"schmierende Bänder"
#1
Hallo,
vor ein paar Tagen hatte ich 2 große Bandspulen zum Reinhören aufgelegt und am nächsten Tag klang mein Testband dumpf und hatte Tonschwankungen.Da ich noch am Reparieren bin,vermutete ich einen neuen Fehler meiner SG 630. Heute hatte ich mir die Köpfe angeschaut und bemerkte braunen Abrieb auf allen Bereichen incl Welle.
Nach einer Reinigung klang mein Testband wieder normal.
Was kann man gegen diesen schmierigen Abrieb machen?
soll ich mit dem Lappen die ca 1000m Band abwischen oder gleich in die Tonne spulen?
Grüsse
Eberhard
Zitieren
#2
Hallo Eberhard,

für neue Aufnahmen würde ich solche Bänder nicht mehr verwenden. Aber wenn es Dir nur um das Abspielen der vorhandenen Aufnahmen geht, dann riskier' es doch einfach mal. Ich hatte schon Bänder, bei denen nach so einer Reinigung für lange Zeit Ruhe war.

Was ist das denn für ein Bandmaterial?

Gruß,
Timo
Zitieren
#3
Hi Timo,
mein Vorbesitzer hat mir einige solcher Bänder auf 26,5cm Revox Spulen (gold,blau,schwarz) überlassen.
Nun weiß ich nicht ,wenn Revox draufsteht,ob auch Revox drin ist?
Wie erkenne ich diese Bandsorten?
Darüber hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht.
Hatte früher nur BASF gekauft und da wusste ich, was ich hatte.
Mit was soll ich diese Bänder reinigen?

Gruss
Eberhard
Zitieren
#4
Hallo Eberhard,

man kann Bänder mit mäßig schmierendem Abrieb "backen", das machen auch die Profis, um alte Mastertapes wieder abspielbar zu machen. Reinigen hilft meist nicht.
Dazu kommt das Band auf eine Aluspule oder einen Bobby und wird bei 60-70°C im Umluftofen (wichtig) für 2-3 Stunden erhitzt. Beim Backen wird der Bandwickel lose, daher unbedingt so hinlegen, dass die einzelnen Windungen nicht runterfallen können!

Danach sind die Eigenschaften des aufgeweichten Bindemittels oft wieder wie bei einem einwandfreien Band und man kann es wieder abspielen. Man sollte es nach dem Backen aber alsbald kopieren und dann ggf. entsorgen (oder es erneut ins Archiv stellen und hoffen, dass das Backen ein paar Jahre vorhält).

LG Holgi
Zitieren
#5
Ostsee Rentner,'index.php?page=Thread&postID=186914#post186914 schrieb:Nun weiß ich nicht ,wenn Revox draufsteht,ob auch Revox drin ist?

Mit Expertenblick und -nase kann man das sicher herausfinden. Der Umstand, daß sie schmieren, könnte aber auch ein Indiz für Revox-Band sein. Besonders das von 3M hergestellte Revox 631 hat diesbezüglich einen schlechten Ruf (das 621, ebenfalls von 3M, m.W. auch).

Zitat:Mit was soll ich diese Bänder reinigen?

Ich hab' sie immer einfach über ein fusselfreies Tuch laufen lassen.
Zitieren
#6
hallo,
@Holgi
ich habe im Keller noch einen alten Backofen ohne Umluft. Wenn ich ein Thermometer sichbar dazu reinlege,um die 60-70 Grad zu beobachten,müsste das reichen?
aber 2 oder 3 Stunden--besser mehr als zuwenig???

@Timo
ist auf den Bändern eventuell der Hersteller aufgedruckt?
Ich konnte es noch nicht untersuchen.
Mit der Nase fiel mir ein eigenwilliger Geruch auf, den ich auf die Lagerung im Plastik Schuber zuordnete.
War wohl verkehrt?

Gruss
Eberhard
Zitieren
#7
Ostsee Rentner,'index.php?page=Thread&postID=186917#post186917 schrieb:Mit der Nase fiel mir ein eigenwilliger Geruch auf, den ich auf die Lagerung im Plastik Schuber zuordnete.
War wohl verkehrt?

Ich weiß nicht mehr, wie es bei meinen (wenigen) Revox-Bändern war, aber meine von 3M hergestellten Grundig-Bänder rochen stark chemisch-süßlich. Möglicherweise ist das beim Revox 631 genau so. Da können andere Benutzer sicher mehr zu sagen.
Zitieren
#8
Hallo Eberhard,

ein Backofen mit Ober-/Unterhitze ist dafür weniger geeignet. Die Temperatur wird zu ungleichmäßig verteilt und du wirst außerdem das Band nach 2 Stunden umdrehen und es nochmals zwei Stunden braten müssen.
Den Hersteller könnte evtl. man nur anhand der Farbe des Vorlaufbandes identifizieren. Ich kann das aber nicht, da ich nur zwei Revox-Bänder habe. Irgendwo gab es dazu schon mal einen Fred...
Der stechende Geruch kommt wohl vom Bandmaterial; die Schuber stinken nicht.

