18.06.2015, 12:23
niels,'index.php?page=Thread&postID=178616#post178616 schrieb:Tapferer Tipp-Geber.
... Gestern habe ich ca. 10 Minuten lang die Morrisey-Aufnahme durchlitten und dann ausgeschaltet. Ich gehöre nicht in die Klang-Zielgruppe von NDR 2. Mit dem Microcassetten-Radiorecorder Grundig MRR 10 war der Klang akzeptabel, was ein Hinweis dafür ist, in welche Richtung hin "optimiert" wurde. [...]
Während ich bei NDR 2 vom Display meines DAT-Recorders eine Dynamik von knapp 6 dB ablesen konnte, sind bei dem NDR-Info-Dr.-John-Konzertmitschnitt gute 20 dB Aufwärts vorhanden. Nach einigen Augenblicken des Reinhörens war klar: Das Konzert darf bleiben.
Moin, moin,
für alle, die es mehr oder weniger interessiert: Heute morgen hat mich der NDR zurückgerufen.
Lasst es mich mal so sagen: Vor Scham ist der Herr nicht im Boden versunken. Obwohl er 6dB Dynamikumfang auch für recht wenig hält.
Es sei halt so, dass im Radio vor allem ein Kampf um "Lautstärke" tobe, nicht um Qualität. Wenn die Zielgruppe zappe, bliebe der potentiell Beworbene (das formuliere ich so, nicht der NDR-Mann) halt nie beim leisesten Sender hängen. Und die Privaten würden noch mehr Kompression nutzen, als der NDR. (... wenn dem so wäre, dürften die Zuwächse von N-Joy und NDR2 ja nicht existent sein oder müsse es doch noch andere Kriterien geben ...)
Nicht komprimiert würde das Programm von NDR Kultur. Für NDR Info wisse er das nicht definitiv, glaube aber, dass das Programm weitgehend unbearbeitet über den Äther ginge. Der Rest wird gestaucht. Je nach Zielgruppe mehr oder weniger.
Und gestaucht wird auch schon das Programm, das der NDR bekommt. Wenn also ARD-Programm von anderen Anstalten übernommen wird, und die andere Anstalt komprimiert, dann sendet der NDR genau das, was er bekommt. UND auch schon bei der Produktion würde komprimiert. Bei Live-Konzerten in der Regel immer! - Schon um Lautstärke-Abweichungen zu minimieren die entstehen, wenn der Sänger das Mikrofon bewegt. Daher könne so ein Live-Konzert durchaus mehrfach komprimiert über den Sender gehen: wenn denn die Anstalt das bereits komprimierte Programm nochmal durch den Quetscher jagt!
UND es gäbe keinen Ausweg: Die viel beschworene verbesserte Qualität der digitalen Programme bezieht sich auf die Bit-Rate, nicht auf den Einsatz von Kompression. Soll heißen, auch das Digital-Radio geht genauso komprimiert in die Kabel oder über das Betäubungsmittel, wie die analogen Programme. Keine Chance auf "Hi-Fi". Das gibt's nicht mehr. Also "tapfer" bleiben.
Soweit die schlechten Nachrichten. und nun ein gute: Ich hab' eben mal wieder was erlegt ... Aber das ist eine andere Geschichte.
Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch