Nakamichi T-100 Service-Unterlagen/Reparatur
#1
Moin,

mir ist ein Nakamich Audio-Analyzer T-100 zugelaufen. Der war seit den 80ern in einer Elektronik"schmiede" im Einsatz, um Kassettenabspieler für Haltestellenansagen in den Hannoverschen Stadtbahnwagen zu warten. Diese Kassetten-Ansagegeräte gibt es seit 1998 nicht mehr und das Naka ist seitdem arbeitslos gewesen.

Es funktioniert anzeigeseitig leider nicht. Der Generatorteil macht, was er soll, die Frequenzen sind in der Toleranz und die Ausgangsspannungen schwanken dabei nur innerhalb von <0,5 dB. Die Plasmaanzeige hingegen macht nur zwei Punkte. Konkret: es werden nach dem Einschalten immer in jedem Kanal zwei zusammenhängende Segmente angesteuert. Die befinden sich meist ganz links, am Anfang der Displays. Ab und zu leuchten aber nach dem Einschalten auch völlig willkürlich an anderer Stelle zwei Segmente, mal bei 0 dB, mal bei +3, im anderen Kanal dann z.B. bei -10 oder auch bei 0. Nach einmaligem Aus- und Einschalten sind die Punkte dann meist wieder nach ganz links gewandert.
Sie bewegen sich absolut nicht, regieren weder auf den eingebauten Generator, noch auf von außen eingespeiste Signale! Auch nach Stunden leuchten immer nur die unteren Segmente stoisch vor sich hin.

Vielleicht kennt jemand diesen Fehler und kann mir sagen, ob evtl. ein Austausch der Flip-Flop-IC's TC4013BP sinnvoll wäre?
Es sind in dem Gerät bereits alle Elkos getauscht worden, wie ich mich selbst überzeugen konnte. Ich habe weiterhin gestern alle Transistoren auf der Anzeigeplatine ausgelötet und geprüft. Ohne Befund.
Da man im Netz und hier im Downloadbereich nur unleserliche Kopien des SM findet, lautet meine Frage zunächst, ob jemand eine besser aufgelöste Version sein Eigen nennt, auf der man wenigstens die Beschriftung entziffern kann!? Ich steige als Hobbyelektroniker zwar nicht ganz durch die Funktion durch, vermute aber, dass der Rampengenerator seinen Dienst eingestellt hat, der die Bargraph-Anzeige ansteuert.
Es wäre schade um das schöne Gerät, wenn ich es dem Elektroschrott übereignen müsste... Sad

   

LG Holgi

P.S: Ich habe versucht, über die Suchfunktion hier im Board was zu finden, sie bringt aber nichts hervor.
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#2
http://new-hifi-classic.de/forum/index.p...#msg158359

Auf die Ursache bin ich gespannt.
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#3
Hi Holgi,

mit Hilfe des Schaltplans kannst Du den Fehler schnell eingrenzen, ist nicht so kompliziert, denn Du kannst die Anzeige gut mit einem separaten Eingangssignal speisen, sowie den A/D-Wandler auf den Print prüfen.

Viel Erfolg und Gruß

Thomas

PS: Es ist zum Glück noch Alt-Technik, wie bei den Tonbandgeräten auch, sprich kaum integriert.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#4
Interessante Seiten zum T-100:

http://www.tapeheads.net/showthread.php?t=9255

http://www.janburke.de

http://www.angelfire.com/wi/blueswapper/bluesnak99.html
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#5
Danke für die Links, Frank, da quäle ich mich jetzt aber nicht durch. Ich mag lieber deutsche Texte... Wink Mein Englischunterricht ist schon über 40 Jahre her.

Ich habe heute den ersten Schritt zur Fehlerbehebung getan, indem ich alle IC's in Fassungen eingesetzt habe. Ein Flipflop habe ich gleich weggelassen, da kommt demnächst das erste neue IC rein. Und so werden nacheinander alle ausgewechselt, damit ich (und die lieben Forenmitglieder) eine Erkenntnis daraus gewinnen kann. Mit einer Radikalkur (alle IC's neu) wäre der Fehler vielleicht weg, aber welcher Käfer nun der schuldige war, wird auf diese Weise ja nicht enthüllt!
Morgen oder übermorgen treffen die neuen IC's ein. Bin gespannt, ob es was nützt. Wenn nicht... keine Ahnung. Warten wirs ab!

   

LG Holgi
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#6
Auch von mir vielen Dank für die Links. Der Thread im Tapeheads Forum ist sehr interessant. 10 Volt Elkos an 10 Volt Betriebsspannung, da wundert man sich, dass die Geräte so lange funktioniert haben. Ich werde meinem T100 wohl demnächst eine Elko-Kur spendieren müssen.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#7
Hallo Holger,
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=177204#post177204 schrieb:Ich mag lieber deutsche Texte
ich auch, leider gibts es zuwenige Hilfestellungen in Deutsch zum T-100.

Ichbefürchte, daß Du mit dem IC Wechsel (Flip flops) nicht weiterkommst. Die Transistoren hast Du geprüft und für gut befunden.

Ich erinnere daran, daß bei meinem der OP-Amp IC 4558 und Kondensator C704 5600 pF auf dem Display-Board defekt waren.

Mein Gerät läuft, nachdem es Thomas auf dem Tisch hatte, wie geschmiert. Nur die ersten linken Segmente oben und unten (An-Aus Kontrolle) flackern noch und verlöschen manchmal ganz für Sekunden. Mal sehen, was diese Segmente an Deinem nach der Reparatur machen.


Gruß
Frank

Ist irgendwo ein Nest mit T-100? Big Grin
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#8
Bei der Reparatur ist Thomas (Gyrator) sehr systematisch vorgegangen. Er hat sich dabei am Blockschaltbild auf Seite 48 im SM orientiert.


Da fällt mir am Rande ein, daß ich eine gleichartige Fehlerbeschreibung wie die Deine im Netz gelesen habe (auf englisch). Nakdoc ein ausgewiesener Fachmann für Nakamichi in Amerika hatte den 4558 auf dem Schalterprint IC 301als defekt ermittelt.

Der Ersatz aller Elkos wird fast immer (insbesondere bei Tapeheads.com)
empfohlen, wenn es um defekte T-100 geht. Auch bei meinem Gerät waren
einige defekt oder kurz vor dem exitus. Bilder habe ich im nhc - Forum
gezeigt.
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#9
frank1391,'index.php?page=Thread&postID=177207#post177207 schrieb:Ich erinnere daran, daß bei meinem der IC 4558 und Kondensator C704 5600 pF defekt waren.
Wenn ich mir den Schaltplan anschaue, scheint mir der 4558 auch sehr wahrscheinlich. Ich werde den wohl als erstes tauschen. Es muss auch der Sägezahn mit 4 V pp an dessen Pin 1 zu sehen sein. Das lässt sich ja auch feststellen. Wenn es daran nicht liegt, werde ich mir dann auch den 4558 auf dem Schalterprint vorknöpfen müssen, obwohl ich mir die Freilegung desselben gern erspart hätte... Wenn du da von einem Fall gelesen hast, dessen Fehlerbild so aussah, wie bei mir, ist die Wahrscheinlichkeit doch recht hoch!

Jetzt muss ich erst mal warten, bis die neuen Integrierten Schaltkreise eingetroffen sind.

P.S.: Dein Tagesfavorit schwirrt mir jetzt wahrscheinlich die ganze Nacht durch den Kopf! "...somebody has broken out of satellite two!"
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#10
Ich habe jetzt auch dieses Amiforum mal besucht, in dem dieser "Nakdoc" schreibt und das hört sich doch sehr vielversprechend an! Dieser OP-Amp auf dem Switch Board scheint ja wohl recht häufig abzukacken und ist nach Nakdocs Aussage gerade bei dem Fehlerbild "Anzeige leuchtet, reagiert aber nicht auf Signale" meist die Ursache. Na, dann werde ich das Ding mal sockeln und tauschen, wenn Nachschub da ist. Da kann man allerdings auch jeden anderen OP-Amp mit gleicher Pinbelegung einsetzen, z.B. TL072 oder LM4562.

Ich berichte weiter....

LG Holgi
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#11
Am Rande, dennoch zum Thema gehörend:

Der BDA kan man entnehmen, daß das T-100 auch zur Spannungs- oder Leistungsmessung verwendet werden kann. Dazu bedarf es einer anderen Frontscheibe, die bei Neukauf mitgeliefert wurde. Da man sie, sofern nicht mehr vorhanden, nicht mehr kriegen kann, habe ich versucht diese mühevoll neu zu layouten. Hier mal ein Bild in schlechter Auflösung, besseres Tiff habe ich:

   

Am "einfachsten" scheint es zu sein, die Vorlage als Klebefolie, weiße Schrift auf schwarzem Grund, drucken zu lassen und die Fenster für die Bargraphanzeigen auszuschneiden. Anschließend auf Plexiglas aufkleben.

Hast Du oder wer auch immer da eine andere oder bessere Idee oder Möglichkeiten es drucken zu lassen?
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#12
Holger, Du hast es angesprochen !

Der Tagesfavorit zwingt mich dazu, täglich nach Musiktiteln zu suchen, die mir zur jeweiligen Zeit ausnehmend gut gefallen haben. Mit einigen verbinden mich Erinnerungen, die ich nicht öffentlich machen will / kann / sollte. Smile

Dabei schließe ich hier weitestgehend klassische Musik aus, die ich mir seltener zwar, mit zunehmendem Alter jedoch immer mehr anhöre.
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#13
Hallo Frank und guten Morgen,

diese Volt-/Wattskala habe ich, die klebte vorn in der BDA. Sie besteht nur aus einer stabilen Folie, die man wohl auf die Originalskala (hinter der Scheibe?) drauflegen soll. Bezüglich des Ausdrucks würde ich es, wenn ich es müsste, so machen, wie du es vorgeschlagen hast. Ich habe für meinen Laserdrucker weiße und klare Klebefolien in A4, damit ginge das sicher ganz gut.

Heute Morgen habe ich das Schalterboard feigelegt, was überhaupt nicht kompliziert oder langwierig war, und habe dort und auf dem Reglerboard alle Elkos getauscht. "Natürlich" waren sie da vom Vorbesitzer noch nicht erneuert worden, weil nicht in Sekundenschnelle zugänglich! Weiterhin habe ich die Schalter mit sparsamen Mengen von Tunerspray behandelt und einen Sockel für den OP-Amp eingelötet. Die Spannung steigt, wenn heute oder morgen die Ersatz-IC's kommen... :S

O.T.: Auch ich habe sehr viele Musiktitel aus dem Bereich der Popmusik, mit denen ich Erinnerungen verbinde. Beispiel: Here Is The News von E.L.O..
Die LP "Time" habe ich, auf Kassette kopiert, mit meinen Fahrgemeinschafts-Kommilitoninnen rauf und runter gehört, wenn ich 1983 mit meinem alten Strich-8er Daimler 220 von Hannover nach Hildesheim zur Fachhochschule gefahren bin. Und alle haben mitgesungen, soweit sie dazu in der Lage waren! Herrlich. thumbsup
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#14
Wie Du die Folie schilderst, passt sie wahrscheinlich, indem man sie bei geschlossenem Gerät vor die Plexiglasscheibe legt. Die Schrägstellung bei ausgeklappten Füssen wird das Runterfallen verhindern. Das macht die Sache insgesamt einfacher, setzt aber weiße Schrift auf schwarzem Grund voraus, sonst würde die original-Scala stören. Ich kann mir kaum vorstellen, daß man das Gerät zu jedem Scalenwechsel öffnen muß.

Kannst Du mir bitte Deine "Wattage scale" hochauflösend einscannen und unkomprimiert als tif oder raw zumailen? Ich versuche es dann mit dem Laserdrucker.

Hättest Du das Gerät nicht vor 2 Jahren haben können? Es war wirklich ne Menge Arbeit (tagelang) die Blende zu layouten und richtig zufrieden bin ich noch nicht.

Oh oh, Einsatz von Tunerspray! Das hat zu einer heftigen Diskussion im nhc geführt. Thomas hat ja die von mir mit Kontakt 60 behandelten Schalter "Meter Range" und "Input Level" zerlegt und gereinigt. Für mein Einsprühen vor fast 2 Jahren habe ich von anderer Seite viel Prügel erhalten.

Richtig geholfen hat aber wirklich nur das Thomas´sche Zerlegen, Reinigen und Einfetten. Er hat meine Schalter vorab messtechnisch als Fehlerquelle ermittelt.

So ähnlich wars wohl bei allen in der Jugend. Ich hatte 1972 das Heckflossenmodell 200D, ein im elterlichen Betrieb ausrangiertes Taxi, weißlackiert (damals waren die Taxen zumindest teilweise noch schwarz). Klar mußte da zuallererst vernünftige Mucke und mindestens 4 Lspr rein. Da das Auto Lenkradschaltung hatte, durften vorne 3 Personen sitzen, wenn man auf den Tunnel ein entsprechendes Kissen legte und eine hochklappbare Armlehne vorhanden war. Das mit den 6 Personen ging ja auch bei anderen Fahrzeugtypen mit Lenkradschaltung und durchgehender vorderer Sitzbank.

Gruß
Frank
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#15
Ich scanne dir die Skala ein (reichen 300 dpi?) und maile sie dir.

Der Einsatz von Tunerspray ist bei mir seit 20 Jahren in Fällen schlecht zerlegbarer Schalter üblich und wird oft dramatisiert. Dieses Spray (Teslanol T6 Oszillin) ist relativ mild, greift Metalle nicht an und muss nicht abgewaschen werden. Ich habe Geräte im Einsatz, die selbst nach 10 Jahren keinen Grünspan oder andere Oxidationsspuren an den behandelten Teilen angesetzt haben.
Ganz gefährlich ist hingegen Ballistol, das eine zeitlang als Allheilmittel für Potis und Schalter galt. Das löst sogar Buntmetalle und deren Legierungen nach einiger Zeit an und zerstört nach ein paar Jahren das Bauteil irreparabel. Erst kommt Grünspan, dann das Ende! :thumbdown:

Kontakt 60 löst Oxidschichten zwar wirklich schnell und gründlich (man kann das schön sehen, wenn man es auf ausgebaute Kontakte mittels Wattestäbchen aufträgt. Der vorher schwarz angelaufene Kontakt wird ganz schnell wieder hell), muss aber zwingend mit WL oder Bremsenspray (was die gleichen Inhaltsstoffe hat) ausgewaschen werden, wie du sicher weißt. Hinterher sollte man sogar einen Hauch Kontakt 61 auftragen, das vor neuer Oxidation schützt. Bei Goldkontakten nimmt man dazu Kontakt Gold 2000. Auch diese Produkte werden oft verteufelt, können aber manchmal wirklich Problemlöser sein! Sie müssen eben nur fachgerecht angewandt werden.
Bei Potis und den berüchtigten Schiebeschaltern (Uher Report u.ä.) bin ich auch schon seit Jahren zum kompromisslosen Zerlegen übergegangen, das ist bei diesen Teilen nicht schwer und die Reinigung kann doch gründlicher und schonender vollzogen werden als mit Spray.

Es ist im Einzelfall eben immer die Entscheidung zu treffen, was man machen will und ob einem das Gerät den Aufwand der Zerlegung wert ist. Die Drehschalter des T-100 zum Beispiel wird niemand zerlegen wollen, dazu sind vorab hundert Lötstellen zu entlöten und die Gefahr, die empfindlichen Schleif-Gabelkontakte zu beschädigen, ist immens.

Der Scannung der Skala widme ich mich beizeiten. Es gibt dann eine TIF-Datei.

LG Holgi
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#16
Vielen Dank, Holger. 300dpi werden sicher reichen.
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#17
Die Mail mit dem Scan ist weg. 600 dpi.

Wer will, kann sich die Skala hierunter in Originalgröße im GIF-Format herunterladen (anklicken, rechte Maustaste, Grafik speichern unter...).
Die Originalgröße beträgt 162,5 × 56 mm.

Wer die Skala benutzen möchte, sei darauf hingewiesen, dass sie nur gültig ist bei einem Abschlusswiderstand von 8 Ohm. Also parallel zu den Lautsprechern oder zu einem Festwiderstand 7,5 oder 8,2 Ohm entsprechender Belastbarkeit.

   

Und du hast ja deinen Tagesfavoriten noch gar nicht geändert! Huh
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#18
Komme grade rein, vielen Dank für den Scan. Die Scala wird wohl doch "eingebaut". Korr. Die scala wird vor die vorhandene Plexiglasscheibe gelegt, die Aussparung rechts erleichtert das anschließende Wiederwegnehmen.


Gruß
Frank
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#19
Heute sind als erstes die OP-Amps 4558 und der Vierfach-Komparator µPC339C mit der Post gekommen.

Als erstes Tausch des 4558 auf dem Display-Board: keine Änderung des Fehlerbildes.
Dann zusätzlich den µPC339 gewechselt. Keine Änderung.
Als letztes, damit die (seelische) Spannung bis zum Schluss erhalten bleibt, den 4558 auf dem Switch-Board.

Keine Änderung. Dieses IC war ja nach der Recherche im weltweiten Netz meine große Hoffnung gewesen! Sch...e mit Reiße. :cursing: :thumbdown: Sad

Nun fehlen noch die beiden Flip-Flops auf dem Display-Board, aber ehrlich gesagt, habe ich da auch nicht mehr viel Hoffnung.

Gruß
Holgi
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#20
Holger, die Ausdrucke der wattage scale sind hervorragend und völlig scharf. Also alles im grünen Bereich. Wie dick ist ungefähr die Folie beim Original?
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#21
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=177238#post177238 schrieb:Nun fehlen noch die beiden Flip-Flops auf dem Display-Board, aber ehrlich gesagt, habe ich da auch nicht mehr viel Hoffnung
Das sollten wir abwarten und dann systematischer vorgehen.
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#22
Generell:
Das T-100 ist ein sehr gesuchtes Gerät und wird relativ teuer gehandelt. Da erzähle ich Dir nichts Neues. Im Netz wird nur ein einziger Fehler beschrieben, der zum Zwangsexitus des Gerätes führt. Ein defektes und nicht mehr zu reparierendes Display. Damit ist die Röhre ansich gemeint, nicht das Drumherum. Solange die Röhre nicht defekt ist (Luft gezogen, zerbrochen ) soll das Gerät reparabel sein. Die Röhre gibt es nicht mehr zu kaufen.

Ich würde es, hätte ich nicht schon eines, nehmen. Schön ware es, es wären zwei vorhanden. Wir können das auch postalisch zwischen Hannover und Köln regeln.

Sind alle Elkos und Tantals getauscht bzw geprüft? Stromversorgung ok?

Gruß
Frank
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#23
frank1391,'index.php?page=Thread&postID=177239#post177239 schrieb:Wie dick ist ungefähr die Folie beim Original?
Wenn ich eine Mikrometerschraube hier hätte, könnte ich es dir genau sagen, die sind aber in der Kellerwerkstatt.
Die Folie ist recht stabil, etwa 0,4-0,5 mm stark, würde ich schätzen.

Inzwischen sind alle Elkos getauscht, Tantals nicht. Die 60 V Wechselspannung vom Netzteil für die Röhre und die ±10 V sind da. Der Generator funktioniert ja auch einwandfrei.
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#24
frank1391,'index.php?page=Thread&postID=177241#post177241 schrieb:Ich würde es, hätte ich nicht schon eines, nehmen. Schön ware es, es wären zwei vorhanden. Wir können das auch postalisch zwischen Hannover und Köln regeln.
Nee nee, Frank, ich hatte ja schon geschrieben, dass ich das Gerät nur behalte (und bezahle!), wenn es mir gelingt, es zum Leben zu erwecken. Andernfalls bekommt meine Bekannte es zurück und die entscheidet dann über sein weiteres Schicksal. Ich hoffe aber nicht, dass es so weit kommt :whistling: !
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#25
1,5 V auf die Eingänge der Display PCB, aber abkoppeln. Wenn es ausschlägt hast Du ein rettbares Gerät vor Dir, sagt NakDoc Big Grin

Am Rande:
Den ersten Versuch für die Wattanzeige mach ich mal mit einem Laminierer.
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#26
Versuche ich morgen, jetzt erst mal gute Nacht! Confusedleeping:
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#27
Bis Morgen, gute Nacht
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#28
Moin.

Heute Morgen wollte ich nun, wie geplant, die Überprüfung der Displayplatine mit 1,5 V-Batterie durchführen. Noch bevor ich dazu kam, die Batterie an die zuvor unterbrochenen Signalzuleitungen orange bzw. grün (+) und schwarz (-) anzuklemmen, bekam ich den ersten Dämpfer des heutigen Tages. Beim Einschalten des T100 leuchteten die üblichen zwei Segmente der Anzeige zunächst auf und erloschen nach ein paar Sekunden wieder. Aus.

Seitdem ist die Röhre dunkel. Ich weiß nun auch nicht mehr. Ich werde jetzt erst mal versuchen zu messen, ob die 250 V für die Anoden da sind.
Vorher hatte ich sicherheitshalber noch mal die Betriebsspannungen 60 VAC und ±10 VDC überprüft. Die waren da.

So. An den Anoden 1 und 2 der Röhre liegen je etwa 27 V= statt 245 V. Am Emitter von Q 709 ganze 30 statt der erwarteten 250 V! Die 60 VAC liegen nach wie vor an. Und nu? Dioden der Gleichrichter- und Spannungsverdopplerabteilung (D 705-710) durchmessen? Oder zuerst den Transistor Q 709? Am besten erst Q 709; wenn der o.k. ist, die Dioden. Aber erst nach dem Mittagessen...

To be continued....

Holgi
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#29
Holger, die Messbedingungen im SM sind nicht erfüllt: Ein Signal 1V/1kHz muß anliegen, wenn Du die Kabel abgelötet hast und noch keine Batt dran ist..........? Hattest Du nicht bereits alle Transen auf dem Board gemessen?
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#30
Ja, sicher hatte ich alle Transen gemessen. Aber wenn bei anfänglich leuchtenden Segmenten plötzlich tiefste Dunkelheit herrscht und die 250 V fehlen, muss man doch zuerst an einen verstorbenen Halbleiter denken, oder?
Und in der 250 V-Erzeugung fielen mir da besonders der Q 709 selbst sowie die kleinwinzigen Dioden davor ins Auge.
Ich war inzwischen aktiv: Q 709 ist in Ordnung. Aber D 708 hat Unterbrechung! Da ich keine für hohe Spannungen über 50 V geeigneten Siliziumdioden greifbar habe, muss ich erst warten, bis ich entweder mal zu Conrad komme oder die Bestellung von Pollin hier ist, auf die ich eben noch schnell zehn 1SS83TA (250 V/200 mA) draufgeschrieben habe.

