Uher RDL Fühlhebel ausbauen

[Wurnie]

Hallo zusammen,

da bei meinem RDL die Fühlhebel schon etwas eingelaufen sind, möchte ich die Fühlhebel ausbauen und polieren oder ggf. ersetzen. Leider erkennt man in der Ersatzteilliste (Ersatzteilnr. 11430, 11420) nicht wie die Hebel befestigt sind.

Hat jemand diese Hebel schon einmal ausgebaut?

Vielen Dank

Gruß

Klaus

[hannoholgi]

Ja, ich, weil ich die Hebel mit Rollen der SG 562 eingebaut habe! Das ist allerdings schon sechs Jahre her und ich weiß nicht mehr, wie es ging. Schwierig kann es aber nicht gewesen sein, sonst würde ich mich daran erinnern. Für die anschließende Einstellung der Bremsen ist eine entsprechende Federwaage sinnvoll! Was man mit deren Hülfe einstellt, steht im Downloadbereich. Oder im Servicemanual, wenn du selbst eins hast.

LG Holgi

[frank1391]

Also nur die Umlenkrollen (/achsen /röhrchen) entfernen bei Normal-RdL:

kleine schwarze Kappe mit Schweizer Messerli abheben.
mittleren Schlitzschraubendreher einführen und höösch nach links drehen
Jetzt kann man erneuern oder Röhrli um ein Winkelmaß x verdrehen.
Schraube mit erneut eingeführtem Schlitzschraubenzieher höösch nach rechts. 8o

Gruß
Frank


   

Komparatorhebel mit darunterliegendem Röhrli incl Schlitzschraube. Auf dem Bild steckt die Schraube noch in der Umlenkrolle des Komparatorhebels.

wichtige Berichtigung: Kappe ist grau.

nachdem ich mir mein eigenes Bild (ebenso Jahre her) mal genauer angeschaut habe, bin ich mir nicht mehr sicher, ob meine Darstellung stimmt oder es nicht doch ein Gebilde ähnlich den metallenen und einschraubbaren metrischen Abstandbolzen ist.

[frank1391]

   

Alles oben zuerst Geschriebene ist richtig.

Achte beim Ausbau darauf,daß Du mit dem Schraubendreher keinen zu großen Druck auf die Schraube ausübst.

[Wurnie]

Hallo ihr zwei,

ihr habt mir wieder einmal suuuuuuper geholfen. Vielen Dank!

Ich war heute bei Conrad Electronic und habe vier kleine Kugellager (innen 6mm, außen 10mm, höhe 3mm) gekauft. Wenn ich am WE dazu komme, werde ich einmal versuchen kugelgelagerte Aluhülsen zu drehen und über die Fühlhebel zu schieben. Ich muss aber höchst wahrscheinlich auch neue Fühlhebel drehen, die 6mm Kugellager haben etwas Spiel auf den org. Fühlhebeln. Mal sehen ...

@Holgi Ich habe irgendwann einen Tread von dir gelesen (ich finde ihn aber leider nicht mehr ), da ging es um die gleiche Sache. Hast du kugelgelagerte Hülsen an deiner Maschine?

Gruß

Klaus

[hannoholgi]

Nein, Klaus, ich war mal wie die Jungfrau zum Kinde zu den Fühlhebeln einer SG 562 gekommen. Die habe ich komplett getauscht, weil ich sowieso gerade dabei war, die RdL zu überholen. Die Filzringe der Bremsen mussten neu und so habe ich auch gleich die Komparatoren getauscht. Bei den Tauschteilen fehlten allerdings die konischen schwarzen Kunststoffkappen. Die habe ich mir von einem Bekannten dann aus Alu drehen lassen.
So sieht das aus:

   

   

Die Rollen sind natürlich nicht kugelgelagert, sondern haben eine Sinterlagerbuchse.

Gruß Holgi

[frank1391]

Hallo Hogi, das Ganze diente wohl eher der Optik als der Akustik, oder?

Wenn ich mir jetzt noch die Höhenjustage der Umlenkrollen vorstelle (von oben drehen, im Gerät kontern), mach ich daß nicht.

Klaus, mal sehen, was Du fabrizierst. Vielleicht noch ne Stroboskopgeschichte zur Geschwindigkeitskontrolle an der Rolle wie beim 1200 Report.

   

Gruß
Frank

[hannoholgi]

>>>das Ganze diente wohl eher der Optik als der Akustik, oder?<<<

Nee, eigentlich nicht! Frag doch mal, warum Uher bei der letzten Royal de Luxe aka SG 562 das serienmäßig gemacht hat? Ich habe seitdem jedenfalls kein Flattern der Hebel mehr gehabt (gut, ich habe seinerzeit auch die Kupplungsbeläge erneuert, kann auch daran liegen) und ich denke, dass der Gleichlauf doch noch etwas verbessert wird. Gemessen habe ich ihn nicht. Weiterhin wird der Bandverschleiß gemindert und die Umspulgeschwindigkeit erhöht.
Solche feststehenden Bolzen an Bandzugfühlhebeln machen mir immer etwas Magenschmerzen; ich habe eine Philips, bei der die Bolzen auf die Hälfte ihres ursprünglichen Ø abgeschliffen sind! 8|

Die Höheneinstellung der Rollen hat übrigens gestimmt. Da musste ich gar nicht bei.

[EN1RZ]

Ich haette diese Rollen auch ganz gerne, ich denke mal auch das diese auch hilfreich sein koennen bei Baendern die leicht schmierig schon sind und an den normalen festen Stegen sich festfahren.

[frank1391]

Hallo Holgi, hallo Ralf,

Frag doch mal, warum Uher bei der letzten Royal de Luxe aka SG 562 das serienmäßig gemacht hat?

Ja, ich stelle mir Fragen , nur etwas modifiziert: "Warum erst bei der SG562?"

Das ganze Konstrukt ab der SG 560 war ja nur noch wegen des geänderten Geschmackes eingeführt worden und das als letzten Kampf gegen die Konkurrenz. Technisch gabs ja nur unwesentliche Änderungen. Das Argument, die sich drehenden Rollen verbessern den Gleichlauf, hat m.W.n. UHER selbst nie als schlagkräftiges Verkaufsargument eingesetzt.

1967 wurde die RdL eingeführt. Noch 1973 warb UHER mit "Die besten Gleichlaufwerte aller Spulengeräte seiner Klasse". Da gab es bereits sich drehende Umlenkrollen bei fernöstlichen Tonbandgeräten und bei UHER (1000 Report ab 1968 ).

Dann sollten die bieder aussehenden RdL vom Design her verändert werden und es wurde 1974 die SG 560 eingeführt, noch immer mit starren Umlenkrollen. Auch hier war die Notwendigkeit der Verbesserung des Gleichlaufes keine Frage. 1976 dann die SG 561 mit sich drehenden Rollen.

Gemessen habe ich ihn nicht.

Weiterhin wird der Bandverschleiß gemindert und die Umspulgeschwindigkeit erhöht.

Das Alles scheint mir mehr dem Zeitgeist als der technischen Notwendigkeit geschuldet. Eure Argument sind sicher richtig, zu messen wird da was sein, schon wegen der Physik (so hat sich mein Lehrer immer ausgedrückt).