15.06.2016, 18:02
Ich schulde Euch noch die Vorstellung des diesjährigen März-Modells aus dem Bandmaschinen-Kalender. Ob man das Ding nun wirklich als Tonbandgerät, als Radio, als Plattenspieler oder -fräse oder als amateurhaftes Spielzeug bezeichnen muss, überlasse ich Euch.
Ich fange mal vorne an: Gestoßen bin ich auf das Gerät im amerikanischen e..., angeregt durch irgendein Bild, das ich zufällig gesehen hatte. Für einen zweistelligen Dollarbetrag kam es nach längerer Odyssee zu mir, offenbar in der Originalschachtel mit einigen Lagerspuren und mit Zubehörpaket, das mehr an eine Handtasche als ein Tonbandgerät erinnert.
Ein Three-purposes Tape Recorder also, aus Japan mit dem Modellnamen ATR 102 Triplecorder. Schauen wir mal in das Paket rein:
Offenbar unbenutzt, das Gerät. Einerseits schade, weil ich dann nur mit angezogener Handbremse daran herumspielen mag (um es nicht ganz zu verkurbeln ...), andererseits nett, weil es wirklich sehr gut erhalten ist. Auch ein kleines Mikrofon und eine Antenne sind dabei. Sogar die Batterien scheinen noch original zu sein:
Leak-Proof steht drauf, und das stimmt hier auch: kein Siff, nur etwas Gammel.
Jetzt zum Gerät selbst: Hier eine Ansicht des Maschinchens mit geschlossenem Deckel:
Geöffnet kommt dies zum Vorschein:
Die Spulen werden mit kleinen Rändelschrauben auf den Tellern festgeschraubt. Was sofort auffällt: Das Gerät könnte von Engländern als Fans des Linksverkehrs konstruiert worden sein. Das Band wird für übliche Verhältnisse in die falsche Richtung gezogen: Die leere Spule sitzt links, die volle rechts. Plastiktüten um die Spulen zeugen von der Nichtbenutzung bisher. Was solls- Richtungen sind Schall und Rauch, alles Definitionssache.
Sonst finden sich die üblichen Bedienelemente, wie Start-, Stop-, Vorlauf- und Rücklaufknöpfe zum Drücken und ein Poti fürs Regeln des exportierten Lärms.
Ein Blick auf die Tonköpfe offenbart folgendes:
Halbspur, sehr schön. Bessere Qualität, weniger Rauschen Immerhin finden sich Lösch- und Kombikopf. Aber kein Capstan, das wäre vielleicht etwas zu viel verlangt.
Die Spule mal näher betrachtet: Scheint irgendetwas spezielles zu sein, habe ich so noch nicht gesehen. Vielleicht kennt irgendjemand von Euch dies Modell.
Drehen wir es mal um: Da gibt es eine Batterieklappe, die auch den Blick auf einige Innereien freigibt:
OK, ich sehe mal davon ab, die schönen "Leak-Proof"-Batterien auszuprobieren. Die 4,5 Volt vom nahegelegen Netzteil per Krokoklemme sollten es auch tun.
Mit eingelegtem Band sieht es so aus:
Lauft es? Ja! !
Wenn auch mit viel Gerumpel und Geschepper. Konstanten Bandzug würde ich nicht unterstellen. Ton kommt nicht, warum auch immer. Auch Vor- und Zurückspulen geht.
Was hat es mit dem Zusatzpaket auf sich?
Damit kann man das Ganze zum Plattenspieler umfunktionieren. Und zwar so:
Nett mit Plattenteller und Tonarm. Auch ein Puck, äh, eine Zentrierscheibe ist dabei. Gut, denn dann muss ich nicht danach suchen.
Läuft es? Ja:
Allerdings auch hier kein Ton aus dem Lautsprecher; man hört aber das Schmatzen des Plattenfräskopfes auf der Platte samt Klangfetzen. Wundern tue ich mich nicht, dass die Geschwindigkeit nicht ganz stimmt. Vielleicht liegt es an der Platte.
Das Radio habe ich nicht ausprobiert, weil ich dem Gerät auch so keinen verstärkten Ton entlocken konnte. Ich weiß noch nicht, ob ich herauszufinden versuche, woran es liegt, oder ob ich es lieber in dem fast unbenutzten Zustand lasse.
