aufgenommen. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Klang bei der EQ-Einstellung für die schnellere Geschwindigkeit deutlich dumpfer ist als bei der langsameren.


Entmagnetisieren konnte ich noch nicht, Gerät kommt aber bald.


Die Hülse für 19cm habe ich natürlich vorher draufgesteckt und alle Wege des Bandes gereinigt.


Ich bin davon ausgegangen, dass der Frequenzgang bei höherer Geschwindigkeit ausgewogener sein sollte, ist er aber nun nicht. Aber auch bei bei der Einstellung des EQ auf 3,75 ist es noch lange nicht am Original, es fehlen deutlich Höhen. Ausgesteuert habe ich knapp im Roten Bereich.


Woran könnte es liegen? An der fehlenden Magnetisierumg? Dass die Maschine nicht darauf eingemessen ist? Soll ich mal ein anderes Band probieren, wie das LPR?


Ansonsten habe ich hobbymäßig auch schon EQ's und Compressoren gebaut, könnte also Bauteile ggfs auch austauschen.


Danke für die Tipps im Voraus.
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#2
Hallo,

die ersten Ursachen, die dazu einfallen sind Defekte in der Aufnahme-/Wiedergabe-Entzerrung für 19cm/s oder schiefstehende Tonköpfe (Azimuthfehler). In letzterem Fall sollte es dann allerdings bei 9,5cm/s auch dumpf klingen.
Gibt es vom Vorbesitzer aufgenommene Bänder ? Wenn ja, sind da mehr Höhen drauf ?
Läßt sich der Erstbesitzer noch befragen, ob er sich an der Kopfjustierung versucht hat ?
Um der Sache auf den Grund zu gehen, brauchst du ein Einmessband für die Azimuth-Einstellung oder alternativ ein auf einem einwandfreien Gerät aufgenommenes gleichartiges Band.
Um die Entzerrungen zu überprüfen, brauchst du AKAI-Dokumentation über die Sollfrequenzgänge während Aufnahme und Wiedergabe und Test-Equipment, mit dem man das überprüfen kann.

MfG Kai
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#3
Oder die Tonköpfe sind einfach verschlissen? Die 4000 DS (sofern es eine ist und keine GX-4000 D - oben sind die beiden Bezeichnungen durcheinandergeraten) ist ja schon ein recht betagtes Gerät mit ganz normalen Metallköpfen und möglicherweise sehr vielen Betriebsstunden.

(edit) Nee, Unsinn. Das würde nicht erklären, warum es bei 9,5 cm/s offenbar in Ordnung ist.
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#4
Hallo, und erst einmal herzlichen Dank für eure Antworten.

Es ist die Maschine mit den GX, also den Glas-Ferrit Köpfen. Es sind ältere Bänder dabei, ich habe gerade mal testweise die Bänder durchgehört. Nahezu alle sind auf 9,5 aufgenommen und auf 4-Spur. Da ich auf die Schnelle den Adapter nicht mehr abbekommen habe, konnte ich die auf langsamere Geschwindikeit nicht testen. Es war ein Band dabei, dass offenbar auf 19cm aufgenommen wurde; das war allerdings so alt und abgerockt, dass die ollen Schlager darauf nicht wirklich ein Indikator sein können, um die Höhenwiedergabe zu beurteilen Smile

Dann habe ich aber noch ein Band gefunden, das neuer wirkte und gelöscht oder leer war. Dort habe ich dann nochmals aufgenommen. Ein ähnliches Ergebnis.

Auf 9,5 klang es recht gut, etwas weniger Bass oder etwas mehr Höhen, ganz genau konnte ich es nicht erkennen.Aber für mich ein gutes Ergebnis. Im Datenblatt steht, bei 9,5cm +-3dB bei 16khz; bei 19cm +-3dB bei 24khz. Das war dann aber ganz eindeutig nicht der Fall, sobald ich auf den Entzerrer auf 19cm umgeschaltet hatte (dabei war es egal, ob ob ich den EQ bei den Aufnahme drin hatte), wieder sehr dumpf und ein Frequenzabfall bei etwa 8-10khz. Ich habe dann mal testweise das Band an dem Kopft vorsichtig rangedrückt, aber da änderte sich dann auch nicht viel, außer den erwarteten Schwankungen.

Eine eigene Einmessung traue ich mirr jetzt noch nicht zu, dazu bräuchte ich ja auch ein Band. Ein Oszilloskop (oder Oszillosgraph?) besitze ich nicht, könnte ich höchstens digital im Rechner machen, aber meine Kenntnisse diesbezüglich sind auch eher rudimentär. Die Schrauben sind jedoch mit Lack versiegelt, ich gehe davon aus, dass das der Erstlack ist. Der Besitzer ist verstorben, der wird dazu nix mehr sagen können.

Ansonsten ist noch der Input-Regler für die Aussteuerung kratzig und sorgt für unregelmäßige Verteilung des Levels. Das Service-Manual, das ich besitze ist leider von sehr schlechter Qualität, kann da nix genaues sehen, aber ich gehe davon aus, dass entweder etwas Kontaktspray oder ein neuer Poti da kein Problem sein sollten.


Von daher meine Pläne:

1.) Entmagenstisierung durchführen (ssobald Gerät da)
2.) Kiste aufschreiben und Innenleben begutachten, offensichtliche Defekte lokalisieren mit Augenmerk auf Entzerrungschaltung im Rahmen meiner Kompetenz (Kondensatoren, etc.)
3.) Wenn dann kein Erfolg, den Profis überlassen

Ansonsten muss ich sagen, finde ich den Klang ganz schön, zur Verdichtung und Entschärfung von selber aufgenommen Songs wirklich interessant bei satter Aussteuerung im roten Bereich Smile. Sieht auch schick aus auf meinem Rack, mein Sohn kommt auch da nicht dran, kann also nicht kaputt gehen Smile Macht schon Spaß, die gute alter Analog-Technik zu bedienen und die Akai ist da ja schon ein guter Klotz Mechanik.

Bin gespannt, was mich innen erwartet. Weitere Tipps, Tricks und Links sind herzlich willkommen.

Sonnige Grüße!

Mike
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#5
Ich würde den Fehler bei der Entzerrungsumschaltung suchen. Die Maschine besitzt doch sicher die berüchtigten japanischen Schiebeschalter.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#6
Hallo Mike,

Musik ist auch nicht gerade das verläßlichste Testsignal zur "schätzenden" Frequenzgang-Beurteilung, weil da in der Regel kein gleichverteiltes Tonspektrum drin enthalten ist. Noch schlechter ist man deran, wenn man das Original nicht kennt oder gerade gehört hat.
Besser geeignet ist "weißes" Rauschen bei -20 dB Aussteuerung oder "rosa" Rauschen, bei dem man höher aussteuern darf, ohne Probleme mit der veringerten Höhenaussteuerbarkeit von Bändern und der Höhen-Anhebung in der Aufnahme-Entzerrung zu bekommen.
Geeignete Rauschgeneratoren gibt es im Elektronik-Bausatzhandel und auch als Schaltungsvorschläge im Internet bzw. der Elektronik-Literatur. Im einfachsten Fall kann man auch mal seinen UKW-Tuner auf einen freien Kanal einstellen (am besten auch noch Antenne bzw. Kabel abgezogen). Dann kommt da ein schönes Rauschen mit dem De-Emphasis-Tiefpass-Verhalten von 3,16 kHz raus. Das ergibt auch ein für Testzwecke geeignetes Signal mit einem Frequenzgang weder "weiß" noch "rosa" sondern dazwischen. Das ist dann besser für Vor- und Hinter-Band Vergleiche geeignet: du kannst ja ständig hin- und herschalten. Nur die Bass-Beurteilung wird etwas schwerfallen, wenn du nicht über einen Klangeinsteller mit Bassanhebung abhören kannst.
Einen Hardware-Oszillographen brauchst du für Messung heutzutage auch nicht mehr. Es gibt etliche Programme, die solche Möglichkeiten auf dem PC über die Soundkarte realisieren. Mit denen kannst du sowohl das Signal Oszi-mäßig (natürlich mit einer kleinen Verzögerung) als auch spektral nach Fouriertransformation (FFT) anschauen. Einige dieser Programme und andere dedizierte Tongenerator-Programme können übrigens auch Rauschen über die Soundkarte erzeugen (und natürlich Sinus/Cosinus etc.).
Es gibt auch Programme mit denen du die Aufnahme und Wiedergabe-Frequenzgänge einzeln und "über alles" ausmessen kannst.

MfG Kai
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#7
Also, schieben muss man da nix. Sind Knöpfe, aber ich weiß noch nicht, wie es von innen aussieht.

Das mit dem Rauschen ist mir auch schon in den Sinn gekommen, da muss ich allerdings noch bisschen was dazu lesen. Die Tatsache aber, dass es doch eher sehr dumpf klingt im Vergleich zum Original, legt m.E. nahe, dass da in der Tat etwas nicht stimmt mit der Entzerrungsschaltung.

Aber ich werde ausgiebig testen, mein Interface hat schon mal nen Analyzer (Fireface), da kann man schon bisschen was sehen.Weiß gar nicht, ob der auch einen Oszillosdingens hat, werde ich in Erfahrung bringen. Leider fehlt eher die Zeit, aber dafür bleibt es spannend Smile

Und: es muss jetzt nicht total perfekt sein, ein schöner, analoger Schliff reicht mir schon Smile
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#8
Ich habe jetzt gerade ein sehr schönes Video gefunden, in dem wine komplette Restauration gezeigt wird. Alleine das PCB auszubauen, world schon recut abentwuerlich.

Und tatsachlich scheint der EQ Schalter so ein lustiger Schiebeschalter zu sein. Wer Interesse hat : PCB ab ca. 10 Min zu sehen

https://youtu.be/JeDZUdxBbrk
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#9
Das Abenteuer wird für denjenigen, der das zum ersten Mal macht, auch nur gut ausgehen, wenn man genau Buch führt, welchen Draht man wo abgelötet hat und welches mechanische Teil wohin gehört...
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#10
Genau das habe ich mir auch gedacht. Ich schau mal, ob ich bei offenem Gerät etwas sehe. Ansonsten wohl eher Werkstatt Smile
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#11
Welche Software wäre denn zB empfehlenswert? Habe einiges gefunden kann das aber irgendwie nicht richtig einschätzen. Danke Smile
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#12
Auch wenn du da weit und breit keinen Schiebeschalter sichten kannst, solltest du doch erstmal dem von Bitbrain geäußerten Verdacht auf Fehlfunktion des Entzerrungs-Umschalters nachgehen.
Also gucken, wo sitzt das Ding, kommt man ran, kann man es reinigen oder mit Ent-Oxydantien "fluten" etc. oder muß man es ausbauen und wie der Restaurateur in dem YuTube-Video sagte, mit der Messigbürste blank putzen.
Manchmal hilft auch, einen Sonntagnachmittag lang mit der freien Hand (die die nicht eine Bierflasche oder ähnliches hält) unermüdlich den Umschalter betätigen. Mit etwas Glück tut er dann irgendwann wieder was er soll. (Falls es daran lag).
Bevor ich da mit Software rangehe, würde ich erstmal die erkennbaren Schaltfunktionen mit einem Ohmmeter oder Durchgangsprüfer auf korrekte Funktion überprüfen. Also im Schaltbild gucken, wo müssen bei 19cm/s Schalter geschlossen sein, wo offen, und checken ob das auch so ist. Wenn du da eine Diskrepanz findest, bist du der Ursache schon deutlich näher. Wenn nicht, stehen als nächstes die Bauelemente des Entzerrerteils unter starkem Tatverdacht.

MfGKai
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#13
Hallo,

ich vermute, da ist an dem Entzerrungsschalter gar nichts kaputt.

Mike schreibt, dass der Klang höhenärmer wird, wenn er auf die Entzerrung für 19 cm/s umschaltet! Das ist doch korrekt so, den bei 19 werden die Höhen weniger stark angehoben als bei 9,5 (Zeitkonstanten 50 µs bei 19 und 90 µs bei 9,5). Der Grund wird das Band sein. Das SM911 ist ein Standardband mit 50 µ Gesamtdicke, das von sich aus für Viertelspurmaschinen schon sehr ungeeignet ist, weil es nicht schmiegsam genug ist. Für Viertelspur ist Doppelspielband (26 µ) optimal, mindestens aber Langspielband (35 µ dick).

Außerdem ist die Maschine mit Sicherheit auf eine der damaligen Bandsorten eingemessen, gern auf Ampex, Scotch oder Ähnliches, deren magnetische Eigenschaften nicht mit den heutigen europäischen Bändern harmonieren.

Ein aussagekräftiges Foto von den Köpfen hilft auch immer bei der Ferndiagnose! Abnutzung und/oder Azimutdejustage können ebenfalls Ursachen für das beschriebene Verhalten sein.

Ich vermute, mit einem anderen Band und der Einmessung, insbesondere der Biasspannung auf dasselbe werden die Probleme behoben sein. Smile

LG Holgi
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#14
Hallo Holgi,

daß ein ungeeignetes Band benutzt wurde, hab ich übersehen, zumal mir diese neueren Typen nicht geläufig sind. Ich hab jahrzentelang nur Doppelspielband benutzt.
Deinem ersten Argument kann ich aber nicht folgen:
In jedem Fall ist eine Entzerrung so ausgelegt, daß sie unanbhängig von der Bandgeschwindigkeit (im Rahmen der technischen Möglichkeiten) einen flachen Frequenzgang erzeugt, trotz der geringeren Höhenanhebung bei 19cm/s. Die ist ja nur geringer, weil das (richtige) Band bei der höheren Geschwindigkeit weniger Höhenabfall hat, also weniger Anhebung ausreicht, um die "Verluste" wieder auszugleichen. Deshalb sollte es bei 19 cm/s nicht dumpfer klingen als bei 9,5 cm/s (angenommen, daß in beiden Fällen die Frequenzgänge über das Hörvermögen eines "mittelalterlichen" Menschen hinausgehen).

Leider gibt es ja anscheinend gar keine Doppelspielbänder mehr aus aktueller Produktion.

MfG Kai
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#15
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=188238#post188238 schrieb:Deinem ersten Argument kann ich aber nicht folgen:
In jedem Fall ist eine Entzerrung so ausgelegt, daß sie unanbhängig von der Bandgeschwindigkeit (im Rahmen der technischen Möglichkeiten) einen flachen Frequenzgang erzeugt, trotz der geringeren Höhenanhebung bei 19cm/s. Die ist ja nur geringer, weil das (richtige) Band bei der höheren Geschwindigkeit weniger Höhenabfall hat, also weniger Anhebung ausreicht, um die "Verluste" wieder auszugleichen. Deshalb sollte es bei 19 cm/s nicht dumpfer klingen als bei 9,5 cm/s (angenommen, daß in beiden Fällen die Frequenzgänge über das Hörvermögen eines "mittelalterlichen" Menschen hinausgehen).
Lieber Kai,
hast du dir die hier besprochene Maschine schon mal angesehen? Im Netz gibt es unzählige Bilder davon.
Daraus, und aus dem ersten Post kann man ersehen, dass die Akai einen von Hand zu betätigenden Umschalter für die Entzerrung besitzt, wie viele der japanischen Maschinen seinerzeit! Damit ist deine Frage denn wohl beantwortet. Wink Rolleyes

LG Holgi
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#16
Hallo Holgi,

ehrlich gesagt nein.
Ich bin (offenbar naiverweise) davon ausgegangen, daß etwas vernünftiges gebaut wurde und daß ein Gerät vernünftig bedient wird.
Es ist aber absoluter Unfug, eine falsche Wiedergabe-Entzerrung einschalten zu können, und das auch zu tun.
Für die Klangeinstellung sind die Bass- und Höhenregler am Verstärker da.
Dann muß man ja befürchten, daß auch garnicht die richtige Aufnahme-Entzerrung für die jeweilige Geschwindigkeit eingeschaltet wurde.
Da hat AKAI offenbar von zuviel Mitdenken beim Anwender vorausgesetzt.
Um solche primitiven Geräte sollte man einen Bogen machen oder erstmal das Bedienungs-Manual auswendig lernen.
Also Mike, nix für ungut, aber da must du wohl erst noch mal checken, ob du bei den beiden Geschwindigkeiten bei Aufnahme und Wiedergabe jeweils die richtige Entzerrung eingeschaltet hattest, andernfalls nochmal wiederholen (dann möglichst aber mit Langspielband oder gar Doppelspielband), und prüfen ob noch Anlaß zur Kritik am Gerät besteht.

MfG Kai
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#17
Hallo Kai,

Mike hat doch beschrieben, dass der Fehler sogar bei der Entzerrung für 9,5 cm/s auftritt, wenn das Band mit 19 cm/s läuft und da sollten eigentlich zu viele Höhen vorhanden sein.

Akai hat übrigens viele Geräte mit getrennten Geschwindigkeits- und Entzerrungsschaltern gebaut. Bei mir stehen eine X-200D, X-201D und eine GX-220D als Beispiel herum.


niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#18
Hallo Niels,

die Beurteilung von dem Verhalten bei 9,5cm/s klang teilweise zufrieden und vermittelte den Eindruck, daß das "Problem" bei 19cm/s besteht. Bei der Ferndiagnose muß man sich darauf verlassen können, daß möglichst präzise und neutrale Informationen geliefert werden, sonst kommt man nicht zum Ziel. Vor allen Dingen muß eben auch gewährleistet sein, daß das Gerät nach Regeln der Kunst Technik benutzt wurde. Es macht keinen Spaß nach "Fehlern" eines Gerätes zu suchen, die auf eventuell auf Fehlbedienung oder falscher Erwartungshaltung des Benutzers beruhen.
Insofern wäre es hilfreich, wenn Mike noch genauere Angaben zu dem Fehler liefern könnte.

MfG Kai
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#19
Manchmal hilft es, konkrete Fragen zu stellen, wenn der Sachverhalt für ein Urteil nicht hinreichend transparent erscheint:

Also, Mike:

1. Aufnahmen mit der Bandgeschwindigkeit 9,5 cm/s mit der dazugehörigen Entzerrereinstellung klingen zufriedenstellend?

2. Aufnahme mit der Bandgeschwindigkeit 19 cm/s mit der dazugehörigen Entzerrereinstellung klingt zu dumpf?

3. Verwendet wurde in beiden Fällen ein SM 911?

4. Auch bei der Verwendung eines anderen Bandes werden die Ergebnisse aus 1. und 2. reproduziert?


Kai hat Recht, wir müssen zuerst einen Bedienfehler ausschließen.

niels

Deshalb noch:

5. Die mangelnde Höhenwiedergabe bei der Bandgeschwindigkeit 19 cm/s bleibt bestehen, selbst wenn der EQ (absichtlich) auf eine geringere Geschwindigkeit eingestellt wird, was eigentlich zu einer überhöhung der höheren Frequenzen führen müsste?
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#20
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=188243#post188243 schrieb:Es ist aber absoluter Unfug, eine falsche Wiedergabe-Entzerrung einschalten zu können, und das auch zu tun.

