21.10.2015, 23:17
Hallo,
da mein vorheriger Thread über jene Akai inzwischen in Richtung JVC und japanische Schriftzeichen abgeglitten ist, gehe ich hier mal frisch ans Werk.
Ich habe an meiner GX-210 D ein paar kleine Veränderungen vorgenommen, die mir notwendig erschienen.
Die eine und wichtigste ist ein vernünftiger Kopfhörerverstärker mit Lautstärkeregler! Im Original ist der Kopfhörerausgang nur über einen Übertrager pro Kanal vom Ausgang des Wiedergabeverstärkers abgezweigt. Die Sekundärseiten der Übertrager sind dann ohne weitere Umstände direkt an die Klinkenbuchse gelötet. Wenn man wie ich einen Kopfhörer von mehreren besitzt, der zufällig eine angenehme Lautstärke an diesem Ausgang erzeugt, ist das wunderbar, aber leider nur Zufall. Ein hochohmigerer Hörer wird zu leise sein, ein noch niederohmigerer als mein 32-Ohm-Onkyo zu laut.
So sieht das aus:
Ich hatte noch eine chinesische Kopfhörer-Amp-Platine in SMD-Bauweise herumliegen, von der ich mal drei Stück gekauft hatte. Bei den Preisen... Sie hatte glaube ich 12 Euro incl. Versand gekostet. Es war die hier! Die Platine hat einen eigenen Spannnungsregler, der Betriebsspannungen von 6-30 V auf die intern benötigten 5 V herunteregelt. In der Akai stehen 24 V zur Verfügung.
Wobei ich übrigens schon deren vorsintflutliche, aber zugegeben funktionierende Stabilisierung (mit Z-Diode und Längsregeltransistor) gegen einen moderneren, kurzschlussfesten und besser brummausregelnden Dreibeinregler getauscht habe. Der Ladeleko wurde von 470 auf 1000 µF vergrößert.
Ich ging nun so vor, dass ich die Kopfhörer-Verstärkerplatine mit einer längeren Schraube und einer kurzen Distanzhülse huckepack an einem Befestigungspunkt des Aufnahmeverstärkers anschraubte. Dadurch hielt ich mir die Trimmpoti-Öffnungen in der anderen Platine frei. Der Aufnahmeverstärker hat in der linken Hälfte keine Trimmer.
Die Ausgangsübertrager ließ ich drin. Deren Ausbau hätte mir zuviel unnötige Arbeit gemacht. Die von den Trafos zur KH-Buchse führenden Drähte lötete ich an der Übertragerseite ab und verband sie mit den Ausgängen des neuen Verstärkerchens, dessen Eingang wiederum über ein Stereo-Potenziometer an die Primärseiten der Übertrager angelötet wurde. Dabei stellte sich heraus, dass der Pegel etwas zu hoch war, so dass man das Lautstärkerpoti nur sehr wenig aufdrehen durfte. Zwei Serienwiderstände vor dem Poti von je 27 kOhm verringerten den Pegel auf ein normales Maß.
Hier sieht man die fertige Geschichte. Links die Chinesenplatine an ihrem Einbauort. Links davon die Wiedergabeverstärker-Platine mit den an den Übertrageranschlüssen gelöteten Kabeln zum Poti, auf dem rechten Foto die Gesamtsituation mitsamt dem Poti oben rechts, das allerdings bei Gelegenheit noch getauscht wird. Bei Pollin hatte man zufällig ein Stereopoti 2 x 10 kOhm log mit geriffelter Achse im Angebot, welches ich als Lautstärkeregler vorgesehen hatte. Leider stellte es sich als linear heraus und seine "Drehqualität" erreicht auch nicht annähernd jene der von Akai verbauten Alps-Potis. Da kommt also bei Gelegenheit noch mal ein anderes rein...
Nun war es natürlich unvermeidlich, den neuen Lautstärkeregler irgendwo einzubauen. Zuerst wollte ich ihn in die hölzerne rechte Seitenwand im unteren Bereich setzen, aber so ganz gefiel mir das auch nicht. Hinzu kommt, dass das Potigewinde für die dicke Holzplatte natürlich zu kurz ist!
Links neben der Kopfhörerbuchse war ja auch noch Platz. Die Stelle schrie ja geradezu nach einem Drehknopf, der zu der daneben befindlichen Buchse gehört! Bei Pollin gibt es ein billiges Drehknopfsortiment, das aus vielen verschieden großen, aber im Design einheitlichen Aluknöpfen für geriffelte 6 mm-Achsen besteht. Zufällig sehen diese Knöpfe denen von Akai ziemlich ähnlich, lediglich die Eindrehung an der Oberseite fehlt.
Kurz: egal, ob jetzt der ein oder andere Akai-Liebhaber entsetzt aufschreit, ich nahm den Körner, die Bohrmaschine und anschließend eine Rundfeile und löcherte das Chassisblech an passender Stelle. Damit die metallenen Bohr- und Feilspäne nicht in die Elektronik fallen, wurde ein angefeuchtetes Tuch darunter gelegt. Eine fluchtende 7mm-Bohrung kam in die Alufrontplatte, und dann kam oben der zweitkleinste der Aluknöpfe aus dem Sortiment drauf. Vorher musste die Potiachse natürlich gekürzt werden.
Das war eigentlich schon die Sache mit dem neuen Kopfhörerverstärker und dessen Lautstärkesteller. Der kleine Chinese hat 2 x 150 mW und arbeitet absolut einwandfrei. Völlig frei von eigenen Störpegeln hört man nur bei weit aufgedrehtem Poti das leise Rauschen und dezente Brummen der Akai. Um zu vermeiden, dass der KH-Verstärker jedesmal beim Einstecken des KH einen Kurzschluss am Ausgang bekommt (was er allerdings wohl ab kann), habe ich vor die Buchse noch 27 Ohm-Widerstände gelötet.
So sieht die Chose von außen aus; fast so, als ob das dahingehört. Wer's nicht weiß... :
Was mich an der kleinen auch etwas störte, war die dürftige VU-Meterbeleuchtung mit nur einem Lämpchen zwischen den beiden Instrumenten. Bei der Revox A77 funktioniert das zwar ganz gut, aber hier sah es doch eher nach "gewollt und nicht gekonnt" aus! Leider habe ich es versäumt, während der Einbauarbeiten zweier weiterer Birnchen Fotos zu machen, aber da ist nicht viel zu erklären. Ich klebte zwei etwa 20 x 30 mm große Abschnitte einer Lochrasterplatte (mit Lötpunkten) mit der Kupferseite nach oben per Cyanacrylatkleber auf das Chassisblech neben beide Außenseiten der Instrumente. Auf jedem dieser Miniplatinchen befindet sich ein Kleinlämpchen 7 V/40 mA (Ausführung mit freien Drahtenden). Diese beiden Lampen habe ich mit der serienmäßigen Soffitte parallel geschaltet.
Die Trafowicklung (5,5 V) hat mit der geringen Zusatzbelastung keine Probleme.
Nun leuchten die VU-Meter wesentlich gleichmäßiger und von beiden Seiten!
Hinterher folgte ein "Langzeittest" in Form der Zusammenstellung eines 15er Bandes mit eher selten gespielten Oldies aus den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Die hörte ich mir dann noch teilweise an und muss bekräftigen: die kleene Akai ist mir sehr sympatisch!
Inzwischen funktioniert auch die Autoreverse-Schaltung ohne Störungen. Allerdings werde ich es mir wohl verkneifen, noch Folienstreifen auf meine Bänder zu pappen. Vielleicht mal auf eines zum Ausprobieren und zur Demonstration.
Ich hoffe, mein Bericht hat jemanden interessiert. Der Umbau incl. Lämpchen hat ca. 3 Stunden in Anspruch genommen. Das Netzteil hatte ich schon vor ein paar Tagen modernisiert...