LG Holgi
Zitieren
#9
Hallo Eberhard,

nach der gängigen Theorie zu der Backmethode ist "Umluft" wichtig:
Der Sinn des Backens ist, vom Band aufgenommene Feuchtigkeit wieder loszuwerden. Die Feuchtigkeit, die durch das Erhitzen aus dem Band raus kommt, muß also verschwinden können. Backen in feuchter Atmosphäre bringt nichts. Der Erfolg, wenn er denn eintritt, ist auch zeitlich begrenzt, weil die Bänder danach wieder Feuchtigkeit aufnehmen.
Zum Thema gibt es allerlei Berichte im Internet. Ich habe dazu einige Links und pdf-Files gesammelt. Es gibt auch einen anderen Thread hier im Forum zum Thema "schmierende Bänder" und einer anderen "Heil-Methode" unter dem Titel "Wer hat schon Bänder mit NuFinish...".
Zur Back-Methode werden vielfach Geräte zur Herstellung von Trockenobst empfohlen. Die gibt es ab ca. 27 € über Verkäufer bei ebay. Ich hatte mir da auch schon eins ausgeguckt für den Fall, daß ich bei meiner geplanten Digitalisierungs-Aktion davon vielfach betroffen bin.
Die Frage ist natürlich, ob die großen 27 cm Spulen da nochreinpassen.
Man hört teilweise von Backdauern bei 65°C bis zu 5 Stunden, mit mehrfachem Umdrehen der Bänder.
Es gibt wohl auch Bänder, bei denen es nichts nützt,
und neuerdings auch Alternativ-Meinungen, die sagen, das mit der Feuchtigkeit stimme garnicht, die Gründe lägen woanders.
Peter Ruhrberg backt Problem-Bänder "gewohnheitsmäßig". Vielleicht kann er dir noch zu einem Gerät raten, in das die großen Spulen passen.

MfG Kai
Zitieren
#10
Hallo Kai und Eberhard,

Umluft ist auf jeden Fall empfehlenswert, damit die Temperatur sich gleichmäßiger verteilt. Aus dem gleichen Grund lege ich das Band nicht ohne Umhüllung in den Ofen (Pappe genügt). Wenn du die Möglichkeit hast, die Temperatur in der Verpackung direkt zu messen, umso besser.

Durchschnittlich liegt bei mir ein Band zwei Stunden im Ofen, sobald es die Betriebstemperatur von 60°C erreicht hat. Ich habe aber auch schon mal eins vergessen, das lag den ganzen Nachmittag drin, war danach aber ohne Fehl und Tadel.

Nach dem Backen lasse ich das Band langsam abkühlen und spule es dann erst um, weil wie Holger schon schreibt, der Wickel durch das Backen loser wird. Nach Gebrauch lege ich gebackene Bänder in dichte Plastikhüllen, um erneute Feuchtigkeitsaufnahme möglichst zu verlangsamen.

Zum Prozedere und den Hintergründen hätte ich einige Anleitungen und Hinweise aus dem BASF-Umfeld, falls jemand daran interessiert ist. Dort ist sogar von einer Mikrowellenbehandlung die Rede.


kaimex,'index.php?page=Thread&postID=186920#post186920 schrieb:Peter Ruhrberg backt Problem-Bänder "gewohnheitsmäßig". Vielleicht kann er dir noch zu einem Gerät raten, in das die großen Spulen passen.
"Gewohnheitsmäßig" würde ich jetzt nicht unterschreiben wollen - aber ich mache es dann, wenn es nötig ist und Abhilfe verspricht.

Falls die Spulen zu groß sind, hänge ich eine dreifach zusammengelegte Jugendherbergsdecke in den Spalt der Backofentüre. Bei den geringen Temperaturen reicht das zur Abdichtung völlig aus.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#11
Hallo Peter,

so hatte ich es auch gemeint, nur mal wieder zu kurz mit "Problembänder" umschrieben.
Das hatte ich deinen aktuellen Bänder-Reports entnommen, die mir den Eindruck vermittelten, daß du Bänder, die im Hochton-Bereich niedrige unstabile Wiedergabe-Pegel liefern, backst, um sie zu besserer Performance zu bewegen.
Jedenfalls hast du da, glaube ich, keine weiteren Kriterien genannt, ob Backen aussichtsreich erscheint oder nicht.

Die Idee mit den Mikrowellen hat sicher den Hintergrund, daß selbige gezielt direkt den Wassergehalt erhitzen, nicht aber das Plastikmaterial. Mir wäre aber unklar, wie man die indirekte Erwärmung von Plastik und Beschichtungen auf Temperaturen über 65°C in einem normalen Mikrowellenherd verhindern kann. Da müßte man sicher Versuchsreihen durchführen mit variierten Erwärmungs- und Pausenzeiten. Ob das schon jemand gemacht hat, ist mir nicht bekannt. Falls es da nähere Information bei BASF gibt, wäre ich sehr interessiert. (Wie die Magnetpartikel selber auf die Mikrowellen reagieren, weiß ich auch nicht.)

MfG Kai
Zitieren
#12
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=186926#post186926 schrieb:Das hatte ich deinen aktuellen Bänder-Reports entnommen, die mir den Eindruck vermittelten, daß du Bänder, die im Hochton-Bereich niedrige unstabile Wiedergabe-Pegel liefern, backst, um sie zu besserer Performance zu bewegen.
Wozu meistens auch verringerter Abrieb auf Köpfen und Bandführungen gehört.

Geringe Wiedergabepegel bei hohen Frequenzen sind in der Regel durch die Eigenschaften des bei der Herstellung verwendeten Magnetpigments bestimmt. Falls darüber hinaus
  • übermäßige Pegelschwankungen auftreten,
  • Empfindlichkeit & Aussteuerbarkeit für hohe Frequenzen gegenüber den Herstellerangaben stark nachlassen,
  • anormaler Abrieb auf Köpfen und Bandführungen festzustellen ist (Testdurchlauf mit fusselfreiem Tuch)
  • und die Magnetschicht noch nicht allzu sehr abgenutzt ist (Sichtprobe) ...
dann bestehen Chancen, dass Backen tatsächlich hilft.


kaimex,'index.php?page=Thread&postID=186926#post186926 schrieb:Jedenfalls hast du da, glaube ich, keine weiteren Kriterien genannt, ob Backen aussichtsreich erscheint oder nicht.
Stimmt. Lag daran, dass das nicht das Hauptthema meines Threads werden sollte (im Netz gibt es dazu reichlich Infos und Diskussionen).


kaimex,'index.php?page=Thread&postID=186926#post186926 schrieb:Die Idee mit den Mikrowellen … Ob das schon jemand gemacht hat, ist mir nicht bekannt. Falls es da nähere Information bei BASF gibt, wäre ich sehr interessiert. (Wie die Magnetpartikel selber auf die Mikrowellen reagieren, weiß ich auch nicht.)
Ich habe das selber nie ausprobiert, aus simplem Grund: Mein Mikrowellenofen ist für große Bandwickel zu klein. Ist vielleicht mehr was für Unternehmen mit Gastro-Öfen in der Kantine.

Wegen der Unterlagen: Hast PN.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#13
moin,moin
ist es denn tatsächlich die Feuchtigkeit,die sich in einem Plastik-Band ansammelt und sogar anlöst,weil es dann "schmiert"?
Könnte mir eher vorstellen,daß sich irgendwelche "Weichmacher" im Tape verändern und dadurch Materie-Schwund entsteht?
Der dann durch Wärme wieder in seine feste Form zurückfällt.
Aber ich habe da überhaupt keine Aktien drin--ich habe nur mal laut gedacht.
Grüsse
Eberhard
Zitieren
#14
Ostsee Rentner,'index.php?page=Thread&postID=186928#post186928 schrieb:Könnte mir eher vorstellen,daß sich irgendwelche "Weichmacher" im Tape verändern und dadurch Materie-Schwund entsteht?
Das PVC Band (Trägerfolie) verändert sich nicht oder nur unwesentlich.
Das Bindemittel, das die Magnetitschicht auf der Trägerfolie fixiert, nimmt hingegen Feuchtigkeit aus der Luft auf.
Zitieren
#15
‘maddin2’,’index.php?page=Thread&postID=186929#post186929’ schrieb:Das PVC Band (Trägerfolie) verändert sich nicht oder nur unwesentlich.
Was auch für Polyester als meistverbreitetes Trägerfolienmaterial gilt.


‘maddin2’,’index.php?page=Thread&postID=186929#post186929’ schrieb:Das Bindemittel, das die Magnetitschicht auf der Trägerfolie fixiert, nimmt hingegen Feuchtigkeit aus der Luft auf.
So ist es. Dazu zwei Artikelausschnitte aus meinem kleinen Archiv:

Aus: Werner Singhoff, „Sachgerechte Langzeitlagerung von Analog- und Digitalbändern“ (ca. 1992)

Zitat:2.3 Hydrolyse

Auslöser: Säurespuren oder Luftverschmutzungen
Funktionsweise: Luftfeuchtigkeit lässt die langen Polymerketten des Bindemittels aufbrechen, was die Bindeeigenschaften stark verschlechtert; freiwerdende Säure beschleunigt den Prozess
Folge: Band schmiert; Pegelverlust bzw. erhöhtes Farbrauschen
Abhilfe: sorgfältiges Austrocknen, mechanisches Reinigen, Sicherheitskopie
Prävention: angemessene Temperatur und Feuchte

Hohe Luftfeuchte und gleichzeitig hohe Temperatur sind die Hauptfeinde der Magnetschicht. Zahlreiche moderne Rezepturen verwenden Polyurethane als Bindemittel, die sehr dauerhafte und elastische Schichten ergeben. Leider haben sich aber einige Polyurethane als sehr empfindlich gegen Feuchte und hohe Temperatur erwiesen. Wenn derartige Rezepturen längere Zeit hoher Feuchte und Temperaturen über 45 °C ausgesetzt bleiben, können die langen Polymerketter des Bindemittels zerbrechen. Walter E. Davies erläutert den Vorgang:

Im Magnetband wird ein vernetzter Polyester-Polyurethan-Binder benutzt. Ein Polyester ist eine Kette von Ester-Verbindungen. Ester bilden sich aus chemischen Reaktionen zwischen Säuren und Alkoholen. Eine solche Reaktion setzt als Nebenprodukt Wasser frei. Magnetband ist in Anwesenheit von atmosphärischer Feuchtigkeit von Hydrolyse gefährdet. Bei dieser Reaktion verbindet sich Wasser mit einem Ester und bildet Karbolsäure und Alkohol. Weil aber der Ester Bestandteil der Verknüpfungen ist, die den Bindelack zusammenhalten, schwächt Hydrolyse den Bindelack, was zu Schichtabrieb führt. Daraus folgen wiederum Drop-Out und allmähliches Unbrauchbarwerden des Bandes aufgrund starken Abbaus. Glücklicherweise ist Hydrolyse reversibel und tritt nicht notwendigerweise bei angemessenen Lagerbedingungen auf.
(Walter E. Davies, „Preserving Magnetic Tape“, Broadcast Engineering, Oktober 1987)


Aus: Dietrich Schüller, „Behandlung, Lagerung und Konservierung von Audio- und Videoträgern“ (Das audiovisuelle Archiv, 1993)

Zitat:Das im Magnetbandbereich historische Trägermaterial PVC kennt - bisher, wie bei den Vinylplatten - keine systematischen Alterungsschäden. Es ist schmiegsamer und mechanisch stabiler als Azetatzellulose und auch Feuchtigkeitseinflüssen gegenüber wesentlich unempfindlicher. Sein großer Nachteil liegt - wie bei den Schallplatten - in der geringen Resistenz gegenüber erhöhten Temperaturen.

Als stabilstes Trägermaterial gilt Polyester. Es ist weichmacherfrei und hat gegenüber anderen Materialien die größte Widerstandskraft gegen mechanische Beanspruchung sowie die geringste Empfindlichkeit gegenüber Wasser (Luftfeuchtigkeit). Sein Nachteil besteht darin, dass es sich bei zu großer mechanischer Beanspruchung vor einem allfälligen Bruch zunächst dehnt, wodurch Signale auf diesen Stellen verlorengehen. Obwohl auch Polyester theoretisch einer Alterung durch Hydrolyse ausgesetzt ist, sind derartige Schäden in der Praxis bisher auch unter extremen Lagerbedingungen nicht aufgetreten.

Die kritischste Komponente von Magnetbändern ist das Bindemittel, mit dem das magnetisierbare Material (Oxid- oder Metallpulver) in sich und an das Trägermaterial gebunden wird. In diesem Bereich treten auch die größten bisherigen Schwierigkeiten im Umgang mit Magnetbändern auf.