Grundsätzlich "einschalten zu können" ist sicher kein Unfug (bei Tapedecks im Übrigen oft anzutreffen) und dem sparsamen Schaltungslayout dieser Geräte geschuldet. Allerdings "das auch zu tun" (d.h. die falsche Entzerrung zu wählen) ist eine klare Fehlbedienung - keine Frage. Wenn ich mich recht entsinne, kann man diese Gerätetype ohnehin nur für eine Geschwindigkeit einmessen (9,5 cm/s) , die Umschaltung der Entzerrung bei den beiden anderen Geschwindigkeiten ist dann meiner Ansicht nach ein Kompromis. Insofern kein Wunder, wenn die Maschine mit SM911 nicht so recht will zumal man - wie schon an anderer Stelle erwähnt - mit dem dicken Band bei dieser Maschine keine Freude hat. Vor allem nicht, wenn sie auf eine andere Bandsorte eingestellt ist. Ihre Nachfolgerin, die GX4000D wurde laut SM ab Werk auf Scotch 211 eingestellt, das könnte bei der DS ähnlich sein.

Dies sei aber nur am Rande erwähnt. Ob hier wirklich ein Fehler vorliegt, legt allenfalls eine systematische Eingrenzung an den Tag. Wie also von Niels bereits vorgeschlagen...

Gruß
P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#21
Wobei mir ein Blick auf die Rückseite einer Scotch-Schachtel zeigt, dass das Scotch 211 auch ein Standardband ist (211 Standard-, 212 Langspiel-, 213 Doppelspiel-, 214 Dreifachspielband).
Das "Dicken-Argument" scheint mir daher zweitrangig zu sein.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#22
Standardlänge - ja. Aber deshalb auch zwingend 50 µm dick? Ich glaube, das 211 ist dünner... ...mag aber wirklich zweitrangig sein. (Wobei meine GX4000D mit einem LGR50 nicht wirklich harmonierte...)

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#23
Zu dem Scotch 211 findet man leider so gut wie keine Infos im Netz, außer Fragen nach Infos über 211! Big Grin
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#24
Mehr als dies habe ich auch nicht gefunden:

http://www.aes.org/aeshc/docs/3mtape/aorprod-si.pdf

Demnach sollte das 211 46.2 µm stark sein. Was aber bei dem eigenltichen Problem nicht weiterhilft.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#25
Wow. Erstmal herzlichen Dank für eure zahlreichen und sehr informativen Beiträge und eure Mühe, die ihr euch macht. Ich merke, dass ich mich noch viel tiefer in die Materie einarbeiten muss.

Ich versuche mich dann mal an den Fragen, die von Nils gestellt wurden:

niels,'index.php?page=Thread&postID=188253#post188253 schrieb:Manchmal hilft es, konkrete Fragen zu stellen, wenn der Sachverhalt für ein Urteil nicht hinreichend transparent erscheint:

Also, Mike:

1. Aufnahmen mit der Bandgeschwindigkeit 9,5 cm/s mit der dazugehörigen Entzerrereinstellung klingen zufriedenstellend?

2. Aufnahme mit der Bandgeschwindigkeit 19 cm/s mit der dazugehörigen Entzerrereinstellung klingt zu dumpf?

3. Verwendet wurde in beiden Fällen ein SM 911?

4. Auch bei der Verwendung eines anderen Bandes werden die Ergebnisse aus 1. und 2. reproduziert?


Kai hat Recht, wir müssen zuerst einen Bedienfehler ausschließen.

niels

Deshalb noch:

5. Die mangelnde Höhenwiedergabe bei der Bandgeschwindigkeit 19 cm/s bleibt bestehen, selbst wenn der EQ (absichtlich) auf eine geringere Geschwindigkeit eingestellt wird, was eigentlich zu einer überhöhung der höheren Frequenzen führen müsste?


1) Aufnahme mit 9,5cm mit entsprechender Entzerrungseinstellung zufriedenstellend, aber nicht wirklich prickelnd, auch eher dumpf,

2)Aufnahme mit 19cm klingt mit entsprechner Entzerrer Einstellung dumpf.

3) Verwendet wurden gerade zwei verschiedene Bänder, einmal das SM911 und ein altes Band, das ich dazu bekam, ein Shamrock 1/2 mil. Polyester 1/4 inch, 686 Meter. Ob das wirklich da drin war, weiß ich natürlich nicht, stand auf der Box Smile

4)Ja, bei den Bändern siehe oben, ebenfalls gleiche Ergebnisse. Das neuer Band klingt etwas frischer.

5) Nein, die Frequenzen werden deutlich angehoben, ab ca. 5khz bis 20khz Pi mal Daumen laut Spektrum-Analyzer um ein paar dB und auch die Stereobreite nimmt zu, was vermutlich daran liegt, dass die höheren Frequenzen im Stereospektrum bei dem abgespielten Song außen liegen.

Ich habe gerade zum Vergleich den Song zuerst auf das olle Shamrock und dann auf das SM911 Band jeweils auf 3,75 und 9,5 aufgenommen . Die Spuren wieder in den Rechner rein geführt. Die Aufnahme geschah jeweils mit der für die Geschwindikeit angegeben Entzerrung. Beim Überspielen in den Rechner habe ich dann nach einiger Zeit die Entzerrungseinstellung gewechselt, und zwar bei allen Spuren, um einen direkten Vergleich zu haben.

Das Ergebnis ist folgendes, bei beiden Bändern gleich reproduzierbar:

Der Klang ist in der niederigen Geschwindigkeit generell spürbar schlechter. Der Klang des neuen Bandes ist sauber als der des alten.