Also: Für mich ein Tonbandgerät, ganz klar. Wenn auch nur ein Spielzeug. Trotzdem konnte ich als Tonbandfreak nicht widerstehen.
Konrad
Ich fange mal vorne an: Gestoßen bin ich auf das Gerät im amerikanischen e..., angeregt durch irgendein Bild, das ich zufällig gesehen hatte. Für einen zweistelligen Dollarbetrag kam es nach längerer Odyssee zu mir, offenbar in der Originalschachtel mit einigen Lagerspuren und mit Zubehörpaket, das mehr an eine Handtasche als ein Tonbandgerät erinnert.
Ein Three-purposes Tape Recorder also, aus Japan mit dem Modellnamen ATR 102 Triplecorder. Schauen wir mal in das Paket rein:
Offenbar unbenutzt, das Gerät. Einerseits schade, weil ich dann nur mit angezogener Handbremse daran herumspielen mag (um es nicht ganz zu verkurbeln ...), andererseits nett, weil es wirklich sehr gut erhalten ist. Auch ein kleines Mikrofon und eine Antenne sind dabei. Sogar die Batterien scheinen noch original zu sein:
Leak-Proof steht drauf, und das stimmt hier auch: kein Siff, nur etwas Gammel.
Jetzt zum Gerät selbst: Hier eine Ansicht des Maschinchens mit geschlossenem Deckel:
Geöffnet kommt dies zum Vorschein:
Die Spulen werden mit kleinen Rändelschrauben auf den Tellern festgeschraubt. Was sofort auffällt: Das Gerät könnte von Engländern als Fans des Linksverkehrs konstruiert worden sein. Das Band wird für übliche Verhältnisse in die falsche Richtung gezogen: Die leere Spule sitzt links, die volle rechts. Plastiktüten um die Spulen zeugen von der Nichtbenutzung bisher. Was solls- Richtungen sind Schall und Rauch, alles Definitionssache.
Sonst finden sich die üblichen Bedienelemente, wie Start-, Stop-, Vorlauf- und Rücklaufknöpfe zum Drücken und ein Poti fürs Regeln des exportierten Lärms.
Ein Blick auf die Tonköpfe offenbart folgendes:
Halbspur, sehr schön. Bessere Qualität, weniger Rauschen Immerhin finden sich Lösch- und Kombikopf. Aber kein Capstan, das wäre vielleicht etwas zu viel verlangt.
Die Spule mal näher betrachtet: Scheint irgendetwas spezielles zu sein, habe ich so noch nicht gesehen. Vielleicht kennt irgendjemand von Euch dies Modell.
Drehen wir es mal um: Da gibt es eine Batterieklappe, die auch den Blick auf einige Innereien freigibt:
OK, ich sehe mal davon ab, die schönen "Leak-Proof"-Batterien auszuprobieren. Die 4,5 Volt vom nahegelegen Netzteil per Krokoklemme sollten es auch tun.
Mit eingelegtem Band sieht es so aus:
Lauft es? Ja! !
Wenn auch mit viel Gerumpel und Geschepper. Konstanten Bandzug würde ich nicht unterstellen. Ton kommt nicht, warum auch immer. Auch Vor- und Zurückspulen geht.
Was hat es mit dem Zusatzpaket auf sich?
Damit kann man das Ganze zum Plattenspieler umfunktionieren. Und zwar so:
Nett mit Plattenteller und Tonarm. Auch ein Puck, äh, eine Zentrierscheibe ist dabei. Gut, denn dann muss ich nicht danach suchen.
Läuft es? Ja:
Allerdings auch hier kein Ton aus dem Lautsprecher; man hört aber das Schmatzen des Plattenfräskopfes auf der Platte samt Klangfetzen. Wundern tue ich mich nicht, dass die Geschwindigkeit nicht ganz stimmt. Vielleicht liegt es an der Platte.
Das Radio habe ich nicht ausprobiert, weil ich dem Gerät auch so keinen verstärkten Ton entlocken konnte. Ich weiß noch nicht, ob ich herauszufinden versuche, woran es liegt, oder ob ich es lieber in dem fast unbenutzten Zustand lasse.
Also: Für mich ein Tonbandgerät, ganz klar. Wenn auch nur ein Spielzeug. Trotzdem konnte ich als Tonbandfreak nicht widerstehen.
Konrad