Dual CV60 - Ruhestromeinstellung nicht möglich
#1
Hallo,

ich verzweifle allmählich ... Vor längerer Zeit hatte ich mir mal einen CV60 gekauft. Eine Endstufe war defekt - kein Problem - dachte ich. Nachdem ich etliche Stunden schon dran gesessen bin, alle aktiven Bauteile getauscht wurden (manche mehrfach), ich die Platine komplett nachgelötet habe, bleibt immer noch das Problem, dass der Ruhestrom nicht eingestellt werden kann. Er bewegt sich im Bereich von 2,6 bis 4,9/5 mA. Was natürlich zu wenig ist. Verzerrungen ohne Ende sobald man Lautsprecher anschließt. Pikanterweise hab ich das aber jetzt so hinbekommen, dass sich beide Kanäle gleich verhalten! Also sowohl der vorher defekte, als auch der vorherige gesunde. Und so ganz langsam gehen mir die Ideen aus ...

Also, gemacht wurde (in beiden Kanälen):
T4, T5, T7 gegen BC557 getauscht
T6 gegen BC547 getauscht
T8 und T9 gegen gleiche Typen getauscht
T10 und T11 gegen TIP3055 getauscht
D3-D5 gegen gleiche Typen getauscht
Elkos getauscht
Potis für die Ruhestromeinstellung getauscht
NTCs gegen Festwiderstände 33 Ohm/1 Watt getauscht
Spannungen sind wie im Schaltplan soweit vorhanden (alle etwas höher, da Gerät noch auf 220V steht).

Ich würde mich freuen, wenn von euch jemand eine zündende Idee hat, damit ich das Teil endlich zusammenschrauben kann ...

Danke und Gruß
Michael


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#2
Hallo Michael,

eine zündende Idee habe ich zwar auch nicht, aber vielleicht hat Briegel (Norbert Malek) aus dem Dual-Board eine 8o . Der hat so gut wie alle Dual-Verstärker schon restauriert und repariert. Auch den CV60. Als Funkamateur hat er auch jede Menge Durchblick in Sachen Elektronik.

Hier der Link zu seiner Homepage.
Unten auf der Seite hat er ein Kontaktformular.

LG Holgi
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#3
Nimm mal eine dritte Diode in Serie mit D4 & D5

MfG Kai
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#4
Hallo Michael,

wenn ich das richtig sehe, sind laut Schaltplan T4,T5 und T7 NPN-Transistoren, der BC557 ist aber ein PNP-Typ. Ebenso T6, dieser ist ein PNP-Typ, du hast jedoch mit dem BC547 einen NPN-Typ eingesetzt. Hier wurden in der Hitze des Gefechtes NPN und PNP vertauscht, und das ist scheinbar die Ursache für das Problem.

Für T4 und T5 hätte ich BC550 genommen, für T6 BC560, für T7 reicht ein BC546.

Gruß
Jochen
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#5
ach ja, und ganz schnell wieder die NTC's wieder einlöten!!! :whistling:
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#6
Ja, da hab ich garnicht hingeguckt, T6 & T9 sind PNP , alle anderen NPN.
Für die Kleinsignal NPN kann man BC547 oder BC548 nehmen.
Für die Kleinsignal PNP entsprechend BC557 oder BC558.
Treibertransistoren waren früher mal zB BC141 und BC161.
Aber ich glaube nicht, daß es an den Transistoren liegt.
Die Schaltung braucht 3 Dioden für die Ruhestromerzeugung, weil dahinter 3 Basis-Emitterstrecken liegen,
nämlich die von T8,T9 & T10.
MfG Kai
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#7
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=185632#post185632 schrieb:Die Schaltung braucht 3 Dioden für die Ruhestromerzeugung, weil dahinter 3 Basis-Emitterstrecken liegen,
nämlich die von T8,T9 & T10.
Komisch, dass es bei hunderten von CV60 mit zwei Dioden funktioniert. :whistling:
Es sind übrigens keine normalen Siliziumdioden, sondern 0,75 V-Referenzspannungsdioden!
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#8
Hallo Kai,
besser ist, du glaubst, dass es an den Transistoren liegt. Das mit den drei Dioden ist nicht richtig, weil die Dioden nicht direkt für die Basisvorspannung hergenommen werden. R39 und R40 haben da auch noch ein Wörtchen mitzureden.

Ich habe auch schon in Schaltplänen Fehler entdeckt, aber der hier erscheint mir voll plausibel.