Der Klang bei der höheren Geschwindikeit ist gegenüber der niederigen besser. Allerdings ist er erst bei der Entzerrung auf 3,75 höhenreicher und für mich als Laien, der nur Tapesimulationen kennt, durchaus akzeptabel, aber wenn möglich gerne noch ausbaubar Smile Klar, dass da jetzt kein Studer-Sound rauskommt, muss aber auch nicht. Meine Wünsche sind ein schöner Analoger, warmer, bei entsprechender Aussteuerung auch dichterer Sound. Das sollte gehen, oder?

Ich muss sagen, ich bin mir nicht sicher, ob es es überhaupt einen Effekt hat, ob ich die Entzerrung vor der Aufnahme entsprechend einschalte, auch wenn es das Manual so beschreibt. Nach einigen Tests gestern hatte ich nicht den Eindruck, dass es da einen Unterschied mache. Aber ich hatte gestern Abend so viele Testfiles, dass ich irgendwann total den Überlick verloren habe.

Ich habe hier mal aus dem Service Manual die Schritte zur Justierung rauskopiert und angehangen. Dort wird das Scotch erwähnt, allerdings interessanter Weise bei 3,75ips. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das alles so verstehe.

Ich wohne in Köln und wir haben hier das Revox-Service-Center. Wenn ich irgendwann nicht weiterkomme, sollen die da mal einen Blick darauf werfen. Aber ich mache das Gerät mal auf, um zu schauen, ob ich irgendetwas direkt sehen kann. Aber ich glaube, die Platine auszubauen und daran rumzufummeln, ist mir nicht ganz geheuer, auch wenn ich recht gut mit Lötkolben umgehen kann. Aber na ja, mal sehen, wer weiß, ich bin da ja sehr experimentierfreudig.

Ich hänge auch noch mal ein, zwei Fotos von den Köpfen dran, sind allerdings nicht so dolle geworden, teilweise mit gelben Streifen von der Lichtquelle. Auch noch nicht ganz sauber, weil ich keine Reinigungsflüssigkeit mehr hatte. Aber macht auf jeden Fall Spaß, sich mit der alten Technik zu befassen, wenn meine Auffassungsvermögen derzeit auch etwas überläuft Wink

Aber nochmals besten Dank für eure Mühe, ich habe nicht mit so viel Resonanz gerechnet.

P.S.: Lade gleich noch das Manual und das Service Manual auf den Server hoch, wenn ich das kann Wink

Einen schönen Sonntag Abaned noch.


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#26
Für mich sieht es so aus, als ob der Wiedergabekopf schief steht. Das kann natürlich auch durch Aufnahmeperspektive und Weitwinkel kommen....
Wenn das wirklich so ist, ist der Höhenverlust nicht verwunderlich. Kannst du noch mal ein paar Fotos aus anderer Richtung machen (Wiedergabekopf genau von vorn und die Köpfe von oben)? Ist die Azimutschraube noch mit Sicherungslack versehen oder sieht man, dass da einer dran rumgedreht hat?

Diese ausgestanzten Blech-Bandführungen übrigens....nicht gerade bandschonende Präzisionstechnik! :thumbdown:
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#27
Hallo,
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=188234#post188234 schrieb:ich vermute, da ist an dem Entzerrungsschalter gar nichts kaputt.

Mike schreibt, dass der Klang höhenärmer wird, wenn er auf die Entzerrung für 19 cm/s umschaltet! Das ist doch korrekt so, den bei 19 werden die Höhen weniger stark angehoben als bei 9,5 (Zeitkonstanten 50 µs bei 19 und 90 µs bei 9,5). Der Grund wird das Band sein. Das SM911 ist ein Standardband mit 50 µ Gesamtdicke, das von sich aus für Viertelspurmaschinen schon sehr ungeeignet ist, weil es nicht schmiegsam genug ist. Für Viertelspur ist Doppelspielband (26 µ) optimal, mindestens aber Langspielband (35 µ dick).

Außerdem ist die Maschine mit Sicherheit auf eine der damaligen Bandsorten eingemessen, gern auf Ampex, Scotch oder Ähnliches, deren magnetische Eigenschaften nicht mit den heutigen europäischen Bändern harmonieren.

Ein aussagekräftiges Foto von den Köpfen hilft auch immer bei der Ferndiagnose! Abnutzung und/oder Azimutdejustage können ebenfalls Ursachen für das beschriebene Verhalten sein.

Ich vermute, mit einem anderen Band und der Einmessung, insbesondere der Biasspannung auf dasselbe werden die Probleme behoben sein. Smile

LG Holgi
Hallo Holgi,

vielen Dank! Aber ist es denn nicht so, das das Frequenzspektrum bei 19cm deutlich höher liegt? Lt. Hersteller bis 24khz. Obwohl die Frequenzen ja vorhanden sind, also nicht abgeschnitten, nur eben deutlich gedämpft werden. Viele Grüße!
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#28
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=188269#post188269 schrieb:Für mich sieht es so aus, als ob der Wiedergabekopf schief steht. Das kann natürlich auch durch Aufnahmeperspektive und Weitwinkel kommen....
Wenn das wirklich so ist, ist der Höhenverlust nicht verwunderlich. Kannst du noch mal ein paar Fotos aus anderer Richtung machen (Wiedergabekopf genau von vorn und die Köpfe von oben)? Ist die Azimutschraube noch mit Sicherungslack versehen oder sieht man, dass da einer dran rumgedreht hat?

Diese ausgestanzten Blech-Bandführungen übrigens....nicht gerade bandschonende Präzisionstechnik! :thumbdown:
Hier mal noch drei Fotos. Danke Smile


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#29
Danke.
Optisch scheint der Kopf doch gerade zu stehen. Und die Schrauben für die Azimuteinstellung sind gar nicht verlackt. Theoretisch könnte da also einer dran rumgedreht haben...

Du schrubst:
"Aber ist es denn nicht so, das(s) das Frequenzspektrum bei 19cm deutlich höher liegt? Lt. Hersteller bis 24khz. Obwohl die Frequenzen ja vorhanden sind, also nicht abgeschnitten, nur eben deutlich gedämpft werden."...

