Kernspaltung
#1
Magnetköpfe kann man mit verschiedenen Spaltweiten beziehen.
Welche Empfehlung gibt es für die verschiedenen Ansprüche, Anwendungen und Bandgeschwindigkeiten?
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#2
´
Der Aufnahmeteil bestehend aus Köpfen und Elektronik ist fein abgestimmt, oder sollte es zumindest sein. Die Kopfspaltbreite / Tiefe ist Bestandteil dieser Abstimmung. Und dann kommt es noch auf die Geschwindigkeit an, bei Schnelläufern darf es etwas breiter sein......

Am Besten den Empfehlungen des Herstellers folgen.



Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#3
Ich habe mal gehört, daß bei Mehrkopfmaschinen die Köpfe für ihren Verwendungszweck optimiert werden. So soll der Spalt des Aufnahmekopfes etwas breiter als der für Wiedergabe sein. Bei einem Kombikopf muß man da wohl irgendwie Kompromisse eingehen. Aber eigentlich sind ja wohl die meisten Geräte für den "Normalverbraucher" mit einem Kombikopf bestückt. Angefangen von den üblichen Heimtonbandgeräten mit Spulen bis hin zum Kassettenrecorder -deck.
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#4
Ich hatte vor einiger Zeit mal meiner B116 testweise nen Kombikopf (ANP 935) als Aufnahmekopf eingepflanzt. Das Ergebnis war nicht schlecht, Die Aufnahme waren selbst bei 9,53 cm/s kristallklar, lediglich die Aussteuerbarkeit war etwas geringer (ab 0 db schon leichtes Kratzen im Bassbereich). Hat aber gut funktioniert.
...
btw, weiß zufällig einer von euch, wie groß der Kopfspalt beim KB 100 ist (Kombikopf Typ SH-5)?
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
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Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#5
Wiedergabeköpfe: Möglichst schmale Spalte
Aufnahmeköpfe: Breitere Spalte als Wiedergabekopf
Löschkopf: Noch Breiter

Kombikopf: Kompromiss aus AK und WK

Auch bei Mehrkopfgeräten fanden sich Kompromisse mit gleichen Spaltmaßen, bei Teac z. B. soll das so gewesen sein.
Michael(F)
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#6
Zitat:Michael Franz postete
Auch bei Mehrkopfgeräten fanden sich Kompromisse mit gleichen Spaltmaßen, bei Teac z. B. soll das so gewesen sein.
Bis jetzt hieß es sogar immer, bei einigen Teac-Modellen seien nicht nur die Spaltmaße, sondern sogar die Aufnahme- und Wiedergabeköpfe selbst identisch gewesen. In Teilelisten (z.B. auf openreel.net) tauchen aber für alle gängigen Modelle verschiedene Bezeichnungen für Aufnahme- und Wiedergabekopf auf. Weiß jemand, auf welche Modelle sich diese Gerüchte beziehen?

Nachtrag: Ich nehme alles zurück. Unter http://www.openreel.net/parts_2.html tauchen tatsächlich einige Teac-Köpfe auf, die für "PB or REC" sind, allerdings sind davon nur mir unbekannte Modelle betroffen. Die hierzulande gängigen A- und X-Modelle haben verschiedene Köpfe für Aufnahme und Wiedergabe.
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#7
Zitat:Kabelsalat postete
btw, weiß zufällig einer von euch, wie groß der Kopfspalt beim KB 100 ist (Kombikopf Typ SH-5)?
Wenn ich mich recht erinnere,waren es wohl 7ym.
Warum willst Du das wissen?
Für seinen Austausch wäre die Impedanz relevanter.

Bernd
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#8
Nur so, aus reiner Neugier... Wink
(Der Tonkopf is auch noch in Ordnung, aber die Andruckrolle muss ne neue werden, die is an den Rändern hart geworden und das Band rutscht ständig ab.)
Aber rein rechnerisch käme man damit bei 9,5 cm/s nur bis knapp 8 kHz für Wiedergabe.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
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Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#9
Die Spaltbreite bei Aufnahmeköpfen ist nicht so kritisch, sie muß aber deutlich größer als beim Wiedergabekopf sein. So das doppelte bis dreifache ist ein gesunder Bereich.
Beim Wiedergabekopf sieht es anders aus. Der Spalt sollte möglichst schmal sein um eine hohe Grenzfrequenz hinzubekommen. Als Faustregel gilt, Spaltbreite = halbe Wellenlänge der höchsten Frequenz. Köpfe mit einem schmalen Spalt haben aber einen schlechteren Wirkungsgrad. Aus der Sicht sollte der Spalt möglichst groß sein. Deswegen haben Heimaudiogeräte eher einen schmalen Spalt um bei niedrigen Bandgeschwindigkeiten genug Höhen zu liefern. Für Heimaudioanwender ist Bandmaterial eine echte Kostenfrage. Professionelle Maschinen haben einen deutlich breiteren Spalt. Sie sollen möglichst gute Ergebnisse liefern. Der Preis für Bandmaterial (höhere Geschwindigkeit) ist eher nebensächlich. Die Spaltbreite Wiedergabekopf bei Studiomaschinen liegt so bei 3 µm und darüber, bei Heimaudio etwa die Hälfte.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#10
Zusammenfassung:

Für die,die es interessiert.
Der Spalt ist je nach Anwendungszweck zwischen 0,7ym (Wiedergabekopf eines Kassetten-Geräts) und etwa 20ym (Aufnahmekopf für 38,1cm/s, Studioband bzw.100...300ym bei Löschköpfen breit.
Bei Wiedergabeköpfen wird der Spalt möglichst schmal gemacht, um Spaltdämpfungsverluste zu vermeiden. Gewöhnlich wählt man die Spaltbreite(s) so, daß sich bei der kleinsten zu übertragenden Wellenlänge ein Spaltverlust von 4dB ergibt; dann ist s = Lambda/2. Bei L = s ist die Wiedergabespannung nach der Theorie gleich Null. Wird dies auch in der Praxis erreicht, ist die Spaltgeometrie, also die Parallelität der Spaltbegrenzungsflächen, die Exaktheit der Kanten usw., einwandfrei. Anernfalls ergibt sich ein mehr oder weniger verwaschenes Minimum. Auch wegen der besseren Bearbeitbarkeit ist der Spalt gewöhnlich von einer Einlage ausgefüllt, etwa Berylliumbronze, Glas, Chrom usw. Die Empfindlichkeit eines Wiedergabekopfes sinkt mit abnehmender Spaltbreite wegen des anwachsenden magnetischen Nebenschlusses über den Spalt; zwischen beiden Größen ist also ein Kompromiß zu finden, falls der Geräuschabstand des Wiedergabeverstärkers nicht wesentlich größer ist als der des Bandes.
Die Spaltbreite des Aufnahmekopfes geht zwar grundsätzlich nicht in die Aufzeichnung ein, da das Signal an (bzw.in der Nähe) der ablaufseitigen Kante niedergelegt wird, Die Meßkurven verlaufen jedoch tendenziell um so flacher, je schmaler der Spalt ist. Die kennzeichnenden elektroakustischen Daten sind nur geringfügig von der Aufsprechkopf-Spaltbreite abhängig. Als Optimum wird eine Spaltbreite von 5ym bei Compact-Cassetten (Schichtdicke des Bandes etwa 4ym, Bandgeschwindigkeit 4,76cm/s), bei den Heimtonbandgeschwindigkeiten 9,53 und 19,05 cm/s. und etwa 10ym Schichtdicke eine breite von 7ym und schließlich bei Studiobändern mit einer Schichtdicke von 14ym bei 38,1cm/s Bandgeschwindigkeit von 18...20ym angesehen. Da Mehrspuraufnahmeköpfe als vollwertige Wiedergabeköpfe eingesetzt werden, ist hier eine geringere Spaltbreite von etwa 7ym üblich. Mit der Aufsprechkopf-Spaltbreite ändert sich auch die Definition der Arbeitspunkt-Festlegung;so wird für 18-ym-Spalte DeltaE = 1,5...2dB/10kHz empfohlen, für 7-ym-Köpfe jedoch DeltaE = 2,5...4dB/10kHz.

Gruß Bernd
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#11
Hallo!