Gut erforscht ist das neben anderen Materialien als Oxidbindemittel gerne verwendete Polyurethan, seit an ihm in den späteren siebziger Jahren Fälle von Hydrolyse aufgetreten waren. Die durch Luftfeuchtigkeit verursachte Hydrolyse führt zu einem Brechen der langen Polymerketten, wodurch deren Bindemitteleigenschaften erheblich geschwächt werden. Diese Reaktion läuft umso stärker ab, je saurer die Umgebung ist; überdies werden durch die Hydrolyse Säuren frei, die den Prozess autokatalytisch beschleunigen. Säurespuren können auslösende Wirkung haben, ebenso Luftverschmutzungen wie Schwefeldioxid oder NOx.

Als Folge tritt in feuchter Umgebung ein Abschmieren, im getrockneten Zustand ein Abstauben der Schicht ein, was nach mehr oder minder kurzer Zeit zu einem Zuschmieren der Köpfe und zu einer Behinderung der Aufnahme, bzw. der Wiedergabe bereits aufgenommener Signale führt. Bei macht sich das zunächst durch einen Pegelverlust, insbesondere bei den hohen Frequenzen, bei Videosignalen durch erhöhtes Farbrauschen bemerkbar; in gravierenden Fällen kann es zu einem völligen Zusammenbruch der Wiedergabe führen. Bei digitalen Aufzeichnungen führt stärkerer Abrieb zu exzessiven Fehlerraten und in der Folge zu einer Stummschaltung.

Der Prozess ist jedoch - in nicht zu fortgeschrittenem Stadium - bis zu einem gewissen Grad reversibel, d.h. durch sorgfältiges, vorsichtiges Austrocknen der Bänder und nachfolgende mechanische Reinigung mit einem Vlies kann in aller Regel eine einwandfreie Abspielung erreicht werden. Über die Temperaturen, die dabei verwendet werden sollen, herrscht Uneinigkeit. … Nur in wenigen Fällen kommt es zu einem exzessiven Schichtverlust - bei Trockenheit kann das zum Ablösen größerer Schichtflächen führen - sodass substantielle Aufzeichnungsteile unwiederbringlich verlorengehen.

Um die mechanischen Gleiteigenschaften zu verbessern, enthalten Magnetbänder, insbesondere Videobänder, Gleitmittel. Bei längerer Lagerung bei niederen Temperaturen (unter 5°C), aber auch durch andere bisher nicht immer eindeutig geklärte Faktoren kann es zu einem Gleitmittelaustritt kommen, wobei das Gleitmittel in Form einer weißlichen Schicht an der Oberfläche der Bänder in Erscheinung tritt. Beim Abspielen lagert sich dieses Gleitmittel an Bandführungsteilen und den Wiedergabeköpfen ab, so dass es in der Folge zu denselben Erscheinungen kommt, wie beim Abschmieren der Oxidschicht als Folge der Hydrolyse des Oxidbindemittels. Zur Behebung dieses Schadens empfehlen die Bandhersteller, ähnlich wie im Hydrolysefall, eine vorsichtige Erwärmung der Bänder, verbunden mit einer entsprechenden mechanischen Reinigung. Wenn auch diese Prozedur nicht unaufwendig ist, so kann doch das aufgezeichnete Signal in aller Regel wieder gelesen werden.

Hydroloyse und Gleitmittelaustritt führen bisweilen neben Kopfverschmutzungen zu Adhäsionserscheinungen zwischen den Bandlagen (man könnte auch von einem eher leichten Verkleben sprechen), die sich beim Abspielen durch das Geräusch der Trennung („Zupfen“) der Bandschicht vom Wickel akustisch bemerkbar machen. Bisweilen tritt auch in Abhängigkeit von der jeweiligen Adhäsion an den Köpfen ein Quietschen auf, wobei es bei Videobändern bis zum Blockieren der Kopftrommel kommen kann. Diese Phänomene führten zur Bezeichnung „Sticky Tape Syndrome“, das wie beschrieben auf zwei verschiedene Ursachen zurückzuführen ist.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#16
mein lieber Schwan......
ich dachte immer,Bandaufzeichnungen sind für die Ewigkeit !
es muss aber nicht generell bei allen Bandsorten so passieren? oder doch?
Meine neuerworbenen "Schmierer" auf Revox Spulen sind genau so alt wie meine vor 40 Jahren selbst gekauften BASF Bänder,und die schmieren (noch) nicht.
also kann ich machen, was ich will---
Zitat:

"Als Folge tritt in feuchter Umgebung ein Abschmieren, im getrockneten
Zustand ein Abstauben der Schicht ein..."

da hilft dann das Trocknen wohl auch wenig?

Gruss
Eberhard
Zitieren
#17
Ostsee Rentner,'index.php?page=Thread&postID=186959#post186959 schrieb:da hilft dann das Trocknen wohl auch wenig?
Da hilft nur Probieren, vorher lässt sich das kaum sagen:

Ich hatte Bänder, die mussten nur einmal gebacken werden und halten sich bis heute.

Gleicher Bandtyp, andere Charge: erst dreimaliges Backen im Abstand von jeweils zwei Wochen wirkte.

Wieder eine andere Charge: gegen Abrieb half Backen gerade eine Woche, mit dem zweiten Mal wurde es nicht besser.

Anderer Bandtyp: Backen beseitigte den Abrieb, doch keine sechs Monate später klebten die Windungen so stark, dass die Schicht abgerissen wurde.

Schließlich ein Pyral CJ 87, damit war's ganz schlimm:
Vor dem Backen waren die Köpfe in fünf Minuten zugesetzt.
Nach dem Backen dauerte es fünf Sekunden, dann lief gar nchts mehr.
Zum Glück war nichts Wichtiges drauf.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#18
Um die Wasser-Geschichte hat im Tapeheads-Forum vor ungefähr einem Monat ein heftiger Kampf getobt. Ein Neuzugang mit erheblichem Hintergrundwissen im Bereich Chemie/Kunststoffe, laut eigener Aussage früher unter anderem für die NASA tätig, stellte die Behauptung auf, Wasser hätte mit dem Schmieren absolut nichts zu tun. Belegt hat er das, indem er Bänder in eine Vakuumkammer gelegt und diese unter ständiger Beobachtung evakuiert hat. Soweit kann ich seine Argumente nachvollziehen, ab hier fehlt mir der physikalische und chemische Background. Er meinte, er könne am Verlauf der Druckkurve beim Evakuieren genau erkennen, ob Wasser frei wird oder nicht. Und genau das passierte seiner Aussage nach praktisch überhaupt nicht, trotzdem waren die meisten Bänder nach dieser Behandlung wieder normal abspielbar, wenn auch nicht alle. Weiterer Punkt seiner Theorie: Wasser ist nicht nur unproblematisch, sondern sogar notwendig, da es als Gleitmittel zwischen Band und Kopf wirkt. Er vermutet, dass deshalb geraten wird, Bänder nach dem Backen einige Stunden ruhen zu lassen.

Außerdem hat er das originale Ampex-Patent zitiert, aus dem die Theorie mit dem Wasser stammt. Und in einem Punkt hat er recht: das ist so vage und schwammig formuliert, dass man beim Lesen nicht einmal sicher ist, ob Ampex selber an Wasser geglaubt hat. Ich lese die Aussage, dass Wasser schuld ist als pure Mutmaßung ohne wissenschaftliche Basis (wörtlich steht als Einleitung "not wishing to be bound by scientific theory", das verstehe ich als "es folgt eine Hypothese ohne jede empirische Basis").

Umgekehrt hat Lance Lawson, Weiterentwickler der Behandlungsmethode mit Autopolitur (NuFinish) ein Schmierband in einen Humidor gelegt, wo es binnen kürzester Zeit völlig unbrauchbar wurde und begann sich aufzulösen.

Da soll ein Laie schlau draus werden...
Zitieren
#19
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=186964#post186964 schrieb:Da soll ein Laie schlau draus werden...
Dass Experten gleich welcher Disziplin sich so gut wie nie einig sind, ist eigentlich normal.
Es wundert mich bei unserem Thema auch nicht, angesichts der offensichtlichen Komplexität des Sachverhalts.

Schon in den 1990er Jahren wurde immer wieder gefordert, diese Phänomene müssten viel gründlicher untersucht werden, doch mit dem Zusammenbruch der Magnetbandindustrie wurde auch dies mehr und mehr vernachlässigt und schließlich so gut wie vergessen.

Kein Wunder, wenn fast jeder, der etwas mehr von der Sache versteht, glaubt, er hätte recht und die anderen irren.

Fakt ist, wir wissen viel zu wenig über die Hintergründe, spekulieren was das Zeug hält und wurschteln uns in der Praxis nach Kräften und bestem Wissen durch. Manchmal funktioniert's - Hurra - und manchmal nicht.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#20
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=186967#post186967 schrieb:Fakt ist, wir wissen viel zu wenig über die Hintergründe, spekulieren was das Zeug hält und wurschteln uns in der Praxis nach Kräften und bestem Wissen durch. Manchmal funktioniert's - Hurra - und manchmal nicht.
Das trifft die Sache wohl mit Abstand am besten - und ist weit nervenschonender als der erwähnte Glaubenskrieg.
Zitieren
#21
So ist es.
Ob das Schmieren durch Luftfeuchtigkeit oder unbekannte Energien entsteht, kann sein wie es will.
Wer Glaubenskriege führen möchte-bitte sehr.

Die Rettung durch backen ist möglich, das wissen wir.

Und daran halte ich mich.

Und @Eberhard:
Der einzige mir bekannte Langzeitspeicher ist die Schellack-/bzw. Vinylplatte.
Bisher keine Ausfälle und zur Not mit Akaziendorn abspielbar...
Das Magnetband gehört leider(!) nicht dazu.
Zitieren
#22
Hallo,
ich habe jetzt erstmal meine riechenden Bänder aus den Schubern geholt und auf eine Stange zum Auslüften aufgereiht.
Einige riechen nach Säure und andere nach Pilzgeruch.
Wie kann ich sie mit dem Vließ behandeln?
Beim schnellen Umspulen durch das Tuch rasen lassen--nicht wirklich--oder bei play durch das Tuch laufen lassen,bis der Arm abfällt?
soll ja nur ein Versuch sein.
LG
Eberhard
Zitieren
#23
Ostsee Rentner,'index.php?page=Thread&postID=187022#post187022 schrieb:Beim schnellen Umspulen durch das Tuch rasen lassen--nicht wirklich--oder bei play durch das Tuch laufen lassen,bis der Arm abfällt?
Das hängt wie so oft von vielen verschiedenen Dingen ab: Welche Maschine verwendest du, und um welche Banddicken geht es? Wie stark ziehen die Motoren? Gibt es beim Umspulen eine Geschwindigkeitsregelung? Und dergleichen mehr.

Als Anregung zeige ich mal, wie ich das meistens mache.

Grundsätzlich reinige ich Schicht- und Rückseite in zwei getrennten Arbeitsgängen. (Für die Rückseite lege ich das Band so ein, dass diese zum Reinigungstuch hin zeigt, das Band wird also verdreht eingelegt [„geschränkt“]). Das Tuch habe ich um einen alten Studio-Briefbeschwerer gewickelt - was man alles so aufhebt und kaum 40 Jahre später wieder nützlich wird ...

Aus diesen Bildern dürfte das Arbeitsprinzip hervorgehen:

[Bild: IMG_1667.jpg]


[Bild: IMG_1666.jpg]

Je weiter die Reinigungswalze in den Bandweg ragt, desto größer die Reinigungswirkung, die Reibung und die Bremsung des Bandes beim Lauf (bei Dreifachspielband also vorsichtig dosieren!).

Bei manchen Maschinen ist nur dann genügend Platz für diese Anordnung vorhanden, wenn man den Kopfträger abnimmt, sofern dies möglich ist.

Falls Umspulen nicht mit halber Geschwindigkeit möglich ist und eine erhöhte Bremsung das Band zu sehr mechanisch belastet, wird es eben Wiedergabe sein müssen, doch wenigstens muss man dabei das Vlies nicht ständig selber halten thumbup

Diese Anordnung hat auch den Vorteil, dass das Band über eine relativ lange Strecke mit dem Vlies in Kontakt ist, so dass man bei geringeren Verschmutzungen nicht alle 10 Sekunden anhalten und die verschmutzte Stelle im Tuch gegen eine saubere wechseln muss. Außerdem lässt sich der Briefbeschwerer während des Laufs langsam gegen den Uhrzeigersinn drehen, so dass über den ganzen Zylinderumfang „frisches“ Vlies an die Bandoberfläche kommt. Bei durchschnittlich verschmutzten Bändern komme ich für ca. 1000m meistens in einem Zug durch, manchmal muss ich mittendrin anhalten, um das Vlies neu aufzuspannen, weil sich zu viel Schmutz abgelagert hat.

Nicht jede Maschine bietet auf der Laufwerksplatte viel Platz. Dann muss man sich halt mit einem entsprechenden Aufbau auf der linken Seite des Geräts behelfen. Eine schöne glatte große volle Konservendose als „Tuchträger“ täte es natürlich auch. Die ist meist so schwer, dass sie vom laufenden Band nicht weggedrückt werden kann.

Das wär’s fürs erste von meiner Seite.
Bestimmt habe ich noch was Wichtiges vergessen, aber das fällt mir leider gerade nicht ein :whistling:

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#24
Was mir dazu noch einfällt, sind diese Band-Reinigungspads, die von einem alten Herrn aus dem Harz schon seit Jahren bei Ebay angeboten werden, teilweise im Set mit "Power Cleaner"-Spray für Gehäuse und Tonköpfe.

Ich meine etwa dieses Angebot.
Das Geld dafür kann man sich allerdings sparen, denn diese Streifen bestehen... aus zerschnittenen Slipeinlagen 8o Big Grin !

Diese haben auf der Rückseite eine leicht klebende Schicht und bestehen aus einer mehrlagigen Vliesgeschichte. Man klaue seiner Frau eine "Always Ultra" und schneide diese quer oder längs so zurecht, dass man sie auf den Löschkopf oder quer über Löschkopf und erste Bandführung kleben kann. Befeuchtung mit Isoprop ist möglich, ggf. an der anderen Seite des Kopfträgers eine zweite "Slipeinlage" zum Trocknen des Bandes ankleben.

Fertig. Billig und effektiv! thumbsup

   

LG Holgi
Zitieren
#25
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=187027#post187027 schrieb:diese Streifen bestehen... aus zerschnittenen Slipeinlagen
Auf die Ideee muss man erst mal kommen thumbsup

Gab's nicht mal in den 1970ern diese kreuzdämliche Werbung für ein artverwandtes Produkt der Firma Johnson & Johnson?
Da hieß es: "Damit kann man alles machen: Reiten, Schwimmen, Radfahren..."
Nur "Bänder reinigen" haben sie damals vergessen ... :whistling:

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#26
Hi Peter,

daß mit dem Briefbeschwerer ist eine großartige Idee!

Ich habe immer noch das Problem (ist schon in einem anderen Thread durchgekaut worden...), daß meine neuen LPR 35-Bänder meine A77-Halbspur-Köpfe nach durchschnittlich ca. 1/2 - 3/4 Stunde "zukleistern" = Höhenabfall. Bei den Revoxen darf der Beschwerer nur einen kleinen Durchmesser haben...

Heribert
Zitieren
#27
Heribert W,'index.php?page=Thread&postID=187029#post187029 schrieb:daß meine neuen LPR 35-Bänder meine A77-Halbspur-Köpfe nach durchschnittlich ca. 1/2 - 3/4 Stunde "zukleistern" = Höhenabfall.
Da ist dann aber schwer der Wurm drin.
Sofern es nicht an der Maschine liegt - was überprüfbar ist - wäre das ein klarer Reklamationsfall.


Heribert W,'index.php?page=Thread&postID=187029#post187029 schrieb:Bei den Revoxen darf der Beschwerer nur einen kleinen Durchmesser haben...
Oder man baut wie angedeutet für das Band einen kleinen Umweg ein, so dass es links von der Maschine über die Vlieswalze geführt werden kann.
Mit einer A77 auf "kleiner" Bandzugeinstellung müsste das mechanisch problemlos funktionieren.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#28
Hi Peter,
Zitat:Da ist dann aber schwer der Wurm drin.
Wie aus dem anderen, schon was älteren Thread hervorgeht, war das ja ein Fertigungsproblem (u. a. unbehandelte Bandkanten).
Die alte Revox spielt aber die ebenso alten TDK-Audua-L-Bänder (ohne Rücks.beschicht.) hervorragend ab, da habe ich aus einem Nachlass noch so ~10 Stück.

Heribert
Zitieren
#29
Heribert W,'index.php?page=Thread&postID=187029#post187029 schrieb:Ich habe immer noch das Problem (ist schon in einem anderen Thread durchgekaut worden...), daß meine neuen LPR 35-Bänder meine A77-Halbspur-Köpfe nach durchschnittlich ca. 1/2 - 3/4 Stunde "zukleistern" = Höhenabfall. Bei den Revoxen darf der Beschwerer nur einen kleinen Durchmesser haben...

Heribert
Da brauche ich mich ja nicht zu wundern, dass nach soeben erfolgter Umspulung auf Alufelge eines nagelneuen LPR35 eine Reinigung nötig war.
In Zukunft bleibe ich dann doch weiter bei PER 528.... thumbsup
MfG Mario
Zitieren
#30
Heribert W,'index.php?page=Thread&postID=187031#post187031 schrieb:Wie aus dem anderen, schon was älteren Thread hervorgeht, war das ja ein Fertigungsproblem (u. a. unbehandelte Bandkanten).
Von Pyral? Bei denen haben wir nämlich im Moment 'ne saftige Reklamation am Laufen, wegen gravierender Mängel in den magnetischen Eigenschaften eines SM900. Nach meiner neuesten Information rufen sie im Moment komplette Chargen zurück, auch von anderen Bandtypen.
Was ist da nur los, frage ich mich 8|

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#31
Lippi,'index.php?page=Thread&postID=187032#post187032 schrieb:In Zukunft bleibe ich dann doch weier bei PER 528.... thumbsup
WIe früher der Slogan für Persil: "Da weiß man, was man hat."
thumbsup
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#32
Daher bleib ich bei PEM 468 ab den karierten Kartons aufwärts und bei Maxell.

Ältere 468 können Ausfälle zeigen, ab den karierten Kartons bis zum Emtec Schluß sind bisher keine Probleme aufgetreten.

Gruß Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
Zitieren
#33
maddin2,'index.php?page=Thread&postID=186978#post186978 schrieb:Die Rettung durch backen ist möglich, das wissen wir.
Yep, allerdings immer nur vorübergehend. Die Idee der ganzen Bastler war, wertvolle Aufnahmen durch neue Methoden dauerhaft archivierbar zu machen statt sie zu kopieren und das Original zu entsorgen.

Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=187028#post187028 schrieb:Gab's nicht mal in den 1970ern diese kreuzdämliche Werbung für ein artverwandtes Produkt der Firma Johnson & Johnson?
Da hieß es: "Damit kann man alles machen: Reiten, Schwimmen, Radfahren..."
Nur "Bänder reinigen" haben sie damals vergessen ... :whistling:
Wie du mit Tampons Bänder reinigen willst, musst du mir zeigen Big Grin Da gibt es den dämlichen Witz von damals, von der Achtjährigen die sich einen OB zum Geburtstag wünscht - eben wegen dieser Werbung...
Zitieren
#34
Hi Peter,

habe in den letzten Jahren einige LPR 35 gekauft. Die kamen u. a. auch noch von RMG aus den niederen Landen. Tongue

Deine Idee wird mir deshalb helfen, weil es so möglich ist, einen konstanten Reinigungsdruck auf das Band auzuüben. Eine der ersten LPR-Bänder hatte ich mal vor einigen Jahren in die Tonne kloppen müssen, weil der Druck (von Hand!) viel zu hoch war und es zu erheblichen Pegelabfällen gekommen war. X(

Heribert
Zitieren
#35
Ich weiß nicht, was ihr da für Probleme mit dem LPR 35 habt... Ich habe diese Bandsorte mit Bändern von etwa 1980 (LPR 35 LH) bis 2015, wobei die meisten so von 2005-2014 stammen und hatte noch nie die geringsten Ausfälle. Egal, ob BASF, Emtec, RMG(I) oder Pyral. Ebenso habe ich auch schon vereinzelt SM 900 und 911, auch ohne Beanstandungen.
Hatte ich da nur Schwein oder hattet ihr Pech? Wink
Zitieren
#36
Ich redete von einem neuen, vor paar Tagen von Thomann gekauften...
MfG Mario
Zitieren
#37
Frage: Das Backen hilft nur gegen schmieren? Oder würde es auch das Quitschen beseitigen? Hätte ein Quitschband gern gangbbar gemacht.
Es zweigt keinen Abrieb , quitscht aber heftigst , so dass es nach ca. 5 min die Maschine gar nicht mehr abpielen kann. Kleben der Schichten ist auch!
Meine TOP - Wickler:
Akai GX 747
Sojuz 111
Revox A 77 1/4 Spur und HS
Zitieren
#38
PeterSIB,'index.php?page=Thread&postID=187067#post187067 schrieb:Es zweigt keinen Abrieb , quitscht aber heftigst , so dass es nach ca. 5 min die Maschine gar nicht mehr abpielen kann. Kleben der Schichten ist auch!
Schwer zu sagen. Manche Maschinen-Band-Kombinationen zum Beispiel neigen deutlich mehr zum Quietschen als andere.
Dasselbe Band, was auf einer Maschine quietscht, kann auf einer anderen problemlos durchlaufen.
Manche Bänder quietschen auch, weil die Oberflächen von Schicht und Tonköpfen zu glatt sind und deswegen beim Abspielen zur Adhäsion neigen (Glasplatten-Effekt).

Ob Backen hilft, weiß ich so oder so im Voraus nicht.
Wenn möglich, versuche ich es zunächst mit ein paar Metern Testmaterial.

Ach so: Was bedeutet "Kleben der Schichten"?

Grüße, Peter

PS. Hier noch ein englischsprachiger Artikel zum Thema, vielleicht ist der ja noch nicht bekannt.

PPS: Noch mehr Lesefutter auf Englisch. Die Seite ist ohnehin eine Fundgrube: hier weiß einer, wovon er schreibt.
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#39
"Kleben der Schichten" = Beim Abspielen des Bandes kann man sehen dass die Bandschichten auf der Abwikelnden Spule aneinander kleben.
Verständlich?
Meine TOP - Wickler:
Akai GX 747
Sojuz 111
Revox A 77 1/4 Spur und HS
Zitieren
#40
PeterSIB,'index.php?page=Thread&postID=187082#post187082 schrieb:Verständlich?
thumbup

Ist leider kein gutes Zeichen. Bei einigen meiner Bänder waren dies die Vorboten zur späteren Schichtablösung :cursing:

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#41
ich hatte bereits geschrieben,daß ich meine Bänder aus den Schubern und zum Lüften aufgereiht habe.
es steht zwar überall Revox drauf,aber was ist nun wirklich drauf?
auf keinem Band steht irgend ein Hinweis auf dem ersten Meter.
Die Tapeseiten haben div Brauntöne und die Rückseiten sind alle antrazit bis schwarz.
Riechen tun sie nach Säure und Pilzduft.
Ein einziges läßt sich nicht leicht abziehen--es klebt etwas auf der nächsten Windung.
Das ist wohl ein Back-oder Tonnen Kandidat?
MfG
E.


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
       
Zitieren
#42
Hallo Eberhard,

da müßte man schon die Vorspann-Bänder sehen.
Die Vorspannbänder von Revox haben ein helleres, nicht so intensives Grün oder Rot wie z.B. die von AGFA oder BASF.
Das geht mehr in Türkis bzw. nach Rosa, haben keine schwarze Beschichtung auf der Magnetschicht-Seite.

Viele Grüße
Volkmar
Zitieren
#43
Man sollte ggf. nur mal kurz erwähnen, daß das LPR35 von Mario/Lippi nach dem ersten Schnelldutrchlauf seine Krümelei aufgegeben hat.
Bluthard hatte schon vor Jahren empfohlen(damals bei RMG), neues Bandmaterial erstmal durch ein (Papier)tuch laufen zu lassen, da sich verschiedene Produktionsschritte geändert hatten.

Grüße
Matthias
Viele Grüße,

Matthias
Zitieren
#44
Hallo Volkmar,

was heißt "haben keine schwarze Beschichtung auf der Magnetschicht-Seite."
hatte geschrieben "Die Tapeseiten haben div Brauntöne und die Rückseiten sind alle antrazit bis schwarz."
ich verstehe das so nicht.
Gruss
Eberhard
Zitieren
#45
Auch wenn ich nicht Wickinger bin, von mir eine Antwort dazu:

Bei BASF gab es rot/grüne Vorspann(Kenn-) Bänder, die auf ihrer Innenseite, also der dem Tonkopf zugewandten Seite, eine Beschichtung a la LPR35 hatten, also eine schwarze, etwas rauhe Beschichtung.

Meiner Meinung nach, war das einmal wegen der statischen Aufladung der Vorlaufbänder so gedacht, andererseits nahm man auch wohlwollend einen gewissen Säuberungseffekt an den Köpfen in Kauf, siehe auch Kassetten mit sog. Leader Clean Tape.
Viele Grüße,

Matthias
Zitieren
#46
danke MatthiasB & VolkmarWickinger

"wir haben verstanden" -----habe aber keine schwarze,rauhe Vorspannband Beschichtung

Gruss
Eberhard
Zitieren
#47
Hallo Eberhard,

vergiß´das verstehen wollen...
Das Vorlaufband -egal welche Farbe- bringt dir rein gar nichts. Ich habe selten mal erlebt, das auf der grünen Seite von Revox-Bändern der Typ angegeben war (621/631), bei 601 und 641 meine ich das noch nie gesehen zu haben.
ABER, diese Vorlaufbänder konnte man auch selbst anbringen. Obs dann Revox war oder nicht...kann heute meist nicht mehr festgestellt werden. Einzig die Nase hilft manchmal, dann muß man aber sicher wissen, dass das Band, was man gerade geschnüffelt hat auch wirklich z.B. das 621 ist. Bänder haben fast alle einen recht spezifischen Geruch, nur hilft dir das via Internet rein gar nichts. Das sind persönliche Erfahrungen, die nicht übertragbar sind.

Persönlich mache ich kein Heckmeck mit Schmierbändern. Tonne!, ggf. Spule behalten.

Grüßle
Zitieren
#48
Hallo,

der letzte Rat geht aber an Eberghard's Intentionen vorbei.
Er möchte bereits von jemand anderem aufgenommene Bänder abspielen.

Es gibt da wohl nur zwei Alternativen :
Backen oder Naß-Chemie anwenden.
Letzteres ist noch ungenehmer und aufwendiger und teuerer als backen.
Man hört eigentlich nicht, daß Backen schadet.
Man geht bei dem Versuch also anders als bei der noch unvertrauteren chemischen Behandlung kaum ein Risiko ein.
Die Kosten für eine geeignetes Dörrgerät sind auch überschaubar.

Lüften allein hilft nicht. Man liest teilweise von 24 stündigem Backen bei 50°C oder 2-5 Stunden bei 60°C.
Manchmal muß die Prozedur 2-3 mal wiederholt werden.
Die Chancen, die Bänder nochmal anhören zu können, wachsen jedenfalls.
Wegwerfen kann man die Bänder später auch noch...
"Man hat sich (jedenfalls) bemüht" [Willy Brandt]

MfG Kai
Zitieren
#49
Wenn ein Band nach "Pilz" riecht, dann dürfte es lange feucht gelegen haben und angeschimmelt sein. Sowas entsorge ich sofort. Mit Kunststoffspule. Denn der Pimmelschilz dringt auch in deren Kunststoff ein. Wären es hingegen schöne Aluspulen, würde ich diese zerlegen, gründlich reinigen und trocknen und dann wieder zusammenbauen und verwenden.
Die US-Bänder riechen häufig durchdringend nach "Chemie", aber nicht nach "Pilz".
Zitieren
#50
danke für diese Ausführungen,

also der Pilzgeruch kommt nicht von einer chemischen Reaktion vom Zersetzen der Bänder,sondern ganz einfach vom Schimmelpilz?
Ich habe diese neun 26,5cm Bandspulen ,7 Revox Metallspulen und 2 Revox Kunststoffspulen in Schubern mitbekommen.
Ist doch klar ,daß man diese auch mal auflegt ,um zu hören was drauf ist.
leider haben diese Bänder mir keine Freude bereitet.
Chemie und Pilzgeruch und mehr oder weniger schmieren bzw Abrieb hinterlassend.
Nun will ich mal aussortieren,was noch zu gebrauchen ist.
Da beim Abspielen mitunter sogar die SG 630 stehenblieb,wusste ich nicht genau,ob ich ein Bandzug Problem habe oder ob es ein klebendes Band ist. Auf den Trichter bin ich jetzt erst gekommen.
Vermutlich hätte ich mir viele Bandzugeinstellungen sparen können.
"Es irrt der Mensch,solange er lebt" sagte schon.....(ich weiß es nicht mehr.....Donald Duck?)
Grüsse vonne Küste
Eberhard
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste