Kopfhörerausgang
#1
Wenn man (wie ich) in einer kleinen Wohnung mit dünnen Wänden wohnt, wird man als Musikliebhaber entweder zum Schrecken seiner Nachbarn oder aber zum Kopfhörerbenutzer. Ich habe mich für letztes entscheiden. Leider gehöre ich damit offenbar zu einer kleinen Minderheit, denn Kopfhörerausgänge scheinen von der HiFi-Industrie zunehmend stiefmütterlich behandelt zu werden. Im schlimmsten Fall ist gar keiner mehr vorhanden, im besten Fall (bei Geräten der "bürgerlichen" Preisklasse) gibt es einen, der für niederohmige Kopfhörer ausgelegt ist.

Nachdem ich letztes durch den drohenden Zerfall meines alten (und mit einem sehr guten Kopfhörerausgang ausgestatteten) Harman/Kardon-Verstärkers zu einer Neuanschaffung gezwungen war, besitze ich nun einen Yamaha AX 596. Bei der Wiedergabe über Boxen ein Gerät, das (bei mir) keine Wünsche offen läßt. Mit meinem hochohmigen Sennheiser HD-570 an dem verschämt hinter einer Klappe versteckten Kopfhörerausgang allerdings tut er sich schwer - um einen normalen Pegel zu erreichen, muß man den Lautstärkeregler bereits halb aufdrehen.

Ich überlege zur Zeit, wie ich das Problem löse. Vielleicht ein neuer Kopfhörer? Oder gibt es vielleicht sowas wie einen externen Kopfhöreradapter, den man an den Boxenausgang anschließen kann? Hat jemand hier eine Idee?
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#2
In der Kategorie "Tonbandgeräte" habe ich vor einiger Zeit im Board "Diskussionen" einen Thread mit dem Titel "Kopfhörer wo anschliessen?" eröffnet. Einige Beiträge darin beschäftigen sich mit Deinem Problem.

Ich würde hier mal die Lautsprecherausgänge probieren. Der Yamaha dürfte einen Schalter für Lautsprecher-Paare haben. Musst halt in jeder Beziehung vorsichtig sein.....
Michael(F)
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#3
Hallo Timo,
als langjähriger Besitzer eines HD414 kenne ich das auch, sehe aber kein Problem, solange der Klang in Ordnung ist. Den Endstufen schadet es nicht.
Ein Problem könnte aber eine eventuelle automatische LS - Abschaltung bei Köpfhörerbetrieb sein. Wehe, man macht eine unachtsame Bewegung und zieht dabei den Kopfhörerstecker aus der Buchse! Ich an Deiner Stelle würde so weitermachen wie bisher; meine Geräte haben einen solchen Betrieb alle überstanden.
Gruß
Heinz
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#4
Wie sieht das eigentlich mit der Leistungsaufnahme aus? Wenn man wie beschrieben den Kopfhörer am dafür vorgesehenen Eingang anschließt und den Lautstärkeregler am Verstärker auf 1/2 Kraft oder mehr einstellt - werden dann auch die gleichen Energien 'umgesetzt' wie beim Lautsprecherbetrieb? Wohl eher nicht, klingt unlogisch, dennoch befällt mich da ein sehr ungutes Gefühl, wenn ich den Lautstärkeregler eines Kraftprotzes auf 3/4-Stellung sehe...
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#5
@Michael: Den Kopfhörer-Thread hatte ich übersehen, den lese ich mir heute abend daheim mal in Ruhe durch. Danke für den Hinweis. Und: Ja, der Verstärker hat schaltbare Anschlüsse für zwei Lautsprecherpaare, von denen nur ein Paar belegt ist. In die Richtung ging meine Überlegung auch. Es gab auch mal ein Lautsprecherschaltpult von Canton, das einen Kopfhörerausgang (allerdings in Würfel-DIN-Ausführung) hatte.

@Heinz: Der Klang ist an sich OK. Die Gründe für meine Überlegung sind wohl nicht zuletzt "kosmetischer" Natur. Ich mag keine Lautstärkeregler, die mehr als 25% aufgedreht sind. :-) Eine automatische Abschaltung der Lautsprecher bei eingestecktem Kopfhörer hat der Verstärker zum Glück nicht (gibt es sowas bei aktuellen Geräten überhaupt noch?).

@highlander: Die gleichen Bedenken habe ich auch. Ich habe aber den Verdacht, daß zusammen mit den Boxen die Endstufen meines Verstärkers abgeschaltet werden. Die Boxenabschaltung geschieht über zwei Drucktasten (eine pro Boxenpaar), und wenn man die letzte davon in Nullstellung bringt, ertönt aus dem Gerät ein Geräusch, das auf ein Relais schließen läßt. (Hat sich jemand hier mit den Yamaha-Verstärkern der *96-Baureihe vielleicht mal näher beschäftigt und kann sagen, ob ich richtig liege?)
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#6
.
Highlander postete:
>>Wie sieht das eigentlich mit der Leistungsaufnahme aus?<<
Wenn P= UI noch stimmt, und I immer noch durch R (bei dem Kopfhörer so um die 600) begrenzt wird, sollte die Leistungsaufnahme sich in Grenzen halten.

Bei meinem Yamaha klickt ein Relais bei beiden Lautsprecherabschaltern, unabhängig davon, ob etwas angeschlossen ist.

Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#7
Hallo,

KH Buchsen sind intern über Widerstaende (einer in Serie, ein zweiter parallel) an die LS Ausgaenge angeschlossen. Das ist bei allen mir bisher begegneten Verstaerkern der Fall gewesen.
Bei einem selbstgebauten Verst. haben mich diese Widerstaende mal genervt und ich habe die KH Kabel direkt angeschlossen. Das musste ich mit dem Verlust meines HD 430 (600 Ohm) bezahlen. Es hat aber ca 1 Jahr gedauert.
Als "Geschaedigter" würde ich also vom direkten Anschluss abraten, aber wenns nicht anders geht, dann sollte man zumindest die Lautstaerke um einiges unter der Schmerzgrenze halten.

Die Benutzung eines Adapters, bzw. was im Prinzip das gleiche ist, von drahtlos KHs halte ich für unsinnig, da dann die Qualitaet des eigentlichen Verstaerkers der des Adapters/der Funkelektronik weichen muss.

Die Stromaufnahme der Verstaerker wird mit KHs auch nur der Schallabgabe über die KHs entsprechen, etwas mehr vielleicht, bedingt durch die KH Vorwiederstaende. Es sei denn es sind komische Verstaerker, bei denen die Ausgaenge mit LS entsprechenden Widerstaenden belastet werden.


Viele Grüsse

Semih
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#8
Andreas, nochwas zu den "klickenden" Verstaerkern. Diese Relais sind meiner Meinung nach eine Notlösung. Bei diesen V sind die LS über Transistoren oder Co. sowohl an die positive wie auch an die negative Versorgungsspannung angeschlossen. Das geht gut, solange die Tr. & Co heil sind. Geht eins davon kaput bekommen die LS die volle versorgungsspannung. Ein lautes "Klack" und ganz schnell durchgebrannte LS Spulen sind dann die Folge. Schutzschaltungen messen den Gleichspannungsanteil am LS Ausgang und schalten die Leitung beim eventuellen Ansteigen ab. Die Relais kann man auch zum Abschalten wegen KH benutzen.
Ich ziehe alte Verstarker mit gleichspannungsfreien LS Ausgaengen vor.


Semih
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#9
Bei meinem "HSV-926" von ZIPHONA / DDR (Sehmi kennt ihn) werden mit einem Schalter die Lautsprecher außer Betrieb gesetzt, wenn man sie nicht braucht, zum Beispiel bei Kopfhörerbetrieb. Die Leistung wird aber "verbraten" indem statt der Lautsprecher für jeden Kanal je eine Lampe im Inneren den Verstärkers angesteuert wird. Je nach eingestellter Lautstärke flackern sie im Rhythmus der Musik. Die Lampen scheinen durch die Kühlschlitze des Gehäuses. Als ich es das erste Mal bemerkte, habe ich den Verstärker sofort vom Netz genommen, denn ich war der Meinung, da drin brennt irgendwas. Wäre ja auch nicht unmöglich bei der Hitze, die das Ding entwickelt.
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#10
Noch ein Nachtrag zum "HSV-926" Wer zur DDR-Zeit an etwas anderes dachte, als ein "H"eim-"S"tereo-"V"erstärker, etwa ein einen Fußballverein aus dem nichtsozialistisnen Ausland, war ein Klassenfeind. :lachen:
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#11
Moin,

ich gehe mal davon aus, dass die meisten Transistorverstärker keinen extra Kopfhörerverstärker haben und es so wie bei meinem Dual CR1780 gemacht wurde. Da ist einfach ein Widerstand (560Ohm) in Reihe zur Kopfhörerbuchse geschaltet. Da ich auch das Problem mit der Lautstärke hatte (AKG K240DF 600 Ohm) habe ich den Widerstand einfach durch eine 10 Ohm "Angstwiderstand" ersetzt. Der soll nur statt der Endstufe abbrennen, wenn am KH-Ausgang ein Kurzschluß ist. Den Kopfhörer werden hoffentlich meine Ohren schützen.
Lastwiderstände (oder Lampen) am Ausgang macht nur bei Endstufen mit Ausgangsübertrager (Röhren-ES) Sinn, da die i.A. keinen Leerlauf mögen, dafür sind sie Kurzschlußfest.

Grüße
dieter
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