Ich will auf die besonderen Erfordernisse des simul-sync (Teac Nomenklatura) / selsync (Ampex Nomenklatura) Betriebs eingehen. In diesem Modus wird der Aufnahmekopf für mindestens eine Spur als Wiedergabekopf betrieben, damit jemand eine Spur synkron zur schon auf dem Band befindlichen einspielen kann. Die erste Maschine dieser Art war wohl eine von Les Paul bestellte und benutzte Ampex 8-Spur. Das Verfahren wurde spätestens 1966, als die Beatles eine 4-Spur 1-Zoll Telefunken T9 auf diese Art und Weise benutzten, Allgemeingut der Tontechnik. Ich nehme an, daß man den Aufnahmekopf etwas weicher und feiner gemacht hat, als es für einen reinrassigen Aufnahmekopf gut gewesen wäre, aber noch ziemlich grob. Wahrscheinlich war die Wiedergabe über diesen Kopf auf 50 dB S/N und 12 KHz Bandbreite begrenzt. Teac hat später viele DreikopfMaschinen mit zwei gleichartigen Tonköpfen, eben Kombiköpfen ausgestattet. (Das vereinfachte auch die Elektronik. Trotzdem haben sie es verbockt.)

Uli
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#12
Hallo capstan!

Viele Forumsmitglieder vergessen häufig den Bezug zum eigentlichen Thema beim Schreiben im thread. Ich schaue (fast) immer nach dem Thema, so auch hier.
Du fragtest im Einstieg 000, wer was über welche Köpfe mit verschiedenen Spaltbreiten weiß.
Ich las gerade Deine Zusammenfassung in 009. Das ist (größtenteils) die Antwort auf die selbst gestellte Frage.
Sie gibt das wieder was ich unter 008 geschrieben habe, sogar wesentlich umfangreicher.
Warum stellst Du Fragen, die Du offensichtlich auch selbst beantworten kannst?

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#13
Hallo Andreas(DL2JAS),

wenn man sich jahrzehntelang mit analoger Aufnahmetechnik beschäftigt, kommt durch Theorie und Praxis, einiges an Wissen zusammen, welches man sich aus Büchern allein nicht holen kann. Erst durch eigene Experimente in der Praxis lernt man die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung richtig zu verstehen.
Zu vielen der von mir gestellten Fragen weiß ich natürlich selbst eine Antwort, aber je mehr man weiß, desto mehr wird einem klar das man nichts weiß, deshalb versuche ich durch dieses Forum noch mehr zum jeweiligen Thema zu erfahren, was bisher fast in jedem Falle auch gelang.
Außerdem, so denke ich, lebt ein solches Forum von Fragen und Antworten. Warum sollten die Fragen nicht einmal etwas materiespezifischer sein, bisher konnte ich damit hier immer die Experten auf den Plan rufen, die mit ihren sehr kompetenten Antworten(Du zählst dazu) die Wissenssammlung dieses Forums sehr sinnvoll bereicherten. Es gibt hier sicher eine Menge Mitglieder die sich nicht nur für Formen von Plastikspulen und die Farben der Bänder interessieren, sondern auch viele die der Sache auf den Grund gehen möchten, die bis ins Detail alles über diese uns allen ans Herz gewachsene Technik erfahren möchten, so wie ich es auch nur versuche.
Deshalb, denke ich, ist dieses Forum eines der beliebtesten und bewegtesten überhaupt, wo nicht jeder nur des Selbstzweckes wegen eine Antwort für die preiswerte Eigenreparatur seines zum Verkauf stehenden Kellerfundes sucht.
Mein Grundgedanke war deshalb, Schlüsselfiguren, denen wir die Existenz und das gute Funktionieren dieses Forums zu verdanken haben, wie z.B. Highlander und seine Moderatoren aktiv durch Beiträge und neue Themen zu unterstützen. Vor einem Mann wie Highlander, dem wir schließlich nicht nur diese einmalige Page, sondern auch dieses hervorragende, wissenvermittelnde Forum verdanken, kann man wirklich nur den Hut ziehen, der ungeachtet seiner investierten Zeit und seines Aufwandes an Arbeit und Geld, nicht müde wird täglich neue Diskussionsthemen aus seinem schier unerschöpflichen Ideenreservar ins Forum zu stellen.
Zum Glück ist die Themenvielfalt hier so groß, daß für jedes Interessengebiet genügend Spielfeld bleibt.

Noch einen schönen Sonntag

Bernd
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#14
Hallo Bernd!

Du hast recht. Auf diese Weise können andere Forumsmitglieder partizipieren, der Wissensfundus im Forum vergrößert sich.
Danke für die Blumen!
Mir geht es auch so, bei der Behandlung eigentlich bekannter Themen bekommt man nicht selten neue Denkanstöße.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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