Jupiter-Fabrik in Prypjat (Ukraine)
#1
Bin zufällig und über zwei Ecken auf diese Bildergalerie einer ukrainischen Fabrik gestoßen, die 1986 nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl aufgegeben wurde und heute noch als Ruine existiert:

http://chernobylgallery.com/galleries/jupiter-factory/

Aus der Beschreibung der Seite: Prior to the accident, the Jupiter factory was a branch of the Kyiv manufacturer “Mayak” and made electrical components, mainly for use in tape recorders.

Es ist also anzunehmen, daß dort, wenn nicht ganze Geräte, zumindest Teile der Jupiter- und Mayak-Bandmaschinen hergestellt wurden.

Vielleicht weiß jemand mehr.
Zitieren
#2
Hallo Timo,

danke für den Link.

Ein Russe hat mir mal erzählt, es hätte in der Sowiet-Union verschiedene Tonbandgeräte-Typen bzw. -Konstruktionen gegeben, die in unterschiedlichen Fabriken in unterschiedlichen Regionen realisiert worden waren.
Ob es zwischen den Fabriken tatsächlich einen Teile-Austausch (so eine zentrale Motoren-Fertigung) gegeben hatte, ist mir nicht bekannt.

Ich hatte bisher vermutet, beispielsweise eine Fabrik in der Ukraine hätte halt die Ukraine versorgt, eine Fabrik in Russland hätte primär Russland versorgt. Eine weitere hätte für den Export gebaut.
So wie in der DDR Konstruktionen und Fertigung politisch vorgegeben gewesen waren, hatte ich das auch für die UdSSR unterstellt. Mach dem Motto: wir haben das Tonbandgerät "MPK-004S"; das soll bzw. darf nun von Olimp und von Elektronica gebaut werden. Dementsprechend hat es 22 cm- (z.B. Sojuz) und auch 18 cm-Geräte (z.B Rostov,) gegeben, die von verschiedenen Fabriken realisiert worden waren. Die jeweilige Ziffern-Kombination soll dabei einen Hinweis auf die Version von Mechanik, Elektronik und Gehäuse geben. Deshalb sieht eine Orbita MPK 107 eben nicht wie eine Rostov MPK 105 aus.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#3
Hallo Timo,

es müssen ja nicht unbedingt Bandgeräte gewesen sein, Tape-Decks könnten es auch sein.
Hier ein weiterer Link:
http://englishrussia.com/2014/02/19/the-...f-pripyat/

Das scheinen eher Geräte gewesen zu sein, die man nicht im Einsatz haben möchte.

Viele Grüße
Volkmar
Zitieren
#4
Hallo Matthias,

wir hatten uns ja auch schon mal über die Logik der Nummernvergabe bei russischen Bandgeräten unterhalten.

Ich glaube mittlerweile, das die erste Stelle eine Qualitätskategorie sein soll:
0 - Absolute Spitzenklasse
1 – Spitzenklasse
2 – Standard
3 – Läuft

Bei der zweiten Stelle bin ich schon raus:
Da gab es die Ziffern 0 bis 2
Die 0 überwiegt völlig.

Die dritte Stelle scheint eine fortlaufende Nummer eines Herstellers zu sein.

Wenn ich mir eine Jupiter MK106-C von 1990 ansehe:
http://www.rw6ase.narod.ru/00/mg_kat/jupiter_mk106.html
und mit der Orbita 106 von 1984 vergleiche:
http://www.rw6ase.narod.ru/00/mg_kat/orbita106.html
dann habe ich das Problem:
Das Jupiter ist ein 1-Motorer, für max. 18cm Spulen,
die Orbita ein 3-Motorer mit einem Zwischenrad zur Umschaltung der Geschwindigkeit, für 22cm Spulen.

Dann gibt es noch die hier, eine Комета-118-стерео, da bin ich völlig raus:
http://www.rw6ase.narod.ru/00/mg_kat/kometa118.html

Wenn man sich die Majak 001
http://www.rw6ase.narod.ru/00/mg_kat/majak001.html
oder 003
http://www.rw6ase.narod.ru/00/mg_kat_/majak003s.html
ansieht, passen die nicht zum Laufwerk der anderen 00X Maschinen.
Die Kometa 118 würde hingegen wieder passen.

Wenn man selber etwas forschen möchte:
http://www.rw6ase.narod.ru/00/mg_kat.html
Links die alphabetische, rechts die chronologische Sortierung

Viele Grüße
Volkmar
Zitieren
#5
(OT) Wahnsinn, was für eine Modellvielfalt! Und das bis in die frühen 1990er Jahre!

Aber wer lässt sich so ein Design einfallen? Da passt ja überhaupt nichts zusammen! ;(
Zitieren
#6
und wenn du manche Geräte in echt sehen würdest, dieser schlechte Kunststoff, egal ob Frontplatte oder nur die Drehregler...
oder manches Innenleben...
dann weiß man wie weit die DDR oder CSSR im Ost-Block war.

Die Modellvielfalt ist völlig richtig.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste