Neues Hobby-Analogstudio in Krefeld eröffnet ...
#1
Hallo miteinander,

heute möchte ich euch zeigen, was sich bei mir in den letzten beiden Monaten so angesammelt hat, nachdem ich als Tonmeister meine vor 30 Jahren beerdigte Analog-Ära quasi als Hobby wiederentdeckt habe.

Insgesamt haben sich in diesem Jahr drei Maschinen zu meinen jahrzehntelang gehegten Revox A77HS und Nagra IV-S hinzugesellt. Alle waren in sehr unterschiedlichem Zustand, als sie mich erreichten, funktionieren aber nach zum Teil längeren Restaurations- und den üblichen Einmessarbeiten jetzt größtenteils wieder prima.

Die erste Maschine war eine M15A mit deutscher Schichtlage, die mir mit Dolby A angekündigt wurde, das sich aber als Dolby 360 mit telcom-c4-Einschüben herausstellte. Und zwei zusätzliche telcom-Kanäle waren zufälligerweise genau das, was mir noch gefehlt hatte.

Nach der Grundreinigung und dem Ölen sämtlicher Lager mussten zunächst die Schleppschalter an den Bremstrommeln wieder gängig gemacht werden, weil sonst die Wickelmotorsteuerung durchdrehte (beliebter Fehler einer M15, die zu lange unbenutzt herumgestanden hat).

Arbeitspunkt und Regelverstärkung des Capstan waren wohl von Vorbesitzern so stark verstellt worden, dass die Wiedergabe nicht startete, was zum Glück leicht zu beheben war.

Verstellte Bremsen und vor allem eine schief eingestellte Gummiandruckrolle hatten vermutlich jahrelang die Freude an der Maschine getrübt: Das Band war bei Aufnahme/Wiedergabe fast 2 mm zu hoch durch die Führungen gelaufen, was erstaunlicherweise auf Capstanwelle und Tonköpfen keine Spuren hinterließ.

Durchgebrannte Signallampen unter dem Bedienfeld konnte ich durch kleine, in die Rafi-Fassungen eingelötete 24V-Birnchen ersetzen, wie sie auch bei der A77 in der Bandende-Lichtschranke Dienst tun.

So sah mein frisch eingerichtetes kleines Hobby-Analogstudio damit aus:

[Bild: IMG_0947.jpg]

[Bild: IMG_3382.jpg]

[Bild: IMG_3384.jpg]

Nebenbei fällt mir ein: Auch ich hatte früher mal ein Telefunken M5 Serviceköfferchen, von dem ich aber nur noch die Spezialschlüssel und die drei Federwaagen aufgehoben habe. (Die Tortenschaufel-Bandzugwaage habe ich - wohl in einem Anfall von Wahnsinn - vor 25 Jahren endgültig entsorgt, Schande über mich …)

Darin enthalten war auch ein spezieller Bobby mit einem 10 cm langen Hebel, womit man Motor- bzw. Bremsdrehmomente ermitteln konnte – z. B. für das erhöhte M15A-Standbremsmoment links, falls beim Umspulen das Band durchgelaufen ist. Dieses Teil habe ich auch damals weggeschmissen, mir aber jetzt kurzerhand mit einer 25 cm Spule und einer M3 Schraube nachgebaut, siehe hier:

[Bild: IMG_3516.jpg]

Die zweite Maschine war eine M21R, also die kleine Schwester der M21 (nach dem Motto „was nicht drin verbaut ist, kann auch nicht kaputtgehen“) in sehr gutem Allgemeinzustand. Einige mechanische Einstellungen (v. a. Bremsen), für die spezielle Lehren und Einstellwerkzeuge notwendig sind, habe ich noch für sehr kleines Geld machen lassen, bevor ich die Maschine übernahm. Ich selber musste eigentlich nur noch einige Lager ölen, Umlenkrollen justieren, hie und da etwas reinigen (z. B. Zählwerkstroboskopscheibe) und schließlich einmessen - fertig.

Eine sehr aufgeräumte Maschine, wie ich finde, auch innerlich:

[Bild: IMG_3372.jpg]

[Bild: IMG_3386.jpg]

[Bild: IMG_3365.jpg]

[Bild: IMG_3358.jpg]

[Bild: IMG_3361.jpg]

[Bild: IMG_3362.jpg]

[Bild: IMG_3367.jpg]

Mit diesem Neuzugang füllte sich allmählich mein Hobbystudio - analog und digital einträchtig beieinander:

[Bild: IMG_3381_1.jpg]

Die dritte Maschine schließlich war wieder eine M15A, diesmal mit internationaler Schichtlage. Weniger gelaufen als die beiden anderen (4000 Stunden) war sie in einem relativ struppigen, fast verwahrlosten Zustand. Hatte anscheinend viel an nicht artgerechten Lagerorten zubringen müssen, doch alle Herzstücke waren überraschenderweise einwandfrei (Motoren, Kopfträger, Tonwelle, Umlenkrollen …).

Stark auf den Preis drückten zwei während der Demo beim Verkäufer weiß abrauchende Knallfrösche in der Wickelmotorsteuerung. (Davon hätte auch die Sprinkleranlage im dortigen Tonstudio starten können …) Diese Burschen (insgesamt fünf) waren nicht ganz leicht auszuwechseln, weil man die darüber liegenden Triac-Kühlbleche hinterher kaum wieder drangeschraubt bekommt, aber irgendwie klappte das auch noch. (Bei meiner M15-Erstanschaffung waren auf gleicher Leiterplatte bessere RC-Glieder verbaut worden.)

Zunächst habe ich die stark zerkratzte und abgeschabte Hammerschlaglackierung durch schwarzmatt ersetzt, was der Optik durchaus zusagt, wie ich finde:

[Bild: IMG_3499.jpg]

Die eingebaute Bandschere war leider abgenudelt, als Ersatz dient mir für den Moment eine M10 Bandschere aus Vollmetall.

[Bild: IMG_3512.jpg]

Bei dieser Maschine gab es allerdings sehr viel zu reinigen - streckenweise kam ich mir vor wie im Pfeifengehäuse einer Barockorgel, wo seit gefühlten hundert Jahren nicht mehr staubgewischt wurde.

Wie bei meiner ersten M15A auch, musste ich die Eingänge für die Aufnahmeverstärker an XLR-Einbaubuchsen legen, weil ich keine Großtuchelweibchen mehr auftreiben mochte:

[Bild: IMG_3493.jpg]

Drei Dinge fielen beim Kauf sofort ins Auge: das Zählwerk lief nicht, die Wiedergabe war auf einem Kanal stumm und auf dem anderen verrauscht, und ein Rangieren bei Umspulen war nicht möglich. Letzteres war verursacht durch eine gebrochene Schelle an dem 620Ω / 30W Drahtwiderstand, der die Rangierstufen bestimmt. Da diese Biester nicht leicht zu bekommen sind (und mit Abgriffen überhaupt nicht), habe ich die Schelle mit einem stärkeren Kupferdraht bandagiert, was zum Glück funktioniert hat:

[Bild: IMG_3491.jpg]

Beim Zählwerk ist die Gabel-Lichtschranke defekt, die die Zählimpulse liefert (sowas habe ich bisher noch nie erlebt).
Ersatz scheint es aber zum Glück zu geben, für 3 oder 4 Euro:

[Bild: IMG_3498.jpg]

Bei den Wiedergabeverstärkern schließlich bin ich noch einigermaßen ratlos. Speisespannung liegt an, und laut Messung sind auch alle Kondensatoren dicht. Eigentlich kommt bei der taubstummen Karte nur noch der Transistor oder das IC der ersten Verstärkerstufe in Frage, denn dahinter ist schon nichts mehr zu hören.

Ich glaub’s ja kaum, aber ich frage hier einfach mal:
Hätte jemand zufällig zwei WV-1 (oder WV-11) für mich übrig?

So, das wär’s fürs erste.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#2
Hallo Peter,

ob es daran liegt, dass hier mehr die Amateure als die Profis versammelt sind, dass überhaupt noch niemand reagiert hat? Ich finde den Bericht toll gemacht und danke dafür.

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
Zitieren
#3
Anselm Rapp,'index.php?page=Thread&postID=176017#post176017 schrieb:Ich finde den Bericht toll gemacht und danke dafür.
Freut mich, Danke dir!

Ich könnte den Bericht natürlich auch bei tonthemen.de oder so einstellen, nur interessiert sich dort praktisch niemand meiner Kollegen mehr für analoge Magnetbandtechnik (oder auch nur für die Historie der Tonaufzeichnung). Schade eigentlich.

Anselm Rapp,'index.php?page=Thread&postID=176017#post176017 schrieb:...ob es daran liegt, dass hier mehr die Amateure als die Profis versammelt sind, dass überhaupt noch niemand reagiert hat?
In diesem Forum sehe ich mich selber auch "nur" als Amateur oder Hobbyist, trotz meines professionellen Erbes.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#4
Hallo Namensvetter,

...da schlägt das Herz doch höher, wenn man solche professionellen Klassiker in einvernehmlicher Nachbarschaft bewundern kann.
Und was soll man dazu noch sagen, ausser "Chapeau"!

BTW: ...solche Hochlastwiderstände mit Abgriff werden durchaus noch hergestellt. Hersteller ist zB Krah. Man bekommt sie unter anderem bei Bürklin. Zur Not kann man sich von
einem neuen Widerstand auch die Schelle "ausborgen", wenn der Durchmesser passt. Der Widerstandswert selbst ist dann ja nachrangig - das muss einem dann aber ein paar Euro
wert sein. Das "Flicken" der Abgreifschelle geht natürlich auch (...habe ich auch schon in einer Dokorder gemacht, wobei mir völlig unklar ist, wieso die Abgriffe mit der Zeit gerne mal brechen. Ein "beliebter"
Fehler übrigens...)

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#5
Hallo Peter,

interessant finde ich die Wickelteller: nimmt Du da alte LPs?? und rutschen die beim Bremsen aus schnellem Umspulen nicht durch?? (Die Originale greifen ja in 3 Mitnehmerstifte auf den Spulentellern ein..die Maschine will immer "Suppenteller" statt Spulenteller schreiben....

Viele Grüße
Frank
Zitieren
#6
PeZett,'index.php?page=Thread&postID=176030#post176030 schrieb:...da schlägt das Herz doch höher, wenn man solche professionellen Klassiker in einvernehmlicher Nachbarschaft bewundern kann.
Noch höher, wenn sie obendrein funktionieren wie neu … :-)

PeZett,'index.php?page=Thread&postID=176030#post176030 schrieb:Und was soll man dazu noch sagen, ausser "Chapeau"!
„Merci!“

PeZett,'index.php?page=Thread&postID=176030#post176030 schrieb:BTW: ...solche Hochlastwiderstände mit Abgriff werden durchaus noch hergestellt. ... Zur Not kann man sich von einem neuen Widerstand auch die Schelle "ausborgen", wenn der Durchmesser passt. ... das muss einem dann aber ein paar Euro wert sein.
Danke für den Tipp! Ich habe ja dabei mehr gedacht wie oft bei elektroakustischen Angelegenheiten: „Was funktioniert, genügt“.
Scheint bis jetzt zu klappen …

PeZett,'index.php?page=Thread&postID=176030#post176030 schrieb:… wobei mir völlig unklar ist, wieso die Abgriffe mit der Zeit gerne mal brechen. Ein "beliebter" Fehler übrigens...)
Ich nehme an, dass jemand die Feststellschraube mal zu stramm angezogen hat. Wenn dieser runde Nippel auf dem Konstantandraht sicheren Kontakt gibt, sind noch etwa 2mm Gewindelänge frei. Das hat jemand bei einer vorhergehenden Justage vielleicht falsch verstanden und sich ermutigt gefühlt, die Schraube so stark anzuziehen, als wolle er eine Wasserarmatur anschließen. Die Schelle hält diese Belastung im ersten Moment vielleicht aus, doch wird sie im Betrieb gemeinsam mit dem Widerstand auch ziemlich warm. Vielleicht ist es die ständige Abkühlung und Erhitzung bei überhöhter mechanischer Spannung, die ihr mit der Zeit den Garaus macht?

Ich hatte damals zwei T8 und später zwei T9u Laufwerke …

[Bild: 1985-09-00.jpg]

…. die mit solchen einstellbaren Widerständen nachgerade vollgestopft waren. Allerdings waren die ca. 10 cm lang, fast das Doppelte der drei M15A Lastwiderstände. Hätte ich damals geahnt, wie rar diese Biester irgendwann mal werden würden, hätte ich sie bei der Entsorgung der Laufwerke natürlich ausgebaut und aufgehoben. Für irgendwas kann man sie später immer gebrauchen …

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#7
Frank Stegmeier,'index.php?page=Thread&postID=176031#post176031 schrieb:interessant finde ich die Wickelteller: nimmt Du da alte LPs?? und rutschen die beim Bremsen aus schnellem Umspulen nicht durch?? (Die Originale greifen ja in 3 Mitnehmerstifte auf den Spulentellern ein.)
Die LPs sind nur als Provisorium gemeint, weil ich im Moment zwei Bandteller verliehen habe.

Die AEG-Kernadapter sitzen schon ziemlich stramm, sofern man nicht vergessen hat, sie zu verriegeln. Die größte Gefahr des Durchrutschens ist bei der M15A dann gegeben, wenn auf dem linken Spulenteller die Auslaufbremse anzieht (Bremsmoment ca. 50 Ncm!) und zugleich auf dem linken Spulenkern wenig oder gar kein Band vorhanden ist.

Umgehen ließe sich das mit drei oder vier 0,5 mm starken Mossgummischeibchen, die auf dem Ringgummi des Mitnehmertellers des WM aufsetzen. Habe ich aber bislang noch nicht gebraucht. Wie gesagt: ein Provisorium, das nur bis etwa Pfingsten funktionieren soll.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#8
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=176035#post176035 schrieb:Ich hatte damals zwei T8 und später zwei T9u Laufwerke …

[Bild: 1985-09-00.jpg]

Grüße, Peter


Alkohol während der Arbeitszeit??? Big Grin

Darf ich fragen, ob Du noch im Dienst bist?
Zitieren
#9
Uwe M.,'index.php?page=Thread&postID=176101#post176101 schrieb:Alkohol während der Arbeitszeit??? Big Grin
Das Foto war nicht während der Arbeitszeit.
Besser gesagt, bei mir war eigentlich immer Arbeitszeit.
(Die Dinger standen unter meinem Hochbett, die in den 1980ern ja auch total in waren...)
Das auf dem Bild bin auch nicht ich, sondern meine damalige Freundin.
Und ich konnte zumindest meine Kamera bei 1/5 s noch einigermaßen ruhig halten Big Grin

Uwe M.,'index.php?page=Thread&postID=176101#post176101 schrieb:Darf ich fragen, ob Du noch im Dienst bist?
Darfst du.
Meine Antwort: Nicht immer, aber immer seltener.
Bin heilfroh, dass der Beruf es nicht geschafft hat, mir das Hobby zu vermiesen.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#10
das ist schön zu hören. Aber in der Regel spielt man im Theater ja nicht die Sachen ab, die man privat gerne hört.....

Wir hatten die T2221 bei uns, aber die sind lange Geschichte. Oft denke ich noch an die durchgefallenen Kerne kurz vor der Vorstellung. Zumindest das ist Vergangenheit.
Zitieren
#11
Uwe M.,'index.php?page=Thread&postID=176123#post176123 schrieb:in der Regel spielt man im Theater ja nicht die Sachen ab, die man privat gerne hört.....
Natürlich hat mir auch nicht jedes Werk gefallen, was ich aufzunehmen hatte.
Zum Glück ist man als Tonmeister ja bei einer Aufnahme meist nicht alleine, und geteiltes Leid ist oft doppelte Freude 8|

Uwe M.,'index.php?page=Thread&postID=176123#post176123 schrieb:Wir hatten die T2221 bei uns, aber die sind lange Geschichte.
Und schwere Geschichte obendrein.
Ich habe mich immer gefragt, wie eure Rundfunkjungs im Wanderzirkus damit fertig wurden?

Uwe M.,'index.php?page=Thread&postID=176123#post176123 schrieb:Oft denke ich noch an die durchgefallenen Kerne kurz vor der Vorstellung. Zumindest das ist Vergangenheit.
Oder vor der Sendung. Das Gefühl dabei ist kaum zu beschreiben.
Seltsam, dass das einem noch so oft und so stark präsent ist.
Oder wie meine Frau sagen würde: „Schönes bleibt…“ Tongue

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#12
Sehr schön!
Ich sehe du hast sowohl eine Dolby- wie auch eine Telcom-Rauschunterdrückung. Kannst du klangliche Unterschiede zw. den beiden ausmachen??? Das würde mich sehr interessieren.
Sehe ich auf dem ersten Bild rechts am Rande die Kante eines Mischpultes? Welches Fabrikat ist das? Mir steht noch die Aufgabe bevor, meine Otari mit meiner D&R Dayner-Konsole abzustimmen.

Grüße!

Robert.
Zitieren
#13
Yoski,'index.php?page=Thread&postID=176155#post176155 schrieb:Ich sehe du hast sowohl eine Dolby- wie auch eine Telcom-Rauschunterdrückung. Kannst du klangliche Unterschiede zw. den beiden ausmachen???
Sofern das Dolby sauber eingepegelt wurde und die Maschine keine Unregelmäßigkeiten im Frequenzgang zeigt (die M21 ist wegen ihres extrem glatt gebügelten Frequenzgangs ideal zum Abspielen von Kompander-Aufzeichnungen), habe ich reproduzierbare klangliche Unterschiede zwischen den beiden Kompandersystemen eigentlich nie wahrnehmen können, von der stärkeren Rauschminderung des telcom gegenüber Dolby natürlich abgesehen.
Ich verwende beide, damit alle Masterbändern abspielbar sind.
Bei Eigenaufnahmen ziehe ich telcom vor.

Yoski,'index.php?page=Thread&postID=176155#post176155 schrieb:Sehe ich auf dem ersten Bild rechts am Rande die Kante eines Mischpultes?
Das täuscht, es ist ein Digitalpiano.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#14
Hallo Peter,

das ist ja schön zu sehen, daß es in Krefeld noch eine weitere Ansammlung solcher Monster gibt Wink.

Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=176005#post176005 schrieb:Beim Zählwerk ist die Gabel-Lichtschranke defekt, die die Zählimpulse liefert (sowas habe ich bisher noch nie erlebt).
Offenbar hast Du damit das Zählwerksproblem behoben? Chapeau thumbup . Die BC-ZW-Karte soll für ihre Macken berüchtigt sein - daß ich meine mal repariert gekriegt habe, war ziemlich Glückssache.

Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=176005#post176005 schrieb:Ich glaub’s ja kaum, aber ich frage hier einfach mal:
Hätte jemand zufällig zwei WV-1 (oder WV-11) für mich übrig?
Leider nicht so... :S die zwei Ersatzkarten, die ich gehortet habe, hüte ich für kommende Katastrophenfälle. Aber wenn es Dir helfen sollte, Deinen Patienten mal mit dem langen Reparaturadapter durchzumessen - den hätte ich da:

https://tonbandforum.de/bildupload/DSCN1573N.jpg

Michael
Zitieren
#15
Hallo Michael,

mk1967,'index.php?page=Thread&postID=176190#post176190 schrieb:das ist ja schön zu sehen, daß es in Krefeld noch eine weitere Ansammlung solcher Monster gibt Wink.
Vielleicht sollten wir uns mal gegenseitig besuchen? Krefeld ist ja nicht so riesig …

mk1967,'index.php?page=Thread&postID=176190#post176190 schrieb:Offenbar hast Du damit das Zählwerksproblem behoben? Chapeau thumbup . Die BC-ZW-Karte soll für ihre Macken berüchtigt sein - daß ich meine mal repariert gekriegt habe, war ziemlich Glückssache.
Noch ist die Lichtschranke nicht hier. Wird aber klappen, denke ich. Ich hatte zwischendurch an ihrer Stelle einen 12V-Rechtecksummer eingeschleift, und siehe da: das Zählwerk lief wieder brav vorwärts und rückwärts.

mk1967,'index.php?page=Thread&postID=176190#post176190 schrieb:… wenn es Dir helfen sollte, Deinen Patienten mal mit dem langen Reparaturadapter durchzumessen - den hätte ich da:
Wunderbar, bei der nächsten Gelegenheit werde ich gerne auf dein Angebot zurückkommen! So einen Adapter hatte ich natürlich auch nirgendwo gefunden und dachte schon daran, mir was ähnliches zusammenzulöten.

Gestern Abend kam ich dann auf eine Idee, wie ich den Fehler auch ohne Extenderkarte einkreisen könnte. Damit hatte ich ihn auch ziemlich schnell.

Auf beiden Karten hatte der Tantalelko C31 (markiert oben links in deinem Bild) komplett Durchgang und schloss - einer direkt, der andere erst nach ca. 5 Minuten Betriebszeit - die Speisespannung für Ts2 komplett kurz. Zusätzlich war auf einer Karte der Tantal C1 am Fußpunkt des EÜ (unten rechts markiert) nicht mehr komplett dicht, was zu dem dumpfen Rauschen bzw. Rumpeln geführt hatte. Gut dass es nicht die ICs waren!

[Bild: WV-1.jpg]

Jetzt läuft alles wieder wie geschmiert und klingt seit der Einmessung heute Mittag so, als wäre nie was gewesen …

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#16
Peter Ruhrberg schrieb:...
Auf beiden Karten hatte der Tantalelko C31 (markiert oben links in deinem Bild) komplett Durchgang und schloss - einer direkt, der andere erst nach ca. 5 Minuten Betriebszeit - die Speisespannung für Ts2 komplett kurz. Zusätzlich war auf einer Karte der Tantal C1 am Fußpunkt des EÜ (unten rechts markiert) nicht mehr komplett dicht, was zu dem dumpfen Rauschen bzw. Rumpeln geführt hatte. Gut dass es nicht die ICs waren.
...
Diese Viecher bergen also auch eine potenzielle Gefahrenquelle? Ich dachte bis jetzt, dass die Tantal-Elkos nicht so alterungsanfällig wie die normalen Elkos sind. Meine Otari hat auch etliche Tantalos. Ich kann nur hoffen, dass sie bei mir alle i.O. sind, obwohl hier das Prinzip 'Hoffung' nicht gilt Wink Man müsste es überprüfen, aber dazu weiß ich leider zu wenig. 8| Smile

Grüße!
Zitieren
#17
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=176194#post176194 schrieb:Vielleicht sollten wir uns mal gegenseitig besuchen? Krefeld ist ja nicht so riesig …
Gerne Smile. Ich wohne im tiefen Süden.

Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=176194#post176194 schrieb:So einen Adapter hatte ich natürlich auch nirgendwo gefunden und dachte schon daran, mir was ähnliches zusammenzulöten.
Das scheint irgendwie nicht ohne zu sein. Ich bin mal an einen für die Laufwerkskarten gekommen; kein Originalteil, aber eines, das eigentlich genau die richtigen Verbindungen herstellt (laut Durchgangsmeßgerät). Aber irgendwie verhält sich z.B. die BC-LG-Karte unterschiedlich je nachdem, ob sie direkt in der Maschine steckt oder ob der Adapter dazwischensitzt Sad. Ich bin nie dahintergekommen, woran das liegt... Zum Glück ließen sich die Macken an den Laufwerkskarten bislang immer auch so in den Griff bekommen (wenn auch manchmal mit der Schrotschuß-Methode Wink .)

Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=176194#post176194 schrieb:Auf beiden Karten hatte der Tantalelko C31 (markiert oben links in deinem Bild) komplett Durchgang und schloss - einer direkt, der andere erst nach ca. 5 Minuten Betriebszeit - die Speisespannung für Ts2 komplett kurz. Zusätzlich war auf einer Karte der Tantal C1 am Fußpunkt des EÜ (unten rechts markiert) nicht mehr komplett dicht, was zu dem dumpfen Rauschen bzw. Rumpeln geführt hatte. Gut dass es nicht die ICs waren!
Die Sachen mit den Tantals erinnern mich an die Zeit, in der ich versucht hatte, einen Grundig R3000 wieder flottzumachen. In Reparaturforen stieß ich überall auf Nachrichten über Tantals, die die Waffen gestreckt hatten... Gut, meiner hatte dann andere Probleme, an zwei gleichfalls neuralgischen Stellen. Ich war froh, daß ich ihn irgendwann als defekt wenigstens noch für 15 Ocken an einen Bastler verticken konnte Wink.

Michael
Zitieren
#18
Wenn ich diese Berichte über elektronische Detektivarbeit lese, kommt mir der Verdacht hoch, der Namensgeber die Tantal-Kondensatoren (seltene Erden hin oder her) sei ein ziemlicher Zyniker gewesen; vgl. Tantalusqualen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Tantalos

Hoffe, dieser OT-Beitrag fällt nicht in die nämliche Kategorie.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
Zitieren
#19
Friedrich Engel,'index.php?page=Thread&postID=176201#post176201 schrieb:Wenn ich diese Berichte über elektronische Detektivarbeit lese, kommt mir der Verdacht hoch, der Namensgeber die Tantal-Kondensatoren (seltene Erden hin oder her) sei ein ziemlicher Zyniker gewesen;
Oder er/sie hat Humor bewiesen Big Grin Allerdings den von der schwarzen Sorte.
Zitieren
#20
mk1967,'index.php?page=Thread&postID=176199#post176199 schrieb:Aber irgendwie verhält sich z.B. die BC-LG-Karte unterschiedlich je nachdem, ob sie direkt in der Maschine steckt oder ob der Adapter dazwischensitzt Sad. Ich bin nie dahintergekommen, woran das liegt
Umso verwunderlicher, wenn man bedenkt, dass hier durchgehend Digitalsignale anliegen (im Unterschied zum BC-WV, wo man Brummeinstreuungen u.ä. durchaus erwarten könnte).
Klingt schon wie mit einem halben Bein im Voodoo - aber was soll man machen, wenn’s so war …

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#21
Yoski,'index.php?page=Thread&postID=176197#post176197 schrieb:Ich kann nur hoffen, dass sie bei mir alle i.O. sind, obwohl hier das Prinzip 'Hoffung' nicht gilt Wink Man müsste es überprüfen, aber dazu weiß ich leider zu wenig. 8| Smile
Oder man macht’s wie ich: Man wartet, bis sich die ersten Macken zeigen, dann fahndet man nach der Ursache. Solange die Kiste problemlos läuft, muss man sie ja nicht reparieren. (Oder vorsorglich mehr oder weniger gezielt alles austauschen, was irgendwie älter aussieht als 10 Jahre ...)

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#22
Schöne Sache! Ihr scheint euch gut mit der M15 auszukennen. In dem Studio, indem ich meine Produktionen mache steht auch noch eine M15a mit Saki Köpfen rum. Ich würde sie gern wieder in Betrieb nehmen. Leider zickt die Laufwerksteuerung, aber ansonsten macht sie einen guten Eindruck. Hat vielleicht jemand mal Zeit für eine telefonische Fragestunde? In der Maschine sind die neuern LG12 u. OT12 Karten.

Beste Grüße, Heiko
Zitieren
#23
@Heiko /tubbyshifi
Hast PN von mir.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#24
tubbyshifi,'index.php?page=Thread&postID=176220#post176220 schrieb:Ich würde sie gern wieder in Betrieb nehmen. Leider zickt die Laufwerksteuerung, aber ansonsten macht sie einen guten Eindruck.
Vielleicht ein Kandidat für eine separate Anfrage im Forum Smile. Die Symptome wären interessant.

Bei der zweiten BC-LG12, die ich repariert habe, lief die erwähnte Schrotschuß-Methode darauf hinaus, daß ich aufgrund der "Symptombeobachtung" dann über dem Schaltplan gebrütet und mit Hilfe der IS-Datenblätter spekuliert habe, welcher "Maikäfer" was machen könnte. Der fünfte oder sechste, den ich gewechselt habe, war der Übeltäter Wink. (Ich bin halt leider kein Ingenieur, sondern blutiger Laie.)
An sich sind die Materialkosten minimal (die Bausteine kosten nur ein paar Ocken), das größte Problem ist das Auslöten der alten Bausteine, wenn man kein Spezial-Lötwerkzeug hat. :S
Zitieren
#25
Zitat: Ich dachte bis jetzt, dass die Tantal-Elkos nicht so alterungsanfällig wie die normalen Elkos sind.
Doch, die sterben gerne. Kenne ich von den Dual-Plattenspielern mit Direktantrieb, da kann man die fast schon prophylaktisch tauschen.
Zitieren
#26
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=176276#post176276 schrieb:[Tantals] kann man fast schon prophylaktisch tauschen.
Seltsam ist, dass einige Tantal-Exemplare wesentlich länger halten können als andere Elkos.
Manche aber auch überraschend kurz. Vorhersagen lässt sich das schlecht bis gar nicht.

BTW: Der Austausch der Lichtschranke für die Tachoscheibe hat tatsächlich das tote M15A Zählwerk wieder zum Laufen gebracht. Nun laufen beide Mühlen wieder wie neu!

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#27
So ist das mit dem schlechten ruf, einmal vorhanden wird man ihn so schnell nicht los.
Tantal Elkos gehören mit zu den langlebigsten Kondensatoren wenn bestimmte Faktoren berücksichtigt wurden.
Da kann man aber gegen anschreiben wie man will, sie werden doch viel zu oft prophylaktisch gewechselt.

Gruß Ulrich
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste