Beschichtung des Capstan UHER SG 630
#1
Hallo SG630/31 Leute,
ich möchte hier noch etwas weitergeben was ich kürzlich erfahren habe.
die sogenannte Beschichtung der Capstanwelle ist ein Stück "Schlauch",der eine Wandstärke von 1mm hat.
Dieses Stück wurde auf die Welle in eine Aussparung gepreßt,damit hat Welle und Schlauch den gleichen Durchmesser.Bei den ersten Geräten 630 hatte dieser Schlauch eine braune Färbung,die Folgemodelle 631 hatten eine grünliche Ausführung.
Weiterhin sollte der obere Teil der Welle bei der alten Version abschraubbar sein und bei der neueren Ausführung durch eine Schraube gehalten werden.
Dieses Stück Schlauch sollte es damals inoffiziell als Ersatzteil gegeben haben.

Also,dann ist da nix mit Ferritpartikel von der Vorderseite die die Beschichtung hinten braun gefärbt haben.
Und folglich läßt sich dann auch nicht die Verfärbung entfernen weil sie keine ist.(Ferrit soll ja auch grau sein)
Ob sich bei meiner Welle eine obere Kappe abschrauben läßt,werde ich noch untersuchen.
Wie sieht es bei den grünlichen Wellen mit der Schraube oben aus? Ist da eine?

Diese Info hilft zwar nicht direkt,aber ich finde sie sehr interessant.

Gruss
Eberhard
Zitieren
#2
Glückwunsch Eberhard !

Das ist doch endlich mal etwas Neues, das das Potential hat, mit diesem Problem weiterzukommen.
Jetzt fehlt bloß noch eine Quelle für Ersatz, oder unabhängige Ideen, was man dazu verwenden könnte, um die Friktionswirkung zu verbessern.
Vielleicht findet man etwas bei den Firmen, die Materialien und Support für Friktionsantriebe im Maschinenbau anbieten.

Weiterhin Erfolg bei dem Kampf gegen den Drachen SG630/1
wünscht Kai
Zitieren
#3
Also nehmt es mir nicht übel, ihr Lieben, aber das scheint mir doch etwas zu simpel und blauäugig zu sein, was hier verbreitet wird.
Einfach 'n Stück PVC-Schlauch drüber und feddich! thumbsup

Hallo?! Bei einem Capstan, egal aus welchem Material, muss der Rundlauf auf Tausendstel Millimeter stimmen, um keinen "Flutter" im Gleichlaufverhalten zu produzieren! Und das soll mit einem Stück Schlauch zum Drüberschieben funktionieren? Niemals. Dieses Material müsste auf dem gesamten Umfang eine genau gleiche Wandstärke aufweisen.

Ich habe eher die Vorstellung, dass da ein Kunststoffmaterial (in flüssiger Form oder meinetwegen auch drübergezogen) aufgebracht und anschließend präzisionsgeschliffen wurde, um den Ansprüchen an 0,05 % Gleichlaufschwankungen (oder was immer da angegeben wurde) gerecht zu werden. Ich kann das mit dem Schlauchstück nicht glauben, sorry... 8|

LG Holgi
Zitieren
#4
Hallo!

Auf der bekannten Auktionsplattform werden gerade SG630/631-Teile angeboten.
Auch ein Schwungrad, wo man einen ungehinderten Blick auf die Capstan-Welle hat.

Gruß
Wolfgang
Zitieren
#5
Ich frage mich seit gestern, wie man ein gummiartiges Schlauchstück so pressen kann, dass es in dieser Form bleibt. Sich sowas mit einem Stück Gartenschlauch vorzustellen, führt zu keinem Ergebnis. Auch die Mär mit der abschraubbaren Capstanwelle oder der Schraube ... Andersrum müsste dann der "Schlauch" gedehnt und über die Capstanwelle geschoben werden. Das düfte aber in einer Serienfertigung nicht zu der geforderten Konstanz beim Rundlauf führen. Und grün ist da auch nichts. Die Lösung gibt es in der Funkschau 1976, Heft 3:

   

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Eberhards Problem nichts mit dem Belag zu tun hat. Was läuft denn beim Druck auf die PLAY Taste eigentlich ab?

1. der rechte Teller erhält eine Spannung, damit das Band keine Schlaufe bildet
2. die Omegaumschlingung wird eingefahren, dabei wird das nötige Band von rechts eingezogen
3. die Bremse wird gelöst, das Band wird transportiert

Voraussetzung;
1. Bandzug ist korrekt eingestelt
2. Stopimpuls ist korrekt eingestellt
3. korrekter Spulenduchmesser ist geschaltet

Und dann ist es egal, welches Bandmaterial benutzt wird.

