Schwamm für die Lötstation
#1
Hallo,
ab und zu braucht man mal ein neues Schwämmchen für die Weller Lötstation.
Dann fängt man an zu suchen und bestellt einen teuren,original Schwamm mit Porto dazu.
Der zellulose Küchenschwamm von Aldi (2 stck für 79cent) hat mich stark an das Original erinnert.
Hier kann man mindestens 4 Stück aus dieser Verpackung zurechtschneiden.
Und nasse Zellulose schmort nicht so schnell wie zB ein Kunststoff Schwamm.
Grüsse
Eberhard


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Zitieren
#2
Hallo Eberhard,

der Schwamm an den Weller Lötstationen hat doch schon lange ausgedient. Untersuchungen haben ergeben, dass das schockartige Abkühlen durch den feuchten Schwamm die teure Spitze beschädigt. Deshalb wird heutzutage Messingwolle zur Reinigung der Spitze verwendet, bitte keine Stahlwolle, Topfkratzer oder ähnliches verwenden, das Material ist zu hart. Mein Verschleiss an Weller Lötspitzen ist stark zurückgegangen seit ich keinen Schwamm mehr verwende.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
Zitieren
#3
Moin Eberhard.

Lass dich nicht ins Bockshorn jagen; du machst mit dem Schwamm alles richtig.

Weil:

1.: Auf welche Temperatur wird so ein Messing-Reinigungspuschel sich hinarbeiten? Auf die des ihn umgebenden Raumes?

Bingo!

2.: Auf welche Temperatur wird ein mit nassem Wasser befeuchteter Schwamm sich hinarbeiten? Eventuell auch auf die des ihn umgebenden Raumes? (Wobei mir nicht erinnerlich ist, irgendwo gelesen zu haben, dass der Schwamm zwingend mit eiskaltem Wasser zu tränken wäre...)

Bingo²!

Von "schockartigem Abkühlen" kann also nicht die Rede sein, weil die Lötspitze den Unterschied zwischen (zum Beispiel) 20° und 20° nicht erkennt... Die Spitzenreinigung mittels feuchtem Schwamm ist und bleibt die einzig sinnvolle und schonendste.

Gruß Achim.
Zitieren
#4
Hallo,
da bin ich ja beruhigt,denn da ich mir ja schon den teuren Aldi Schwamm geleistet habe ,wollte ich wegen dem folgendem Lötspitzen Verschleiß noch 100 Lötspitzen nachbestellen.
puh--danke--Glück gehabt.
Gruss
Eberhard
Zitieren
#5
Übrigens, ganz damals, als ich noch jung, und die Gummistiefel noch aus Leder waren, habe ich das vollkommen anders gelöst. Nämlich mittels leerer Waschmitteltrommel. Das hatte vier Vorteile:

1. hatte man einen Papierkorb,
2. ein erfreulich großes Behältnis, in welches man das überschüssige Lot zielsicher abtropfen lassen konnte,
3. (jetzt kommts) die erfreulich große Pappwulst an der Oberkante der Trommel eignete sich hervorragend, daran die Lötspitze sauberzustreifen, und
4. war Mutti für Nachschub zuständig; war also äußerst preiswert (für mich).

Geht aber wohl nicht mehr, weil es diese Waschmitteltrommeln nicht mehr gibt so ich weit weiß.

Gruß Achim.
Zitieren
#6
Hier kommt der Senf! thumbsup

Da die Oberfläche des Schwammes viel größer ist und eine wesentlich größere Fläche der Lötspitze damit berührt wird als mit den paar geringelten Messingspänen, und da Wasser, respektive ein feuchter Schwamm, eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit hat, führt dies dazu, dass sich die Lötspitze sehr viel mehr abkühlt als bei Benutzung der Messingwolle. Bei meiner Lötstation, bei der ständig gleichzeitig die Ist- und Solltemperatur angezeigt wird, kann man das eindeutig beobachten.
Wenn ich die Spitze für 5 Sekunden an den feuchten Schwamm halte und etwas andrücke (wie man es beim Zinnabstreifen ja auch macht), sinkt die Spitzentemperatur um rund 15 Grad.
Bei gleichem Vorgehen am Messinggekröse sind es nur 5-6 Grad.

Ich habe allerdings jahrzehntelang einen Ersa Multitip und einen Viskoseschwamm benutzt (der auch immer aus dem Haushaltswarensortiment stammte!) und die Ersadur-Spitzen haben immer etliche Jahre gehalten (bei rund 3-4 Stunden Anheizzeit pro Woche). Insofern wage ich einen wirklich destruktiven Effekt auf die Spitze zu bezweifeln. Womöglich ist das ja bei Wellerspitzen anders?...

