Wharfedale Triton Receiver + Sanyo MR-801 Tape Recorder ** WEG
#1
Hier kommt ein hübsches HiFi-Paar der frühen Siebziger zum Verkauf.

Ein Rank-Wharfedale Triton-Receiver, wohl hergestellt von Roland, und ein hierzulande recht seltener Sanyo Stereo Tape-Recorder Model MR-801.

   

Ich biete sie als Paar an, weil der Sanyo mit einem Netzstecker ausgestattet ist, der in eine zeitgenössische Gerätebuchse passt, wie sie am Heck vieler Verstärker und Receiver dieser Ära zu finden ist. Es wäre schade, das umzubauen.

   
Zusammen mit dem Wharfedale läuft's.

Beide Geräte haben ein paar oberflächeliche Macken, wie sie bei Komponenten aus den frühen Siebzigern wohl selbstverständlich zu finden sind. Ich halte die Beiden für zeitgemäß gut erhalten. Schaut es Euch selber an.
Beide Geräte laufen in den Grundfunktionen, haben aber NATÜRLICH Funktionseinschränkungen, die eine Überholung als sinnvoll erscheinen lässt.

   

Der Wharfedale Triton Receiver ist natürlich ein OEM-Produkt, wie andere Rank-Receiver, so die Heco's oder Arena's, auch. Dieses Gerät findet sich auf Audiokarma beispielsweise als "Sears 570" und ein zumindest hier gelegentlicher Mitleser hat dort dessen Verwandschaft zu meinem verkappten Briten enttarnt.
   

Warum Roland? Zum Beispiel weil die Rank Organisation einmal Rotel-Distributor gewesen war und die Rotel-Receiver im Rank-Katalog meinem Wharfedale so sehr ähneln? Wer meint, Rotel's hätten einen besseren Aufbau, als die Rank-Geräte, vergesse bitte nicht, die "Rotel" waren Roland's Eigenprodukte für den internationalen Markt, während z.B. der Wharfedale eine Auftragsarbeit mit zusätzlichen Komponenten gewesen sein dürfte. Ausstattungsmerkmale wie AFC oder UKW-Festsenderspeicher waren in Europa usus und im Mittelwellenland USA nicht immer Standard gewesen, mussten also dazu gebastelt werden.

   

   

Im HiFi-Jahrbuch von 1972 (Blatt 312) ist der Triton mit einem Richtpreis von 1.178 DM und einer Ausgangsleistung von 2x23 Watt sinus (30W Musik) an 8 Ohm angegeben. Im britischen HiFi-Yearbook taucht er übrigens erst 1974 (S. 144) auf. Dort ist eine Leistung von 2x 25 W RMS an 6 Ohm angegeben und hat er mit den "Denton" und "Linton" bereits zwei kleine Geschwister bekommen.

   

Abmessungen: 435 x 127 x 318 mm (BHT)
Das Gerät fällt vor allem durch den auftrennbaren Verstärker-Zweig aus dem Rahmen. Er besitzt auch zwei Tonband-Eingänge, einer davon mit Monitor, und einen zusätzlichen AUX-Anschluss (neben Phono MM und Tuner), so dass er sich vielseitig verwenden lässt. Die Loudness ist abschaltbar, die Betriebsart lässt sich zwischen Mono und Stereo umstellen, Muting und ein Rauschfilter sind vorhanden. Ebenso gibt es einen Kopfhörer-Ausgang (Klinke) und zwei einzeln schaltbare Lautsprecher-Gruppen.

   

Ich habe den Whafedale am Dienstag eine Stunde lang laufen lassen. Er hat die Äußerungen der Sanyo an den testweise angeschlossenen Dual CL281 problemlos verstärkt, ebenso die eigenen Empfangsleistungen auf der Mittelwelle. UKW habe ich nicht probiert - falscher Antennen-Anschluss.

   

Die Skalen-Beleuchtung ist außer Betrieb. Die Beleuchtung des Feldstärke-Instruments, der Quellwahl und der Festsenderspeicher funktioniert. Die Regler knistern ein wenig. Nach dem Abschalten tönt er noch etwas nach.

   

In einigen Foren können manch Schreiberlinge vor Begeisterung über das Gerät und seinen Klang kaum an sich halten. "Audiophil" ist da das Mindeste und in Kleinanzeigen wird der Triton schon mal für zweihundert Euro Festpreis angeboten. Muss jeder selber wissen.

   

Der Sanyo MR-801 ist ein 4-Spur Recorder für 18 cm-Spulen, und für den liegenden Betrieb gedacht. Die Spulen werden - wenn man das so nennen kann - mit den gezeigten Gummi-Stöpseln gesichert. Die fehlen meist.

   

Sie hat drei Geschwindigkeiten: 4,8, 9,5 und 19 cm/s, Anschlüsse in DIN und Cinch, sowie einen Kopfhörer-Anschluß.

   

Das Gerät findet sich bereits in Händler-Anzeigen der britischen Tape Recorder vom Februar 1969. Außerdem ist es im HiFi-Yearbook für 1971 (Seite 187f) beschrieben.

   

Abmessungen 391 x 327 x 172 mm, 8,6 kg Gewicht.

   

Auf electronic-circuitry (http://www.electronic-circuitry.com/e/ac...&id=227653) gibt's übrigens das Service-Manual zum Saugen.
In Deutschland scheint das Gerät nicht auf dem Markt gewesen zu sein, findet sich bestenfalls in Belgien oder in den Niederlanden. Das mag daran gelegen haben, dass Sanyo in der BRD keine Niederlassung gehabt hatte; hierzulande war man als OEM aktiv und, später, einzig mit der Eigenmarke Fisher. Daher ist die MR-801 in Deutschland eher selten anzutreffen.

   

Die Wiedergabe funktioniert, die Aufnahme habe ich bisher nur auf einem Kanal hinbekommen; das kann aber andere Gründe haben (noch nicht verifiziert). Spulen tut das Gerät, aber etwas langsam. Neue Riemen werden helfen. Die Beleuchtung beider Aussteuerungs-Anzeigen funktioniert.

   

Eine umfangreiche Übersicht des Sanyo-Programms dieser Zeit (bis 1972), samt weniger Technischer Daten, finden Interessenten übrigens hier: http://www.video-koubou-topaz.jp/SANYO-T...GRAM1.html
Sehr schon geeignet, um OEM-Geräte zu identifizieren!

Ich biete beide Geräte im Paket, ohne Boxen, und für Selbstabholer für 60 Euro an. Ein Versand scheint mir aufgrund der Abmessungen nicht sinnvoll. Über ein Paar passende Boxen, gegen einen geringen Zuschlag, kann man vor Ort reden.

Der Standort ist Hamburg-Ost. Eine Vorführung ist möglich.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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