03.12.2015, 23:14
Guten Tag liebe Tonfreunde!
Ich hatte dieser Tage mal wieder ein gemütliches kleines "Nachmittagsprojekt" auf dem Küchentisch, mit dem ich heute Abend fertig geworden bin.
Ich wollte mir mal ein klassisches Kofferradio aus der Zeit um 1970 aufarbeiten. Das kann man ja immer mal gebrauchen, nichwah? Im Urlaub, oder am Strand,
auf dem Balkong oder beim Kemping, oder was weiß ich wo! Und da ich einem alten Freund einst mein letztes Kofferradio überlassen hatte, musste ein Ersatz her.
Ich wählte dazu ein Gerät, das wegen seines ausgezeichneten UKW-Empfangs und seiner Klangqualität — Zweiwegsystem und getrennte Höhen-/Tiefenregler — seinerzeit besonders erfolgreich war, das ITT Schaub-Lorenz »Touring International 102«, Bj. 1970, mit eingebautem Netzteil.
In der Bucht hatte ich das Teil für 25 Euronen geschossen, was für dieses Modell wohl ein Superschnapp sein soll, wie ich aus Sammlerkreisen höre. Es war stumm, die Skalenbeleuchtung leuchtete nicht, das Gehäuse ziemlich versifft, aber: Antenne gerade und unbeschädigt und (ganz wichtig) der Drehkondensator für die AM-Bereiche war NICHT festgefressen! Das kommt bei Radios dieses Typs nur selten vor. Es hätte sonst der Ausbau des Drehkos und dessen Zerlegung gedroht, was wiederum das Neuauflegen des Skalenseils bedeutet hätte. 8| Und das vermeidet man ja gerne!
Ich musste mir somit ein Pärchen der schon lange nicht mehr hergestellten, betagten Germaniumtransistoren (AD161/162) besorgen, die in der 4-Watt-Endstufe für die satte Ausgangsleistung zuständig sind, alle Elkos wechseln, die Skalenlämpchen erneuern (die brennen bei Netzbetrieb dauernd und das Netzteil gibt gut 12 V ab; die Lämpchen sind 6-7 V-Ausführungen in Serie), den Zeiger für den UKW-Bereich neu befestigen, den Tastensatz und die Potis reinigen, neue V2A- anstelle der rostigen Gehäuseschrauben besorgen, das fast unleserliche Typenschild am Computer neu gestalten und das ganze Gehäuse in einen ansehnlichen Zustand versetzen.
Nach dem Austausch der alten Germanen und Einstellung des Ruhestroms (10 mA) spielt das Radio wie am ersten Tag.
Na ja, oder wie am zweiten.
Das Tolle ist, dass der gesamte Hf-Teil völlig ohne Fehler ist, der Abgleich stimmt, die Frequenzen sind korrekt, die Empfindlichkeit besser als bei meinem Dual-Tuner CT 450M (in der Schlafzimmeranlage) am Behelfsdipol!
Ein Erfolgserlebnis! Manchmal braucht man das einfach.
LG Holgi
Ich hatte dieser Tage mal wieder ein gemütliches kleines "Nachmittagsprojekt" auf dem Küchentisch, mit dem ich heute Abend fertig geworden bin.
Ich wollte mir mal ein klassisches Kofferradio aus der Zeit um 1970 aufarbeiten. Das kann man ja immer mal gebrauchen, nichwah? Im Urlaub, oder am Strand,
auf dem Balkong oder beim Kemping, oder was weiß ich wo! Und da ich einem alten Freund einst mein letztes Kofferradio überlassen hatte, musste ein Ersatz her.Ich wählte dazu ein Gerät, das wegen seines ausgezeichneten UKW-Empfangs und seiner Klangqualität — Zweiwegsystem und getrennte Höhen-/Tiefenregler — seinerzeit besonders erfolgreich war, das ITT Schaub-Lorenz »Touring International 102«, Bj. 1970, mit eingebautem Netzteil.
In der Bucht hatte ich das Teil für 25 Euronen geschossen, was für dieses Modell wohl ein Superschnapp sein soll, wie ich aus Sammlerkreisen höre. Es war stumm, die Skalenbeleuchtung leuchtete nicht, das Gehäuse ziemlich versifft, aber: Antenne gerade und unbeschädigt und (ganz wichtig) der Drehkondensator für die AM-Bereiche war NICHT festgefressen! Das kommt bei Radios dieses Typs nur selten vor. Es hätte sonst der Ausbau des Drehkos und dessen Zerlegung gedroht, was wiederum das Neuauflegen des Skalenseils bedeutet hätte. 8| Und das vermeidet man ja gerne!
Ich musste mir somit ein Pärchen der schon lange nicht mehr hergestellten, betagten Germaniumtransistoren (AD161/162) besorgen, die in der 4-Watt-Endstufe für die satte Ausgangsleistung zuständig sind, alle Elkos wechseln, die Skalenlämpchen erneuern (die brennen bei Netzbetrieb dauernd und das Netzteil gibt gut 12 V ab; die Lämpchen sind 6-7 V-Ausführungen in Serie), den Zeiger für den UKW-Bereich neu befestigen, den Tastensatz und die Potis reinigen, neue V2A- anstelle der rostigen Gehäuseschrauben besorgen, das fast unleserliche Typenschild am Computer neu gestalten und das ganze Gehäuse in einen ansehnlichen Zustand versetzen.
Nach dem Austausch der alten Germanen und Einstellung des Ruhestroms (10 mA) spielt das Radio wie am ersten Tag.
Na ja, oder wie am zweiten.
Das Tolle ist, dass der gesamte Hf-Teil völlig ohne Fehler ist, der Abgleich stimmt, die Frequenzen sind korrekt, die Empfindlichkeit besser als bei meinem Dual-Tuner CT 450M (in der Schlafzimmeranlage) am Behelfsdipol!
Ein Erfolgserlebnis! Manchmal braucht man das einfach.
LG Holgi