13.11.2015, 21:23
Hallo in die Runde,
möchte euch den Bau eines Vorverstärkers erzählen.
Seit 1986 benutze ich für meine Neumann Kondensator-Mikros einen von einem damaligen Freund gebauten Vorverstärker. Das Gerät hat jetzt also ein Alter von bald 30 Jahren, funktioniert aber noch einwandfrei. Mußte vor zwei Jahren aber sämtliche Elkos erneuern, nachdem ein Kanal einen Pegelabfall von ca. 15 dB zeigte und eine Live-Aufnahme ruiniert war. Hatte schon einen mächtigen Schreck erhalten, weil ich zuerst dachte, das teure Mikro hätte Schaden genommen.
Vor ca. einem Jahr fand ich bei Durchsicht von Schaltungsunterlagen im Schrank auch wieder die Schaltungen des Preamps. Als Verstärker dienen zwei Audio-Op-Amps vom Typ SSM 2017. Bei der Durchsicht der Homepage vom Chip-Hersteller "Analog Devices" zeigte sich dann, daß dieser Chip schon seit über zehn Jahren nicht mehr hergestellt wird. Eine Frage kam mir sofort in den Sinn: Was tun, wenn einer der Chips seinen Geist aufgibt???
Auf besagter Homepage fand ich aber dann auch schnell das aktuelle Nachfolgeprodukt, SSM 2019. Doch das war für mich zunächst enttäuschend: Dieser Chip ist in keinster Weise mehr kompatibel mit dem 2017. Andererseits aber beeindruckten mich die sehr guten Audio-Werte des 2019:
Rauschverhalten
bei Gain = 1000: 1.0 nV / Wurzel aus Hz
Bandbreite
bei G = 100: 1 MHz
Und dann der Preis: Beim Elektronik-Shop mit dem großen "C" kostet dieser Chip gerade mal knapp 7 € ! (Der andere große Shop in Sande hat ihn gar nicht im Sortiment.) Noch ein Vorteil gegenüber des 2017: Der 2019 benötigt zur Funktion nur noch zwei Bauteile: Keramikkondensator und (Gain)Widerstand.
Ihr könnt euch vorstellen, daß bei mir der Wunsch aufkam: Jetzt muß ein Neubau her!
Da war ich froh, daß ich vor ca. 1,5 Jahren von einem Bekannten für einen symbolischen Euro ein ausgedientes, altes, mit UV-C ! Leuchtstoffröhren bestücktes, für irgend einen ? medizinischen Zweck benötigtes Gerät erhielt. Die gefährlichen UVC-Röhren hatte ich sofort entsorgt und mir aus dem verbliebenen Blechkasten ein Belichtungsgerät für Platinen gebaut. Ich habe es mit 4 UVA-Röhren 8W bestückt und mit der elektrischen Schutzklasse I versehen - funktioniert großartig! Als Hinweis: Ein entsprechendes Gerät kostet bei den einschlägigen Shops knapp 200 € ! Ok, ok, wer so ein Gerät jeden Tag benutzt...
Die ersten selbst hergestellten kleinen Platinen hatte ich für eine astronom. Teleskop-Steuerung belichtet (die Amateurastronomie ist eines meiner Hobbies). Außerdem konnte ich dabei die optimale Belichtungszeit von 3 min (Bungard-Platinen) ermitteln, und feststellen, daß die Druckergebnisse (Tonerdichte) der Layouts aus einem normalen Toner-Drucker auf Klarsichtfolie gerade ausreichend sind.
Das Datenblatt des SSM 2019 enthält u.a. die komplette Schaltungsskizze für die Phantom-Speisung P 48V für Kondensatormikrofone. Es handelt sich dabei um die schon beinahe uralte Tontechnik-Studionorm DIN 45596, heute EN 61938.
Teil 2 folgt!
Heribert
möchte euch den Bau eines Vorverstärkers erzählen.
Seit 1986 benutze ich für meine Neumann Kondensator-Mikros einen von einem damaligen Freund gebauten Vorverstärker. Das Gerät hat jetzt also ein Alter von bald 30 Jahren, funktioniert aber noch einwandfrei. Mußte vor zwei Jahren aber sämtliche Elkos erneuern, nachdem ein Kanal einen Pegelabfall von ca. 15 dB zeigte und eine Live-Aufnahme ruiniert war. Hatte schon einen mächtigen Schreck erhalten, weil ich zuerst dachte, das teure Mikro hätte Schaden genommen.
Vor ca. einem Jahr fand ich bei Durchsicht von Schaltungsunterlagen im Schrank auch wieder die Schaltungen des Preamps. Als Verstärker dienen zwei Audio-Op-Amps vom Typ SSM 2017. Bei der Durchsicht der Homepage vom Chip-Hersteller "Analog Devices" zeigte sich dann, daß dieser Chip schon seit über zehn Jahren nicht mehr hergestellt wird. Eine Frage kam mir sofort in den Sinn: Was tun, wenn einer der Chips seinen Geist aufgibt???
Auf besagter Homepage fand ich aber dann auch schnell das aktuelle Nachfolgeprodukt, SSM 2019. Doch das war für mich zunächst enttäuschend: Dieser Chip ist in keinster Weise mehr kompatibel mit dem 2017. Andererseits aber beeindruckten mich die sehr guten Audio-Werte des 2019:
Rauschverhalten
bei Gain = 1000: 1.0 nV / Wurzel aus Hz
Bandbreite
bei G = 100: 1 MHz
Und dann der Preis: Beim Elektronik-Shop mit dem großen "C" kostet dieser Chip gerade mal knapp 7 € ! (Der andere große Shop in Sande hat ihn gar nicht im Sortiment.) Noch ein Vorteil gegenüber des 2017: Der 2019 benötigt zur Funktion nur noch zwei Bauteile: Keramikkondensator und (Gain)Widerstand.
Ihr könnt euch vorstellen, daß bei mir der Wunsch aufkam: Jetzt muß ein Neubau her!
Da war ich froh, daß ich vor ca. 1,5 Jahren von einem Bekannten für einen symbolischen Euro ein ausgedientes, altes, mit UV-C ! Leuchtstoffröhren bestücktes, für irgend einen ? medizinischen Zweck benötigtes Gerät erhielt. Die gefährlichen UVC-Röhren hatte ich sofort entsorgt und mir aus dem verbliebenen Blechkasten ein Belichtungsgerät für Platinen gebaut. Ich habe es mit 4 UVA-Röhren 8W bestückt und mit der elektrischen Schutzklasse I versehen - funktioniert großartig! Als Hinweis: Ein entsprechendes Gerät kostet bei den einschlägigen Shops knapp 200 € ! Ok, ok, wer so ein Gerät jeden Tag benutzt...
Die ersten selbst hergestellten kleinen Platinen hatte ich für eine astronom. Teleskop-Steuerung belichtet (die Amateurastronomie ist eines meiner Hobbies). Außerdem konnte ich dabei die optimale Belichtungszeit von 3 min (Bungard-Platinen) ermitteln, und feststellen, daß die Druckergebnisse (Tonerdichte) der Layouts aus einem normalen Toner-Drucker auf Klarsichtfolie gerade ausreichend sind.
Das Datenblatt des SSM 2019 enthält u.a. die komplette Schaltungsskizze für die Phantom-Speisung P 48V für Kondensatormikrofone. Es handelt sich dabei um die schon beinahe uralte Tontechnik-Studionorm DIN 45596, heute EN 61938.
Teil 2 folgt!
Heribert