Gruß
Jochen
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#9
Ob der Spannungsabfall an den beiden Serienwiderständen ausreicht, ist eine Frage des Kollektorstromes von T6, der müsste dann >=5mA sein. Insgesamt muß an den Dioden samt Vorwiderständen jedenfalls eine Spannung >= 3 Basis-Emitterspannungen plus Ruhestrom der Endtransistoren mal 2*0,33 Ohm anliegen. Für die Ube nimmt man typisch 0,65 V an, oder sagt sich einfach: da werden wohl dann auch 3 Siliziumdioden plus Serienwiderstand benötigt.
Ich will garnicht auschließen, daß da noch mehr nicht in Ordnung war, aber darauf gibt das Schaltbild naturgemäß keine Hinweise.
Mit etwas Unterspannung an dieser Stelle entstehen ja auch nur nennenswerte Crossover-Verzerrungen bei niedriger Lautstärke. Das wird bei einfachen Geräten oft als Kompromiss in Kauf genommen.
Wenn voher schon sehr starke Verzerrungen zu hören waren, muss es noch eine andere Ursache gehabt haben. Vielleicht schon eine frühere Falschbestückung.
MfG Kai
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#10
Ich hab es nochmal mit Blick auf die Spannungsangaben im Schaltbild und Kopfrechnen versucht:
Ihr habt wohl doch recht, es könnte "gerade so eben was werden", denn der Kollektorstrom von T6 scheint 6,5 mA zu sein (15V/2,3kOhm) und die Spannung über den Dioden plus Widerstanden 1,79 V. Aber dieser letzte Wert ist sicher Transistor-Typ- und Temperatur-abhängig. Der könnte auch grösser sein. Ob die Stabi-Dioden wirklich 0,75V haben oder nur so viel wie typische Si-Dioden, wäre zu überprüfen.
Jetzt muß aber erst mal eine bezüglich NPN und PNP korrekte Bestückung erfolgen.
MfG Kai

PS: T6 muß 42 V vertragen, das kann der BC558 nicht, sollte mindestens BC557 sein.
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#11
Moin. Danke erstmal für die Tipps.

@Holgi
Funkamateur bin ich auch Smile Und hier gehts ja schließlich "nur" um einen relativ übersichtlichen Nf-Verstärker. Das sollte ich eigentlich auch selbst hinbekommen. Sollte ...

@Kai
Das mit der dritten Diode probiere ich mal aus.

@Jochen
Ich hab die Transistoren nur bei der Beschreibung vertauscht. Die Bestückung ist richtig.
Die NTCs sitzen auf der Platine, haben keinen thermischen Kontakt zu anderen Bauteilen, daher fand ich das vertretbar, erstmal einen Festwiederstand einzubauen.

Ich berichte wieder.

Gruß
Michael
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#12
Hallo Michael,
sei aber bitte vorsichtig und stell erstmal die Serienwiderstände auf Null, so könntest Du "schnell" x Ampere Ruhestrom haben !.
Der T6 wird vermutlich recht warm.
Da sollte man einen Typ mit Blechhut und kleinem Kühlstern nehmen. wie zB den alten BC177 oder auch gleich einen 2N2904 oder 5.

Mit der falschen bestückung hätte die Eingangsstufe fast garnicht funktioniert und durch den oberen BD207 wären >2A geflossen.
Viel Erfolg
Kai
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#13
Noch ein paar Anmerkungen:
Das Prinzip der Ruhestrom-Einstellung würde eigentlich erfordern, daß jede der Kompensatonsdioden gleiche Temperatur haben müßte wie der Transistor, dessen Ube sie kompensieren soll. Macht natürlich keiner. Aber es wäre überlegenswert, ob man nicht wenigstens eine neben den zugehörigen Endstufentransistor klebt.
Statt mit mehreren Dioden zu fummeln, kann man auch einen weiteren Transistor nehmen mit einem Spannungsteiler zwischen Kollektor und Emitter, Basis am Abgriff. Über dem Transistor fällt dann die entsprechend vervielfachte Ube ab. Die zusätzlichen Serienwiderstände sind dann überflüssig. Beispiel: BC547 mit 2,2kOhm zwischen C und B, 1k fest + 1k Poti zwischen B und E. Damit kann man dann zwischen ~ 2,1 ... 3,2 x Ube einstellen.
Wenn Du damit durch bist und das Gerät gut genug funktioniert, weiteres "Tuning" zu investieren, würde ich die 709 OpAmps, sofern gesockelt, durch moderne Audio-OPs ersetzen. Die 709er sind ganz frühe Typen und nicht sonderlich für Audio geeignet.
MfG Kai
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#14
Hallo,

weiter gehts ...