Bis dahin (voraussichtl. bis zum Wochenende) ist von mir aus erst mal Funkstille in diesem Fred. Confusedleeping: Bis dahin werde ich noch mal die Messbedingungen im SM suchen.... wo stehen die denn? Diese Aussage kann ich jetzt aber nicht nachvollziehen: >Ein Signal 1V/1kHz muß anliegen, wenn Du die Kabel abgelötet hast und noch keine Batt dran ist.< Das Signal kommt doch gar nicht mehr durch, wenn ich die Drähte ablöte. Oder wie ist das zu verstehen? :?:

Für die bisherige Hülfe vielen Dank, besonders an Frank (ungewollte Lyrik!).

Holgi
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#31
Merkwürdig, daß da Teil über Nacht stirbt. Aber es gibt nichts, was es nicht gibt. Die Frage nach dem Q 709 stellte ich, weil gerade der im Nakdoc Beitrag als möglicherweise defekt bei Auftreten des Fehlers bezeichnet wird.

Die Prüfbedingungen stehen im SM unterhalb des Schaltbildes. Ich bin kein gelernter Elektroniker (ich muß es immer wieder betonen) und weiß nicht, ob zBsp die Spannungen nur erzeugt werden oder gemessen werden können, wenn das Signal vorhanden ist. Ein Grund, daß das neben den geforderten Schalterstellungen beim Messen da steht, wird es wohl haben.

Wenn die Diode da definitiv defekt ist, kann das ja die Ursache sein. Schade, daß Du keine hast oder kurzzeitig an anderere Stelle mal ausbauen kannst.
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#32
Über Nacht gestorben ist die Diode sicher nicht, Frank; das wäre ja ein schöner Tod gewesen Rolleyes . Vielmehr ist sie wohl beim Einschaltstromstoß verreckt, denn man muss, wie berichtet, fast immer zwei- oder dreimal einschalten, wenn man die Leuchtpunkte am linken Ende der Skala haben wollte. Die Dioden sind aus Sparsamkeitsgründen (ähnlich wie die 10 V-Elkos an 10 V Betriebsspannung) nur für 100 V Sperrspannung ausgelegt. Bei gut 60 V effektiv beträgt der Scheitelwert der Wechselspannung 86 V. Wenn dann noch eine Störspitze dazu kommt...
Die bestellten Dioden können ja mehr ab.

Aber wenn die eingelötet sind, beginnt die Fehlersuche nach dem eigentlichen Kupferwurm ja erst! Ich erinnere: die Plasmaanzeige zeigt kein Plasma an. Außer je Kanal einem sehr hellen Punkt, der beim Einschalten nur zufällig ganz links auftaucht. Immerhin erlöscht das Segment inzwischen im oberen Teil kurzzeitig, wenn man eine der am Drehschalter linken Betriebsarten wählt. Anfangs hat die Anzeige überhaupt keine Reaktion auf die Betriebsart gezeigt.

LG Holgi
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#33
Noch was:

Bis heute bin ich davon ausgegangen, daß mit den berüchtigten und generell auszutauschenden OC ( orange caps) die Elkos gemeint waren. Wahrscheinlich deshalb, weil eben viele Elkos fehlerhaft waren. Es sind aber wohl die orangenfarbenen PP - Kondensatoren, die zuhauf ausfallen.

Bei meinem T-100 habe ich die bis auf den C704 nicht getauscht. Der war definitiv defekt.
Besonders viele sind auf der distortion PCB. Ob auf den anderen noch welche sind, kannst Du besser kontrollieren.

Das OC Problem betraf / betrifft eine ganze Reihe von Geräten der Fa Nakamichi, wie man im Netz nachlesen kann.

Zumindest nachmessen würde ich sie alle einmal.
Wie bei mir (OC,4558,Schalter), könnten auch bei Dir gleich mehrere Fehler vorliegen.

Gruß
Frank
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#34
Bei mir sind gar keine orangen Folienkondis drauf, ich habe nur dunkelblaue!
Natürlich kann ich die auch alle messen, aber ob das zielführend ist? Ich tippe immer noch auf eines der Flipflops auf der Displayplatine. Und da sind die neuen Teile noch nicht geliefert.

Heute habe ich alle Dioden des "Hochspannungs"-Generators auf dem Display-PCB gegen 200 V/250 mA-Typen getauscht. Nun leuchten die paar Segmente der Anzeige wieder wie zuvor, sonst ist keine Änderung festzustellen. Die Spannungen sind jetzt alle in Ordnung: am Emitter von Q709 messe ich 259 V, an den Anoden der Röhre rund 100 V weniger.

Das IC 701 (µPC339) habe ich inzwischen gewechselt, natürlich ohne Erfolg. Das IC 7092 ist auch getauscht, keine Änderung. Der bei dir ausgefallene Folien-C 704 musste sich eine Kapazitätsmessung gefallen lassen: 5,586 nF. Langsam nähere ich mich dem Punkt der Rückgabe des Gerätes an meine Bekannte. ?(
Aber die letzten beiden IC's vom Typ TC4013 müssen noch raus. Mal sehen, vielleicht bringt sie der Postbote ja morgen...

LG Holgi
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#35
...immer wenn ich "Kapazitätsmessung" lese, dann wackel ich leicht mit dem Kopf. Natürlich ist die wichtig, aber eben
nur die halbe Miete: Mindestens ebenso wichtig ist der Isolationswiderstand bei der gewünschten Betriebsspannung.
(Anodenspannung bei Fluoreszenzanzeigen ~ 140 - 200V).
Es macht also nur bedingt Sinn, den Isolationswiderstand eines C's bei z.B. 9V messen - muss das C eine Spannung von
200V "aushalten" - dann solltest Du auch den Isolationswiderstand bei dieser Spannung messen. Ich hab da so schon manche
Überraschungen erlebt - bei Kondensatoren, die bez. Messung von Kapazität und Isolationswiderstand vorher als ok erschienen.

