DDR-Bandmaschine R 722
#1
Hallo miteinander,
seit kurzem bin ich stolzer Besitzer von zwei Studiomaschinen vom VEB Studiotechnik Berlin R 722 Baujahr 1984.

Leider haben sie die letzten 20 Jahre unbenutzt und vermutlich nicht
gerade trocken gestanden.
Trotzdem will ich den Versuch wagen,
wenigstens eine von beiden wieder zum Laufen zu bekommen.

Gibt es hier Jemanden, der sich mit solchen Geräten auskennt und mir einige Tipps geben kann?

Und vor allem Schaltungsunterlagen würden mir sehr helfen.

Beste Grüße

Andreas
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#2
Hallo Andreas,

Du hast zwei Maschinen? Dann stehen die Chancen doch nicht schlecht!
Mit Erfahrung bei diesem Maschinentyp kann ich zwar nicht dienen, aber
eigenlich sind viele Dinge bei Studiomaschinen ähnlich aufgebaut.

Hast Du mal ein paar Bilder für mich?
Vielleicht kann man sich da gemeinsam rantasten?

Zeig die Maschinen doch mal von allen Seiten und von Innen.
Dann können mehr Leute Tipps geben.

Was können die Maschinen denn?
Wahrscheinlich Halbspur Stereo, internationale Schichtlage mit 19/38 cm/s?

Viele Grüße,
Kim
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#3
Hallo Kim,
danke für Dein Angebot.
Ich habe mich inzwischen im Internet belesen bzw. einiges selbst herausgefunden.
Die R722 ist eine transportable Maschine mit den kompakten Maßen 60 x 40 x 25 cm. Allerdings etwa 50 kg schwer.
Halbspur stereo, internationale Schichtlage und 19/38er Geschwindigkeit. Sie hat 30cm-Bandteller, die sich abschrauben lassen.
Darunter befinden sich Dreizackhalter für Spulen.
Insgesamt erinnert sie ein bisschen an die M 15 von Telefunken aber nicht ganz so elegant.
Das komplette Laufwerk lässt sich nach oben klappen und arretieren.
Was kann die Maschiene? Viele Funktionen gibt es nicht.
Idealerweise sollte sie aufnehmen, wiedergeben, vor- und zurückspulen und bei Bandende abschalten.
Davon sind aber meine zwei noch weit entfernt.
Bemerkenswert ist, dass man im Inneren vergeblich nach mechanischen Bremsen, Bremsbänder o.ä. sucht.
Gebremst wird ausschließlich elektrisch mit Gleichstrom auf die Wickelmotoren.
Nun werde ich noch versuchen, die ersten Fotos hier einzustellen. Weitere werden folgen sowie ein Bericht über den derzeitigen (Zu)stand.
Es grüßt
Andreas


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#4
@hificlub / Andreas ,

Hallo Andreas ,

ich habe öfter bei einem großen Elektronischen Kaufhaus vor
der Taste gesessen und überlegt ob ich sie drücken soll.

Aber in Anbetracht der Tatsache , das ich eigentlich garnichts selber
machen kann , und immer auf die Hilfe Anderer angewiesen wäre , ließ
mich den entscheidenen Schritt nicht tun.

Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg bei der ( hoffentlich )
erfolgreichen Restaurierung dieser Maschine.

Was ich auch sehe ist , wie Sie den Capstan-Antrieb gelöst haben.
Also mit separatem Motor und über Treibriemen um wahrscheinlich
irgendwelche Störenfriede von vorne herein auszuschließen.

Respekt .

Gruss
Wolfgang
Revox A76 , A78 , B285 , B739 , B750 , B760 , B790 , C36 , C115 , C221 , D88 , E36 , G36 MKI , Lautsprecher Agora B , STUDER A 68 , A 81R , A 721 , 1 x A 730 , 1 x A 62 ( 9,5 / 19,0 cm/ sec ) , 1 x B 62 , ..... C37.... meine absolute Lieblingsmaschine ..... Telefunken 1 x M 5 A mono ...... 2 x M 5 B stereo ..... Grundig TK- 6 L .. TK - 42  ...2 mal TK 46...Telefunken Musikus 504 V ........ S.A.B.A. M.E.E.R.S.B.U.R.G --- S.T.E.R.E.O. - G .

Plattenspieler E M T 9 4 8
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#5
Hey Andreas,

Danke für die Bilder! Ich werde Dich wohl noch nach weiteren fragen ; )

Wie Wolfgang schon sagte, die Maschine sieht toll aus!
Alle wichtigen Dinge sind wie es scheint einfach und gut gelöst!
Ich mach mir noch mal ein paar Gedanken und dann fangen wir an..

LG, Kim
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#6
Andreas, kannst Du mir noch mal Bilder der Elektronik schicken?

Netzteil, Steuerelektronik, Audio Teil. Sind es Steckkarten?
Wie sehen die Sicherungen aus? Alle heil? Oxydiert?
Hast Du schon einen Bestromungsversuch unternommen?

Für mich sieht die Maschine gar nicht so mitgenommen aus.
Da habe ich schon schlimmeres gesehen. Viel viel schlimmeres!
UNd auch das leif hinterher wieder : ))

LG,
Kim

ps: gegen meine M5 (noch vor "A") mit 78kg ist Deine doch ein Leichtgewicht! : ))
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#7
Hallo Kim,
einiges hat sich inzwischen getan. Zu Maschine 1 (mein Favorit) Sieht noch besser aus und ist im Inneren etwas sauberer:
Viele mechanische Teile waren festgegammelt und ließen sich nicht bewegen. (Tonwelle, Andruckrollenmechanik usw.)
Aber zum Glück nicht verrostet, nur verharzte Lager vom lange stehen. Jetzt bewegt sich alles wieder.
Sicherungen waren alle oxidiert und zwei fehlten. Ist jetzt auch in Ordnung. Ebenso die Lampen in den Tasten.
Nach dem ersten Einschalten lief der Tonmotor langsam hoch, macht allerdings etwas Geschäusche.
Die beiden Wickelmotoren waren leicht angebremst und brummten etwas. Ich vermute durch nicht ganz "saubere" Gleichspannung.
Ich startete noch einmal mit aufgelegtem Riemen.
Da braucht der Motor etwa 30 Sekunden zum Hochfahren. Dabei blinkt die Stop-Taste.
Ich habe gelesen, die blinkt solange, bis die Soll-Geschwindigkeit erreicht ist. Eher lässt sich die Maschine nicht auf Wiedergabe schalten.
Das ist wohl im Moment der Fall. Aber immerhin ein erster Erfolg.
Vor-und Rückspulen funktioniert und zwar in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Nur bremsen nicht. Zum Glück habe ich mit der Hand gebremst, sonst wäre mir das Band um die Ohren geflogen.
Interessant ist der sogenannte Rangierbetrieb. Man drückt Vor-und Rücklauf gleichzeitig und kann dann mit dem Poti stufenlos vor und rückspulen. Das klappt ganz gut auch mit bremsen und ohne Schlaufen zu bilden. Wickelt sehr sauber...
Es grüßt Andreas
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#8
Hallo Andreas,

das ist doch super!
Da läuft ja schon vieles.
Und das, ohne um die Ohren geflogene Elkos! ; )

Ja, der Rangierbetrieb ist was Feines!
Kenne ich von den Telefunken M5 bis M15 und von meiner abe WG30.

Photos sind leider keine angekommen. Über welchen Kanal denn?

Viele Grüße,
Kim
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