Nur ne Grundig TK40 - Schnelle Überholung möglich ?
#1
Hallo liebe Tonbandfreunde,
ermutigt durch dieses Forum, habe ich mir die Tage eine TK40a auf einem Flohmarkt in Schweinfurt "angelacht". Der Koffer war schon äußerlich in gutem Zustand, war offensichtlich immer pfleglich behandelt worden. Und da ich noch ein paar alte 4-Spur-Bänder aus früher Jugend (Siebziger Jahre) habe, schien mir das Gerät interessant. Die Frage nach nach dem Preis beantwortete der Verkäufer mit "Nimm mit fürn Fünfer". Da wäre Handeln wirklich unverschämt gewesen...Big Grin
Jetzt habe ich das Gerät mal langsam hochgefahren (über Vorschaltlampen), und zu meinem Erstaunen lief der Motor gleich an und bald zeigte das Magische Band sein grünes Leuchten. Also mal schnell Tonköpfe/Bandlauf gereinigt und ein altes 4-Spur-Tonband aufgelegt: Funktioniert einwandfrei! Big Grin Unglaublich, wie robust so ein altes" Röhrenvieh" im Alter von rd. 50 Jahren doch ist! thumbsup Höre im Moment Neil Young life damit Big Grin , Aufnahme von Schallplatte in den Siebzigern. Die Klangqualität ist wirklich ordentlich über den Einbaulautsprecher. Das Laufwerk (Motor?) macht allerdinges relativ laute Geräusche. Wie kann ich das ohne großen Aufwand abstellen? Nehme an, hier ist ein Schmierdienst fällig. Aber wie und wo?

Nebenbei: gab es nicht mal einen Stereo-Zusatz für das TK 40? Wer weiß Näheres hierüber?
Und hier natürlich Bilder:
[Bild: 23120935kz.jpg]
Anschlussfeld in jungfräulichem Zustand:
[Bild: 23121046mi.jpg]
Tonköpfe, da wäre noch Platz...:
[Bild: 23121074ep.jpg]

Grüße Frank
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#2
Gratuliere!
Die Achillesfersen bei dieser Serie sind soweit ich das überblicke einerseits diverse Gussteile im Inneren, andererseits die Andruckrolle. Zinkpest ist eher ein Todesurteil, Andruckrollen gibt es noch nach, sind aber höflich gesagt aufgrund der kleinen Serien und des hohen Aufwands nicht ganz billig.

Was das sonore Gerappel des Antriebs angeht, hat mir DER Grundig-Experte (leider hier nicht mehr aktiv) mitgeteilt, dass das relativ normal ist und wenn extrem laut eher auf Dellen in Zwischenrädern zurückzuführen ist als auf Schmierstoffmangel. Ich glaube ihm das für mein TK46 mal, meine Motivation das komplett zu zerlegen hält sich in engen Grenzen. Immerhin ist das nicht wie bei Philips, wo man bei manchen Geräten die alten Schmierstoffe erst einmal mit Alkohol aus der Mechanik lösen muss, damit sie sich wieder in irgendwelcher Form bewegt. In meinem EL3549 ging beim Versuch sie händisch zu drehen die Andruckrolle ab, die sitzt auf einer geschraubten Achse und war auf der komplett fest! Ich hab die einfach beim Drehen abgeschraubt!
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#3
Hallo Ragnar und danke für die Rückmeldung, dann werde ich mit den Nebengeräuschen leben können. Ich meine, sie sind auch schon weniger geworden. thumbup
Mit der Mechanik habe ich wohl Glück gehabt, alle Geschwindigkeiten lassen sich einwandfrei schalten. Auch die Andruckrolle muss noch gut sein: der Bandlauf ist hervorragend, kein Jaulen oder so.
Das Gerät läuft jetzt hier seit 3 Stunden ohne Unterbrechung. Nach Frumpy (wer kennt die noch)? lauft jetzt ein Stereo-Testprogramm, das ich mal vom Radio (damals Südwestfunk Baden-Baden, wer erinnert sich) aufgenommen hatte, natürlich mit 19cm/sec Stereo. Da gibt es sogar einen kleinen Test für Tonbandgeräte: Orgelmusik in Maximallautstärke! Schade nur, daß das TK40 nur Mono kann.
Ich höre weiter meine alten Bänder ab und werde berichten. Freue mich schon auf Uriah Heep Live! thumbsup

Grüße
Frank
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#4
Frumpy - War das nicht die erste Band von Inga Rumpf (wer sie kennt)?
Viele Grüße
Lukas
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#5
https://de.wikipedia.org/wiki/Frumpy
Gruß
Manfred

Neu........ Uher Royal de Luxe. 2 & 4 Spur; 320nWb@0dB; 1,1V/2,2kOhm@0dB am Ausgang.
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#6
EQ80,'index.php?page=Thread&postID=180710#post180710 schrieb:lauft jetzt ein Stereo-Testprogramm, das ich mal vom Radio (damals Südwestfunk Baden-Baden, wer erinnert sich) aufgenommen hatte, natürlich mit 19cm/sec Stereo. Da gibt es sogar einen kleinen Test für Tonbandgeräte: Orgelmusik in Maximallautstärke!
An die Sendung "Club der Stereofreunde - Test und Information" kann ich mich noch gut erinnern, meintest du die? Sie wurde glaube ich zwei- oder vierwöchentlich gesendet, freitags 22h oder so. Die Musikbeispiele wechselten, der Stereotest blieb derselbe.

