Frage zu Eingangs-Übertrager: Qualität, Kosten.
#1
Hallo wehrte Forengemeinde!

Meine 'old Lady' (Otari MX7800 8-Spurr-Bandmaschine) hat viele Vorzüge, mit einem kann sie aber nicht glänzen: sie besitzt leider keine symmetrischen Eingänge. Nur die Ausgänge sind bei ihr symmetrisch. Es gab, zu den Zeiten als sie noch produziert wurde (lange ist es herWink ), Karten zum Nachrüsten für symmetrische Line-In-Eingänge. Die sind natürlich heute nicht mehr aufzutreiben. Ich spiele mit dem Gedanken mir solche Karten selbst zu bauen. Ich würde aber vorher gerne wissen, mit welchem Kostenaufwand ich pro Kanal zu rechnen habe. Die wichtigste Frage ist, welches Fabrikat/Modell würdet ihr als Eingangsübertrager (600ohm) empfehlen (Line-In nicht Mikro)??? Mit welchen Parametern muss ein Übertrager glänzen (THD usw.), damit man ihn als gut bezeichnen kann???

Wie immer, Danke im Voraus!

Robert.
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#2
Aus welchem Grund möchtest du Übertrager nachrüsten?
Störunterdrückung (Brummen), Pegelanpassung?
Warum unbedingt 600 Ohm?
Deine Otari wird keine 600 Ohm Eingangsimpedanz besitzen.

Wenn keine Probleme vorhanden sind macht ein Übertrager nichts besser, Symmetrie hin oder her.
Im schlimmsten Fall handelt man sich mit Übertrager Probleme ein, die man ohne nicht hatte.

Gruß Ulrich
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#3
uk64,'index.php?page=Thread&postID=179355#post179355 schrieb:Aus welchem Grund möchtest du Übertrager nachrüsten?

Gruß Ulrich

Hallo Ulrich!

Zunächst Eines vorab: du spricht hier zu einem absoluten Laien was Elektronik angeht. Ich kann sehr gut mit dem Lötkolben umgehen, weiß was ein Elko und was ein Widerstand usw. ist, das was Big Grin. So in etwa.

Um deine Frage zu beantworten. Im Manual steht bei technischen Daten bezüglich des Line-In-Eingangs folgendes:
„Minimum -10dB into 10,000 ohms unbalanced; balanced 600 with optional input transformer“

Die Transformer-Karte trug die Bezeichnung ZA-51I. Ich schrieb einen OTARI-Service in England an, und fragte ob sie vielleicht in den Archiven den Schaltplan von dieser Karte haben. Als Antwort kam, dass sie den nicht auftreiben können, aber ich kann jedes gute Design für einen symmetrischen Line-In-Eingang nehmen, ich soll aber darauf achten gute Übertrager auszusuchen, wie von Sowter, Jensen oder Cinemag.

So bin ich also auf den Trichter gekommen.

Wenn aber ein Design mit Übertrager gar nicht notwendig ist, dann um so besser. Ich würde Haufen Kohle sparen. Falls du einen Design vorschlagen kannst, dann wäre ich dir dankbar dafür.

Hier gibt es das Manual zu meiner Otari zum Download bereit: http://workupload.com/file/eLVlwNER

Auf den letzten Seiten findest du die Schaltpläne, falls du sie dir mal anschauen möchtest. Aber nur falls.

Grüße!
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#4
Übertrager machen nur Sinn, wenn eine galvanische Trennung zweier Kapazitäten erforderlich ist, wie zwischen PC-Krachkarte und HiFi.

Es reicht völlig, externe Übertrager oder DI-Boxen zwischen die Kabel zu stecken - färtsch.

ABBA:

Billige Übertrager aus dem Land der sich von Reis ernährenden Bevölkerung haben

- zu kleine Kerne
- offene Bauweise
- wilde Wickellagen, welche auf Akkordarbeit schließen lassen

und fressen daher Dynamik.

Für Pegel nimmt man Übertrager von Haufe, Pikatron ect.

Die sind

- doppelt geschirmt mit
- Mu-Metall Gehäuse in
- Ringkerntechnik mit
- sauberen logischen Wickellagen der Drähte, die sogar gegen Verrutschen und Interverrenzen
- mehrfach durch Kleber fest fixiert sind, daher auch der Preis. thumbsup

Nimm aber auch keine zu großen Kerne, die kosten bei schwachem Pegel wie z.B. Mikrofonsignalen wieder Pegel...
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#5
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=179371#post179371 schrieb:...oder DI-Boxen zwischen die Kabel zu stecken - färtsch.