Transistorbestückung nochmals kontrolliert - stimmt. Ich hab oben die Bezeichnungen verwechselt.
Dritte Diode ( 1N4148 ) hinter D4/D5 eingefügt: Ruhestrom nur noch bis ca. 2 mA einstellbar.
Spannungen an T6 bis T11 gemessen - unauffällig und alle wie im Schaltplan angegeben (nunja, durchweg etwas höher, weil Gerät noch auf 220V steht).
Widerstände R41 bis R50 nachgemessen - passen.
Potis gemessen - ok.

Dabei fiel mir auf, dass der Ruhestrom anstieg, je größer der Wert am Poti wird. (ich war irgndwie immer auf der Schiene, dass sei andersrum...). Für R40 einen Wert von 220 Ohm eingebaut, danach ließ sich der Ruhestrom bis auf 8 mA einstellen. Dabei ist der Gesamtwiderstand R40/R39 ca 450 Ohm. Das läßt mich etwas straucheln. Die Idee, die mir dabei kam, was passiert, wenn eine der Dioden D4/D5 entfernt/überbrückt wird? Stellt sich das gewünschte Ergebnis ein? Ich habe für den Transistorersatz das genommen, was in der Kiste lag. Durchweg C-Typen. In den Datenblättern hat der BC207B ein hfe von max 400. Die C-Typen fangen aber erst bei 450 an. Ist dadurch an den Dioden nicht genügend Spannungsabfall? Ich hab mich noch nicht getraut, das zu probieren ... Wink

Gruß
Michael
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#15
Hallo Michael,
deine Beschreibung paßt nicht zum Schaltbild.
Bei 3 Dioden + 450 Ohm, würde der Kollektorstrom von T6 nicht dadurch sondern voll in die Basis von T8 fließen und einen riesigen Ausgangsstrom bewirken. Da ist was faul.
Wie mißt du eigentlich den Ruhestrom ?
8 mA wären 2,6 mV am 0,33 Ohm Widerstand.
Bei den 3 Dioden müßte ein Serienwiderstand von wenigen 10 Ohm ausreichen. Es könnte sogar sein, daß 3 Diodenspannungen dort schon etwas zuviel sind.
Ist die Ausgangsspannung ~ 0 ?
Wie hoch ist die Spannung am 22 Ohm- und an den beiden 330 Ohm-Widerständen ?
Sind die Leistungstransistoren heil oder fließt nur Strom durch die Treiber und die 330 Öhmer ?

MfG Kai
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#16
Schön, dass es nicht nur mir so geht Wink

Den Ruhestrom messe ich über die Sicherung, d.h. Amperemeter (200mA) anstelle der Sicherung. Die Ausgangsspannung ist quasi 0 V. Es zappelt die letzte Stelle nach dem Komma (im 200mV Bereich). Die Spannungen an den Leistungstransistoren (sind neu) und an den anderen angegebenen Meßpunkten sind alle ok.

Gruß
Michael
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#17
Deine Beschreibung würde halbwegs passen, wenn der obere Leistungstransistor keinerlei Durchgang hätte und offene Basis.
Dann würden aber ca 4,8 V zwischen den Basen von T8 & T9 liegen und etwas mehr als 3,3 V am oberen 330 Ohm, i.e. R47.

Wie sieht die Realität aus ?
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#18
Über die Sicherung siehst du die Summe von T9 und T11 und kannst nicht erkennen, ob der ganze Strom vielleicht nur durch den Treiber fließt, weil der T11 abgeschossen ist.
Sin die Spannungen an den 330 Ohm jeweis ca. 0,65V ?
Sind die Kollektoren der Leistungstransistoren auch angeschlossen ?
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#19
Basis T10/R47: etwas mehr als 0,6V
Basis T8: ca. 1,2V
Basis T9: ca. -0,7V
Kollektoren T10/T11 ordnungsgemäß angeschlossen Wink
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#20
Hast du jetzt noch die 450 Ohm in Serie zu den 3 Dioden oder 0 Ohm ?
Im ersteren Fall, wievel Strom fließt durch den Widerstand bzw. wieviel Spannung fällt an dem ab ?
Wieviel Strom fließt durch den 22 Ohm ?
Ist D3 richtig rum drin ?
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#21
Ich hatte wieder zurückgebaut auf 33 Ohm in Serie mit dem Poti (200 Ohm). D3 ist richtig, sonst würden keine 1,2V an der Basis von T8 liegen. Die Spannung über R45 ist weniger als 0,1V, da fließt nicht viel.
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#22
An R41 + R42 fallen laut Schaltplan 15V ab -> 15V/(1,5k+820)~ 6,5 mA Kollektorstromvon T6 ~ Emitterstrom mal 22 Ohm -> 142 mV müßten an R45 zu sehen sein. [Annahme: T7 sperrt.]
An C27 müßten ca 2/3 von 15 V liegen -> 9,7 V.
Wenn bei einem Serienwiderstand von vorhin 450 Ohm noch kein nennenswerter Ruhestrom fließ, würde ich versuchsweise dort mal ganz öffnen. Damit nix kaputt geht, darf dann kein Lautsprecher angeschlossen sein. Außerdem die Sicherung raus und durch eine 18 V oder 24V Glühlampe ersetzen.
Wer wagt gewinnt...

PS: Was hast du eigentlich in #14 mit "Ruhestrom nur noch bis 2mA einstellbar" gemeint ?
Wenn man eine Diode in Serie dazu tut, muß der Ruhestrom ansteigen.
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#23
Die Spannung über C47 hab ich noch nicht explizit gemessen, wird nachgeholt.
Bevor ich da nix an Widerstand habe, probiere ich das lieber mal mit nur einer Diode. Da muss sich ja auch was tun. LS sind dabei nie angeklemmt. Ich werde dann auch mal über einen Stelltrafo exakt 220V einstellen, damit die Spannungen auch direkt vergleichbar sind und nochmals messen.

Ich darf aber nochmals darauf hinweisen, dass dieses Phänomen in beiden (!) Kanälen auftritt. Wobei ich nichts ausschließe. Also Bestückungsfehler, fehlende Masseverbindungen, etc. sind durchaus denkbar Smile

Ich habe vorhin mal die Schaltungen der anderen Dual CVs verglichen. Beim CV120 fand sich eine überraschende Ähnlichkeit. Ich habs mal angehängt.

Morgen gehts weiter ...

Gruß
Michael


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#24
Zum PS:
Ja genau das habe ich auch gedacht. War aber nicht.
Wenn ich ja nicht schon dreimal alles Aktive getauscht hätte, würde ich ja annehmen, dass irgendwo ein Transistor Amok läuft. Aber so ... ?
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#25
Wenn mit 3 Dioden in Serie + 450 Ohm nicht mehr Ruhestrom floß als mit 2 Dioden + 450 Ohm, dann ist da etwas ganz falsch und dann kann man sicher auch wagen, statt der Widerstände gleich ein 5kOhm Poti zu nehmen und mal vorsichtig aufzudrehen. Vermutlicht passiert da überhaupt nichts mehr. Dann hat man wenigstens eine erste Spur zum Tatort...
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#26
Die Schaltung beim CV120 ist bis auf die Schutzschaltung mit dort T10 & 11 die gleiche und läuft dort sogar an 28...29 V. Insofern kannst du dir den Test mit dem Stelltrafo eigentlich sparen.
Daß die Phänomene in beiden Kanälen auftreten, ist sogar ISO900X kompatibel, wenn man immer schön die gleichen Bestückungsfehler macht Big Grin . Ist bedacht, daß die Platine im SM im "Radarblick" von der Unterseite dargestellt ist ? Ein "beliebter" Fehler ist, die Transistoren auf der Oberseite so einzulöten, wie auf dem Bild von unten zu sehen.. Die Transistor-Anschluß-Pins sind auch alle von unten gezeigt.
Bei den Leistungstransitoren nicht nur optisch auf richtigen Anschluß prüfen, sondern direkt an deren Pins auf Sollspannungen prüfen.
Auf dem Foto im SM sehe ich Drahtverbindungen an den ?Kollektoren?/Befestigungsschrauben der beiden inneren Leistungstransistoren und frage mich wozu ?
Auf der Platine scheinen doch auch die nötigen Verbindungen zu sein.
Wenn man so nicht weiter kommt, würde ich die Treiber und Leistungstransistoren nochmal rausnehmen, einzeln testen,
den verbleibenden Spannungsverstärker auf korrekte Funktion prüfen inklusive dem Ruhestrom-Bias-Netzwerk,
dann erstmal die Treiber wieder rein, Funktion testen, auch da müssen dann schon höhere Kollektorströme fließen, bzw.die benötigten Spannungen an den 330 Ohm Widerständen vorhanden sein,
dann die Leistungstransistoren wieder rein, testen ,
entweder geht es dann,
oder nach den ersten falschen Symptomen weiß ich, die letzte Änderung war irgendwie fehlerhaft und ich hab eine größere Chance, das Problem aufzuklären.

MfG Kai

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#27
Hallo zusammen,

ich denke, das Problem kann als gelöst betrachtet werden. Danke an alle Tippgebenden. Und hier ist die Lösung:

Kais Hinweis auf systematische Fehlbestückung erwies sich schlußendlich als richtig. Aber ganz so einfach war es doch nicht. Problem waren die Leistungstransistoren vom Typ BD207. Nach "Towers Internationaler Vergleichsliste" hatten die die Anschlußfolge BCE, wenn man von unten auf die Beinchen schaut. Ok, dachte ich, da passt ja dann mehr oder weniger alles. Pustekuchen, seitdem gab es Probleme. Denn der BD207 hat die Anschlußfolge ECB. Das findet sich ganz gemein und versteckt im Datenblatt von Motorola. "Steidle" und die "ECA" TAbellen schreiben es auch korrekt. (Das weiß ich aber erst jetzt ... und wer schaut schon in drei Tabellen nach, wenn er es in der ersten findet.) Richtig gemein wurde es aber, als "ECA" als Vergleichstyp MJE3055 nannte (ich blöderweise TIP3055 bestellt habe), sich aber nirgends ein Hinweis auf die andere Anschlußreihenfolge fand. Daher auch meine im Brustton der Überzeugung vorgebrachte Erklärung: Bestückung stimmt, dreimal kontrolliert. Zumindest das letzte stimmte Smile

Drauf gekommen bin ich bei der Messung der Spannungen an den Leistungstransistoren. Warum, zum Henke, verändert sich die Spannung am Emitter, wenn ich das Ruhestrompoti drehe?? Nun denn, ich habe also alles wieder in den Originalzustand gebracht und in einem Kanal die Beinchen der Transistoren gekreuzt. Und, siehe da, der Ruhestrom war sofort da und konnte auch richtig eingestellt werden. Bilder kommen noch.

War mal wieder eigene Dusseligkeit Smile

Danke und Gruß
Michael
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#28
Gratuliere, ein gesunder Selbstzweifel hat noch keinem geschadet.
Allerdings hätte ja der Blick ins DUAL SM gereicht, da ist der BD207 mit EKB (Emitter,Kollektor,Basis) abgebildet und drüber steht "von der Anschlußseite". Im alten Motorola Datenblatt steht auch ECB, aber das Bild dazu ist bezüglich Draufsicht oder Blick von unten nicht 100% eindeutig.
Die Datenblätter zum TIP3055 von ST und ON Semi zeigen auch ECB-Reihenfolge.
Reichen nun 2 Dioden im Ruhestromnetzwerk aus oder geht's auch noch mit dreien ?

Dann kannst du ja jetzt noch den ollen OP austauschen und T3 und R16 rausschmeißen...

MfG Kai
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#29
Hallo Kai,

da kann was nicht stimmen. Alles, was ich z.B. über den TIP3055 hier habe und im Netz finde, zeigt BCE als Anschlußfolge. Selbst der MJE3055, den ECA als Ersatz angibt, hat BCE.

Mehr mache ich an dem Ding nicht mehr. Was er kann, reicht mir. Höchstens noch das Gehäuse polieren ...

Gruß
Michael


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#30
Nein, alles stimmt, nur ich betrachte die Welt schon von unten und du noch von oben thumbsup ,
ECB von unten = BCE von oben !
Was stellen denn nun Foto 2 und 4 dar ?
(2) gut gemeint aber falsch, dagegen (4) richtig ?

Daß bei deinen Messungen über den 330 Ohm Widerständen ~0,6V lagen, muß ja reiner Zufall gewesen sein statt, wie angenommen, die Wirkung der Basis-Emitterdiode, denn B & E waren vertauscht und folglich sperrte die Diodenstrecke.

MfG Kai
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#31
Ich hab nochmal gesucht. MJE3055 ist der richtige Ersatz für den BD207, auch mit der richtigen Anschlußreihenfolge. Man bekommt aber üblicherweise den MJE3055T. Und bei dem sind Basis und Emitter vertauscht.

Den TIP3055 gibts dagegen nur mit "falscher" Anschlußreihenfolge. Bild 2 ist daher der richtige Anschluß. Bild 4 der falsche.

Gruß
Michael
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