Wenn bei Dir Dioden in der Anodenspannungs Erzeugung eine Unterbrechung aufgewiesen haben, dann kann dies durchaus
auch durch eine Überlast passiert sein....Deshalb würde ich mir mal die C's auf der Anodenspannungsseite zur Brust nehmen.

Nur mal so als Vorschlag

gerd
...den ganzen Dach över deiht se nix, ober nobends, dor neiht sik enen rin Confusedleeping:
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#36
Ich würde mal, nur so als Vorschlag, das Gerät in Funktion messen und nicht in blinde Bauteilpickerei (oder Tauscherei) verfallen.
Das könnte sein:
Spannung IC701 Pin 4 und 6 (mit Eingangssignal)
Signal (eine Art Rechteck) an IC701 Pin 14 (Oszillator)
Signal (Rechteck) IC 703 und 704 jeweils Pin 1 und 13.

Gruß Ulrich
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#37
Hallo Gerd,
zehensocke,'index.php?page=Thread&postID=177316#post177316 schrieb:...immer wenn ich "Kapazitätsmessung" lese, dann wackel ich leicht mit dem Kopf
OffT Big Grin Vorsicht, das kann auf Dauer zu Schäden führen und bedarf dann einer langwierigen medizinischen Behandlung. Hört sich ein wenig nach Highlanders "Es kann nur einen geben" an.

OnT Solange ich im Forum bin , habe ich Deine Empfehlung zur Kapazitätsmessung zumindest so noch nicht gelesen.

Manchmal wird auf den zusätzlich zu messenden ESR hingewiesen, der auch etwas über den Zustand eines Kondensators aussagt. Da man hier regelmäßig keine 100%igen Soll- oder Vergleichswerte vorliegen hat, ist die Aussage zum Equivalent Series Resistance auch nicht immer verifizierbar.

Kaum jemand hier wird seine Kondensatoren mit Spannungen in der Nähe der Nennspannung messen (überhaupt und schon gar nicht bei hohen oder sehr hohen Spannungen) und dennoch sind die meisten zum Ziel gekommen und haben defekte Kondensatoren eindeutig ermitteln können.

Hier, im Falle des Nakamichi T-100 gibt es den geschilderten Displayfehler, schenkt man den weltweiten vielfachen Stellungnahmen Glauben, irgendwann bei fast jedem Gerät; auch bei dem meinigen, bei dem weitere Fehler vorlagen.



Gruß
Frank
Tagesfavorit:
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#38
Wieder eine Baustelle weniger!

       

LG Holgi










Ach so, falls es euch interessiert Wink : ich bin in der Tat systematisch an die Sache heran gegangen und habe mit meinem Pocket-Scope (das große Hameg ist irgendwo im Keller vergraben) die Signale an einigen Punkten der Display-Platine gemäß Schaltplan gecheckt. Dass die 2,2 V= am Eingang vorhanden sind, wusste ich schon. Die diversen Rechtecke waren auch mehr oder weniger korrekt vorhanden (die Amplitude war teilweise um 20-30% daneben). Aber: anstelle des Sägezahns mit 4 V pp am Pin 1 des IC702 ( 4558 ) war dort nur eine verbrummtes Störsignal zu erkennen, überhaupt keine definierte Frequenz oder Kurvenform!
Auch an den Testpunkten über dem R724 war kein zur Masse symmetrisches flaches Sägezahnsignal zu sehen, sondern einfach nur Kuddelmuddel. Das IC702 war schon getauscht, daran konnte es also mit großer Wahrscheinlichkeit nicht liegen. Also der Transistor Q702??! Ich hatte doch vermeintlich alle Transen einmal ausgelötet und durchgemessen... Nur, an den Lötaugen dieses Dreibeins war eindeutig zu erkennen, dass da noch kein Lötkolben dran war. Ich musste ihn schlichtweg übersehen, vergessen, oder was weiß ich, haben! :S

Ich holte das nun schleunigst nach und mein Atlas-Komponententester meldete mir "short circuit between green and blue". Das waren die Messkabel an Emitter und Kollektor. Es war ein 2SC1636 verbaut, ein Kleinsignal-npn-Transistor (25 V/0,02 A/0,3 W, hfe 500-2000) mit relativ großer Verstärkung. So einen hatte ich natürlich nicht, aber dafür jede Menge BC550C! Der muss zwar mit "verdrehten Beinen" eingelötet werden, aber sonst müsste er seine Aufgabe wohl verrichten. Gedacht, getan. Eingeschaltet — orange Balken laufen gemütlich bis auf 0 dB und bleiben da! Natürlich waren Aus- und Eingang verbunden.... Auch die anderen Betriebsarten waren in der Anzeige genau so, wie es in der Anleitung steht. Bei "Speed Cal." lässt sich die obere Röhre mit dem entsprechenden Poti auf 0 stellen.

Alles klar. Ich bin froh und bedanke mich nochmals für eure Hilfestellung. Hätte ich den Transistor nicht übersehen, wäre der Fehler schon am 1. Tag lokalisiert und behoben gewesen. Aber so habe ich eben noch ein paar Elkos und IC's getauscht und weiß nun zumindest, wie das Gerät zu zerlegen geht. Big Grin

LG Holgi

PS.: Inzwischen ist mir auch das Ausbauen und Zerlegen der beiden Kippschalter nicht erspart geblieben. Außerdem ist bei einem Trimmer der Schleifer abgefallen.
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#39
Ich dachte eigentlich, dass es den einen oder anderen interessiert, was nun die Ursache war. Aber wenn hier so gar kein Feedback kommt, spare ich mir künftig solche Berichte... Sad
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#40
Ich kenne das Gerät nicht, habe aber die Beiträge verfolgt und auch die im new-hifi-classics-forum gelesen. Als Ursache hast Du in Post 38 den von Dir uebersehenen Transistor benannt. Den hast Du getauscht und dann gings doch. Was sollte danach noch geschrieben werden?

Später funktionierte es dann doch nicht? Wie machte sich das bemerkbar? Waren es doch die Schalter ("nicht erspart geblieben") wie Gyrator von Anfang an sagte? Und wieso ist jetzt ein Trimmer (oder wars ein Einstellpoti) kaputt gegangen?

Also interessieren tut es, aber die letzten Informationen sind doch ziemlich dürftig.


Gruesse Walter
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#41
Ich lese hier nicht jeden Tag, daher spätes Feedback. Mich hat dieser Bericht sehr interessiert weil ich selbst einen T-100 besitze, vielen Dank dafür.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#42
Hallo Holgi,

ich habe den Thread auch durchaus interessiert verfolgt und ebenso wie Walter das Thema als abgeschlossen betrachtet. Was gibt es als Ursache noch zu eruieren? Warum der Transistor abgeraucht ist? Das wär doch etwas viel verlangt, das Gerät ist ja schon 30 - 35 Jahre alt, Neupreis 1980 übrigens ca 2600 DM, da kann es schon vorkommen, dass Bauteile ohne ersichtlichen Grund schlapp machen. Wenn du dennoch Erhellendes zu berichten hast, dann bin ich gespannt.
Viele Grüße
Lukas
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#43
Hallo Holger,

auch von mir mit reichlich Verspätung ein !Dankeschön! für diesen Artikel. An den Zugriffszahlen kann man schon sehen, dass das Thema für viele hier interessant ist. Toll, dass Du die Kiste wieder flott bekommen hast! Da ich das Gerät bis zu diesem Thread überhaupt nicht kannte würde mich interessieren, wie sie sich im praktischen Einsatz so schlägt. Vielleicht kannst Du ja davon mal etwas schreiben.

Viele Grüße und noch viel Spaß mit dem Gerät,
Jürgen
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#44
Na, da ist ja doch noch etwas gekommen... Wink

Dass ich die Schalter noch zerlegen musste, kam daher, dass sich beim detaillierten Durchtesten der einzelnen Funktionen nach der BDA herausstellte, dass die Kontaktgabe der beiden Kippschalter unsicher war. Oft musste man zwei, drei mal schalten und die Plasmaanzeige lief dann nach ein paar Sekunden doch wieder zurück oder schwankte.
Die Reinigung habe ich, nach dem Auslöten und Öffnen, mittels Wattestäbchen und zunächst Waschbenzin und danach Tunerspray (auch nur auf dem Wattestäbchen) durchgeführt. Leider ist die Außenseite der festen Kontaktflächen nicht richtig zu reinigen, weil sie zu dicht am Gehäuse des Schalters liegen (etwa 1,5-2 mm Abstand). Das Innere der Schalter war mit reichlich Fett verschmiert, das ich fast völlig entfernt habe.

Leider ist das Problem beim rechten Schalter immer noch nicht ganz behoben; in der unteren Stellung verliert er manchmal den Kontakt. Ich führe das auf eine etwas windige Konstruktion zurück. Die gleitenden "Reiter", die die Kontaktflächen miteinander verbinden, sind sehr filigran und aus sehr dünnem Material (wahrscheinlich Berylliumbronze) gefertigt, so dass der Andruck und die Kontaktgabe einfach zu schwach ist. Nachbiegen ist praktisch unmöglich ohne die Beschädigung zu riskieren. Leider habe ich keine Fotos davon gemacht, so dass es etwas schwierig ist, diese Sache zu erklären. Es wird mir aber wohl ein nochmaliges Ausbauen des rechten Schalters nicht erspart bleiben.

Das Trimmpoti ist während der Überprüfung und Korrektur der Justage abgefallen. Hier wurden wieder mal billigste Teile verbaut, bei denen man eine korrekte Einstellung bei denjenigen Trimmern fast nicht hin bekommt, die etwas kitzlig in der Einstellung sind, weil die Schleifer so locker und mit soviel Spiel in den Bohrungen sitzen, dass man fast verzweifelt. Einer ist beim Drehen abgefallen, und zwar jener, mit dem man die absolute Pegelanzeige korrigiert, indem man an zwei Messpunkten 1,50 V Gleichspannung einstellt. Nun sitzt da ein gekapseltes Piher-Poti drin.

Die Justierung des T-100 ist in vielen Parametern kein Hexenwerk, sofern man über ein gutes Millivoltmeter, ein genaues Digitalmultimeter, einen Frequenzzähler und einen Sinusgenerator mit hoher Frequenzgenauigkeit verfügt, wie etwa einen auf digitaler Basis arbeitenden DDS-Generator. Was man i.A. nicht justieren kann, ist die Wow-and-Flutter-Anzeige, weil man dazu einen W.-a.-F.-Generator benötigt. Und wer hat den schon? Ich wusste nicht mal, dass es so etwas mal gegeben hat! Alles andere ist machbar, wenngleich die Serviceanleitung auch nicht ganz fehlerfrei ist und man manchmal etwas mit detektivischem Spürsinn kombinieren muss, weil die Anleitungen zweier Einstellschritte vertauscht oder falsch sind. So etwas ist ärgerlich.