Leider nicht. Wenn, dann bräuchte ich ein Gerät, das das Gegenteil zu einer DI-Box bildet, also symmetrische Signale in unsymmetrische wandelt. Wie gesagt, meine Otari hat unsymmetrische Line-Ins.
Was ich bräuchte, ist ein Schaltplan für Symetrische Eingänge, die ich in meine Otari intergrieren kann. Muss möglich sein. Und wenn ich die Übertrager dafür erst gar nicht brauche, um so besser, dann spare ich Geld.

Grüße!
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#6
Versuchen wir es doch mal anders herum.
Wie und an was schließt du deine Otari im Moment an?
Gibt es da ein Problem, das deiner Meinung nach nur mit einer Trafoeingangsstufe zu lösen ist?

Aus deiner verlinkten Anleitung geht übrigens nirgends hervor, das dein Gerät un- bzw. asymmetrische Eingänge besitzt.
Ein symmetrischer Eingang (und auch Ausgang) setzt ja keinen Trafo voraus.

Gruß Ulrich
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#7
Hallo Ulrich!

uk64,'index.php?page=Thread&postID=179382#post179382 schrieb:Versuchen wir es doch mal anders herum.
Wie und an was schließt du deine Otari im Moment an?
Gibt es da ein Problem, das deiner Meinung nach nur mit einer Trafoeingangsstufe zu lösen ist?
Im Moment bestehen keine Probleme, da mein Pult über unsymetrische Ausgänge verfügt. Ich möchte aber die Maschine zusammen mit einem Telcom-Compander betreiben. Und da wäre es schon sinnvoll, wenn die Symmetrie an allen Anschlüssen vorliegen würde. Das ist der Grund für meine Anfrage.

uk64,'index.php?page=Thread&postID=179382#post179382 schrieb:Aus deiner verlinkten Anleitung geht übrigens nirgends hervor, das dein Gerät un- bzw. asymmetrische Eingänge besitzt.
Ein symmetrischer Eingang (und auch Ausgang) setzt ja keinen Trafo voraus.
Das wäre zu schön um war zu sein Wink Seite 26 des PDF-Dokuments. Punkt 10, der für die Input-Anschlüsse steht (siehe Seite 25). Es steht geschrieben: "INPUT connector - Famale XLR connectror for unbalnced line input. For 600ohm balanced line input, an optional transformer plugs into the electronics bay."
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#8
Du machst dir zu viele Gedanken.
Setze die Maschine doch erst mal in einer echten symmetrischen Umgebung ein, eventuell besitzt dein Pult neben den unsymmetrischen auch symmetrische Ausgänge.
Deine Otari wird so wie sie zur Zeit ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch damit zu recht kommen.

Gruß Ulrich
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#9
uk64,'index.php?page=Thread&postID=179390#post179390 schrieb:Du machst dir zu viele Gedanken.
Setze die Maschine doch erst mal in einer echten symmetrischen Umgebung ein, eventuell besitzt dein Pult neben den unsymmetrischen auch symmetrische Ausgänge.
Deine Otari wird so wie sie zur Zeit ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch damit zu recht kommen.

Gruß Ulrich

Recht hast du, die Otari ist auch nicht das Problem, sondern der Compander. Ich habe jetzt den Strang nicht parat, aber selbst hier im Forum wird davor gewarnt den C4 unsymmetrisch zu betreiben. Und leider nein, mein Pult hat keine symmetrischen Ausgenäge, das wäre mir aufgefallenWink

Aber danke für deine Tipps.
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#10
Yoski,'index.php?page=Thread&postID=179392#post179392'... schrieb:wird davor gewarnt den C4 unsymmetrisch zu betreiben.
Das hängt von der Bauform ab. Welche hast du denn?

Es gab Bauformen mit elektronisch symmetrierten Ausgängen.
Mit denen darf man bei unsymm. Beschaltung die B-Ader nicht auf 0V/Masse legen, weil sonst deren Ausgänge zerren wie nicht gescheit.

Es gab auch cat22 Einsätze fürs Dolby 360 oder 361.
Da ist es wurscht, weil in den Dolbyrahmen Ein- und Ausgangsübertrager sind.

