Doppeltraktion...
#1
Ein aus der Eisenbahn bekannter Begriff. So nennt es sich, wenn zwei zusammengekoppelte Lokomotiven einen Zug ziehen. Gestern liefen bei mir eine Variocord 263 und eine A77 HS in Doppeltraktion. Nicht weil die Bänder so schwergägig zu wickeln sind, sondern weil es ein 26er Band mit 9,5 cm/sec Aufnahme war. Das Band lief also vom linken Wickel am Tonkopf der A77 vorbei, hinter dem Capstan weiter (ohne Traktion), dann zur Variocord am Kombikopf vorbei, über eine leere Spule wieder zum rechten Wickel der A77 zurück. Ging nur darum, ein Bandinhalt zu prüfen. Wer macht denn sonst von Euch noch so'n 'Schweinkram'?
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#2
Zitat:mfranz postete
Ein aus der Eisenbahn bekannter Begriff. So nennt es sich, wenn zwei zusammengekoppelte Lokomotiven einen Zug ziehen. Gestern liefen bei mir eine Variocord 263 und eine A77 HS in Doppeltraktion. Nicht weil die Bänder so schwergägig zu wickeln sind, sondern weil es ein 26er Band mit 9,5 cm/sec Aufnahme war. Das Band lief also vom linken Wickel am Tonkopf der A77 vorbei, hinter dem Capstan weiter (ohne Traktion), dann zur Variocord am Kombikopf vorbei, über eine leere Spule wieder zum rechten Wickel der A77 zurück. Ging nur darum, ein Bandinhalt zu prüfen. Wer macht denn sonst von Euch noch so'n 'Schweinkram'?
Ich erinnere mich an mehrere Fotos von Karlheinz Stockhausen aus den 50er-60er Jahren, in denen er aus mehreren Studiomaschinen, veränderbaren Umlenkrollen auf Ständern etc. abenteuerliche Bandläufe kreuz und quer durch das Studio produziert hat, um seine frühen Werke zu produzieren.

Martin
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#3
Da habe ich in meiner Sturm und Drangzeit ähnliches getan: 2 Philips 4504 nebeneinander, die erste gibt wieder, die zweite bringt das Signal dann auf eine Spur...mit entsprechender Verzögerung, also Bandecho hoch 3 Smile War aber leider nur ein nutzloses Experiment...
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#4
Es waren in diesem Falle nicht zwei Bandmaschinen, sondern es war ein Plattenspieler mit im Bunde. Es ging darum einen AEG-Wickel auf 18er Spulen umzuwickeln. (26er gab es ja bei uns nicht) Dran glauben musste mein damals ach so geliebter (zu der Zeit aber eher schon gehaßter) Mister-Hit. Er wurde links neben eine Tesla B115 gestellt. Ein Stapel von dicken Büchern sorgte für Ausgleich der unterschiedlichen Höhe der Geräte. Auf den Mister-Hit kam eine Langspielplatte, die er sowieso schon "auf dem Gewissen" hatte. Durch die Schallplatte kamen noch an passender Stelle zwei Schrauben für die Aufnahme des Bobbys. Vom Plattenspieler wurde das Band dann durch die Bandführung der B115 und zur Aufwickelspule geführt. Um das Band stram zu halten, wurder der Plattenspielerantrieb in Gang gesetzt. Da er ja zum Tonband gegenläufig dreht, hat er das Band gebremst. Umgewickelt habe ich bei 19 cm/s, denn den schnellen Vorlauf habe ich mir bei dieser abenteuerlichen Konstruktion lieber verkniffen. Vielleicht wäre der Mister-Hit dann mit auf der Aufwickelspule gelandet. :lachen:
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#5
Als ich "Durch die Schallplatte kamen noch an passender Stelle zwei Schrauben für die Aufnahme des Bobbys." gelesen habe, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, wie dumm ich gewesen bin, monatelang bei Ibai auf Wickelteller mitzubieten. Eine LP mißt 30 cm. Ein paar Scheiben mit schlechter Musik und wenig Welligkeit werden sich ja noch finden lassen.
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#6
Als DDR-Bürger war man eben erfinderisch. Die Bandteller gab es ja auch nicht im nächsten RFT-Bastlerladen zu kaufen und wenn, dann hätte man sie bestimmt nicht bezahlen können. Bei meiner Kontruktion ging es nur darum einen AEG-Wickel umzuwickeln. Ob das auch für den Dauerbetrieb taugt, kann ich nicht sagen aber einen Versuch ist es bestimmt wert.
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#7
Hallo snzgl und Grasso!

Die Idee mit der LP als Teller gefällt mir ganz gut. Ich habe die Sache gedanklich verfeinert, Anschrauben eines AEG-Kerns entfällt. Man benötigt aber von Frank (darklab) einen Adaptersatz, der nicht viel kostet. Das Loch der LP wird auf 8 mm aufgebohrt, die Aussparungen für die Zacken lassen sich ganz gut mit einer Laubsäge oder Schlüsselfeile anfertigen. Dann einfach das kleine Adapter darauf und man kann sofort ein Band mit AEG-Kern abspielen. Will man Rohwickel NAB abspielen, das große Adapter zusätzlich auflegen, fertig ist die Lutzi.
Ich habe mal nachgemessen, welche Höhe meine Teller auf der AEG M15A haben. Das sind 2,2 mm. Eine LP ist recht exakt 1 mm dick. Legt man 2 LP's übereinander, stimmt sogar noch die Höhe ganz gut.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#8
Da hast du aber eine sehr dünne Pressung genommen. Andere LPs sind wesentlich dicker. Franks Adapter brauche ich nicht, da ich die Teller nur für eine Telefunken T9 brauche. Ich muß das Mittellloch bloß auf ~35mm aufweiten. Bislang habe ich Sandwich-Wellpappe genommen, aber die ist nie ganz gerade, und dann schleift es.
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#9
Hallo Grasso!

Die Möglichkeit mit 35 mm geht auch, ist genau der Durchmesser von der AEG-Verriegelung. Die meisten im Forum dürften aber so eine Verriegelung nicht besitzen.
Bei der Dicke der LP's habe ich noch mal gesehen. 1 mm scheint nicht selten zu sein. Ich kann mich an wirklich alte Platten erinnern, die etwas dicker sein dürften.
Wer meine Idee nachbauen will, sollte also vorher die Dicke bzw. Höhe der LP's nachmessen.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#10
´
Win Wickel, aus dem der Kern herausgebrochen war habe ich nach Michaels Verfahren retten können. Den zerbrochenen Wickel auf das linke Gerät mit gelöster Bremse, und dann das Band über das rechte Gerät in Wiedergabestellung aufgewickelt. Der linke Motor der rechten Gerätes drehte dabei allerdings im Leerlauf schnell rückwärts.


Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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