Tonkopf Dual C824 defekt, womit ersetzen ? - Canon M&X
#1
Hallo allerseits - vielleicht stell ich mich erstmal kurz vor. Mein Name ist Felix, ich bin mit 22 Jahren eher jung für einen Cassettennutzer (*unschuldig pfeif*), komme aus Erlangen in Mittelfranken und studiere dort Maschinenbau. Wie meine Studienwahl schon vermuten lässt, bin ich eher in der Mechanik daheim, schraube gern an meinen Motorrädern und seltener am Auto. Bei Schaltplänen reicht es bei mir leider nur so weit, die Bauteile zu identifizieren......allein anhand eines Planes könnte ich einen Radiowecker nicht von einem Tapedeck unterscheiden. Löten kann ich aber, hab damit zweieinhalb Jahre im Nebenjob Geld verdient. Selten sogar SMD, ging auch.

Aus den Ebay Kleinanzeigen ist mir letzten Monat ein zweites Dual C824 (Dreikopf) mit den üblichen Malaisen zugelaufen (Knallfrosch explodiert, Laufwerk ohne Reaktion). Den Entstörkondensator habe ich schon ersetzt, am Laufwerk arbeite ich gerade noch, dort rutscht der Pulley des Wickelmotors beim Spulen zurzeit noch hilflos über das Zwischenrad. Im Wiedergabebetrieb funktioniert das Laufwerk aber inzwischen, wodurch ein weiterer Fehler ans Tageslicht kam:

- Es kommt nur auf einem Kanal Musik, auf dem anderen brummt und rauscht es fröhlich.
- Wenn ich die Signalleitungen aus dem Wiedergabekopf im Stecker vertausche (R <--> L), wechseln Musik und Rauschen die Kanäle. Verstärkerplatine also unschuldig ? Als Fachfremder hätte ich erwartet, dass auf dem toten Kanal dann Stille herrscht.
- Der Wiedergabekopf hat auf der linken Spule ~320 Ohm, auf der rechten keinen Durchgang. Weiß jemand, wie sowas passieren kann ?
- Nebeninfo: Am Stecker zur Platine hat ein Vorbesitzer schonmal herumgelötet, anscheinend wurde mal die Ader aus dem Crimp gerissen.

So, und jetzt zur Kernfrage: Womit kann ich den Kopf ersetzen ? Er sieht genau aus wie dieser hier, nur dass M&X draufsteht:

[Bild: Canon_SandS.jpg]
Quelle: http://www.ant-audio.co.uk/Tape_Recordin..._SandS.jpg

Im Servicemanual zum C824 hat der Kopf die Ersatzteilnummer 271 030, falls das hilft.

Würde mich über Antworten jedweder Art sehr freuen, mein Onkel hat mir vor einigen Jahren sein altes C824 geschenkt (deswegen oben "zweites") und ich finde das ein feines Teil, sobald es mal läuft.
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#2
Hallo,

Der Kopf für das C824 hat eine Andere Befestigung ich habe Originalköpfe dafür siehe: http://forum2.magnetofon.de/board13-verstärker-phono-decks/board61-cassetten-decks/p147630-zeigt-her-eure-köpfe/#post147630

Einfach ne PM an mich.

mfg 8)
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#3
steinlaus,'index.php?page=Thread&postID=185461#post185461 schrieb:
  1. - Es kommt nur auf einem Kanal Musik, auf dem anderen brummt und rauscht es fröhlich.
  2. - Wenn ich die Signalleitungen aus dem Wiedergabekopf im Stecker vertausche (R <--> L), wechseln Musik und Rauschen die Kanäle. Verstärkerplatine also unschuldig ? Als Fachfremder hätte ich erwartet, dass auf dem toten Kanal dann Stille herrscht.
  3. - Der Wiedergabekopf hat auf der linken Spule ~320 Ohm, auf der rechten keinen Durchgang. Weiß jemand, wie sowas passieren kann ?
  4. - Nebeninfo: Am Stecker zur Platine hat ein Vorbesitzer schonmal herumgelötet, anscheinend wurde mal die Ader aus dem Crimp gerissen.
Zu den anderen Problemen:

1) Das Umschaltrelais für Aufnahme/Wiedergabe leidet zumeist unter angelaufenen Kontakten. Ausbauen, zerlegen, reinigen... Dann sollten die Geräusche wieder weg sein.
2) siehe 1)
3) Da ging wohl Fremdspannung rauf. Bei normaler Alterung ist eigentlich nur ein Einschliff vorhanden.
4) Leider so, wenn da Dilletanten dran fummeln. Solch Ärger hatte ich auch schon erlebt.
Gruß André
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#4
@garlock: Vielen Dank für Deine schnelle Antwort, PM ging gerade raus.