Die c4 Eingänge sind bei unsymm. Beschaltung grundsätzlich unkritisch.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#11
Hallo Peter! Schoen von dir zu hoeren! Das sind dann doch gute Nachrichten. Ich habe noch keinen Compander ans Land gezogen. Ich stehe aber zur zeit in Kontakt mit jemand, der mir eine ganze C4-rauschunterdruekungseinheit vielleicht verkaufen wird, die sich TTM/Telefunken nennt. Ich schreib gerade von meinem smartphone aus und weiss nicht wie ich hier einen link reinstellen kann,
wenn du aber danach googelst, dann findest du bilder von dem ding. Hat 24 kanaele und sieht wie ein dolby-rahmen aus.

Schoene Grursse!
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#12
Yoski,'index.php?page=Thread&postID=179404#post179404 schrieb:TTM/Telefunken ... wenn du aber danach googelst, dann findest du bilder von dem ding. Hat 24 kanaele und sieht wie ein dolby-rahmen aus.

Das hier habe ich gefunden:
http://soniccircus.com/ttm-telefunken-no...ion-module

Die Herstellerfirma kenne ich aber nicht. Und leider habe ich auch nirgendwo gesehen, ob im Einbaurahmen Trafos verbaut sind oder nicht.
Mit der Angabe technischer Daten ist die Webseite ohnehin, behutsam ausgedrückt, auffällig zurückhaltend.

Auf den cat22 Einschubkarten befinden sich jedenfalls grundsätzlich keine Übertrager (bzw. habe ich dort noch nie gesehen, wäre auch kein Platz dafür). Ob der Verkäufer auf Nachfrage diesbezüglich zu einer verbindlichen Angabe bereit wäre?

Grüße, Peter
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Peter


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#13
Das ist zwar nicht mein verkaeufer aber das ist das ding. Ich bin mit meinem mann morgen zu einem verkaufsgespraech verabredet, dann frage ich ihn aus. Eine weitere frage ist der bezugspegel. Mein geraet steht in denmark und war im broadcasting bereich im einsatz. Aber der mann ist profi und ich gehe davon aus dass er mir alle daten liefern kann. Ich melde mich morgen und werde berichten. Gr!
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#14
Peter Ruhrberg schrieb:Es gab Bauformen mit elektronisch symmetrierten Ausgängen.
Mit denen darf man bei unsymm. Beschaltung die B-Ader nicht auf 0V/Masse legen, weil sonst deren Ausgänge zerren wie nicht gescheit.

Grüße, Peter
Ich habe in einem alten Heft von 'Studio Sound' Infos zu dem TTM-Frame gefunden. Die Ein/Ausgänge sind elektronisch symmetriert. Siehe Link, es steht auf Seite 82 der PDF-Datei.

Du meinst, dass wenn ich die B-Ader nicht auf Masse lege, dann würde der Compander auch mit meiner Otari ohne Probleme funktionieren? Ich lasse die B-Aber also ins Leere laufen?

Studio Sound 07/1980

Apropos. Diese alten Hefte sind echte Leckerbissen Wink
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#15
Yoski,'index.php?page=Thread&postID=179416#post179416 schrieb:[quote='Yoski','index.php?page=Thread&postID=179416#post179416']Du meinst, dass wenn ich die B-Ader nicht auf Masse lege, dann würde der Compander auch mit meiner Otari ohne Probleme funktionieren? Ich lasse die B-Aber also ins Leere laufen?

Unter den verschiedenen telcom-Bauformen gab es welche mit elektronisch symmetrierten Ausgängen, bei denen die b-Ader auf 0 V gelegt werden muss, und solche, bei denen die b-Ader nicht auf 0 V gelegt werden darf. Wie gesagt, die TTM-Ausführung kenne ich nicht, ich würde es ausprobieren, wenn anderweitig keine verlässliche Information darüber zu bekommen ist.

Amüsant fand ich in dieser "Studio Sound" Ausgabe übrigens ein Wiedersehen mit einem Artikel, der mich schon 1980 fasziniert hat: über Untersuchungen von Blüthgen und Stephani zur Wahrnehmbarkeit von SIgnalverzerrungen bei unterschiedlichen Bandaussteuerungen und Plattenschneidpegeln. Berichte wie diese habe ich zu Studentenzeiten bei meiner ersten AES-Konferenz 1979 geradezu verschlungen ^^

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#16
Yoski,'index.php?page=Thread&postID=179416#post179416 schrieb:Apropos. Diese alten Hefte sind echte Leckerbissen

Ich finde diese „Informationen" als größtenteils unsinnig.
Auf die hier gestellte Aufgabe, eine einzige vernünftige Schaltzeichnung hätte die Frage geklärt.