Überlegung: das alte Band von Eberhard war ein altes Langspiel- oder Standardband von BASF. Also recht dick und steif. Ein modernes, dünneres Band verbiegt sich an der gleichen Stelle nicht oder weniger als das dicke alte Band? Das ist doch unlogisch. Wobei ich sicher bin, das wir Eberhards Maschine wieder hinkriegen.

Mittlerweile treibt es bei den Geschichten um die 630/631 einige Blüten. Niemand weiß etwas Genaues. Und solange niemand da ist, der es zufälligerweise doch weiß oder jemanden kennt, der es weiß, ist man der Held des Tages.

Gruß
Nichael
Zitieren
#6
Man muß bei dem, was Eberhard "Schlauch" genannt hat, nicht an eine weiche Gummi-artige Substanz denken.

Schaut mal unter

http://www.impreglon-lueneburg.de/impreg...ngelang=39

nach Aufbau und den Eigenschaften von "CeraCoat" und "PlasmaCoat".
Da werden Schichtdicken, Rauhigkeiten und Oberflächenhärten genannt. Letztere im bereich 28...70 HRc.

MfG Kai
Ergänzung:
Wie man in der Wikipaedia über Härte nachlesen kann, hat eine typische Getriebewelle ca. 48 HRC (Rockwell Härte C). Diese Traktionsbeschichtungen stehen also der Welle in Bezug auf Härte nicht unbedingt nach.
Zitieren
#7
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=186403#post186403 schrieb:Man muß bei dem, was Eberhard "Schlauch" genannt hat, nicht an eine weiche Gummi-artige Substanz denken.
Doch, natürlich muss man das! Es ist ja in der Tat eine gummiartige Substanz und hat keinesfalls was mit den von dir verlinkten Hightech-Oberflächen zu tun. Es ist ein elastisches, aber schleifbares (!) PolymerElastomer, wie man in dem zeitgenössischen Funkschau-Artikel lesen kann.
In dem sich die Sache übrigens so liest, als wäre die Omega-Umschlingung das Ei des Columbus und die Zukunft der Tonbandtechnik... Wink

LG Holgi
Zitieren
#8
Polymer? In dem Funkschauartikel wird von einem formstabilen Elastomer gesprochen.
Wenn dem so ist, lag ich also nicht so arg neben meiner nicht getragenen Kappe:

Eigen-Zitat aus Beitrag #92 des SG 630 schlechte Aufnahme und Wiedergabe:

"Ich hänge hier noch eine andere Möglichkeit für "Angsthasen" Wink an:
Ein Elastomer der Firma FIBRO. Wird gerne im Werkzeugbau als Kunststoff-Feder verwendet. Das Material lässt sich recht gut spanabhebend bearbeiten inklusive schleifen. Mir scheint, das UHER dieses Material in der Tonwelle verwendet hat.

Fibroflex-Katalog

Sollte man in diesem Katalog etwas blättern, so findet man einige Anwendungsbeispiele.

Gruß Bernd

Zitieren
#9
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=186405#post186405 schrieb:In dem sich die Sache übrigens so liest, als wäre die Omega-Umschlingung das Ei des Columbus und die Zukunft der Tonbandtechnik...
Ich hab die zeitschrift nicht mehr hier, aber evtl. findet sich eine Anzeige ... Wink
Zitieren
#10
Hallo Bernd,

du hast möglicherweise einen Volltreffer gelandet:
Der FibroFlex-Broschüre habe ich eben folgende Angaben entnommen:
Es gibt 3 Typen mit diesen Eigenschaften (Auszug)
Typ.................5.............6..........7
Farbe...........grün!......gelb!......rot
Shorehärte....80...........90........95

Es handelt sich um "Polyurethan-Kautschuk" mit "sehr langer Lebensdauer" und "ausgezeichneter Elastizität".
Ist gut verträglich mit Wasser bis 50°C, Fetten und Ölen,
aber nicht gut verträglich mit Seifenlösung und heißem Wasser.
Bei Temperaturen unter -18°C tritt Versteifung ein.
Das Material kann in Rohrform hergestellt werden und auf eine Achse gedrückt werden.

Das Material hat also die von Eberhard genannten Farben (dunkelgelb=>braun).
Wenn's so war, wurde anscheinend wurde von Typ 6 (SG630) zu Typ 5 (SG631) gewechselt.

MfG Kai
Ergänzung:
Angaben über Reibungskoeffizienten und thermische Ausdehnung sind leider nicht zu finden.
Zitieren
#11
Ich hab noch einen 8) :

Sherlock Holmes würde jetzt Dr.Watson losschicken, alle, die erfolgreich nicht rückseitenbeschichtete Bänder auf ihrer SG630/1 abspielen können, zu fragen, ob sie zufällig eine grünlich beschichtete Tonwelle haben.
Alle anderen soll er fragen, ob sie ihre Tonwelle mit Seifenlauge oder heißem Wasser >=90°C traktiert haben.

MfG Kai
Zitieren
#12
gelöscht
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste