Koffergeräte
#1
Moin moin,
ist eine GX-201D, Variocord 263, S63, TK-845,TK-847 und Sony TC-277 auch ein Koffergerät??? Wenn ja, bin ich ein Koffergerät-Besitzer. Aber nicht wenn einer einen Koffer in die Ecke stellt. Da sind in Berlin noch genug.
Hermann
keep on rockin.
Musik hören, ist besser als zu verstehen.
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#2
Hallo,

wo es gerade Nacht ist und ich nicht schlafen kann, muss ich dann auch mal hierzu meinen Senf beitragen.
Der Traum der TB Bauer, schon in den Fünfzigern, war es wohl gewesen, die TBs transportfaehig zu machen. Bei Grundig hiessen sie alle ja so: TK.... Andere haben mitgemacht und soweit ich weiss, sind an allen deutschen TBs irgendwelche Tragegriffe dran. Auch bei Geraten, die uzweifelbar nur für die Schrankwand gedacht waren (zB. TK 248, N4407, aber selbst bei Geraeten wie die N4450) sind diese Griffe noch vorhanden. Sogar Uher, ja auch Revox haben da mitgemacht. Die Griffe wurden teilweise hübsch veborgen, oder als Staender für Senkrechtbetrieb konstruiert, aber sie waren da, auch wenn es auf Piknikwiesen immer noch keine 220V Dosen gab. Die Japaner haben sich damit kaum beschaeftigt und haben garnicht erst daran gedacht, irgendwelche Tragemöglichkeiten anzubauen. Der, der eine Akai mal tragen musste wird sicher zustimmen. Sie (die Japaner) wussten, die Leute würden ja doch jeden Sch.... kaufen.
Mich persönlich haben diese Griffe, die den TBs trügerischerwise den "portable" Anschein geben sollten, immer schon gestört, solange sie nicht irgendwie verborgen werden konnten. Welches Utensil in einem Wohnzimmer hat sonst einen Tragegriff? Auch das kam dann. Zumindest bei Philips. Die Griffe wurden kleiner und versenkt sah man sie garnicht mehr. Jetzt, wo ich oft welche tragen muss, weiss ich das wieder zu schaetzen. Bei TBs der unteren Preisliga hat man auch in Europa auf die Griffe verzichtet, aber es gab immer noch Einsparungen am Gehaeuse, die das Tragen erleichterten (N4504 & Co).
Aber ich glaube, dieses Thema ist inzwischen für den Musikgenus vom Band und der Liebe zu TBs belanglos.

Und wenn dir nun dieses Schreiben zu lang war: Du hast es ja gewollt und:
"Musik hören, ist besser wie alles zu verstehen."-"keep on rockin. "

Viele Grüsse aus Istanbul

Semih
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#3
Zitat:makaramann postete
Die Japaner haben sich damit kaum beschaeftigt und haben garnicht erst daran gedacht, irgendwelche Tragemöglichkeiten anzubauen. Der, der eine Akai mal tragen musste wird sicher zustimmen. Sie (die Japaner) wussten, die Leute würden ja doch jeden Sch.... kaufen.
Na, ob man "Sch..." an der Abwesenheit eines Tragegriffs festmachen sollte, halte ich doch für fraglich. Bei kompakten Geräten mit eingebauten Lautsprechern, die man gerne mal an wechselnden Orten benutzt, mag eine Tragevorrichtung sinnvoll und praktisch sein. Eine große Bandmaschine vergleiche ich da eher mit einem Fernseher: Der wird auch selten bewegt, und kein Mensch stört sich daran, daß er keinen Griff hat. Da eine Tragevorrichtung für eine Bandmaschine von ~ 20 Kilogramm und die dazugehörige Befestigung einigermaßen stabil sein müssen und somit nicht (wie bei einer leichten Philips 4504) für ein paar Mark in Form einer Griffmulde zu realisieren sind, finde ich es in Ordnung, daß die Japaner darauf verzichtet haben.

Für viele Akai- und Teac-Maschinen gab es übrigens als Zubehör Transportkoffer mit Griff. Daß sie (dem Gebrauchtangebot nach zu urteilen) kaum gekauft wurden, spricht für mich Bände.

Gruß,
Timo
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#4
Hallo Timo,

wusste ich doch, dass da was kommt. Ich bin nun mal kein Japan Fan, aber ich habe auch einige Akai (eine steht sogar im Wohnzimmer) und es sollte mal etwas provozieren.

Fakt ist aber trotzdem sicherlich, dass die Jap. ihre Geraete in viel kürzerer Zeit konstruiert haben. Sie hatten ja genug billige Arbeitskraefte die die viele Fummelarbeit gemacht haben. Viele Schrauben, Kabel und viele einfache Blechteile sprechen doch für sich. Das sind bis zu den letzten Geraeten gemeine eigenschaften der Fernost TBs.

Auch bei jetzigem Respekt vor allen (!) TBs, ich habe miterlebt wie deutsche Firmen so nach und nach in Jap. zu bauen anfingen und wie die Geraete dadurch haesslicher wurden. Ich glaube nicht mehr eine besondere Vorliebe dafür entwickeln zu können.


Viele Grüsse

Semih
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#5
Zitat:makaramann postete
wusste ich doch, dass da was kommt. Ich bin nun mal kein Japan Fan, aber ich habe auch einige Akai (eine steht sogar im Wohnzimmer) und es sollte mal etwas provozieren.
Dein Ruf als Japangeräte-Verächter ist Dir vorausgeeilt, und insofern habe ich nichts anderes erwartet. ;-)

Das Thema wurde viel diskutiert, und irgendwie ist mir nicht danach, es noch mal aufzurollen. Wenn Du von den Schwächen der japanischen Geräte schreibst, glaube ich Dir das. Daß Du ein versierter Techniker bist, wird ja nun niemand bezweifeln wollen.

Andererseits gab es weder in Europa noch in Japan noch sonstwo die perfekte Bandmaschine - vor allem nicht, wenn man beim Geld und bem Platz eingeschränkt ist. Insofern ist die Überlegung vor einem Kauf immer: Welche Schwächen fallen für mich am wenigsten in's Gewicht? Kann ich mit einem fehlenden Tragegriff und einem vielleicht nicht optimalen Störsignalabstand leben, wenn ich ansonsten eine wartungsarme Maschine mit Direktantrieb und unverwüstlichen Tonköpfen bekomme? Oder stören mich ein etwas dünnwandiges Plastikgehäuse, flüssig werdende Gummiriemen und verschleissfreudige Tonköpfe nicht, wenn ich dafür (... ja, was überhaupt?) bekomme? Ich glaube, die Frage wird man nie allgemeingültig, sondern immer nur für sich selbst beantworten können.
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#6
Ich besitze eine Sony "Model 521" aus Japan, noch mit mechanischer Umschaltung von Zwei- auf Vierspur. Das ist ein ganz schöner "Koffer" sogar mit Griff. So groß etwa wie die A77 mit Lautsprecher aber nur für 18er Spulen. Tesla hat auch Geräte ohne Griff und festen Verschluß gebaut (B100, B101, B90, B93) Die Dual TG29 ist auch nicht zum Rumschleppen gedacht. Die Japaner haben bestimmt auch einige "Schlepplinge" gebaut, die man mit an den Strand nehmen konnte aber das wäre wohl schon wieder ein anderes Thema, batteriebetriebene Spulengeräte.
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#7
Ich kenne die 521 nicht, aber so ganz unschlüssig klingt das nicht. Sony war ja bei Bandmaschinen anfangs Telefunken-Lizenznehmer und hat erst später auf die von Akai aus den USA importierte Bandmaschinen-Bauweise umgeschwenkt, die heute gemeinhin als "typisch japanisch" angesehen wird. Habe auf Trödelmärkten (vor allem in den Niederlanden) schon öfter alte, tragbare Sony-Maschinen gesehen, die überraschend europäisch aussahen.
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#8
[Bild: sony521.jpg]


Hier ist die 521 von Sony, Röhrenkoffer oder Stereobandmaschine im Koffer mit Röhrenverstärker. Die "Schlappohren" schützen die seitlich eingebauten Lautsprecher beim Transport.
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#9
[Bild: laufwerk01.jpg]


Gehört ja eigentlich schon woanders hin aber weil hier gerade die Rede von der 521 ist. Kennt jemand das Laufwerk oder Teile davon aus anderen Sony-Geräten. Welche könnte man kaufen, um die gummibereiften Räder zu bekommen? Gummibeläge sind hart und bröckeln.
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