180 Meter PE 39 auf 13 cm Spule, wozu?
#1
Weil ich es nicht brauche und keinen Platz habe und es auch Geld kostet, habe ich mir über Ebay einen verschlossenen 12er Karton mit PE 39 auf 13 cm Spulen gekauft. Diese sind, wie auch auf dem Etikett ausgewiesen, mit 180 Metern befüllt. Auf 13 cm passen allerdings 270 Meter Langspielband.
Wieso also diese Kombination?
Gab es einen Bedarf an 180 Meter Langspielbändern, aber kleinere Spulen wurden nicht mehr produziert? Denn es hätten ja auch 180 Meter Standardband draufgewickelt werden können und gut ist. Gab es zwischen 1986 und 1990 (Produktionszeitraum laut Friedrichs Liste) noch Hobbytonbandler, die diese Länge kauften, denen ein 270 Meter Band zu lang gewesen wäre?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Niels,

gibt es irgendwelche Hinweise darauf, dass es sich um eine Sonder-Konfektionierung handeln könnte? Bei guten Kunden und/oder größeren Abnahmemengen war so mancher Wunsch erfüllbar!

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#3
zu diesem Band gab es bereits hier eine Diskussion. Agfa PE 39 auf halbvollen Spulen... Watdatenn?

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#4
Danke, Thomas, das hatte ich ganz vergessen. Dann können wir also nur mutmaßen.

   

Bei mir gibt es im Unterschied zu Hannoholgis Bändern allerdings Schaltfolie am Anfang und am Ende.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#5
Hi Niels,

aus wahrscheinlich identischer Quelle, habe auch ich ein Dutzend PE39 erworben. Die sind auf der Uher Report Monitor 1A zu gebrauchen. Lediglich die Spielzeit ist deutlich begrenzt. Gerne hätte ich Trippelbänder in 13cm Spule. Doch diese sind fast nicht zu finden.

Gruß

Thomas
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#6
Hallo,

   

auch ich bin in den Besitz so eines bisher ungeöffneten Kartons gelangt - so ist das Band konfektioniert:

   

Es scheint also in der Form aus dem Werk gekommen zu sein - warum, auf wessen Sonderwunsch und in welcher Stückzahl auch immer...

Viele Grüße
Andreas
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#7
... und ist, wie weitgehend bekannt, vor 1991 gefertigt worden. Irgend ein Hinweis auf einen Kunden bzw. Abnehmer ist auf dem Karton wohl nicht zu finden?

F.E.
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#8
Hallo Friedrich,

der abgebildete Aufkleber ist die einzige Beschriftung, die mir aufgefallen ist. Ich werde den Karton aber nochmal genauer in Augenschein nehmen, wenn ich wieder in seiner Nähe bin (ab Donnerstag).

Ich könnte dann auch nach den Chargennummern auf dem Vorlaufband schauen, wenn das irgendwie weiterhilft...

Viele Grüße
Andreas

Edit: Tippfehler.
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#9
Hallo in die Runde,

diese Bänder sind in den letzten eins, zwei Jahren oft in der Bucht zu finden, einzeln und auch in solchen Kartons. Habe mir auch mal ein Kartönchen gegönnt, die Ware ist einwandfrei in jeder Hinsicht. Da wird wohl das Lager eines Großkunden geplündert worden sein, der einst partout 180m haben wollte. Vielleicht die Bundeswehr oder Polizei?

Genauso tauchen öfters in gleicher Verpackung (allerdings volle Länge) der Typ PE21 auf, der akustisch minderwertig ist. Wird auch an einen Großkunden gegangen sein, denke ich.
Damals hat man die niemals irgendwo gesehen.

Gruß
Stefan
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#10
Die PE 39er sind wirkllich gut, das kann ich auch bestätigen. Damit bekommt man selbst bei 4,75 gute,brauchbare Aufnahmen hin.
Gruß
Manfred

Neu........ Uher Royal de Luxe. 2 & 4 Spur; 320nWb@0dB; 1,1V/2,2kOhm@0dB am Ausgang.
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#11
Hallo zusammen,

ich habe mir den Karton nochmal genauer angesehen - aber als einzige weitere Markierung ist oben "A92" aufgedruckt. Das erlaubt - zumindest mir - keine Rückschlüsse auf einen möglichen Großabnehmer...

