Kondensatoren beim Grundig TK 8
#1
Hallo zusammen.

Ich bin neu hier im Forum aber hab schon ´ne Frage:
Ich hab mich schon öfter als Gast im Forum herumgetrieben. Dabei stieß Ich öfter auf die
Aussage, das beim GRUNDIG TK 8 oder beim TK 20 bestimmte Kondensatoren ausgetauscht
werden sollten. Kann mir jemand sagen, welche ?
Improvisation ist die Mutter aller Reparaturen.
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#2
Kurze und knappe aber präzise Antwort: die Defekten!

Gruß von Bernd an ?

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#3
Moin moin,
in einem Fachforum sollte es schon etwas Themenbezogener zugehen.

In den 50er Jahren wurden für NF- Anwendungen sehr häufig Kondensatoren bestehend aus einem Papierwickel verwendet, diese entwickeln mit den Jahren die schlechte Eigenschaft hygroskopisch zu werden, das macht sie dann "Inkontinent" und somit zumindest wenn Sie Spannungsbelastet sind, unbrauchbar.

Neben diesen Ppierwickelkondensatoren sind es immer die Elkos, die nach langer Lagerung zu formieren sind, sonst können Sie zu "Silvesterknallern "werden.

Welche Kondensatoren es spez. in deinem Gerät sind, entzieht sich meiner Kenntnis, da ich dieses noch nicht auf den Tisch hatte.

Eine gute Grundlage zur Findung der betreffenden Kondensatoren steht z.B. hier: http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=4364

Zur Formierung der Elkos hier : http://www.dampfradioforum.de/viewtopic....=Formieren
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#4
Lieber justus,

Was ist den dann falsch an meiner Antwort?

Ob jemand, der eine solche Frage stellt, die nötigen Gerätschaften und das Wissen zur Bedienung dieser Gerätschaften zur Formierung von in Röhrengeräten verbauten Kondensatoren hat darf angezweifelt werden.

Der Fragende erwartet m. E. eine ausführliche Liste aller eventuell defekten und/oder gefährdeten Kondensatoren und nicht so eine Antwort wie die Deinige:

"Welche Kondensatoren es spez. in deinem Gerät sind, entzieht sich meiner Kenntnis, da ich dieses noch nicht auf den Tisch hatte."

Diese Aussage hilft dem Fragenden in seinem Anliegen genau so wenig weiter wie die meinige!

Gruß Bernd

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#5
So hat jeder seine Meinung, Bernd...und das ist gut so. Nur steht in meinem Beitrag Links, der Ihm evtl. weiterhelfen.
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#6
Hallo Justus,

so ist es! Wir werden ja sehen wie sich die Sache entwickelt Wink

Gruß Bernd

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#7
Ich glaube, Ich hab mich etwas undeutlich ausgedrückt:

In meinem TK 8 sind z.B. Kondensatoren verbaut, die wie große braune »Hustenbonbons«
aussehen. Im TK 20 sind die auch. Die sind wohl gemeint.Da sich leider nicht mehr entziffern läßt, welchen Wert
diese Konis haben und wie sie gepolt sind, habe Ich diese Frage gestellt.

Grüße aus dem wilden Süden
Improvisation ist die Mutter aller Reparaturen.
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#8
Moin wilder Süden.

Du hast schon ein bissi Recht, diese Wima Hustenbollos haben nicht zu ganz unrecht einen schlechten Ruf. Der schlechte Ruf resultiert aber eher daher, dass sie auch in neuem Zustand gerne mal "peng" gesagt haben, und darurch Giftstoffe freigesetzt wurden.

Eine Polarität haben die Dinger nicht, weil sind bipolar. Was ich aber nicht so ganz glauben mag, ist, dass man die Beschriftung nicht mehr lesen kann. Und wenn tatsächlich nicht, kommst du so oder so nicht drumherum, dir das Schaltbild zu besorgen.

