Vermackelt, außer Betrieb und vergessen: RdL
#1
Hallo Männer,

da ist es ja, mein RdL Nr.2! Lag total verbunkert und gut versteckt im "Archiv". Ca. 20 Jahre nicht mehr benutzt.
Hatte ich 1989 geschenkt bekommen (Nummer 1 war und ist übrigens ein 1969er RdL-C, das ich 1979 als zartes Knäblein mit meinem Vater zusammen gebraucht gekauft hatte).
Nr. 2 war damals allerdings schon vermackelt gewesen:

   

   

Der gute Wolfgang braucht Futter für seine Seriennummersammlung, also ebent die
Nummer abgelesen:

   

So ein Mist! Auch abgedunkelt nicht mehr vernünftig zu entziffern.
Auch als Negativ nicht:

   

Zum Glück hat es ja die Nummer eingehämmert bekommen gehabt:

   

Von innen sieht es noch ganz gut aus, nur das Käppi für den Motorkondensator fehlt:

   

Funktion? Einige Lager trockengelaufen, nach dem Einschalten lautes Geklöter.
Geölt, gut.
LS-Poti kratzt, auch kein Problem.
Der Rest ist ok! Wiedergabe, Aufnahme, alles gut.

Daher stehen Käppi und neues Gehäuse schon bereit. Das wird wieder was.
Frage: Die Bandkomparatoren (siehe obiges Bild) haben zur Anschlagdämpfung anstatt der Gummiaugen
in der Frontplatte Gummipariser an. Ist das original? Das Gerät dürfte von 1970 sein.

Gruß
Peter S.
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#2
Hallo Peter,
habe noch eine RdLim weißen Gewande im Keller stehen. Wenn Du Ersatzteile brauchst, kostet nur Porto.
Sogar mir Klarsicht Haube, aber Kratzer sind vorhanden.
LG
Konrad
du hörst mit deinen Ohren, also vertrau deinen Ohren mehr als den Messwerten
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#3
Hallo, das Angebot liest sich gut, habe auch noch Teile, vielleicht kann man ja aus dem Material eine RdL komplettieren. Schicke heutAbend einePM, muss jetzt erst los.

Danke und Gruß

Peter S., der gerade mühsam auf seinem neuen Eipettmini rumtippt und seine Lesebrille nicht dabei hat
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#4
Hallo Peter,
PSMS,'index.php?page=Thread&postID=183171#post183171 schrieb:Frage: Die Bandkomparatoren (siehe obiges Bild) haben zur Anschlagdämpfung anstatt der Gummiaugen
in der Frontplatte Gummipariser an. Ist das original? Das Gerät dürfte von 1970 sein.
Das habe ich nur bei ganz, ganz frühen Baureihen gesehen; auch in der frühen Bedienungsanleitung sind ein paar Fotos drin, wo noch keine Plastikwülste im Frontplattenblech sind, sondern Schrumpfschläuche (? oder ähnliches) um die Fühler drumherum. Bei allen späteren Ausgaben und insbesondere bei Geräten mit dem breiten Ausschnitt für die Hebel ist mir das so noch nicht begegnet. Sieht mir nach Quick-and-dirty-Reparaturversuch aus, oder jemand hat von einem sehr alten Gerät die Fühler in Dein Gerät verpflanzt und dann die Gummiwülste für entbehrlich gehalten.

Im Gegenteil: Ich habe das ein oder andere sehr alte Gerät gesehen, wo offenbar das Gegenteil gemacht wurde: Die Gummipariser wurden meinem Eindruck nach bei Wartungen durch den Service konsequent durch die spätere Variante mit Wulst und ohne Isolierung auf dem Fühler selbst ersetzt. (Vielleicht war die Lösung mit den Parisern irgendwann nicht mehr politisch korrekt Big Grin )

Grüße,
Konrad
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#5
Hallo!

Die Bandzug-Komparatoren des RdL haben von Beginn an, die ovalen Gummiformteile gehabt.
Allerdings waren die Oval-Löcher kürzer, und somit auch die Gummi-Formteile.

Zum Beweis liefere ich ein Bild von der Funkausstellung 1967 mit, als das RdL dem breiten
Publikum vorgestellt hat. Auf dem offiziellen UHER-Foto ist der Moderator zu sehen. Ihn habe
ich in diesem Jahr kennengelernt. Er ist >90 Jahre alt und immer noch putzmunter...

   

Gruß
Wolfgang
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#6
Hallo Wolfgang,

nein, die ersten Geräte scheinen wirklich noch anders gebaut zu sein. Ich zeige mal vier Stadien, die mir untergekommen sind:

   

Ein ganz frühes Gerät ohne die Gummiwülste und mit Schrumpfschlauch. Wenn ich auf dem offiziellen Uher-Foto aus obigem Beitrag genau hinsehe, scheint mir auch dort diese Bauform vorzuliegen; jedenfalls sehen die Schlitze sehr schmal aus und tragen nicht sichtbar über die Metallplatte auf, es scheinen lediglich Löcher ohne Wulst zu sein.

Offenbar hat man das sehr bald geändert oder später per Kundendienst einen Gummiwulst eingefügt, jedenfalls sieht ein ähnlich frühes Gerät, das einige Anzeichen diverser Kundendienst-Eingriffe zeigt, anders aus:

   

Hier ist der Blech-Ausschnitt identisch mit dem ersten Gerät, erkennbar an der Position der schwarzen Bandführungslinie zur Befestigungsschraube (sie zeigt sichtbar links neben die Schraube), aber der Gummiwulst steckt drin. Die Fühler haben keine Schrumpfschläuche mehr. Einen Schritt weiter sieht es dann so aus:

   

Ein Gerät mittlerer Baureihen mit immer noch kleinem Bandzugfühlerausschnitt (schönes Wort, oder?). Allerdings ist der gegenüber den frühen Geräten vergrößert, oder zumindest wurde jetzt die im zweiten Bild noch vom Gummiwulst leicht verdeckte Linie weiter um den Ausschnitt herumgemalt: Sie zeigt jetzt ziemlich genau auf die Befestigungsschraube. Später:

   

sah der Bandzugfühlerausschnitt dann so breit aus wie bei den Nachfolgern SG56X beibehalten.

Ich weiß nicht, wie die zeitliche Abfolge des Übergangs von der wulstlosen Pariserkonstruktion auf die Lösung mit Gummiwülsten genau ausgegehen haben mag, aber bei frühen Geräten gab es die Lösung ohne Wulst ziemlich sicher.

Über weitere Unterschiede der ganz frühen Maschinen zu den späteren Bauformen lohnt vielleicht ein eigenes Thema; ich versuche das mal zusammenzutragen.

Grüße,
Konrad
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