PS: Leider wurden gerade im sogenannten professionellem Bereich vernünftige Schaltzeichnungen irgendwann immer seltener.

Gruß Ulrich
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#17
uk64,'index.php?page=Thread&postID=179419#post179419 schrieb:PS: Leider wurden gerade im sogenannten professionellem Bereich vernünftige Schaltzeichnungen irgendwann immer seltener.

Und das zuerst im angelsächsischen Sprachraum - wie bei so vielem.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#18
Na dann schaue ich, was der Mann für das Teil haben will und werde dann entscheiden. Wie gasagt, morgen telefoniere ich mit ihm.
Danke erstmal und bis morgen, ich melde mich mit einem kurzen Bericht, wie das Gespräch verlaufen ist.

Grüße!
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#19
Yoski,'index.php?page=Thread&postID=179421#post179421 schrieb:Oder geht es hier nicht nur darum ob die Symmetrie electronisch erfolgt, sondern auch wie? Es gibt ja einige Möglichkeiten dafür, nicht wahr?

Genau darum geht es. Die Telefunken-Anleitung zum telcom c4F - das sind die Einschübe zu ihrem hauseigenen Einschubrahmen - weist auf die Besonderheit bei der Beschaltung hin.

Wie ich gerade sehe, werden Ein- und Ausgänge auf gleiche Weise angeschlossen:

[Bild: telcom_c4_ES_4_S_2.jpg]

Wie gesagt, es gibt auch erdsymmetrische Ein- bzw. Ausgänge, wo die ungenutzte Ader auf Nullpotential gelegt werden muss.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#20
Update: Ich sollte heute von dem Verkäufer eine Mail mit einem Angebot bekommen und dann wollten wir am Telefon verhandeln. Leider fand ich keine Mail von ihm in der Mailbox und bei Anruf meldete sich der automatische Anrufbeantworter. Ich bin echt sauer. Kommt mir jetzt aber im Nachhinein alles ziemlich verdächtig vor. Die Telefonnummer dieses dänischen Händlers ist, wie sich herausgestellt hatte, kostenpflichtig und dabei richtig teuer. Welche seriöse Firma macht so was? Ich lasse jetzt die Finger davon.

Aber Danke Peter für deine Infos. Wenn der C4 in unsymmetrischer Umgebung ohne Probleme arbeiten kann, wenn man die Sache mit der Verkabelung beachtet, dann mache ich mir keinen Kopf wegen der unsymmetrischen Inputs meiner Otari. Und ich werte weiter auf eine gute Gelegenheit, günstig inen Telcom-Compander zu ergattern.

Grüße!
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#21
Update 2: Der Verkäufer hat mir doch ein Angebot geschickt. Um Mitternacht, nach dem ich ihm eine leicht säuerliche Mail geschrieben habe. Alles in einem will er viel zu viel für ein Equipment, das jahrelang gelagert wurde und sich jetzt in unbekanntem Zustand befinden. Für alle die es interessiert, folgende Systeme hat er im Angebot:
1) ein TTM-Frame mit 21x C4-Karten ohne PSU für 1000,- €
2) ein TTM-Frame mit 24x C4-Karten mit PSU für 1500,- €
3) ein TTM-Frame mit 24x C4-Karten mit PSU und I/O-Einheit für 1700,- €
4) ein ANT-Frame mit 24c C4-Karten mit PSU für 2500,- €

Dazu kommt noch 25% dänischen MwSt.

Der ANT-Rahmen ist schon ein Leckerbissen. Ich habe ein Foto davon angehängt. Aber bei den Preisen habe ich dankend abgelehnt. Vor zwei Monaten ist bei Ebay ein 24-Kanal Telcom-Rahmen mit PSU in einwandfreiem Zustand für 550,- € weggegangen. Ich habe darauf geboten und hätte auch wahrscheinlich die Auktion gewonnen, wenn mir nicht ein blöder Umstand einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Ich habe von meinem Smartphone aus das Gebot abgegeben. 10 Sekunden vor Auktionsschluss, wie immer. Dann hackte es auf einmal mit der Verbindung und mein Gebot kam nach Auktionsende an. Na super. :S

[Bild: 5I2PFiw9]

[Bild: P1DwuBn5]

[Bild: 7lfu8Gom]
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