Du könntest ja mal von einem oder mehreren dieser Bollos ein Bild knipsen, dann können wir dir sagen, ob und was drauf zu lesen, und wie gelesenes zu deuten ist.

Gruß Achim.
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#9
Ich denke der Bernd hat das schon richtig gesehen, das hinter der Frage sehr wenig an fachlicher Grundlage steht.
Dem entsprechend gibts da nur einen Rat, sich mit einem fachkundigen Mitglied zu kontaktieren, der sich der Sache annimmt.
Ich wäre da mit meinen fast 50 jährigen Erfahrungen auf diesem Gebiet nicht davon abgeneigt, Hand anzulegen.
M.f.G.
justus



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#10
Ich hab´mal nachgeschaut. Allein in meinem TK 8 sind 10 von diesen WIMA-Bonbons
verbaut. Die Bezeichnungen lassen sich noch lesen. Um was es mir eigentlich geht:

Ist es besser, diese Dinger auf Verdacht hin zu ersetzen oder auf den großen »Knall« zu warten?
Da mir schon einmal ein TK 8 abgeraucht ist, mach Ich mir meine gedanken, da dieses 8er
mit Abstand das älteste Gerät in meinem »Fuhrpark« ist. (Bj. 1956) ?(
Improvisation ist die Mutter aller Reparaturen.
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#11
Ich denke das du dir die Frage selbst schon beantwortest hast, besser wäre es aber, wenn du deinen Patienten in fachmannische Hände gibst.
M.f.G.
justus



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#12
Hallo Justus
Ja, Ich denke das wird das beste sein, da mir wirklich einiges an Grundlagen fehlt.
Ich sammle zwar schon seit 2 Jahren aber Ich bin kein Elektroniker.Besonders eilig
hab ich es aber nicht mit der Inspektion da mir für den "Tagesbetrieb" andere Maschinen
zur verfügung stehen.
Improvisation ist die Mutter aller Reparaturen.
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#13
Der Gleichstromwiderstand dieser Hustenbonbons ist eigentlich immer auch lange vor dem Knall und Entweichen des "magischen Rauchs" völlig inakzeptabel niedrig, was an der falschen Stelle auch mal Röhren schädigen kann. Daher tausche ich die prophylaktisch aus, ebenso wie alle anderen Papierkondensatoren. Zwar gibt es Stellen wo diese Kondensatoren wenig Schaden anrichten können, aber sie sind so durchgehend defekt, dass ich gar nicht warten möchte, bis einer Probleme macht und auf einen Schlag alle tausche. Siebelkos formiere ich, die diversen kleinen Elkos bis 100 µF, von denen es in Röhrengeräten nicht eben viele gibt, tausche ich meistens gleich mit, sind ja oft nur 2-3 Stück und kosten fast nichts.
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#14
Sorry, wenn ich mich OT hier reinklinke:
Es wäre nett, lieber Tonbandjäger, wenn Du mal Deinen Namen posten würdest thumbsup 8)
Gruß Maddin
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#15
Erledigt
Improvisation ist die Mutter aller Reparaturen.
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#16
Hallo Michael,

da lass ich Dir doch gleich ein Ständle spielen

vom Äffle ond Pferdle

Dein Vorname reicht volkommen aus, wege de Biwäkler!

Gruß Bernd

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#17
Es gibt ganz wenige (gute aber teure) Messgeräte, mit denen nicht nur die Funktion eines Kondensator's geprüft, sondern auch dessen

- Spannungsfestigkeit,
- Frequenzstabilität und der
- Leckstrom

gemessen wird.

So kann man präzise ermitteln, wer von den C's in Rente muß und wer sein Gnadenbrot bekommt.

Sollte es keinen Hochspannungs-Elko mehr passend geben, könnte Ihr auch mehrere von gleichem Typ (und Charge!) in Reihe löten.

Bei Röhrengeräten bitte darauf achten, dass wir inzwischen 235V haben und die Netzspannung umgebaut wird, sonst haut es Euch die Netzteil-ELKOs gleich um die Horchmuscheln!