Natürlich reicht die obere Grenzfrequenz bei 19 cm/s weiter rauf als bei 9,5. Bei 19 ist bei deiner Akai bei 24 kHz Schluss, bei 9,5 bei 19 kHz. Das kommt daher, dass kleine Wellenlängen (hohe Frequenzen) bei größerer Geschwindigkeit und gegebener Spaltbreite mehr Platz auf dem Band bekommen und daher besser aufzuzeichnen sind. Wenn die Wellenlänge kürzer als die Spaltbreite ist, kann sie überhaupt nicht mehr aufs Band gebracht werden.
Aber: Bei einer korrekt auf eine bestimmte Bandsorte eingemessenen Maschine wirst du beim Umschalten Source/Tape, also Vorband/Hinterband, keinen wirklichen Unterschied hören! Vorausgesetzt, die Maschine hat Abgleichmöglichkeiten für beide Bandgeschwindigkeiten (was hier aber nicht der Fall ist), kann man die Frequenzkurve so gerade wie möglich hinziehen, abgesehen von kleinen Welligkeiten im Tieftonbereich, den sog. Kopfspiegelresonanzen, und ein bisschen Berg und Tal im höheren Frequenzbereich, was aber meist innerhalb 2 dB liegt. Bei einer der beiden Geschwindigkeiten kann man auch die GX 4000 sauber einmessen, wobei sich die Höhere anbietet.
Als Beispiel hier mal die gemessene Über-Alles-Frequenzkurve einer Revox A77 bei 19 cm/s nach der Überholung und Einmessung:

   

Du selbst und deine Ohren sind ohnehin nicht in der Lage, Frequenzen oberhalb x Hertz zu hören, abhängig vom Alter und persönlichen Faktoren. Ich weiß nicht wie alt du bist, aber 19 kHz hören nur Kleinkinder. Mit 30 hört man im Schnitt nur noch 14-16 kHz, mit 50 noch 11-14 kHz. Ich höre mit 62 noch knapp 10 kHz. Womit ich sagen will, dass du bei einer korrekt eingemessenen Kiste im Klang zwischen 9,5 und 19 keinen signifikanten Unterschied hören wirst. Die Limitierungen der kleineren Geschwindigkeit liegen woanders: die Höhenaussteuerbarkeit geht um 5-6 dB zurück, der Klirrfaktor bei Vollaussteuerung steigt, der Ruhegeräuschspannungsabstand wird geringer und die Gleichlaufschwankungen nehmen geringfügig zu.

So sieht das aus. Zusammenfassung: bei einer korrekt eingemessenen Maschine gibt es keine gravierenden Klang- und Pegelunterschiede zwischen 19 und 9,5 und ebenso keine zwischen Vor- und Hinterband. Eine solche Maschine "klingt" nicht, sondern verhält sich im Idealfall wie ein Kabel.
Bei einer Revox oder jeder beliebigen Studiomaschine z.B. kannst du dich von diesen Aussagen leicht überzeugen, da sie getrennte Bias- und Equalizertrimmer für jede Geschwindigkeit haben. Wenn richtig eingemessen, kann man kaum unterscheiden, welche Geschwindigkeit eingestellt ist, wenn man es nicht sieht.
Bei deiner Akai wird man nur eine Bandgeschwindigkeit einigermaßen einmessen können (ich kenne das von meiner GX210D, die klingt bei 9,5 immer deutlich höhenlastig, da auf 19 eingemessen!). Eine Einmessung liefert immer nur bei einer Bandsorte ein optimales Ergebnis!

Übrigens kannst du Shamrock-Band, von dem ich vorhin las, mit gutem Gewissen in den Orkus werfen. ^^

Die einzige für Amateurgeräte noch neu hergestellte Bandsorte ist Pyral LPR35, ein rückseitenbeschichtetes Langspielband mit sehr guten Eigenschaften.

LG Holgi
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#30
Hallo Holger,

Vielen Dank! Also, ich bin fast vierzig und kenne natürlich das Phänomen mit der abnehmenden Höhen Wahrnehmung im Alter. Aber da ich ja Hobby-Homerecordler bin und offensichtlich lt. Ohrenarzt noch recht gute Ohren habe, glaube ich fallen mir db-Unterschiede um die 18-20 khz schon noch auf, kann natürlich aber auch sein, dass es dann auch eher die anderen Frequenzen sind, die da mit abgesenkt werden, wenn ich einen HiCut Filter reinmachen oder absenken.

Wenn ich deine Antwort richtig interpretiere, könnte es naheliegen, dass die Maschine auf 9,5 eingemessen wurde.

Wäre es ratsam, mal selbst testweise an der Azimuth -Schraube zu drehen und die Bias Schraube zu verstellen oder macht das eher noch alles schlimmer oder gar unbraubar?

Ich tendiere dazu, das Gerät mal beim Revox Service Center vorbeizubringen , damit die da mal nrn Blick drauf werfen und dann ggfs vernünftig einmessen.

Anderseits sollte der Aufwand vorher abgeschätzt werden, denn je nachdem was die so machen, kommt man ja ggfs schon in preisliche Gefilde einer revidierten A77 Smile

Müde Grüße

Mike
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#31
Mike76,'index.php?page=Thread&postID=188285#post188285 schrieb:Wäre es ratsam, mal selbst testweise an der Azimuth -Schraube zu drehen und die Bias Schraube zu verstellen oder macht das eher noch alles schlimmer oder gar unbraubar?

Die Antwort lautet jein.
Die Azimutschraube ist nicht das große Problem: Man nehme ein Rauschsignal mit mäßigem Pegel (-10 dB) auf, etwa vom Tuner ohne Antenne, schalte die Maschine auf Tape, also Hinterband, und den zum Abhören benutzten Verstärker auf Mono. Wenn der keine Monotaste hat, muss man zum Lötkolben greifen und an geeigneter Stelle die Kanäle parallelschalten. Dann drehe man an der Azimutschraube und lausche. Der Azimut von Aufnahme- und Wiedergabekopf stimmt überein, wenn das Rauschen hinter Band am hellsten klingt.

Die Bias-Schraube würde ich dir eher nicht ans Herz legen, zumal es davon zwei gibt. Mit der Biaseinstellung ändert sich auch der Aufsprechpegel, der dann auch noch wieder korrigiert werden müsste und das bei beiden Kanälen auf gleichen Pegel. Und damit wären wir fast schon bei einer Komplett-Einmessung... :S
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#32
Lieber Holgi,

Ich danke Dir dir für deine Antwort. Aber ich habe den Fehler glaube ich lokalisiert.

Ich habe gerade ein altes Band genommen, aufgenommen. Zurück gespielt, wieder höhenarm. Kiste mal aufgeschraubt, ziemlich chaotisches Kabelwirrwarr. Nix gesehen, was mir auffällig erschien.

Aber dann: kam ich auf die glorreiche Idee, doch auch mal das Tape selber am Kopfhörer Ausgang statt nur über die Ruckspielung in den Rechner zu hören. Und siehe da: es gibt praktisch keinen Unterschied zum Original für mich hörbar, wenn ich den Kopfhörer umstecken. Zmschaltung auf 3,5 deutlich hohenreicher, viel mehr als das original. Juhuu, ein erster Erfolg Smile Ich wechsle jetzt noch mal die Kabel aus, aber ich denke, es muss irgendetwas mit dem Ausgang zu tun haben, oder? Aufgeregte Grüße
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#33
Nachtrag: hat nix gebracht. Habe das Kabel vom Input genommen, klappt is bei der Aufnahme offenbar ganz gut...
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#34
Ich habe mir jetzt mal das Schaltbild angeguckt, aber leider übersteigt das meine Kompetenzen. Letztendlich laufen der Phones Ausgang und die Line Outs ja irgendwie zusammen, weswegen der Output Regler ja sowohl die Kopfhörer Lautstärke als auch die Ausgangslautstärke regelt. Was ich als Laie vermuten kann, ist, dass da entweder Transistoren oder Kondensatoren den Geist aufgegeben haben, in dem Tutorial sprach der gute Ersteller ja davon, dass die irgendwann gerne mal den Geist aufgeben. Der IC müsste ja in Ordnung sein, aber jetzt geht's auf die Couch, für heute bin ich durch Sad@
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#35
Also da habe ich jetzt auch erst mal keine Idee... Über deine Soundkarte klingt es dumpf und über den Kopfhörerausgang nicht? Huh

Die Cinch-Ausgänge sind direkt an den Schleifer der Output-Potis angekoppelt, der Kopfhörer-Ausgang bekommt an der selben Stelle sein Signal, aber da liegt noch ein kleines Hybrid-IC mit 2 x 100 mW als Endstufe im Signalweg. Einen Grund, warum und wie beim Line-Ausgang die Höhen fehlen sollen, kann ich da nicht erkennen.

Erklär uns doch bitte einmal haarklein, wie und wo du die Maschine angeschlossen hattest, als sie "dumpf" klang!

LG Holgi
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#36
Tja, das ist schön merkwürdig.

Ich schicke also einen Song, den ich von einer CD eingelesen habe, aus meiner DAW durch die Line Ausgänge meiner Soundkarte über die Line In in das Gerät. Setzte den Pegel meistens so bei -18 bis -12 dbfs. Pegele dann in der Akai ein, unterschiedlich mal Ca 0db, mal weniger, zum Testen. Nehme dann auf. Dann spule ich zurück. Starte die Wiedergabe und die Line Outs gehen zurück in die Soundkarte und auf eine neue Spur, auf die ich die entsprechenden Eingänge geroutet habe. Jetzt kann ich das Signal über den Output Regler noch nach oben anpassen, meisten auf Ca den Pegel , den ich vorher gewählt habe, bei einer Kalibrierung meiner Soundkarte +4dbu. Das war's. Heute morgen nochmal getestet. Ich habe dann nochmal das normal klingende Tapesignal von der Maschine auf einen anderen Eingang über einen ad wandler geschickt, der über toslink mit meiner Soundkarte verbunden ist. Leider kein Unterschied.

Wenn ich bei dem aufgenommen Material in der daw den eq betatige, ab 3khz bis 20khz, und ich bei +8db bei gleicher Lautstärke der Songs bin, kommt es annährend an das original ran.

Ich habe gesehen, dass die Kondensatoren c71 oder 73 nur an den cinch aushängen liegen, oder? Ich messe später mal die IC Pins durch, ich meine, da standen irgendwo Werte.

Ein Mysterium Smile

Lieben Gruß
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#37
Hallo Mike,

wo gibt es denn das richtige Service Manual ?
Ich habe hier (glaube ich) mittlerweile 2 für AKAI 4000 Maschinen, aber nicht mit DS hinten dran.
Haben auch unterschiedliche Entzerrerschaltungen.
Dann bezeichne doch bitte mal, wo genau der Kopfhörer dran war und wo du das Signal zum PC abnimmst.
Könntest du nicht an der Stelle auch mal mit Kopfhörer direkt testen, um zu sehen/hören, ob der Fehler davor oder dahinter (im Signalpfad zum PC) steckt ?

Hast du schon versucht, das Manual in den Downloadbereich upzuloaden ?
Da finde ich nichts Passendes.

MfG Kai
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#38
Hallo Kai,hier gibts das Service Manual:http://www.hifiengine.com/manual_library...shtml,kurz registrieren,schon kann der Download starten.
Gruss
Gerhard
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#39
Danke. Ich hab's auch hier, bin momentan bisschen durcheinander, wegen Notfall in der Familie.

Aber bevor ihr so nett seid, jetzt zu suchen: ich habe gerade mal direkt vom cd Player auf Band aufgenommen, klingt ordentlich. Den Song in die Soundkarte in die daw, ebenfalls ordentlich Smile

Ich löte mir jetzt gerade nochmal ein Kabel neu, um auf Nummer sich zu gehen. Dann werde ich nochmals den Rechner Test machen.

Lieben Dank für eure Mühe!
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#40
Auch, wenn vermutlich gar nichts defekt ist an der Akai, hier der entsprechende Schaltungsaussschnitt des linken Kanals. Signalweg ist markiert.

   

Nachtrag wegen der Verwirrung bzgl. Typenbezeichnung: dies ist der Schaltplan der GX 4000 DB!
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#41
Ich muss sagen, Holger hat leider recht Smile ich weiß letztendlich nicht, an welchem Kabel es gelegen hat; bei dem einen hatte sich die Madenschraube für die Zugentlastung gelöst, ist durch den Cinchstecker und hat sich quer über Masse und Signal gelegt. Aber auch das andere was eher provisorisch, weil ich keine anderen mehr zum anschließen hatte.


Tut mir ein bisschen Leid, dass es letztendlich daran lag. Aber ich muss sagen, ich habe jetzt schon sehr viel gelernt über die Maschine Wink


Also, läuft, klingt ziemlich ordentlich, wurde ja auch bis dahin aus dem Rechner dreimal gwandelt. Der Stereoausgleich ist nicht optimal eingestellt, die VU-Meter müssen auch kalibriert werden und der Pegel wandert manchmal bei Betätigung des Output Reglers bisschen nach rechts oder links.


Ich werde das Gerät bald mal ordentlich reinigen von innen, nochmal das LPR ausprobieren und mir Kabel mit vernünftigen Cinch-Steckern besorgen Smile


Ich danke euch sehr! Wenn ich irgendetwas fur die Seite oder das Forum Spenden kann, würde ich das gerne tun. Oder wer in Köln oder Nähe wohnt, kann gerne auf ein bis elf Bier vorbeikommen.


Kann ich denn eigentlich die VU Meter und die Pegelhöhe ohne Bedenken mit nem Signalgenerator angleichen, ohne erstmal das Band einzumessen? Das heißt, wenn die betagten Trimmer das noch mitmachen Smile
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#42
Auch wenn sich die Angelegenheit jetzt als Kabelproblem aufgeklärt hat,
möchte ich doch noch anmerken, daß ich bei hifi-engine mit dem Suchbegriff AKAI GX 4000DS nur ein Manual für eine AKAI 4000DS (und MKII) bekomme, deren Schaltbild nicht mit dem von Holgi gezeigten Ausschnitt übereinstimmt.
Bei Elektrotanya gab es das richtige auch nicht.

Unklar ist für mich jetzt noch, wieso sich das kaputte Kabel bei 19cm/s schlimmer ausgewirkt haben soll als bei 9,75cm/s.
Oder wurde für die jeweiligen Messungen bei 9,75cm/s ein einwandfreies Kabel benutzt ?

MfG Kai
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#43
Ich hatte das vermutlich falsch erklärt. Ich hatte von Anfang an auf 19cm aufgenommen und die Umschaltung auf 9,5 hat dann natürlich die entsprechende Höhenanhebung bewirkt.

In dem Service Manual sind verschiedene Schaltkreise, von der 4000D, 4000DS und 4000DB, da bin ich gestern auch etwas durcheinander gekommen. Registriere mich gleich mal und lade es hoch.
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#44
Herrje, ich bin tatsächlich etwas neben der Spur heute.

In dem Service Manual sind die Modelle 4000D und 4000DB und ich habe die 4000D.

Habe das Manual und Service Manual grad hochgeladen.
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#45
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=188347#post188347 schrieb:Oder wurde für die jeweiligen Messungen bei 9,75cm/s ein einwandfreies Kabel benutzt ?
Oh, eine Sondergeschwindigkeit? Wink 8)
Gibts dann auch 19,5?

Das Service Manual für die GX4000D(B) habe ich von der verlinkten Seite hifi-engine.com heruntergeladen. Wenn man mal richtig sucht, findet man es auch, lieber Kai! Es ist natürlich unter "GX" zu finden, nicht unter "4000".
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#46
Mike76,'index.php?page=Thread&postID=188351#post188351 schrieb:Herrje, ich bin tatsächlich etwas neben der Spur heute.
Das ist ganz schlecht! Die optimale Justierung der Spurlage ist gerade bei Viertelspurgeräten wichtig, um Gegenspur-Übersprechen gering zu halten.
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#47
Big Grin
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#48
Ich hab schon richtig gesucht, aber offenbar nach einer falschen Maschinenbezeichnung, nämlich GX 4000DS , wie es über diesem Thread steht. Da liefert hifi-engine das Manual zur 4000DS. Das für GX 4000D und DB hab ich auch schon "geraume Zeit", aber eben gedacht, es sei noch nicht das richtige.
Nach einem Blick in das Hinterteil (des Schaltbildes) der GX 4000D sieht man sofort, daß das Signal am Line-out nicht schlechter sein kann als am Kopfhörerausgang, da der Kopfhörertreiber von Line-out gespeist wird.
Unklar ist aufgrund der geringen Qualität des Scans noch, welche Teile von SW4-3 vom Equalizer-Schalter betätigt werden. Ich vermute, es soll SW4-3c bis ?e? heißen. a bis b gehören wohl zum Tape-Umschalter.

MfG Kai
PS.: 9,75 war wohl ein Freud'scher Schreibfuhler aus 3,75 (ips) und 9,5 (cm/s)
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#49
Hallo Kai, wenn ich es richtig interpretiere, ginge 4c-e zu den Bias Einstellungen. Könnte bei der Umschaltung des EQ doch Sinn machen oder?

Was könnt ihr mir eigentlich zur Pflege der mechanischen und der gummierten Teile wie Riemen etc, empfehlen? Ich habe viel gelesen, traue dem leider oft vorhandenen Halbwissen aber nicht so richtig Smile

Sonnigen tag! Mike
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#50
Moin moin Mike,

Sinn machen kann manches, das Dumme ist nur, daß ich auf dem Scan a,c und e nicht sicher unterscheiden kann.
Ich wollte nochmal einen Blick drauf werfen mit dem Hintergedanken, ob man die Maschine auf Abgleich für beide Bandgeschwindigkeiten erweitern könnte. Warum soll man sich bei diesen alten Maschinen mit den ursprünglich realisierten Möglichkeiten zufrieden geben. Wenn man ausreichend technisches Know-How und Umsetzungsvermögen hat, kann man ja mehr draus machen.
Zur Pflegefrage: Ich bin ca. seit dem letzten Dezember-Drittel in diesem Forum und hab da schon allerlei unterschiedliche Meinungen bezüglich des "besten" Mittels für dies und das gelesen. Ist auch alles schon mehrfach bekakelt worden. Sobald sich einer mit seiner Ansicht "aus der Deckung traut", stürzen sich die mit abweichender Meinung auf ihn. Manchmal bleibt es bei höflichem Streit, manchmal wird es unerfreulich polemisch. Das Charakterspektrum recht hier halt auch vom seriösen Ratgeber mit langjähriger Erfahrung bis zum Egomanen mit seinem Wundermittel, der alle anderer Meinung zu Deppen erklärt.

MfG Kai
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