Wo ich nun gerade dabei war, habe ich die Chargennummern von den Vorlaufbändern abgelesen - in der Reihenfolge, wie sie im Karton waren:

36318 94
36318 95
36318 96
36318 66
36318 73
36318 97
36318 53/54
36318 1/2
36318 2/3
36318 3/4
36318 4/5
36318 5/6


Eine kurze Suche hat hierzuforen nichts konkretes ergeben - was ist denn über die Systematik der AGFA-Chargennummern bekannt? Vermuten würde ich, dass alle 12 Bänder unterschiedliche Bahnen aus dem gleichen Jumbo sind?

Viele Grüße
Andreas
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#12
niels,'index.php?page=Thread&postID=176007#post176007 schrieb:Gab es einen Bedarf an 180 Meter Langspielbändern, aber kleinere Spulen wurden nicht mehr produziert?

Hallo Niels,

Bundeswehr, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Katastrophenschutz (...diese Organisation gibt es in dieser Form seit einigen Jahren nicht mehr)... ...sie alle haben ihren Funkverkehr mitschneiden müssen (edit: bzw. müssen es immer noch - nur heutzutae mit anderen Mitteln). Dies geschah häufig auf Reports, wie wir wissen. Man nutzte dazu die niedrigeren Bandgeschwindigkeiten. In einem Funkplatz steckten nicht selten jeweils zwei Bandgeräte, die immer im Wechsel aufnahmen. Da sich bei 4,75 cm/s mit einem Band etwa 63 Minuten aufnehmen lassen, wurden alle 60 Minuten (also zu vollen Stunde) die Geräte (=Bänder) gewechselt. Da man immer eine kleine zeitl. Überschneidung einkalkulieren musste (...der Wechsel fand nicht automatisch zeitgesteuert statt sondern musste vom Funker manuell vorgenommen werden - edit: zumindest beim Katastrophensch. war das so...), war die Bandlänge von 180 m einfach die praktische Länge, um eben immer eine volle Stunde des Funkverkehrs aufzuzeichnen. Da es eine gewisse Aufbewahrungspflicht gab (die natürlich nicht zu vergleichen war mit der Aufbewahrungspflicht bei der Polizei... ...und auch die Feuerwehr mag länger aufbewahrt haben...) war der Bedarf an Bändern entsprechend hoch.

Gruß
P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#13
Andreas:
dass die 12 Bänder aus einem Jumbo kommen, halte ich für ausgemacht.

PeZett:
das "Stundenband" scheint mir eine sehr plausible Erklärung (ich hatte noch an die bösen Kollegen von Horch & Guck weiter östlich gedacht ...).

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#14
Hallo Pezett,

so könnte es gewesen sein, sehr einleuchtend.

Hallo Friedrich,

Horch & Guck hat doch nicht beim Klassenfeind eingekauft! Die waren doch angeblich größter Abnehmer bei Orwo.

Gruß
Stefan

Edith: Natürlich haben die beim Klassenfeind gekauft, wenn es um Hightech ging, die "drüben" nicht verfügbar war. Aber da zählten Tonbänder ja nun nicht dazu.
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#15
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=192116#post192116 schrieb:so könnte es gewesen sein

...nun ja... In meinem Fall ist es mehr als "könnte" sondern selbst erfahren.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#16
"könnte" in Bezug auf die konkreten 180m-PE39!

Gruß
Stefan
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#17
Hallo,

die Bundeswehr fällt schon mal aus, weil die 13-Stellige Materialnummer (MSN) fehlt.
Die DDR bzw. der gesamte Ostblock fällt aus, weil die nie für wertvolle Devisen eine Sonderkonfektion bestellt hätten.
Eher hätten die Rohwickel geordert und selber geschnitten.
Soweit mir bekannt hat nur Amiga und die DEFA Bänder aus dem NSW bezogen.
Der MfS hat eher von den West-Paketen gelebt, bei Cassetten.

Ich tippe eher auf Sprachlabor oder Flug-Dienst-Aufzeichnungen.
Wie lang ist eigentlich das Vorspanband?

Volkmar
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#18
Ohne gemessen zu haben: Ca. 1 Meter. Also wie bei haushaltsüblichen PE-hast-du-nicht-gesehen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#19
Hallo,

danke Niels für diese Info:
Zitat:Ohne gemessen zu haben: Ca. 1 Meter. Also wie bei haushaltsüblichen PE-hast-du-nicht-gesehen.

Dann fällt das Sprachlabor auch aus, der Vorspann ist viel zu kurz.
Ich hatte an einen Ersatz für diese Spulen und Bänder gedacht:
Agfa Magnetonband PE 525?

Viele Grüße
Volkmar
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#20
Hallo zusammen,

oh doch, es wurden sehr wohl Devisen für Bänder locker gemacht ! Wie das bei der Stasi lief weiß ich nicht, aber die NVA hatte sehr wohl originale BASF- Bänder auf originalen BASF- Spulen in Ihren Schränken.

Dies trifft zumindest für das damalige MIG-21 Geschwader auf dem ehem. Flugplatz Cottbus zu. Vielleicht ebenfalls für Aufzeichnungen des Funkverkehrs ?

Mein Bruder leistete seinen Wehrdienst beim funktechnischen Wartungspersonal (Nachrichten- Zug) ab, das waren die Leute, die defekte Nachrichtengeräte wieder reparierten. Beim Oberst gab es einen Schrank, welcher vollgestopft mit eben diesen Bändern war. Als mein Bruder mal dieses Büro betrat, wurde der Schrank eiligst geschlossen. Aber nicht schnell genug... Wink Wink Er dachte sich dann, das es mit dem Abstand zum Klassenfeind ja wohl nicht weit her sein kann und stellte am Radio- welches die Werkstätten zentral beschallte- am Wochenende RIAS 2 aus Berlin ein... Big Grin

Über diese Anekdote lachen wir heute noch manchmal, wenn die Sprache darauf kommt...
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#21
GDR 22,'index.php?page=Thread&postID=192205#post192205 schrieb:oh doch, es wurden sehr wohl Devisen für Bänder locker gemacht ! Wie das bei der Stasi lief weiß ich nicht, aber die NVA hatte sehr wohl originale BASF- Bänder auf originalen BASF- Spulen in Ihren Schränken.

Bei der Stasi gab's sogar West-Bandmaschinen in großer Zahl, siehe hier. Aber die Bänder auf den Bildern sehen nach Orwo aus.
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#22
Entweder schreibe ich zu komplex oder zu ungenau.

Denn nach diesem Text:
Zitat:Die DDR bzw. der gesamte Ostblock fällt aus, weil die nie für wertvolle Devisen eine Sonderkonfektion bestellt hätten.
Eher hätten die Rohwickel geordert und selber geschnitten.
Soweit mir bekannt hat nur Amiga und die DEFA Bänder aus dem NSW bezogen.

Dürfte eigentlich nicht diese Antwort kommen, höchstens ergänzend:
Zitat:oh doch, es wurden sehr wohl Devisen für Bänder locker gemacht ! Wie das bei der Stasi lief weiß ich nicht, aber die NVA hatte sehr wohl originale BASF- Bänder auf originalen BASF- Spulen in Ihren Schränken.

Das Uher-Geräte gerne biem MfS im Gebrauch waren sieht man ja auf vielen Fotos,
AEG Telefunken (M12 und M15) wurden auch gerne bei Amiga verwendet.
Da wurden auch AGFA und BASF auf 700m und 1000m Wickel eingesetzt.
Volkmar
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#23
...dann war ich eben zu ungenau. 8|

Ich wollte mit diesem Text nur ausführen, das nicht zwangsläufig Rohwickel importiert und selbst geschnitten wurden, sondern das eben auch normale Ware komplett erworben wurde. Natürlich ist es richtig, daß man sicher kein Geld investiert hatte, um sich eigene Sonderkonfektionen anfertigen zu lassen.

Grüße, Rainer
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