Bei Endstufenröhren sieht es sogar noch schlimmer aus, da die Pentoden 405V durchtakten, die erst im Ausgangstrafo auf 4,8 oder 16 Ohm umgespannt werden.

Gitter können durchschlagen, Gegenkopplungswiderstände rauchen ab oder der Ausgangtrafo schließt kurz.

Also; uffpasse! thumbsup
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#18
Ich messe den Isolationswiderstand - nicht 100% elegant, da theoretisch der Aufladevorgang das Messergebnis verfälschen könnte - mit einem Isolationsmessgerät für Elektroinstallationen, das 125, 250, 500 und 1000 V DC Prüfspannung ausgibt. Dabei habe ich vergleichend allerhand Folienkondensatoren unterschiedlichsten Alters (60er bis heute), Papierkondensatoren unzähliger Hersteller von ca. 1955 bis 1962 und zum Spaß auch bereits rissige aber noch nicht explodierte Funkentstörkondensatoren von RIFA mit einer Prüfspannung möglichst nah an der Nennspannung der Kondensatoren gemessen. Ergebnis: Folienkondensatoren hatten immer mindestens 200 MΩ Gleichstromwiderstand (oberes Messbereichsende bei 125 V Prüfspannung), solche die ich mit 500 V testen konnte auch >1000 MΩ. Alle Papier- und Entstörkondensatoren lagen bei unter 10 MΩ, und zwar wirklich jeder einzelne - egal ob das jetzt Wima-Bonbons waren, lackvergossene C&N-Röllchen, papierbewickelte Kondur-Röllchen und Blöcke mit vergossenen Enden, komplett vergossene britische Dubilier-Röllchen oder Hunts-Röllchen. Daher bin ich hier eindeutig auf der Seite jener, die pauschal alle Papierkondensatoren ersetzen. Das sind keine Kondensatoren mehr, sondern Widerstände.
Folienkondensatoren lasse ich immer, außer sie sollten sich später bei der Fehlersuche als Problem erweisen. Ganz die Finger lasse ich von Styroflexkondensatoren und keramischen Kondensatoren.

Elkos mit 400 V Spannungsfestigkeit sind meist recht leicht zu beschaffen, wenn man damit leben kann, dass das Resultat optisch nicht original aussieht (zwei oder drei radiale Kondensatoren zusammengepackt statt einem Mehrfach-Becher), Doppel-Becherelkos sind teilweise noch neu zu bekommen, kosten aber ca. von 10 Euro aufwärts, sind also eher etwas für ausgeprägte Liebhaber. Tonbandgeräte hatten oft Dreifach-Becher 33/33/50 µF, die gibt es glaube ich nicht mehr neu. Allerdings hatte ich hier bei vorsichtigem Hochfahren mittels Vorschaltwiderstand (230 V/100 W) noch keine Ausfälle. Getauscht habe ich bislang nur einen Radio-Siebelko, der schon deutliche Elektrolyt-Lecks hatte.

Die offizielle Netzspannung in Europa beträge 230 V +/- 10%, kann also je nach Gegend und Tageszeit recht weit schwanken (früher 220 V +/- 10%, später für eine Übergangszeit 230 V +5/-10%). Die Gefahr eines explodierenden Sieb-Elkos sehe ich beim harten Einschalten des Geräts nach Jahrzehnten Stillstand als weit größer als bei einem auf 220 V eingestellten Gerät an 230 V prinzipiell. Zur Frage, ob man Röhrengeräte lieber auf 220 oder 240 V einstellen sollte, habe ich keine öffentliche Meinung - die Experten schlagen sich hierzu mit Überzeugung die Köpfe ein, eine Fraktion sagt, dass Überspannung die Bauteilalterung drastisch erhöht und man daher unbedingt auf 240 V stellen sollte, die andere Fraktion erklärt ebenso überzeugend, dass Unterheizung höchst schädlich für Röhren ist und man daher unbedingt bei 220 V bleiben sollte.
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