ONKYO T4670 "Goldcap-Wechsel", wie geht das?
#1
Hallo!

Ich habe von meinem Sohn mehrere "Baustellen" aufgehalst bekommen.
Die soll ich für ihn richten.

Damit es keine "Hinrichtungen" werden, brauche ich Eure kompetente Hilfe.

Der o. a. Tuner verliert seine Senderspeicherung. Das liegt vermutlich am
defekten Goldcap-Kondensator. Der muß also gewechselt werden.

Bei der Zerlegung des Tuners habe ich ihn bis dato noch nicht gesichtet.
Darum vemute ich, daß er auf einer der Leiterplatten des Bedienfeldes ver-
steckt ist.

Wie komme ich da heran, ohne aus "snap-in" ein "brech-ab" zu veranstalten?
Und, wie zum Kuckuck, löse ich die bombenfest sitzenden Steckverbinder?

   

   

Und muß ich das gesamte Platinengedönse aus dem Rahmen herauslösen? Wozu
vermutlich die umlaufenden schwarzen Plastikzungen gelöst werden müssen.

   

Oder braucht "nur" die Huckepackplatine von der Hauptplatine abgehoben werden?
Dafür müßten wohl die weißlichen (mit schwarzen Linien markierten) KS-Nasen be-
wegt werden.

   

Ich möchte nichts irreparabel zerstören, bei meinem Instandsetzungsversuch.
Wäre schade um den guten Tuner.

Wer von Euch hat schon einmal den Goldcap bei einem ONKYO-Tuner dieser Baurt
gewechselt. Für Tipps bin ich Euch sehr dankbar.

Gruß
Wolfgang
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#2
Hallo Wolfgang,hier gibts das Servicemanual:http://www.hifiengine.com/manual_library...4670.shtml.
Wenn ich die Beschreibung richtig verstehe,muss man den Tuner mehrmals im Monat einschalten damit der Speicher erhalten bleibt.Den Cap meine ich auf der Unterseite der Hauptplatine zu erkennen.
Gruss
Gerhard
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#3
Hallo Wolfgang,
der Goldcap befindet sich auf der Front Display Leiterplatte und trägt die Bauteilnummer C 707

M.f.G.
harry
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#4
Hallo Gerhard!
&
Hallo Harry!

Vielen Dank für Eure Tipps und den link zum Manual-download.
Das Manual habe ich mir auch gleich gesichert.

Wie ich befürchtete, sitzt das "Goldstück" an der unzugänglichsten Stelle
im Gerät. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Mit der Entfernung der Flachkabel bin ich leider noch kein Stück weiter
gekommen. Es ließ sich zwar diese kleine weiße Kappe entfernen, nur
ziehen lassen sich die Flachkabel trotzdem nicht. Wieviel Gewalt darf ich
anwenden, ohne daß ich Kabel abreiße oder die Hauptplatine beschädige?
U. U. gibt´s da einen Trick, wie´s ganz leicht geht. Finde ihn aber nicht.

Wenn ich dann das Bedienteil frei vor mir liegen hätte, folgt die nächste kniffelige
Aufgabe. Die Entfernung der Huckepackplatine. Davon erhoffe ich mir, daß
der Goldcap-Elko dann sichtbar ist. Oder sitzt er gar auf der abgewandten
Seite der unteren Displayplatine? Ich erkenne das nicht im Manual. Wo ist mein
Denkfehler?

Immerhin weiß ich jetzt, welche Daten der Goldcap hat und habe ihn gleich bestellt.
Mühsam nährt sich das Eichhörnchen...

Gruß
Wolfgang
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#5
Hallo Wolfgang,
lt. dem Plan ist es die Platine U2
Nicht alle Flachbandkabel sind gesteckt und wenn dann oft auch nur einseitig, selbst viele direkt verlötete Kabelenden stecken in einer Plastewanne.
Stecksysteme gibts leider hunderte, viele davon sind auch in einer Stiftfassung mit Klemmblechen, die zum Loslasen, seitlich einen Plasterahmen beinhalten, auf dem Druck ausgeübt werden muss um das Kabel herauszuziehen, ähnlich wie in Netzstrom Steckdosen und Schaltern der E-Hausinstallation.
Die Plastenasen sind mit Vorsicht zu drücken.
Alles aber kein Hexenwerk

M.f.G.
harry
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#6
Hallo Harry!

Danke für Deine weiteren Tipps und die Mahnung zur Vorsicht.

In der Zwischenzeit war ich nicht untätig, weil mir die Sache nicht
aus dem Kopf ging.

Nachdem ich eingiebigst die schwarten und weißen Schnappzungen unter die
Lupe genommen hatte, entschied ich mich, es bei den schwarzen Schnappern
zu probieren. In der Ermangelenung von (gefühlt) 1 Dutzend Hände, schob ich
unter jede Zunge einen Abstandshalter. Dann ließ sich das gesamte(!) Plantinen-
konstrukt aus dem Rahmen lösen. Sämtliche Kabelverbindungen beließ ich dran.
Länge ist zum Glück ausreichend vorhanden.

Der Blick auf die Vorderseite der Platine mit dem Glas-Display dämpfte meine
Freunde über die gelungene Extraktion sofort wieder. Es war KEIN Goldcap in
Sicht! Ich ahnte es schon, das Teil sitzt eingeklemmt unter den Glas-Display
(Wir wissen nicht, was die Entwickler zuvor geraucht hatten). Na toll. Und nun?

Seitlich war dann der Goldcap-Elko zu sehen. Auch die Lage der beiden Lötpunkte
war nun ersichtlich. Nur, wie weiter?

   

Eigentlich müßte ich jetzt das Display komplett auslöten, um den Elko zu wechseln.
Dann sah ich, daß das Display nur einseitig verlötet und auf den weißen Abstandshalter
geklebt ist. Gaaaanz vorsichtig das Display Millimeterweise hochgehebelt. Immer schön
gleichmäßig. Um wenigstens eine 45°-Winkelstellung zu erreichen, mußte das Display über
die Kante des Halters hinweg. SCHWITZ!!! Geschafft...

   

Mit Hilfe einiger Hebelwerkzeuge und der Entlötpumpe konnte ich den corpus delicti ent-
fernen (die Bauteillage eindeutig gekennzeichnet, bevor das Ding herausplumpste).

   

Den neuen Elko löte ich von unten ran. Zu fummelig, die Lötlöcher zu treffen. Weil zwischen
Display und Halter kaum Platz ist. Außerdem wollte ich die Display-Anschlüsse nicht länger
unter der Zugspannung belassen. Ich habe das Display wieder behutsam auf dem Halter zu-
rückgeklappt.

Ob es trotzdem Schaden genommen hat, wird sich erst nach dem Zusammenbau weisen.
Bin aber optimistisch, das alles heil geblieben ist.

Ich berichte abschließend, wenn der Tuner wieder zusammengefrickelt und seinen Funktionstest
absolviert hat.

Gruß
Wolfgang
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#7
Hallo!

Der neue Goldcap-Elko wurde geliefert, und von mir (unfallfrei) eingebaut.

   

Zugegeben, er sitzt etwas unkonventionell (und meine Löterei ist auch
nicht professionell). Dafür ist er jetzt leicht auswechselbar. Das Glas-Display
braucht nicht mehr malträtiert werden. Und die "snap-in"/brech´-ab"-Fummelei
ist ebenfalls Geschichte.

   

Als Zugabe, habe ich einen weiteren Speicher-Elko auf das Blechchassis geklebt.
Dann braucht bei Versagen des Tausch-Elko (wann auch immer) nur der Ersatz
verlötet werden. Keine Wartezeit wegen Ersatzbeschaffung .

"Unfallfrei" deshalb, weil das Display die Tortur gut überstanden hat. Selbstver-
standlich war das für mich nicht.

   

Die Senderspeicherung funktioniert prinzpiell wieder. Speicherung nach Abschaltung >5min.
(das war vorher anders) und Wiedereinschaltung vorhanden.

Der letzte Test wird mit UKW-Wurfantenne (komme wegen Treppenhausarbeiten erst am
Nachmittag in den Keller) vollzogen.

Damit ist dieser Beitrag fast als erledigt zu betrachten. Denn, es fehlt mir noch eine deutsche
BDA. Wer kann mir da weiterhelfen?

EDIT:
Einfach noch einmal im www gesucht - und gefunden. Muß beim letzten Mal mit Blindheit geschlagen
gewesen sein!

ALSO - THEMA ERLEDIGT...

Gruß
Wolfgang
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#8
Nachtrag:

Test mit zwei unterschiedlichen Antennen wurde bestanden.

   

Alle Parameter lassen sich pro Speicherplatz sichern. Auch
die Möglichkeit, einfache Sendernamen zu vergeben und zu
speichern, habe ich ausprobiert.

   

Alles funktioniert, wie es soll.

Nachtrag Ende
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#9
Hallo Wolfgang,
meinen Glückwunsch zu gelungenen "Operation"
Vor selbigem Problem stand ich vor ca. 10 Jahren, an meinem vor ca. 30 Jahren gekauften T4270, den ich vom jahrelang zusammen gespartem Taschengeld kaufte. War überhaupt ein waghalsiges Unternehmen, als Ostler in den Westen zu kommen, wie so oft war es Glück. Dazu kurz die "Leidensgeschichte", da damals mein Opa starb, durfte mein Vater zur Beerdigung (... um auch Transistoren AF239) für den UHF-Konverter Bau mitzubringen) in den Westen, nach seiner Rückkehr durfte dann meine Mutter Reisen, dort stressig (weil mehrmals von den Ostgrenzern gefillzt) angekommen, lernte Sie eine Frau kennen, von der Sie gleich eine Einladung zum bleiben bekam.
Nachdem die Besuchswoche abgelaufen war und Muttern den Koffer packte, sagte die Bekannte das Sie sehr willkommen sei, darauf meine Mutter, gerne doch aber darf es auch mein Sohn sein, der aber benötigt dann einen schriftliche Einladung.
Monate später dann kam diese Einladung und ich durfte eine Besuchsantrag stellen, nach 4 Wochen intensiver Beobachtung durch die Stasi und bestimmt zahlreicher IM Berichte durfte ich ins Polizeipresidium um mir nach vielen Fangfragen, die Erlaubniss abholen.
Ebenfalls im Westen sehr sehr stressig angekommen, lernte ich ebenfalls auf dem Bahnhof einen älteren Mann und seiner Familie kennen, bei dem ich übernachtete, somit rief ich die ältere Dame (meine geplante Unterkunft)an und bedankte mich für die Einladung.
Am dritten Tag dann rief ich meinen ehemaligen Schulfreund, den die Stasi, wegen eines pol. Witzes für zwei jahre einspeerte und den der Wesen dann herauskaufte, an und blieb bei Ihm dann dis zum Rückreisedatum.
In der Zwischenzeit aber hing ich an jedem Radio Laden am Schaufenster und konnte mich nicht Sattsehen, letzendlich machte mir ein Verkäufer eine sehr guten Preis für den T4270, der bis heute Tag für Tag seinen Dienst absolviert.
Der bei mir ersetzte Goldkap hat den doppelten Kap.wert, das hat den Vorteil, das selbst nach Monaten fehlender Netzspannung, alle Speicher ihren Inhalt (mehrmals ausprobiert) behalten.

M.f.G.
harry
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#10
Hallo Harry!

Vielen Dank für Deine Wünsche und den ausführlichen Situationsbericht aus Deinen früheren Zeiten.

Ich habe, mangels fundierter Kenntnisse in Sachen "Jubelelektronik", exakt die Orginal-Kapazität ge-
nommen. Ich habe noch einen Goldcap mit größerer Kapazität gefunden. Den verschmähte ich, weil
ich Angst hatte, das könnte negativen Einfluß auf die Schaltung haben.

Darum sei mir die Frage an Dich (und alle Mitlesenden) gestattet:

Um wieviel größer als der Orginalwert (0,1F) kann die Kapazität sein, ohne daß es zu unerwünschten
Nebeneffekten kommt?

Wäre ja kein Hexenwerk, den jetzigen Goldcap auszutauschen.

Gruß
Wolfgang
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#11
Hallo Wolfgang,
Probleme wegen zu hoher Kapazität sind mir nicht bekannt, deshalb meine ich, das bis 1F machbar sind, wichtig nur, der aufgedruckter Spannungswert darf nicht unterschritten werden
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#12
Hallo Harry!

Vielen Dank für Deinen Hinweis.

Wenn ich wieder Bauteile bestellen muß, werde ich einen Goldcap mit höherer Kapazität mitbestellen.
Auf den Spannungswert (5,5V) werde ich natürlich achten.

Gruß
Wolfgang
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#13
Hallo,
kann man nicht den 2. Cap parallel schalten?
Bei normalen Elko geht das doch auch.

Viele Grüße
Wolfgang
VG
Wolfgang
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#14
Jo....man kann !, oft aber wird der Platz für einen zweiten knapp.

M.f.G.
harry
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#15
Hallo Wolfgang,

trotz aller "Fummelei", um dem "Cap" beizukommen... ...vielleicht ist es Dir ein Trost, einem wirklich guten Tuner zu einem Weiterleben verholfen zu haben. Die Integra-Tuner der späten 80er und frühen 90er Jahren gehören nach meiner Auffassung zu den wirklich Guten. Wer noch Freude am "terrestrischen Wellensalat" hat (so er denn grundsätzlich noch regional empfangbar ist) dem seien diese Gerätefamilien auf's Wärmste empfohlen.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#16
@Harry:
In diesem Fall ist Platz quasi ohne Ende vorhanden Rolleyes

Gruß
Wolfgang

@Peter:
Schließe mich Deiner Meinung voll und ganz an.
Darum habe ich diesen Tuner vor 15 Jahren für meinen Ältesten gebraucht gekauft.
Dann wechselte der T4670 zu meinem Jüngsten. Der "brauchte" jetzt unbedingt einen
netzwerkfähigen Receiver. Somit wurde der T4670 arbeitslos. Dem "Gedächtnisverlust"
bin ich zu Leibe gerückt, weil es sich m. E. in diesem Fall lohnt.

Zur Zeit habe ich fliegend beide Antenneneingänge provisorisch bestückt. Antenne 1
besteht aus 50cm Litze (ohne Schirmung) im KOAX-Stecker. Antenne 2 ist eine UKW-
Dipol-Flachantenne. Damit lassen sich 20 UKW-Sender schon ziemlich gut empfangen.
Je nach vorhandener Signalstärke entweder über Ant1 oder Ant2.

Was ich mit dem T4670 anfange, weiß ich noch nicht. Meinen MYRAD T100 soll er nicht
ersetzen (nur der Optik wegen!). Kommt Zeit, kommt Rat...

Gruß
Wolfgang
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