Als Beispiel für die durchzuführenden Einstellungen sei hier kurz die Justage der Bandgeschwindigkeitsmessung (Drift unweighted) erläutert: Man speist von einem genauen, externen Generator (diese DDS-Teile haben meist eine Frequenzgenauigkeit im ppm-Bereich) 3000,0 Hz/1 V ein und justiert zunächst die obere Balkenanzeige auf Mitte (0 %). Dann verringert man die Frequenz um genau 90 Hz (das sind -3%) und stellt mit dem zuständigen Trimmer auf einer der Steckplatinen die Anzeige auf -3. Nachdem die eingespeiste Frequenz auf 3090 Hz erhöht wurde, wird die Plasmaanzeige mit einem anderen Trimmer auf +3 gestellt. Fertig. Wenn man jetzt den Generator z.B. auf 2970 Hz programmiert, wird völlig korrekt -1,0% angezeigt, ebenso alle anderen Zwischenwerte. Die Genauigkeit des T-100 ist da schon erstaunlich!

Auch die meisten anderen Abgleichpunkte sind leicht nachzuvollziehen, etwa das genaue Arbeiten der logarithmischen Wandlung des Eingangssignals. Außer der "0" ist hier nur die -20 dB-Marke genau einzustellen.

Was festzustellen ist, ist eine leichte Temperaturdrift der Anzeige (um 1-2 Leuchtsegmente), resp. des eingebauten Generators, dessen Frequenzen aber im übrigen alle gut innerhalb der angegebenen Toleranz bleiben. Genau abstimmbar mittels des Trimmerkondensators auf dem Switch PCB ist die Frequenz 400 Hz, die für die Klirrmessung benötigt wird. Mit einem externen Frequenzmesser bekommt man diesen Wert bis auf 0,1 Hz genau hin! Bei Erwärmung ändert er sich auch kaum mehr als ±0,1 Hz. Vor der Benutzung des T100 ist eine Aufwärmzeit von 10-15 Minuten in jedem Fall sinnvoll.

Die Arbeit mit diesem Gerät ist mit Sicherheit eine erfreuliche Geschichte. Meines hat zwar bis jetzt erst einen Einsatz als Signalverfolger bei der Reparatur der B77-Platine eines Boardmitglieds hinter sich, aber da man eigentlich nur einen Drehschalter zu bedienen hat und das T100 alle Parameter/Frequenzen/Bewertungen intern durchführt, ohne dass man viel überlegen muss, ist das eine feine Sache. Beachten muss man, dass die Pegelskala nach dBV eingeteilt ist, 0 dB entsprechen also 1 V eff. Eine dBu-Skala ist beim Einmessen oft praktischer; bei den Revoxen etwa werden 0 dB ja den in der Studiotechnik gebräuchlichen 0,775 V an 600 Ohm gleichgesetzt. Da muss man aufpassen, dass man sich nicht vertut; davon abgesehen, dass die Auflösung der 100 Plasma-Segmente nicht wirklich eine auf 10 oder auch nur 50 mV genaue Einstellung eines Pegels (in der Empfindlichkeitsstufe 1%) ermöglicht. Die stufenlose Anzeige eines analogen Millivoltmeters ist da vorzuziehen. Wobei natürlich die Frage ist, ob eine so hohe Genauigkeit im Zehntel-dB-Bereich, etwa beim Einmessen, überhaupt nötig und praktikabel ist?... Sicher nicht.

Ich bin gespannt, ob es mir gelingen wird, Meckis A77 Anfang Mai mit diesem tollen Analyzer vernünftig einzumessen. Das wird seine erste Bewährungsprobe sein. Ich denke aber, dass er sie bestehen wird! Jedenfalls wird es mir erstmalig auch möglich sein, den nach DIN bewerteten Geräuschspannungsabstand und den Gesamt-Klirrfaktor bei Vollaussteuerung zu ermitteln! ^^
"Wau und Flatter" konnte ich bisher auch schon (mit dem Woelke ME 102).

Ggf. berichte ich dann nochmals von meinen Erfahrungen — und ob ich doch wieder meine altbewährten Messgeräte hervorholen musste. Wink

LG Holgi
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#45
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=177436#post177436 schrieb:Die Justierung des T-100 ist in vielen Parametern kein Hexenwerk, sofern man über ein gutes Millivoltmeter, ein genaues Digitalmultimeter, einen Frequenzzähler und einen Sinusgenerator mit hoher Frequenzgenauigkeit verfügt, wie etwa einen auf digitaler Basis arbeitenden DDS-Generator. Was man i.A. nicht justieren kann, ist die Wow-and-Flutter-Anzeige, weil man dazu einen W.-a.-F.-Generator benötigt. Und wer hat den schon? Ich wusste nicht mal, dass es so etwas mal gegeben hat.

Ein extra Gerät ist hier gar nicht erforderlich, zumindest heutzutage. Man kann sich diesen Signalgeneratorherunterladen, der die Möglichkeit bietet, eine Festfrequenz mit einer beliebigen Amplitude zu modulieren.
Wenn ich mich recht erinnere, ist zum Abgleich ein 3 kHz Ton gefordert, der mit 4 Hz und +/- 3% moduliert wird. Der kleine Haken an diesem Software Signalgenerator ist, dass man zwar die 3kHz und die 4 Hz direkt eingeben kann, nicht aber die 3%. Man muss daher zuerst in einer Messung (zB mit Audiotester o. ä.) möglichst genau den tatsächlichen Frequenzhub bestimmen, den man dann für die Verwendung als Referenz heranzieht. Ist ein bißchen eine Spielerei, bis man das heraus hat. Funktioniert dann aber einwandfrei.
Viele Grüße
Lukas
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#46
Danke für den Tipp, Lukas! thumbup
Dabei fällt mir ein, dass man meinen kleinen DDS-Generator auch frequenzmodulieren kann, er hat dafür einen extra Eingang. Das wäre keine Hexerei, denn ich habe noch einen älteren, analogen Funktionsgenerator, den ich dafür nehmen könnte. Wenn ich das Gefühl habe, das mal justieren zu müssen, versuche ich es so.

LG Holgi
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