@Captn Difool: Danke auch Dir, auf den Aufnahme-/Wiedergabe-Umschalter werde ich dann auf jeden Fall noch schauen - der jeweils mit der guten Seite vom Tonkopf verbundene Kanal klingt aber gut und es nimmt auch auf beiden Seiten auf. Mit etwas Glück ist da noch alles in Ordnung. Das Gerät scheint immer trocken gestanden zu haben.
Dilletantismus versuche ich zu vermeiden, aber man hält sich ja selbst nie für einen Dilletanten.... wacko

Gestern habe ich das Laufwerk nochmal zerlegt, die Gummilauffläche an den Wickeln, das Zwischenrad und den Motorpulley gereinigt und alle Reibflächen mit 400er Papier etwas aufgeraut. Es spult jetzt wieder kraftvoll und ohne hörbaren Schlupf. Der Zwischenriemen zum Zählwerk wurde ersetzt, auch das geht jetzt wieder. Die Motoren klangen beide nicht mehr sehr nett, mussten anscheinend schon einige Zeit ohne Öl auskommen. Ich habe sie aufgemacht und die Lager mit jeweils einem Tropfen 10W40-Motorradöl versorgt, weil das gerade da war und lt. verschiedener Foreneinträge zumindest nicht völlig verkehrt ist - wäre hier Autoöl wegen der dort stärker beigemischten Reibminderer besser gewesen bzw. muss es sogar das spezielle Sinterlageröl sein ?
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#5
Hallo,

Mineralöle sind da nicht geeignet.

Besser Sinterlager ÖL das ist deutlich Dünnflüssiger fast wie Wasser deshalb sparsam anwenden sonst kriecht es dorthin wo es nicht hin soll, für etwas ausgelatschte Kleinmotorenlager verwende ich 399422 SUPER LUBE das ist PTFE ÖL mit etwas höherer Viskosität das kriecht nicht.

mfg 8)
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#6
Okay, dann besorge ich da erstmal passendes Öl. Danke!
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#7
So, nachdem das Dual nun schon seit einiger Zeit wieder seinen Dienst tut, soll es hier auch nochmal ein kleines Update mit Bildern geben.

Für die Motoren habe ich auf Ebay ein kleines 3ml-Fläschchen Isopex PDP 65 bezogen, damit laufen die Motoren wieder schön ruhig. Leider ist mir das dünne Zeug bei den ersten Versuchen prompt auf Kollektor und Kohlen gelaufen und hat so beim Capstanmotor für kriminelle Gleichlaufschwankungen gesorgt. Nach mehreren Durchgängen Zerlegen, Öl mit Küchentuch absaugen, Kohlen + Kollektor mit Waschbenzin reinigen und wieder Zusammenbauen ist es dann endlich da geblieben, wo es hingehört. Die Motoren im C824 finde ich nicht besonders wartungsfreundlich, das fängt bei den zugeschlagenen Deckeln an und endet bei den flimsigen Kohlen, die sich ruckzuck verbiegen, wenn man nicht aufpasst.

Der Kopf von Garlock kam im Februar und passt perfekt. Als Referenz für den Bandlauf hab ich eine meiner vorhandenen Kassetten genommen und zuerst die Wiedergabeseite nach Gehör darauf eingestellt (der Yamaha CR-450 hat praktischerweise einen Monoschalter, der die Sache sehr vereinfacht). Dann im Aufnahmebetrieb die Aufnahmeseite nachgestellt und der Wiedergabeseite mit der Referenzkassette den Feinschliff gegeben. Es frisst jetzt alle Tapes aus meiner Sammlung ohne (störend) hörbare Azimuthabweichung.

Da das Deck auch dazu gedacht war, meine Sammlung an Flohmarktplatten auf Band aufzunehmen (find ich einfach praktischer) und ich fast nur Chromsubstitutbänder da hab, die mit der Werkseinstellung des Decks ziemlich spitz klangen, hab ich noch wie im Servicmanual beschrieben über VR105 und 105' die Vormagnetisierung so verstellt, dass Vor- und Hinterband von TDK SA und Sony UX-S möglichst gleich klingen. Mit einem Testtongenerator am PC und VR102' hab ich noch dem rechten VU-Meter auf die Sprünge geholfen, das deutlich weniger anzeigte als das linke. Welcher magnetische Fluss dadurch jetzt bei Anzeige von 0dB anliegt ist mir letztlich egal, da auch nach Gehör ausgesteuert wird und Dolby nicht zum Einsatz kommt. Der Aufnahme/Wiedergabe-Schalter funktionierte auf Anhieb einwandfrei.

Das mag Gepfusche sein, klingen tut es aber gut. Vielen, vielen Dank nochmal an alle, die dazu beigetragen haben! Smile

Hier noch die Bilder:

                       
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