Parallelschaltung von Brückengleichrichter!
#1
Liebe Forianer und Technik-Freunde!

Am Grundig SV140 werden für die Speisung der Endstufe zwei Brückengleichrichter im Parallelschaltung betrieben. Für mich ist solch eine Schaltung irgendwie unverständlich, da ich mir nicht sicher bin warum dies etwas zur Belastungssteigerung beitragen kann. Es werden keine Widerstände zur Durchlassspannungsanpassung zwischengeschaltet. Wie wird sichergestellt, dass sich der Strom ausreichend gleich über die beiden Brückengleichrichter verteilt, so dass eine individuelle Überlastung des einzelnen Brückengleichrichter ausgeschlossen ist?

Kann mir jemand die Schaltung und Funktion beschreiben?

Danke und Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#2
Hallo,
guter Stil ist es nicht,
andererseits würde man auch ungern noch Serienwiderstände einbauen.
Optimal wäre natürlich eine Brücke, die ausreichend Strom liefern kann, bzw. den Einschaltstromstoß in die 15000µF Elkos verträgt.
Vielleicht haben die Dioden ja genug internen equivalenten Serienwiderstand, der für einen Stromausgleich sorgt.
Dazu müßte man mal in das Datenblatt der Brücke schauen.
Der Entwickler hat wohl gehofft oder geglaubt, daß sich die Ströme zu gleichen Teilen auf die beiden Brücken verteilen.
MfG Kai
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#3
Mach dir keinen Kopp.

Gleichrichter, die beim Hersteller relativ nacheinander vom Band fallen, sind dermaßen Datengleich, dass eine Parallelschaltung ohne weiteres möglich ist.

Gemacht hats Grundich wohl deshalb, weil seinerzeit entsprechend stromverknusende Gleichrichter noch nicht gefertigt wurden, oder hundsteuer, oder mechanisch zu groß waren. Oder alles zusammen.

Gruß Achim.
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#4
Man kann leider nicht davon ausgehen, daß Gleichrichterbrücken, die "nacheinander" hergestellt gestellt wurden, auch als Pärchen auf der Platine landen. Wenn damals noch von Hand bestückt wurde, dann wurden sicher 2 Stück aus einer großen Kiste gegriffen, in der der Fertigungszusammenhang schon verloren war.
Ein weiteres Problem entsteht dadurch, daß bei etwas ungleicher Stromaufteilung die Brücke mit dem größeren Strom heißer wird.
Dadurch sinken deren Diodenspannungen weiter ab, wodurch sie einen noch größeren Anteil am Gesamtstrom übernimmt.
Selbst bei identischen Brücken könnte bei etwas unterschiedlicher Kühlung eine unterschiedliche Temparatur entstehen und damit eine Strom-Unbalance mit den obigen Folgen.

MfG Kai
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#5
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=186012#post186012 schrieb:Wenn damals noch von Hand bestückt wurde, dann wurden sicher 2 Stück aus einer großen Kiste gegriffen, in der der Fertigungszusammenhang schon verloren war.

...was man allenfalls durch Selektion von Bauteilen hätte kompensieren können. Das kann man aber bei einem Serienprodukt vergessen. (Kleinstserien-Hersteller im Premium-Segment haben das allerdings so gemacht).

Ob diese -im Prinzip etwas unsichere- Schaltung allerdings wirklich Anlass zur Sorge hätte bereiten müssen, hängt letzten Endes von den tatsächlichen Gegebenheiten ab. Da müsste man mal die Daten der Einzel-Gleichrichter ansehen um zu checken, ob das bei der zu erwartenden Max.-Last nicht schon fast ein "doppelter Hosenträger" gewesen ist, Sorge wäre demnach unbegründet.

Gruß
Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#6
Mein Blick ist versehentlich von den Gleichrichterbrücken mal hochgerutscht zu den Endverstärkerschaltungen.
Die kommen mir auch recht merkwürdig vor:
Einerseits auf den ersten Blick möglicherweise undurchsichtige Raffinesse
andererseits bei den Treiber- und Leistungstransistoren offensichtlicher Beschaltungsmurks hinsichtlich der wirksamen Stromgegenkopplung.

MfG Kai
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#7
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=186025#post186025 schrieb:Mein Blick ist versehentlich von den Gleichrichterbrücken mal hochgerutscht zu den Endverstärkerschaltungen.
Die kommen mir auch recht merkwürdig vor:
Einerseits auf den ersten Blick möglicherweise undurchsichtige Raffinesse
andererseits bei den Treiber- und Leistungstransistoren offensichtlicher Beschaltungsmurks hinsichtlich der wirksamen Stromgegenkopplung.

MfG Kai

Jungs! Alles wird gut!

Ich habe vorhin mit einem netten Mädel aus der Grundich-Sörwisabteilung telefoniert.

Die Ingenieure, die für die Konstruktion des SV140 verantwortlich waren, werden umgehend in den Ruhestand versetzt, und man plant obendrein sogar eine Rückrufaktion sämtlicher SV140 und ähnlich konstruierter Verstärker. Weil die damals zuständigen Entwickler haben ihr Fachwisssen seinerzeit nicht aus der Elektor bezogen, sondern haben unter Zuhilfenahme der Rechnungsabteilung und dem, was "der Markt" zuverlässig hergab, gute und dauerhaft funktionierende Gerätschaften konstruiert.

Grundig hofft nun darauf, dass - wenn es mit der Rückrufaktion am Laufen bei dranne sein sollte - wir unser Fachwissen einbringen. Die Gleichrichterabteilung würde ich dann übernehmen, für den Rest wird noch jemand gesucht.

Gruß Achim.
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#8
Hallo Achim,

das aktuelle "Grundig" ist eine Marke der türkischen Firma Arcelik AS, die wiederum zum türkischen Koc-Konzern gehört.
Arcelik betreibt Fabriken in der Türkei, Rumänien, Rußland, China und Südafrika.
Ich glaube nicht, daß du dort willkommen bist, wenn du ein deutsches Gehalt erwartest.

MfG Kai
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#9
Da hat man halt damals so gemacht. Da gibt es mehrere Beispiele.
Hier sind es übrigens zwei B40C3200/2200 die eng beieinander hinter einem Blech montiert und auch durchaus thermisch gekoppelt sind.

Wenn die originalen Brücken in Ordnung sind würde ich mir keine Gedanken machen, wenn sie allerdings defekt sind muss man halt einen auch mechanisch passenden Ersatz finden. Dabei ist es zweitrangig ob der Ersatz nun aus einem oder zwei Brücken besteht.

Gruß Ulrich
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#10
Jungs, was lange währt, wird endlich gut!

Aische hat mich eben darüber informiert, dass die Rückrufaktion in vollem Gange ist. Praktisch läuft das so ab: Sämtliche SV 140 - Besitzer bekommen in den nächsten Tagen von ihr oder aus Rumänien per Post einen Karton und ein Gleichrichter-Messgerät nebst Bedienanleitung für den Karton zugeschickt.

Wenn SV 140 - User herausfindet, dass einer oder mehrere der beiden Gleichrichter defekt und/oder kaputt sind, muss das Gerät mir zugeschickt werden. (Anschrift steht in der Bedienanleitung, Kosten übernimmt Grundig Süd, portiösbefreiende Aufkleber liegen bei.) Ich werde dann plötzmöglichst für neue Gleichrichtung sorgen, und das so rehabilitierte Gerät an den Besitzer zurückschicken.

Wer sich den Umweg über mich einsparen will, und sich die Gleichrichterreparatur selber zutraut, kann sich mit Aische auch direkt in Verbindung setzen:

0090 77128346 1644382

Sie spricht übrigens sehr gut deutsch, weil ihr Opa mal einen Gemüseladen in Bottrop und ein Telefunken-Tonbandgerät in Hildesheim hatte. Wundert euch aber bitte nicht über ihre etwas knorrige Aussprache, denn sie trägt links ein Holzbein, welchem sie ihren Spitznamen zu verdanken hat: Aische Rustikal.

Gruß Achim.
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#11
Man sollte Isopropanol nicht trinken, auch wen Alohol draufsteht ?(

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