Gruß
Holgi
da mein vorheriger Thread über jene Akai inzwischen in Richtung JVC und japanische Schriftzeichen abgeglitten ist, gehe ich hier mal frisch ans Werk.
Ich habe an meiner GX-210 D ein paar kleine Veränderungen vorgenommen, die mir notwendig erschienen.
Die eine und wichtigste ist ein vernünftiger Kopfhörerverstärker mit Lautstärkeregler! Im Original ist der Kopfhörerausgang nur über einen Übertrager pro Kanal vom Ausgang des Wiedergabeverstärkers abgezweigt. Die Sekundärseiten der Übertrager sind dann ohne weitere Umstände direkt an die Klinkenbuchse gelötet. Wenn man wie ich einen Kopfhörer von mehreren besitzt, der zufällig eine angenehme Lautstärke an diesem Ausgang erzeugt, ist das wunderbar, aber leider nur Zufall. Ein hochohmigerer Hörer wird zu leise sein, ein noch niederohmigerer als mein 32-Ohm-Onkyo zu laut.
So sieht das aus:
Ich hatte noch eine chinesische Kopfhörer-Amp-Platine in SMD-Bauweise herumliegen, von der ich mal drei Stück gekauft hatte. Bei den Preisen... Sie hatte glaube ich 12 Euro incl. Versand gekostet. Es war die hier! Die Platine hat einen eigenen Spannnungsregler, der Betriebsspannungen von 6-30 V auf die intern benötigten 5 V herunteregelt. In der Akai stehen 24 V zur Verfügung.
Wobei ich übrigens schon deren vorsintflutliche, aber zugegeben funktionierende Stabilisierung (mit Z-Diode und Längsregeltransistor) gegen einen moderneren, kurzschlussfesten und besser brummausregelnden Dreibeinregler getauscht habe. Der Ladeleko wurde von 470 auf 1000 µF vergrößert.
Ich ging nun so vor, dass ich die Kopfhörer-Verstärkerplatine mit einer längeren Schraube und einer kurzen Distanzhülse huckepack an einem Befestigungspunkt des Aufnahmeverstärkers anschraubte. Dadurch hielt ich mir die Trimmpoti-Öffnungen in der anderen Platine frei. Der Aufnahmeverstärker hat in der linken Hälfte keine Trimmer.
Die Ausgangsübertrager ließ ich drin. Deren Ausbau hätte mir zuviel unnötige Arbeit gemacht. Die von den Trafos zur KH-Buchse führenden Drähte lötete ich an der Übertragerseite ab und verband sie mit den Ausgängen des neuen Verstärkerchens, dessen Eingang wiederum über ein Stereo-Potenziometer an die Primärseiten der Übertrager angelötet wurde. Dabei stellte sich heraus, dass der Pegel etwas zu hoch war, so dass man das Lautstärkerpoti nur sehr wenig aufdrehen durfte. Zwei Serienwiderstände vor dem Poti von je 27 kOhm verringerten den Pegel auf ein normales Maß.
Hier sieht man die fertige Geschichte. Links die Chinesenplatine an ihrem Einbauort. Links davon die Wiedergabeverstärker-Platine mit den an den Übertrageranschlüssen gelöteten Kabeln zum Poti, auf dem rechten Foto die Gesamtsituation mitsamt dem Poti oben rechts, das allerdings bei Gelegenheit noch getauscht wird. Bei Pollin hatte man zufällig ein Stereopoti 2 x 10 kOhm log mit geriffelter Achse im Angebot, welches ich als Lautstärkeregler vorgesehen hatte. Leider stellte es sich als linear heraus und seine "Drehqualität" erreicht auch nicht annähernd jene der von Akai verbauten Alps-Potis. Da kommt also bei Gelegenheit noch mal ein anderes rein...
Nun war es natürlich unvermeidlich, den neuen Lautstärkeregler irgendwo einzubauen. Zuerst wollte ich ihn in die hölzerne rechte Seitenwand im unteren Bereich setzen, aber so ganz gefiel mir das auch nicht. Hinzu kommt, dass das Potigewinde für die dicke Holzplatte natürlich zu kurz ist!
Links neben der Kopfhörerbuchse war ja auch noch Platz. Die Stelle schrie ja geradezu nach einem Drehknopf, der zu der daneben befindlichen Buchse gehört! Bei Pollin gibt es ein billiges Drehknopfsortiment, das aus vielen verschieden großen, aber im Design einheitlichen Aluknöpfen für geriffelte 6 mm-Achsen besteht. Zufällig sehen diese Knöpfe denen von Akai ziemlich ähnlich, lediglich die Eindrehung an der Oberseite fehlt.
Kurz: egal, ob jetzt der ein oder andere Akai-Liebhaber entsetzt aufschreit, ich nahm den Körner, die Bohrmaschine und anschließend eine Rundfeile und löcherte das Chassisblech an passender Stelle. Damit die metallenen Bohr- und Feilspäne nicht in die Elektronik fallen, wurde ein angefeuchtetes Tuch darunter gelegt. Eine fluchtende 7mm-Bohrung kam in die Alufrontplatte, und dann kam oben der zweitkleinste der Aluknöpfe aus dem Sortiment drauf. Vorher musste die Potiachse natürlich gekürzt werden.
Das war eigentlich schon die Sache mit dem neuen Kopfhörerverstärker und dessen Lautstärkesteller. Der kleine Chinese hat 2 x 150 mW und arbeitet absolut einwandfrei. Völlig frei von eigenen Störpegeln hört man nur bei weit aufgedrehtem Poti das leise Rauschen und dezente Brummen der Akai. Um zu vermeiden, dass der KH-Verstärker jedesmal beim Einstecken des KH einen Kurzschluss am Ausgang bekommt (was er allerdings wohl ab kann), habe ich vor die Buchse noch 27 Ohm-Widerstände gelötet.
So sieht die Chose von außen aus; fast so, als ob das dahingehört. Wer's nicht weiß... :
Was mich an der kleinen auch etwas störte, war die dürftige VU-Meterbeleuchtung mit nur einem Lämpchen zwischen den beiden Instrumenten. Bei der Revox A77 funktioniert das zwar ganz gut, aber hier sah es doch eher nach "gewollt und nicht gekonnt" aus! Leider habe ich es versäumt, während der Einbauarbeiten zweier weiterer Birnchen Fotos zu machen, aber da ist nicht viel zu erklären. Ich klebte zwei etwa 20 x 30 mm große Abschnitte einer Lochrasterplatte (mit Lötpunkten) mit der Kupferseite nach oben per Cyanacrylatkleber auf das Chassisblech neben beide Außenseiten der Instrumente. Auf jedem dieser Miniplatinchen befindet sich ein Kleinlämpchen 7 V/40 mA (Ausführung mit freien Drahtenden). Diese beiden Lampen habe ich mit der serienmäßigen Soffitte parallel geschaltet.
Die Trafowicklung (5,5 V) hat mit der geringen Zusatzbelastung keine Probleme.
Nun leuchten die VU-Meter wesentlich gleichmäßiger und von beiden Seiten!
Hinterher folgte ein "Langzeittest" in Form der Zusammenstellung eines 15er Bandes mit eher selten gespielten Oldies aus den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Die hörte ich mir dann noch teilweise an und muss bekräftigen: die kleene Akai ist mir sehr sympatisch!
Inzwischen funktioniert auch die Autoreverse-Schaltung ohne Störungen. Allerdings werde ich es mir wohl verkneifen, noch Folienstreifen auf meine Bänder zu pappen. Vielleicht mal auf eines zum Ausprobieren und zur Demonstration.
Ich hoffe, mein Bericht hat jemanden interessiert. Der Umbau incl. Lämpchen hat ca. 3 Stunden in Anspruch genommen. Das Netzteil hatte ich schon vor ein paar Tagen modernisiert...
Gruß
Holgi