Leider war in meiner früheren Heimatstadt Düsseldorf der Empfang selbst mit drehbarer 9-Element Richtantenne nicht komplett störungsfrei, sonst hätte auch ich wahrscheinlich noch Aufnahmen davon behalten.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#7
Genau, Club der Stereofreunde, so hieß die Sendung. Ich wohnte damals in Bonn, da war der Empfang des SWF kein Problem. Nach kurzer Recherche im Netz muss es 2 unterschiedliche Testprogramme gegeben haben. Eine bezog sich auf die Empfangsseite, eine auf die Wiedergabe mit Kanal- und Phasentests usw... Meine Aufnahme ist die letzte Variante.
Zum TK 40: hier geht der Testbetrieb weiter. Das Maschinchen spult unentwegt weiter. Auf einem älteren Band zeigen sich mittlerweile einige Drop-Outs. Kann aber an der Aufnahmeseite liegen.
Störend macht sich jetzt aber durch den längeren Betrieb ein muffiger Geruch bemerkbar, das TK stand dann doch mal etwas feucht. :thumbdown: Werde das Gerät wohl in einen Kustoffsack mit Kaffe stecken. Soll ja solche Gerüche binden.
Ein Blick ins Innere zeigt auch korridierte Sicherungen. Immerhin gibt es nur einen ERO100 Kondensator zu tauschen. Rest ist alles Erofol II. Gut gemacht Grundig!
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#8
Eine aushärtende Andruckrolle macht sich normalerweise leider durch Bandfraß bemerkbar und nicht durch Jaulen! Bei meinem TK46 ist ein Band problemlos durchgelaufen und bei einem anderen (anderer Hersteller, außerdem dünner) lief dann dauernd das Band "aus der Spur", und zwar heftig - mal eben um die halbe Breite nach unten verschoben. Also etwas Vorsicht mit den Bändern bzw. die Rolle mit den Fingern kontrollieren! Wenn man den Gummi mit dem Fingernagel eindrückt, sollte eine Rille entstehen, die in wenigen Minuten wieder verschwindet. Kriegt man keine Rille rein, ist die Rolle ausgehärtet und eine neue fällig.

An sich sind diese Grundigs aber verblüffend solide und funktionieren auch nach endloser Standzeit recht klaglos.
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#9
Bandfraß gabs bisher noch nicht mit dieser TK40. Habe die letzten Stunden alle möglichen Bänder ausprobiert: Agfa Uralt Langspielbänder, BASF Lang- und Doppelspielbänder. Alles läuft einwandfrei durch und die Bänder werden sauber gewickelt.
Das Maschinchen macht mir immer mehr Spaß. Big Grin
Bin jetzt am Abhören historischer Bänder eines längst verstorbenen Pfarrers. Da kommt allerdings eine andere Spur rückwärts gesprochen durch. ?( Vermute, das Band wurde in alter Spurlage aufgenommen. Aufnahme war von 1960! Werde trotzdem mal was digitalisieren, die Aufnahme ist historisch wertvoll!
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#10
Zitat:Da kommt allerdings eine andere Spur rückwärts gesprochen durch. ?( Vermute, das Band wurde in alter Spurlage aufgenommen. Aufnahme war von 1960!
Für dieses Problem wäre vielleicht eine Viertelspur-Maschine die Lösung.
Zweifelsfrei feststellen lässt sich die aufgezeichnete Spurlage eigentlich nur mit Magnetspurendispersion - nur wer hat sowas heute noch im Hause?

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#11
Hallo Peter,
ich gin bislang davon aus, die TK40 sei ein Viertelspur-Maschinchen. Simmt doch, oder?

Grüße
Frank
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#12
EQ80,'index.php?page=Thread&postID=180738#post180738 schrieb:ich gin bislang davon aus, die TK40 sei ein Viertelspur-Maschinchen. Simmt doch, oder?
Ja natürlich, dafür hat es ja auch rechts den unübersehbaren Spurwahlschalter. Hatte ich doch tatsächlich mit dem TK41 verwechselt, Pardon. Das kam ja später auf den Markt, hatte aber dann wieder Halbspur. Da soll sich noch einer auskennen ... Also "Kommando zurück", wie mein Vater gesagt hätte :whistling:

Falls bei Viertelspurwiedergabe eine Gegenspur "durchspricht", könnte dem eine vorsichtige Höhenjustage des WK abhelfen. Gerade dafür wäre aber eine Sichtbarmachung der Magnetspuren hilfeich, schon um herauszufinden, ob die Höheneinstellung bei der damaligen Aufnahme oder bei der momentanen Wiedergabe dejustiert ist.

Denkbar ist natürlich auch, dass die Höheneinstellungen bei Aufzeichnung & Wiedergabe zwar genügend übereinstimmen, jedoch bei der Aufzeichnung des Pfarrers eine vorherige Aufzeichnung ungenügend gelöscht wurde. Dagegen gibt es leider kein Mittel; in dem Falle bräuchte man auch gar nicht erst etwas am Gerät zu verstellen.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#13
Hallo,

ich vermute vielmehr, dass eine Halbspur-mono Aufnahme abgehört wurde. Beim Drücken der Taste 3-4 dürfte die Aufnahme dann rückwärts zu hören sein.
Am Kopf würde ich nicht vorschnell herumkurbeln....

Is it right ?

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#14
Noch was:

fehlt bei dem Gerät die Kopfabdeckung oder wurde sie nur fürs Foto entfernt ? Falls fehlend, ich kann mal schauen, ob sich eine solche noch im Fundus findet.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#15
Danke, Thomas für das Angebot. Die Kopfabdeckung ist vorhanden, hatte sie nur für das Bild abgenommen.
Habe dir eben noch ne PN geschickt.
Ansonsten gehe ich davon aus, daß meine TK40 noch im Werkszustand ist und ganz wenig benutzt wurde. Ich werde daher nichts an den Tonkopfeinstellungen ändern.
Ich vermute auch eher Mängel bei der Aufnahme von 1960 bzw. Halbspuraufnahme.

Grüße
Frank
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