LG Holgi
Zitieren
#7
Wie fast überall gilt es auch bei Messing und Wasser außer der Temperatur noch einen kleinen Unterschied zu beachten:
Messing verdunstet nicht, wenn es mit dem Lötkolben in Berührung kommt. Die "Verdunstungskälte" des Wassers entzieht dem Lötkolben mehr Energie als die Wärmeleitung in das sich schnell aufwärmende Messing.

Ich benutze übrigens seit ca. 60 Jahren zu Hause einen schlichten ERSA 30 W Lötkolben, kratze bei Bedarf den Zunder mit einem Schraubendreher oder Taschenmesser ab und habe trotzdem schon allerlei Elektronik erfolgreich zusammengebaut (allerdings keinen SMD-Kram). Alle 10 oder 15 Jahre kaufe ich mal eine neue Spitze.

MfG Kai
Zitieren
#8
Seit über 40 Jahren besteht mein Hausrezept aus einem schlichten Baumwoll-Lappen, der noch eine Spur Feuchtigkeit besitzt ("nebelfeucht" ist glaube ich der schöne Ausdruck): gerade so viel, dass der Stoff beim Lötkolbenkontakt weder verbrannt riecht noch dass es dampft oder gar zischt.

Drei Ersa-Kolben unterschiedlicher Größe liegen hier herum, und dass ich eine Lötspitze ersetzen musste, ist mehr als 25 Jahre her.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#9
Hallo Peter,
genau meine Vorgehensweise thumbup .
Also kaum Temperaturschocks und hoher Reinigungseffekt.

Wolfgang
VG
Wolfgang
Zitieren
#10
Servus,

Gut und Günstig Schwamm, nebelfeucht wie bei Peter und meine Spitze der WSD81 hat gar keine Abnutzung oder so. Temperaturabfall sowieso nicht. Meine 3 Ersatzspitzen warten seit 5 Jahren auf Ihren Einsatz Big Grin Scheinbar vergebens.
Nebelfeuchtes Baumwolltuch klingt mal nach Versuch. thumbup Ist schneller gewechselt.
Messinggedöns und so kann gut sein, verklebt aber auch nach gewisser Zeit und arbeitet mechanisch an der Spitze.

Gruss Andre
Zitieren
#11
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=187608#post187608 schrieb:Messing verdunstet nicht, wenn es mit dem Lötkolben in Berührung kommt. Die "Verdunstungskälte" des Wassers entzieht dem Lötkolben mehr Energie als die Wärmeleitung in das sich schnell aufwärmende Messing.
Ja, das stimmt. Zwar ist die Lötspitze auf dem Weg vom nassem Schwamm zum Lötpat schneller wieder auf Temperatur, als du "huch" sagen kannst, aber um sicher zu gehen, würde ich die Lötspitze auf dem Weg zwischen Schwamm und Pad kurz in Nitritpökelsalz halten, um ihr auch noch den letzten Rest von Feuchtigkeit und somit "Verdunstungskälte" zu entziehen.

Dann musst du deine Lötspitze nicht alle 10 bis 15 Jahre tauschen, sondern nur noch alle 12 bis 18 Jahre.

Gruß Achim.
Zitieren
#12
Andre N.,'index.php?page=Thread&postID=187628#post187628 schrieb:Messinggedöns und so kann gut sein, verklebt aber auch nach gewisser Zeit und arbeitet mechanisch an der Spitze.
Muss leider nochmal...

Die Messingpuschel sind durchaus ein Stück weit "cyclebar" (Anwärter auf das Unwort 2024, weil man weiß bis 2023 noch nicht so genau, ob wir re- up- oder downcyclen, und deshalb wäre "cyclen" ein guter Kompromiss...).

Also, man bemüht den Puschel zwischen Daumen- und Restfingern beider Hände, und knetet ihn oberhalb eines geeigneten Auffangbehälters so lange durch, bis weitestgehend sämtliche Zinnperlen in diesen gefallen sind. Eventuell verkleisterte Stellen schneidet man (aus dem Puschel, nicht aus dem Auffangbehälter) raus, und schwupps - der Puschel ist so gut wie neu. Mit allerdings etwas weniger Verdrängung als im Neuzustand, aber trotzdem ähnlich hohem Nutzfaktor.

Was die mechanische Beanspruchung der Lötspitze durch Puschelreinigung betrifft, hast du natürlich vollkommen recht. Aber spätestens ab diesem Thread steht nunmal unumstößlich fest, das Spitzenreinigung mittels nebulösem Schwamm für den Küchentischbastler mit einem Lötspitzen-Durchsatz von 2 bis 4 pro Jahrzehnt das reinste Teufelswerk ist.

Gruß Achim.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste