? Qualität BASF Ferro LH HiFi DP 26
#1
Hallo,

kann es sein, dass unterschiedliche Bänder in einer unterschiedlichen Dynamik resultieren?
Ich hab hier vom im Betreff genannten Band noch was rumliegen. Eigentlich doch gut für 1/4 Spur geeignet.

Eingesessen wurde die verwendete A77 jedoch auf LPR35.

Legt man nun das BASF Band ein und hört die Aufnahme bei 19 cm sofort ab, klingt sie im Vergleich zur Quelle (Decca LP) irgendwie dünner, leicht gepresster, vllt auch etwas spitzer. Die LP klingt schön klar und warm.
Beim LPR35 fiel mir das nicht so auf.
Vor allem die Bässe fehlen beim LH eher.
Der verwendete TA (Shure V 15 III) ist allerdings auch sehr warm und basslastig.

Frage: ist das ein üblicher Effekt bei der durchmischten Verwendung diverser Bänder?
Was ist vom LH HiFi grundsätzlich zu halten?

Danke,
Thomas
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#2
Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=187644#post187644 schrieb:Eingesessen wurde die verwendete A77 jedoch auf LPR35. Legt man nun das BASF Band ein und hört die Aufnahme bei 19 cm sofort ab, klingt sie im Vergleich zur Quelle (Decca LP) irgendwie dünner, leicht gepresster, vllt auch etwas spitzer. Die LP klingt schön klar und warm.

Beide Bandtypen stammen aus unterschiedlichen Jahrzehnten und Entwicklungsstufen.
DP 26 LH wurde 1970-1982 produziert, LPR 35 ab 1996 (Quelle: Engel, ZS III).

Die ELA-Eigenschaften beider Typen (besonders Arbeitspunkt, Empfindlichkeit, Frequenzgang und Aussteuerbarkeit) sind untereinander nicht kompatibel.
Für einen aussagekräftigen Vergleich müsste der Aufnahmeteil der Maschine auf den jeweiligen Bandtyp eingemessen werden.

Manche LH Chargen haben sich als Schmierkandidaten herausgestellt, ich habe aber auch einwandfreie hier.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#3
Genau diese Abweichungen in den Eigenschaften sind der Grund, warum man eine Bandmaschine auf eine bestimmte Bandsorte einmessen sollte. Nur bei Verwendung dieser Bandsorte wird das Vorbandsignal weitgehend identisch zum Vorbandsignal sein! Besonders bei Bändern sehr unterschiedlichen Alters (1960er/70er/2000er Jahre)fällt das auf, weil die Bandbeschichtungen im Lauf der Zeit viele Verbesserungen und Modifikationen erfahren haben.

Wenn Bänder der gleichen "Klasse" benutzt werden, also z.B. BASF LPR35, Maxell UD-XL oder XL I, Revox 631/641, TDK Audua oder GX, Agfa PEM368/369, Ampex (Quantegy) 457, ergo Bänder der letzen 25 Jahre aus der Gruppe "Heimstudiobänder für gehobene Ansprüche", ist der Unterschied nicht mehr so groß, viele Bänder sind untereinander ziemlich ähnlich (wenngleich es da auch noch Unterschiede zwischen Material für den US-amerikanischen und den europäischen Markt gibt, die den unterschiedlichen Normpegeln und Entzerrungsnormen geschuldet sind).

Dieser Senf war jetzt natürlich nicht für dich, Peter, du weißt das ja sicher Wink , sondern für Thomas, der mir seine A77 zur Überholung anvertraut hatte.

LG Holgi
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#4
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=187646#post187646 schrieb:Beide Bandtypen stammen aus unterschiedlichen Jahrzehnten und Entwicklungsstufen.
DP 26 LH wurde 1970-1982 produziert, LPR 35 ab 1996 (Quelle: Engel, ZS III).

Kann es sein, daß die Bezeichnungen hier durcheinandergeraten? Ein LPR 35, das wirklich nur so (ohne jeglichen namentlichen Zusatz) hieß, wurde vielleicht tatsächlich erst ab 1996 produziert, aber ein "Ferro Super LH Professional HiFi LPR 35" in der schwarz-silbernen Verpackung gab es schon wesentlich länger, schätzungsweise ab den frühen oder mittleren 1970ern. Meinte Thomas jetzt letztes, oder wirklich das eher seltene erstgenannte aus den letzten Jahren der BASF-Tonbandproduktion?

Meine Erfahrungen mit dem DP 26 aller Generationen (inklusive der Ferro LH HiFi-Variante) sind zwiespältig. Klanglich ist es für ein Doppelspielband in Ordnung, aber ich hatte viele Schmierkandidaten, beim LPR und DPR dagegen keinen einzigen.
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#5
Es ist wie von Holgi schon erläutert keine Qualitäts- sondern eine Abgleichfrage.
Man konnte mit den DP26LH zu ihrer Zeit ordentliche Aufnahmen machen.
Wenn es keine Schmier-Exemplare sind, wird das heute auch noch gehen.

Wenn du noch etliche davon hast und sie gerne benutzen würdest, sollte man ernsthaft erwägen, ob man die Revox nicht erweitert um eine Bandsorten-abhängige Umschaltvorrichtung von Aufnahme-, Wiedergabe-Entzerrung und HF-Vormagnetisierung.
Die betreffenden Schaltungsteile sind nämlich nicht so komplex, daß es daran scheitern würde.
In der einfachsten Lösung dupliziert man nur die Abgleichelemente und schaltet die jeweils gewünschten rein...

MfG Kai
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#6
(Wobei sich für mich die Frage stellt, ob dieser Aufwand für einen Bandtyp lohnt, der nicht durchgängig als stabil bekannt.ist. Ich verwende keine BASF LP/DP/TP LH hifi Bänder mehr, weil ich nach trügerischer Ruhe dann doch zu viele Ausfälle hatte.)

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#7
Auch von meiner Seite kann #6 nur dick unterstrichen werden. Besonders Altbestände, deren Historie im Ungewissen (heisse Dachböden oder feuchte Kellerecken...) liegen, sollten hinsichtlich ihres Zustandes (Abrieb, Dropouts etc.) genauestens unter die Lupe genommen werden, bevor man mit ihnen Vergleiche anstellt, die Maschine darauf einmisst oder gar umbaut. Dass man grundsätzlich (auch im Neuzustand) deutliche Unterschiede zwischen zwei Bandtypen erzielt, ist überdies nichts Ungewöhnliches. Selbst auf das dünnere Doppelspielband eingemessen, kann es sein, dass man mit der selben Maschine und LPR35 (...ebenfalls eingemessen...) bessere Ergebnisse erzielt. (Deshalb teile ich Kais Ansicht
Zitat:...Es ist ... keine Qualitäts- sondern eine Abgleichfrage.
auch nicht unbedingt.) Das muss übrigens nicht bei der nächsten Bandmaschine genauso sein. In der Regel sind jedoch die dickeren BASF/Emtec/RMG-Sorten (>35) eher für "ordentlichen Dampf" geeignet - sofern denn das Bandgerät mit dem steifferen Zeugs klar kommt. Einer kleinen Telefunken "vierhundertirgendwas" würde ich das jedenf. nicht zutrauen aber der A77 schon.
Soweit jedenfalls meine Meinung zum Thema.

Gruß
P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#8
Ich gebe Euch gerne recht, daß man mit Langspielband einige Qualitätsvorteile gegenüber Doppelspielband hat. Das war auch zu "seiner Zeit" 197x schon bekannt. Trotzdem hat man es im Heimbereich wegen der längeren Spieldauer dem Langspielband vorgezogen, wenn man nur eine Maschine für 18er Spulen hatte. Dann kam wenigstens pro Seite (4-Spur) eine Laufzeit von einer Stunde zustande. Mit Langspielband und einer 3/4 Stunde war man beim Mitschnitt von Rundfunksendungen einfach schlechter dran.
Der prinzipielle Qualitätsunterschied (Frequenzgang- und Tiefendynamik-mässig) kann Thomas' Höreindruck nicht erklären. Da hat doch der Abgleich bestimmt einen erheblichen Anteil dran gehabt.

MfG Kai
PS.: Gemeint war hier Laufzeit bei "Qualitäts-sichernden" 19cm/s.
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#9
Danke euch. Ich sammle ja noch Erfahrung. So wahnsinnig viel hab ich von den Spulen nicht, 3 Spulen 18 cm, in der Rot-Schwarzen Verpackung.
War ein Restbestand von einem Hifi-Laden. Immerhin wollte er noch 15 Euro pro Spule haben.

Dann werde ich mal testweise weitere Versuche mit anderen Materialien machen, die mir so in die Finger kommen.

Sagt mal, wie lange wurden eigentlich regulär bei Maxell oder Emtec Spulentonbänder für den Heimgebrauch (bzw. generell) hergestellt, z.B. auf 18 cm oder 26 cm Spule?

Gruß,
Thomas
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#10
Wenn Deine Maschine auf LPR35 eingemessen ist, warum nutzt Du dieses Band dann auch nicht, zumal es noch zu guten Konditionen als Neuware (PYRAL) verfügbar ist, zB. bei Thomann.
Kostet dort auf der 26er Plastikspule 34 EUR inkl. Versand und ohne Spule (wenn Du noch Spulen hast) 29 EUR (1100m)
Das DP26LH wird Dir früher oder später eh mit schmieren anfangen, die sind bekannt dafür. Und 15 EUR ist wahrlich kein Schnäppchen dafür...
Viele Grüße,

Matthias
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#11
Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=187673#post187673 schrieb:Sagt mal, wie lange wurden eigentlich regulär bei Maxell oder Emtec Spulentonbänder für den Heimgebrauch (bzw. generell) hergestellt, z.B. auf 18 cm oder 26 cm Spule?
Hallo Thomas,

wenn ich mich richtig erinnere, ist das Maxell XL-I bis 2004 gefertigt worden und die aus der BASF Magnetics hervorgegangene Emtec Consumer GmbH hat 2003 Insolvenz angemeldet, worauf dann die bekannten Bandsorten von RMG in Holland weiterproduziert wurden.
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#12
Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=187673#post187673 schrieb:Immerhin wollte er noch 15 Euro pro Spule haben.
Den hätte ich an seinem Band an der nächsten Eiche aufgehängt.....
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#13
maddin2,'index.php?page=Thread&postID=187679#post187679 schrieb:
Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=187673#post187673 schrieb:Immerhin wollte er noch 15 Euro pro Spule haben.
Den hätte ich an seinem Band an der nächsten Eiche aufgehängt.....
Warum das? Was hättest du denn pro Spule gezahlt dafür maximal?

Ich wollte Holgers Einstellarbeit auch nicht diskreditieren. Fand es nur mal interessant, verschiedene Bänder zu testen.

Aufnahmen auf BASF LGS 35 Luvitherm von meinen Großeltern, gekauft schätzungsweise 1959, sind interessanterweise auch noch brauchbar, wenn auch qualitativ nicht besonders gut.

Noch eine Nachfrage an die alten Hasen: gab es eigentlich auch mal Doppelspielband auf einer 26 cm Spule zu kaufen? Dieses Band auf 18 cm Spulen liefert ja schon beachtliche Laufleistungen. Wenn ich mir vorstelle, dass man das auf die großen Spulen dreht könnte man ja gefühlt ewig bei 9,5 cm Musik hören. Wink
Vermeiden sollte man offenbar nur Bandschlingen (also nicht fest eingespanntes Band, z.B. weil man händisch die Spulen verdreht hat und es noch locker hängt in der Maschine). Schaltet man dann die A77 mit den kräftigen Motoren auf Start, gibts einen Ruck, das Band macht "ping" und zieht sich straff. Da warte ich noch drauf, dass es mal reißt.
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#14
Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=187738#post187738 schrieb:Vermeiden sollte man offenbar nur Bandschlingen (also nicht fest eingespanntes Band, z.B. weil man händisch die Spulen verdreht hat und es noch locker hängt in der Maschine). Schaltet man dann die A77 mit den kräftigen Motoren auf Start, gibts einen Ruck,

In der Tat - das sollte man (generell bei allen Geräten) vermeiden (...das habe ich in der Fahrschule schon gelernt... ...damals ging es allerdings um die Anwendung eines Abschleppseiles aber das ist im Prinzip das Gleiche...) Und jetzt stell Dir vor, die Bandschlinge würde beim "Anfahren" bei Verwendung von dünnerem Doppel- oder gar Tripel-Band aufgezehrt. Das kann dann wirklich reissen.
Ob es übrigens wirklich Doppelspielband auf 26,5er Spulen gegeben hat, weiss ich gar nicht. Vielleicht noch von Philips zu Zeiten der N4450... ...obwohl das damals erhältliche LP26 von Philips auch ein Langspielband war (35 μm Gesamtdicke, die Bezeichnung "26" ist also etwas verwirrend).

Gruß
P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#15
Meines Wissens sind auf den 26cm Spulen mit 1280m Band, Douleplayband mit Rückseitenbeschichtung aufgewickelt. Das entspricht dann 640m auf 18cm.
Gruß
Manfred

Neu........ Uher Royal de Luxe. 2 & 4 Spur; 320nWb@0dB; 1,1V/2,2kOhm@0dB am Ausgang.
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#16
Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=187738#post187738 schrieb:Zitat von »maddin2«

Zitat von »Bandomatic1«
Immerhin wollte er noch 15 Euro pro Spule haben.

Den hätte ich an seinem Band an der nächsten Eiche aufgehängt.....


Warum das? Was hättest du denn pro Spule gezahlt dafür maximal?
Man weiss nie, in welchem Zustand solche alten Bänder sind. Auch wenn sie NOS sind. Daher hätte ich nicht mehr als maximal nen 5er pro Spule hingelegt. Immer mit der Massgabe, es zurückzugeben, wenn es klebt. Bei Ibäh werden ja teilweise Fantasiepreise für solches Bandmaterial verlangt. Und teils wohl auch gezahlt. Mit mir nicht... 8)
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