Die Kassette Im Jahre 2015
#51
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=176884#post176884 schrieb:Hallo Ragnar_AT,

wenn ich das richtig verstehe wird von knapp 30 Unternehmen in Frankreich gesprochen die Magnetband herstellen.

Hier noch ein Artikel, ganz unten sind die aufgelistet:

http://www.manageo.fr/fiche_info/4338306...pyral.html

Das sind 27 plus 1
ich glaube nicht das das Magnetband-Hersteller im eigentlichen Sinn sind.

Viele Grüße
Volkmar
Ja, so hätte ich das auch gelesen, nur kam mir knapp 30 alleine in Frankreich noch viel verrückter vor als weltweit. Selbst wenn es um Magnetstreifen für diverse Karten geht und nicht um Audioband.
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#52
Hallo Matthias,

ich hoffe Du arbeitest nicht zu oft mit diesen Übersetzungs Programmen

"Pour la société PYRAL, on compte 27 concurrents sur toute la France, 1 au niveau départemental (département MANCHE). "

Bedeutet: Für die Gesellschaft PYRAL, gibt es einen Bestand von 27 Konkurenten in ganz Frankreich, 1 in der Nähe (im Departement MANCHE).

Worauf der darauf folgende Satz sich bezieht weiß ich nicht.
Kann sein das er sich auf die 27 bezieht, kann aber auch sein das es der im Departement Manche ist.
Das ist Mulann in Avranches, die genaue Adresse bei Pyral http://www.pyral.fr/englishversion/greeting.html abschreiben.
Da kann man auch gleich sehen was die noch so herstellen, am gleichen Standort.
Von daher sagt die verbliebenden Mitarbeiter plus 11 Zukünftige nicht darüber aus in welchem Produktbereich sie arbeiten sollen.

Das aus einem Regional-Bezug sowas raus kommt: 1 auf Abteilungsebene (HANDLE-Abteilung), das hat was.
Dann würde das Programm wohl folgendes so übersetzen:
Wo sind Sie geboren? Im Department Manche ---> Wo sind Sie geboren? In der HANDLE-Abteilung.

Aber das geht bei Menschen ja auch. Ich habe mal einem Arbeitskollegen aus Russland eine Beschreibung gegeben,
mit der Bitte er möge mir nur die Beschriftung auf der Frontplatte ins Deutsche übersetzen.
Als ich das Ergebnis sah, dachte ich das wäre die Beschreibung eines Toasters oder sonst was, aber nicht für ein Bandgerät.

Hier die Liste der 27 Konkurrenten und dem Einen aus dem Department Manche


Autres entreprises du même secteur

> ANIROM MULTIMEDIA
> BIOAXIAL
> BRAQUE SEBASTIEN
> CANAVISION EUROPE
> CANY ANTONIA
> CHERY HOMERE
> COMPTOIR FRANCAIS DU DISQUE INDEPENDANT

> CUBIT FRANCE TECHNOLOGIES
> ECHO BABY FRANCE 3D 4D
> ECHOGRAFILM
> EURL C. BRU VIDEO
> FOUGEU ARNAUD
> FRANCE CARTES
> LEBOUC JEAN-LUC

> POUYADOU LUC
> RAVERA MARC
> REUILLY JEAN-MICHEL
> SAINCRY JEROME
> SARL OK SERVICES
> STUDIO FRANCOIS 1ER AUDIOPRO
> SYSTEM D

Autres entreprises du même secteur dans le département Manche

> MULANN INDUSTRIES

Viele Grüße
Volkmar
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#53
JETZT wird die Luft wirklich dünn!

Panggung hat Ende 2014 dicht gemacht, die Bandfertigung wird nur mehr von irgendwelchen Enthusiasten am Leben gehalten!

http://www.tapeheads.net/showpost.php?p=...stcount=18
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#54
Was ist denn mit den Chinesen, stellen die kein Magnetband her? Oder ist das qualitativ nicht akzeptabel?
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#55
Zitat: Was ist denn mit den Chinesen, stellen die kein Magnetband her? Oder ist das qualitativ nicht akzeptabel?
Hallo Timo,

dieser Frage stelle ich mir mittlerweile nicht mehr.
China ist doch nichts anderes als die verlängerte Werkbank des Westens.
Alles was den Kapitalisten als zu teuer erschien um es im eigenen Land zu produzieren wurde in die Volksrepublik verlagert.
Immer wieder wird als erstes die niedrigen Lohnkosten als Begründung genannt, auf Qualität wird bewußt verzichtet.

Beim Thema Magnetband sieht es für mich etwas anders aus:
Die Produktion von Magnetband ist sehr Fix-Kosten intensiv (Hohe Investitionskosten bei Anlagen und Maschinen)
Es fängt mit der Produktion der magnetischen Masse an.
Wie weit kann ich die Menge der Masse reduzieren damit sich eine weitere Verarbeitung lohnt?
Optimal ist natürlich eine Menge die für eine 24 Std. Produktion lohnt.
Die magnetische Masse soll gleichmässig auf den Träger gegossen werden, das kostet Zeit die ich irgendwann nicht mehr weiter verkürzen kann.
Neben den Begiessungs-Anlagen habe ich noch den Faktor Zeit bis das Band trocken ist um es auf einen Rolle zu wickeln und dann später zu schneiden.
Wenn das Band geschnitten, konfektioniert und verpackt wurde (ich unterstelle vollautomatisch) geht es ins Lager.
Wenn der Abfluß aus dem Lager nicht stimmt und nur noch auf Lager produziere habe ich die Kosten im Lager aber keine Umsatzerlöse.
Dann habe ich die Möglichkeit meine Produktion zu reduzieren, wenn ich mehrere Produktions-Bänder habe nehme ich sie sukzessiv ausser Betrieb.
Damit sinkt die Produktion der Magnetitmasse und die Kosten der Produktion muß ich auf weniger Menge verteilen.
Die Kosten für die Anschaffung der stillgelegten Produktions-Bänder muß ich auch auf die Produkt-Kosten draufschlagen.
Jetzt kommt die Frage, nimmt der Markt die steigenden Preise an?
Das nimmt er nicht!
Durch Mischkalkulation konnten Kosten im Amateur-Bereich auf die Professional-Sparte umverteilt werden.
Wenn der Professional-Bereich zurück geht oder nicht mehr existiert, bleiben die Kosten im Amateur-Bereich hängen.
Das würde zu steigenden Verkaufspreisen führen, die der Käufer irgendwann nicht mehr annimmt, besonders dann wenn es Alternativen gibt.

Als Produzent von Magnetband habe ich eigentlich nur die Chance günstig an gebrauchte Anlagen zu kommen um marktkonforme Preise zu erzielen.
Siehe Entwicklung BASF - EMTEC - RMG - PYRAL

Wenn wir von China sprechen, vergessen wir gern das es sich nach wie vor um eine Sozialistische Republik handelt, wie die damalige Sowjetunion.
Jetzt kann man ja auch mal darüber nachdenken, wie viele Haushalte in den Genuß eines Kassetten-Recorders gekommen sind.
Ich denke mal in China weniger als in der Sovjetunion, absolut betrachtet.
Damit fällt China als Binnenmarkt für Bänder aus.

Viele Grüße
Volkmar
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#56
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=176950#post176950 schrieb:Wenn wir von China sprechen, vergessen wir gern das es sich nach wie vor um eine Sozialistische Republik handelt, wie die damalige Sowjetunion.
Jetzt kann man ja auch mal darüber nachdenken, wie viele Haushalte in den Genuß eines Kassetten-Recorders gekommen sind.
Ich denke mal in China weniger als in der Sovjetunion, absolut betrachtet.
Damit fällt China als Binnenmarkt für Bänder aus.

Hallo Volkmar,

ich bezweifele, daß der Binnenmarkt für die chinesische Industrie so eine wichtige Rolle spielt. Die bauen so manches mehr oder weniger ausschließlich für den Export. Und einen Markt für Kassetten gibt es ja noch in der dritten Welt.

Guck' Dir die Geräte hier an. Das ist mit Sicherheit fast alles aus chinesischer Produktion. Warum sollte es beim Bandmaterial anders sein?

Gruß,
Timo
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#57
timo,'index.php?page=Thread&postID=174035#post174035 schrieb:Zumindest das X4-Tech TP-1000 ist auch noch erhältlich und kostet bei Amazon etwas mehr als 90 €:

Bei Conrad und Völkner wird es jetzt übrigens unter der Eigenmarke "Renkforce" vertrieben:

conrad.de: Renkforce TP-1000
voelkner.de: Renkforce TP-1000
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#58
Hallo Timo,

ich möchte Dich auf Deine Frage verweisen:
Zitat: Was ist denn mit den Chinesen, stellen die kein Magnetband her? Oder ist das qualitativ nicht akzeptabel?
Wenn ich mir die Geräte in Deinem Link so ansehe, bezweifele ich stark das die mit hochwertigen Cassetten betrieben werden müssen.
Oder anders gesagt: Der qualitative Unterschied im Sound wird nicht wesentlich sein egal ob ich "Rumpler" oder "Qualität" betreibe.
Eventuell können diese Geräte noch nicht mal IEC II oder IEC IV bespielen.

Dein Beispiel aus der Conrad Ecke (Völkner ist ja Conrad) na ja, ich bin mir nicht sicher,
aber ist das wirklich mit den Geräten zu vergleichen die man bis Ende der 90er bei uns kaufen konnte?
99,- Euro Heute... das würden 200,- DM vor 13 Jahren sein, ohne Teuerungsrate oder Wertverlust des Euro.

Was hätten wir damals von diesem Gerät erwartet? (Damals war die Relation Dollar:Euro etwa 2:1), sprich das Gerät hätte damals 50,- Euro gekostet. Heute kostet das Gerät etwa 100,- Dollar (Bei einem Wechselkurs von fast 1:1)

Was mag bei den Forum-Teilnehmern alles an Recordern stehen die ein zigfaches gekostet haben und das bei Massenproduktion?
Ich kann mir wirklich nicht vorstellen das Du der Meinung unterliegst, das eine Reduzierung des Preises immer unter Beibehalt der Qualität möglich ist.

Eher habe ich das Gefühl das Du mich nicht verstanden hast, kannst bzw. nicht verstehen willst.

Ich habe bei der Magnetband Produktion von einer kapitalintensiven Produktion gesprochen, die Lohnkosten fallen hier weniger ins Gewicht.
Wenn AMPEX, TDK, Maxell, Sony, BASF, AGFA und 3M sich sukzessive vom Markt verabschiedet haben, durch Verkauf der Sparte oder Einstellung der Produktion wird es schon Gründe haben die vom Markt her kommen.
Der eine oder andere Hersteller konnte sich einfach nicht mehr behaupten.

Der Rest hat sich aus den von mir beschriebenen Gründen verabschiedet:
AMPEX hat seine Maschinen an Quantegy weitergegeben, die BASF an EMTEC, dann an RMG und weiter an Pyral.
Der Wert dieser Anlagen hat durch die Insolvenz und den Weiterbetreiber stetig abgenommen.
Trotzdem ist es keinem Nachfolge-Produzenten gelungen eine rentable Produktion auf die Beine zu stellen.

Das kann natürlich auch an den gestiegenen Einkaufspreisen der Rohware liegen, da die Mengen nicht mehr stimmen, aber das habe ich ja bereits geschrieben.
Wenn man 1+1 zusammen zählen kann.

Da kommt ein chinesisches Unternehmen daher, will Bandmaterial herstellen und betrachtet den Markt:
1. Markt der dritten Welt: Funktioniert z.Zt. das mit niedriger Qualität zu befriedigen, Preis realisierbar
2. Markt Nord-Amerika / Europa: Gesteigerte Ansprüche, kaum noch Markt, Preis zu Produkt nicht realisierbar
3. Professional: Hohe Ansprüche, kein Markt, Preis zu Produkt nicht realisierbar.
Mischkalkulation zwischen 1,2,3 nicht machbar da 1 die Erhöhten Kosten aus 2 und 3 nicht bereit oder in der Lage ist zu bezahlen.
Um das genauer nachzuvollziehen bitte Beitrag 55 lesen.
Wenn dieser chinesischer Hersteller dank der Masse der Bevölkerung den eigenen Markt hinter sich hätte, würden sich die Bedingungen evtl. verschieben.
Das hat er aber nicht, da die Masse des Volkes sich in den 80ern und 90ern kein Tape-Deck leisten konnte
und wenn es sich das Heute leisten könnten, kein Bedarf vorhanden ist.

Richtig problematisch wird die Geschichte wenn der Hersteller auch noch optische Medien anbietet, wo zu wesentlich niedrigeren Produktionskosten eine bessere Rendite erzielt werden kann.

Viele Grüße
Volkmar
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#59
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=177034#post177034 schrieb:Wenn ich mir die Geräte in Deinem Link so ansehe, bezweifele ich stark das die mit hochwertigen Cassetten betrieben werden müssen.

Über hochwertige Kassetten müssen wir doch nicht diskutieren, die gibt es spätestens seit der Produktionseinstellung der TDK SA nicht mehr. Die derzeit noch erhältlichen Maxell- und Sony-Modelle aus Panggung-Produktion sind doch nach Qualitätsmaßstäben der 1980er und 1990er Jahre auch unterste Typ-I-Schublade. Es ging um die Frage, ob die Chinesen nicht in der Lage sind, zumindest etwas auf diesem Niveau zu liefern, wenn die Produktion in Indonesien endet.
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#60
Hallo,

gibt es weltweit überhaupt noch Hersteller die Wickel für Cassetten produzieren? Wenn jetzt Panggung dicht gemacht hat wird die Sony HF und Maxell UR wohl auch bald vom Markt verschwinden, und das wars dann mit Cassetten bei Saturn, MM und den anderen, oder? Bei real gibt es noch Videochrombänder, aber die kommen wohl aus Korea und dort werden scheinbar leider keine Audiocassetten hergestellt.
Viele Grüße,

Michael
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#61
Moin!

Was mir ja nach wie vor nicht einleuchtet: Wieso kann Pyral nicht Bandmaterial für Kassettenwickel herstellen. Das sollte doch technisch nicht so ein Problem darstellen. Sie bräuchten halt die entsprechenden Schneidemaschinen. Bedarf für ein gutes Typ 1 Kassettenband sollte doch da sein, zumindest doch in dem bescheidenen Rahmen, in dem Pyral zu produzieren imstande wäre.
Eine gute Kassette- das Gehäuse müßte eben wertig sein, so wie die aus den 80/90ern - könnte meinetwegen auch durchaus über 5Euro kosten.

Aber, was soll´s, es wird wohl leider nicht dazu kommen....


Übrigens: Im ebenfalls gebeutelten Filmbereich sieht´s da derzeit direkt positiver aus. Ferrania in Italien ist dabei die Filmproduktion zu rekativieren und im kommenden Monat sollen die ersten neuen Diafilme verschickt werden.




Gruß,

Torsten
Revox B77 - Sony TC 640 - Philips fc 870 n4422 n2521 n2511 n2214 n2219 - Uher CR 240 Report 4200 - ITT 3020 - Grundig cf11 - Nagra 4.2
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#62
Technics123,'index.php?page=Thread&postID=177046#post177046 schrieb:Hallo,

gibt es weltweit überhaupt noch Hersteller die Wickel für Cassetten produzieren? Wenn jetzt Panggung dicht gemacht hat wird die Sony HF und Maxell UR wohl auch bald vom Markt verschwinden, und das wars dann mit Cassetten bei Saturn, MM und den anderen, oder? Bei real gibt es noch Videochrombänder, aber die kommen wohl aus Korea und dort werden scheinbar leider keine Audiocassetten hergestellt.
Die Originalmeldung war, dass Panggung derzeit noch am Leben erhalten wird, aber keiner weiß wie lange. Noch gibt es also Bänder.
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#63
Was heißt "bescheidener Rahmen". Wenn ich richtig informiert bin, ist bei dem Umzug der Anlage von Osterhout nach Avranches die Blockbreite reduziert worden (die Maße kann ich leider nicht nennen, vielleicht weiß Frank/darklab genaueres), weil sonst zu viel produziert wird.
Ohne meine Hand dafür ins Feuer zu legen: Ich glaube, die Gießgeschwindigkeit einer modernen Anlage, liegt bei 1000 m/min. Die Blockbreite bei ca. 60 cm. Wieviel Meter jeweils auf einem Block landen, vermag ich nicht zu sagen. Jedenfalls lässt sich Band schneller produzieren, als wir es bespielen können.

Und, wie Friedrich und mehrfach mitteilte, ist das saubere Schneiden eine Kunst. Nicht ganz grundlos haben Probleme beim Schneiden meines Wissens nach Zonal den Todesstoß gegeben. "Halt ensprechende Schneidemaschinen" ist halt auch nicht so einfach.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#64
Warten wir mal ab, woher die nächste Auflage Maxell UR kommt, falls Panggung nicht mehr liefert. Nur weil dies die letzte uns bekannte Cassettenbandproduktion ist, muß es nicht die einzige sein:

- Wenn ich mir z.B. aktuell auf den Markt kommende vorbespielte Cassetten des kleinen Labels Post-Pop ansehe, dann ist dort ein Bandmaterial enthalten, das ich vorher überhaupt nicht kannte. Ein hellbraunes Eisenoxid mit relativ matter Oberfläche und feiner Längsstreifenstruktur, erinnert - natürlich nur optisch - etwas an alte LGS-Bänder. Und die Aufnahmen darauf klingen sehr ordentlich. Es handelt sich jedenfalls nicht um Restbestände von Emtec, Panggung oder anderen bekannten Bandtypen. Welcher Hersteller dahintersteckt, kann man evtl. über Tapeline herausfinden.

- Die letzten SKM-Cassetten (SKC und Smat, sowie Auftragsproduktionen für Memorex und teilweise Fuji/Axia) waren nicht mehr mit Made in Korea gekennzeichnet. Auf den europäischen Versionen stand gar kein Herstellungsort mehr drauf. Auf den Versionen für andere Winkel der Welt stand teilweise Made in China. Die Fertigungsgenauigkeit hatte gegenüber der koreanischen Produktion zwar etwas nachgelassen, es waren aber immernoch sehr brauchbare Cassetten, sogar Typ II. Wahrscheinlich wurden Produktionsanlagen von SKM nach China gebracht.

- Die letzten Fuji DR und DR II kamen auch aus China, von einem anderen Produzenten, und waren noch ganz brauchbar.

Und das sind nur die drei mir bekannten Beispiele. Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, daß in China noch eine Handvoll Magnetbandproduzenten aktiv ist. Hersteller für Gehäuse gibt es ja auch noch - und die würden garantiert als erstes ihre Produktion einstellen, wenn kein Nachschub an Magnetband mehr kommt, denn von den paar Nerd-Firmen, die Altbestände von Magnetband-Rohwickeln aufkaufen und damit Kleinserien befüllen, können die Gehäusehersteller auch nicht leben.

Viele Grüße,
Martin
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#65
Ich habe Friedrich Engel um Details zur Bandproduktion gebeten und er hat mir gestattet, seine Antwort zu zitieren:


"Ich kann Pläne oder Ansinnen, für den kaum noch existierenden Markt
Magnetband, Unterabteilung Kassettenband, so mal aufs Geratewohl eine
Produktionsstätte aufzubauen, nur als Ausdruck fundamentaler Unkenntnis
bezeichnen. Wer so etwas plant, muss aus dem folgenden Text
Beschaffungs- und Handlungsanweisungen herauslesen und realisieren
können:



Herstellung von Magnetbändern (Allgemeines)



Moderne Magnetbänder haben durchweg als mechanisch stabile Basis eine
Polyesterfolie als Träger, auf die einerseits die magnetisierbare
Schicht, auf die andere Seite in vielen Fällen eine feinrauhe, z. T.
elektrostatisch leitfähige Rückseitenmattierung aufgetragen wird.
Polyesterfolien sind weitgehend temperatur- und feuchtigkeitsunabhängig,
hochreißfest und schmiegsam.



Die Magnetschicht besteht im Trockenzustand zu rd. 37 % aus
Magnetmaterial (Pigment, Oxid), der Rest zum größten Teil aus
Lackbindemittel und Zuschlagstoffen. Als Magnetpigment werden
verschiedene Modifikationen von gamma-Fe2O3, seltener Fe3O4 und
Chromdioxid, Cr02, verwendet, für Cassetten- und ggf. Videobänder auch
Reineisenpigmente. Die Größe der meist nadelförmigen Pigmentteilchen
liegt etwa bei 0,4 … 0,8 µm Länge und 0,04 … 0,08 µm Dicke. Je
feinteiliger das Oxid, um so geringer wird in erster Näherung das
Bandrauschen sein; gleichzeitig sinkt jedoch bei gleicher
Aussteuerbarkeit die Kopierdämpfung, um nur einen Zusammenhang
anzuführen, mit dem sich Pigmententwickler befassen müssen.



Magnetpigment, Lackbindemittel und Zuschlagstoffe werden in Kugel- oder
Rohrmühlen unterschiedlichster Konstruktion innig miteinander vermischt,
also "dispergiert". Die Mahlzeit muß mindestens so lang sein, daß alle
Pigmentzusammenballungen aufgelöst werden; sie ist andererseits
begrenzt, da sonst die Pigmentteilchen zerschlagen würden. Weicht die
Dispergierzeit vom Optimum ab, zeigen die elektroakustischen Daten des
Magnetbands charakteristische Abweichungen. Die Zuschlagstoffe
beeinflussen viele mechanische Eigenschaften, wie z. B. Reibung, Abrieb
und Kopfverschleiß.



Die Dispersion aus Magnetmaterial und Bindelack wird in
Beschichtungsmaschinen auf Polyesterfolien von 20 … 200 cm Breite und
Blocklängen von z. T. über 7000 m nach verschiedenen Verfahren
aufgegossen (Schlitzgießer, Antragswalze). Unmittelbar nach dem
Beschichten werden die Pigmentnadeln von einem starken Richtmagneten
parallel zur Laufrichtung des Bandes gedreht, was Remanenz und
Empfindlichkeit erhöht, d. h., die magnetische Scherung des Materials
verringert. Getrocknet wird mit Heißluft, aus der das ausgedampfte
Lösungsmittel oft wieder zurückgewonnen wird. Anschließend glättet ein
Kalander unter Druck und Hitze die Oberfläche der Schicht, wobei diese
auch verdichtet wird. Die Rückseitenmattierung wird meist erst nach dem
Kalandrieren aufgetragen. Wenn die elektromagnetischen Werte geprüft,
ggfs. die Rückseite bedruckt und Vorlauf- sowie Nachspannbänder
angeklebt sind, wird der Block in Magnetbänder der gewünschten Breite
geschnitten, diese werden aufgespult, konfektioniert und verpackt.



Hierbei müssen Breiten-Toleranzen von +0/-0,05 mm eingehalten werden,
der Querschnitt des fertigen Bandes muss möglichst sauber rechteckig
sein, was wegen der unterschiedlichen "Härten" von Magnetschicht und
Trägerfolie extreme Anforderungen an die Schneid-Technologie und
-qualität stellt. Zudem muss aus produktionstechnischen Gründen die
Schneidgeschwindigkeit mit der Gießgeschwindigkeit zumindest Schritt
halten können. "
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#66
Vielleicht wird es dann so kommen, dass es weltweit nur noch eine Firma mit Magnetband-Freaks gibt - womöglich in Frankreich oder in Russland -, die auf Klein- bzw. Entwicklungsmaschinen Kleinstserien an Tonbändern und Cassetten herstellen. So etwa passiert es mittlerweile im fotografischen Bereich z.B. bei der deutschen Firma Adox. Die stellen S/W-KB-Filme, sogar weiterentwickelte Emolsionen der früheren AGFA-APX-Filme, auf AGFA-Maschinen her, die früher für die Prototypen-Entwicklung verwendet wurden. Im übrigen sind diese Filme weiterhin erhältlich unter Adox und Agfaphoto und andere Namen (z.B. ztw. Rollei). ;-)

Andere Frage: Funktioniert eigentlich DAT-Band im CC-System oder wäre da der CC-Tonkopf zu schwach dafür?

Viele Grüße
Sebastian
Ob analog oder digital, es rauscht überall. ~:-9~

Pioneer D-05 | Grundig DAT-9000 | Philips DCC 951 | Philips DCC 600 | AIWA HD-S 200 | Roland EDIROL R-09 HR
Grundig CT-905 | Blaupunkt RC-1950 (Yamaha K-640) | Philips FC-870 | Philips FC-880 | Philips FC-950 | marantz SD-62 | Technics RS-BX701 | Harman Kardon TD 4500 | Grundig M100 CF
marantz CP-430 | Sony TCD-05 Pro
Telefunken DA 1000 | Telefunken HA 880 | Philips DFA 888 | Philips FA 950 | Grundig FineArts V11 & CF4 am PC
Telefunken IR-310
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#67
DAT-Band funktioniert zwar rein mechanisch, aber da dessen Magnetschicht auf die Aufzeichnung von digitalen Signalen optimiert ist, klingen analoge Aufnahmen darauf ohne Modifikationen an einem normalen Cassettendeck sehr verzerrt. (Das mußte mein Spieltrieb vor Jahren natürlich mal ausprobieren...)

Mehr Erfolg würde ich mir da von Videobändern versprechen, deren Arbeitspunkt zwar auch ein anderer als der von CC-Bändern ist, aber da es sich immerhin um analoge Aufzeichnungen handelt, sind die magnetischen Eigenschaften schon deutlich näher als bei Bändern für Digitalaufzeichnung.

Weren eigentlich noch DAT- oder DDS-Bänder hergestellt? Dann wären zumindest noch Schneidewerkzeuge für die korrekte Breite von CC-Band bei "Qualitätsherstellern" im Einsatz. Wenn diese zufällig gleichzeitig auch Videoband produzieren, dann wäre eine Neuauflage von Cassettenband in so einer Fabrik ohne allzu große Anfangsinvestitionen durchaus denkbar. Rechnen muß es sich natürlich trotzdem, kaum ein größerer Magnetbadhersteller würde das mit unsicheren Umsatzprognosen als Experiment wagen. Ich hoffe also eher auf ein ähnliches Projekt wie in der Fotobranche.

Viele Grüße,
Martin
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#68
Es wird in englischsprachigen Foren immer wieder gern behauptet, dass chinesische Rumpelhersteller in den 80ern gebrauchtes oder Ausschuss-Videoband schmäler geschnitten und in CC-Gehäuse eingespult haben, mit dem Resultat, dass die Bänder scharf übertriebene Höhen, praktisch keine Bässe und extrem geringe Empfindlichkeit haben. Keine Ahnung ob das stimmt, gesehen habe ich noch nie eine CC bei der ich das für möglich halte, alle üblen Rumpler hatten unübersehbar Eisenoxyd-Band.
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#69
@Martin: Klar, das Eisenpartikelband hat sein Potential nie im CC-System ausspielen können. Ich fragte mich, ob die magnetische Kraft des herkömmlichen CC-Tonkopfes in der IECIV-Stellung ausreicht, um DAT-Band bespielen zu können.
Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=177096#post177096 schrieb:Weren eigentlich noch DAT- oder DDS-Bänder hergestellt? Dann wären zumindest noch Schneidewerkzeuge für die korrekte Breite von CC-Band bei "Qualitätsherstellern" im Einsatz.
Maxell liefert ja noch DAT- und DDS-Bänder aus, Sony stellt auch noch DDS-Bänder her. Apropos Videobänder. In den 80ern gabs neu entwickelte Videobänder, die dann flux auch als Tonbänder eingesetzt wurden. Hatten auch ne spezielle Bezeichnung, die mir grad net einfällt. Neuere Geräte waren auch auf diesen Bandtyp eingemessen. Nicht umsonst gibt es da einen Typen in der Bucht, der Maxell-Videoband als Tonband vekauft. :-9

Viele Grüße
Sebastian
Ob analog oder digital, es rauscht überall. ~:-9~

Pioneer D-05 | Grundig DAT-9000 | Philips DCC 951 | Philips DCC 600 | AIWA HD-S 200 | Roland EDIROL R-09 HR
Grundig CT-905 | Blaupunkt RC-1950 (Yamaha K-640) | Philips FC-870 | Philips FC-880 | Philips FC-950 | marantz SD-62 | Technics RS-BX701 | Harman Kardon TD 4500 | Grundig M100 CF
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#70
Also die Tonbänder namens Maxell "S", auf die Du anspielst, sind ein Mysterium, das wahrscheinlich keiner Norm entspricht. Ich muß mir doch mal eine Spule davon besorgen, auch wenn's etwas teuer ist. Ob da wirklich geteiltes Videoband, Datenband oder doch normales Tonband aufgespult ist, hat glaube ich noch keiner getestet und veröffentlicht - oder ich habe es übersehen.

Was Du aber mit dem Videoband als Tonband meinst, das es in den 80er Jahren offiziell gegeben haben soll, ist mir jetzt nicht ganz klar. Es gab EE-Tonbänder, die BASF mit Chromdioxid, und Maxell und TDK mit kobaltdotiertem Eisenoxid beschichteten. Aber ob diese Beschichtungen denen von VIdeobändern sehr ähnlich waren in ihren magnetischen Eigenschaften, oder ob es sich nur um das gleiche Partikelmaterial handelt, darüber habe ich ehrlich gesagt noch nicht nachgedacht.

Bespielen von DAT-Band mit Cassettendeck: Ja, die Magnetkraft reicht aus, um das Band zu bespielen. Es klingt halt grauslich, egal ob als Typ I, II oder IV eingestellt. Mit DCC-Band übrigens genauso :-) Die tiefen Frequenzen sind fast völlig ausgeblendet, und Verzerrungen setzen bereits bei Aussteuerung unterhalb der 0 dB-Marke ein.

@ Ragnar: Diese Art von Rumpelcassetten ist mir auch noch nicht untergekommen. Was es aber hin und wieder gab, waren schlechte Typ-II-Bänder, die in Typ-I-codierten und teilweise auch als Typ I verkauften Cassetten steckten. Das führt auch zu einem Klangbild mit überspitzten Höhen.

VIele Grüße,
Martin
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#71
Zitat:...da mag martin durchaus recht haben. jedoch sollten wir da erst einmal abwaren. es gibt da so ein land, in dem es über 1 mrd. menschen gibt. da brauchen nur ein paar mio. leute auf den retro geschmack zu kommen (der ja seit jahren ziemlich im kommen ist - sogar grammophone werden neu gebaut...

Leute vergesst den Asiatischen Markt - "Retro" gibt es nur da, wo die Konsumenten (noch) genug Geld haben, daheim eigentlich schon alles herumsteht und man sich quasi "auf's satt sein" noch mal was "neues Altes" gönnt. In der PRC (und ähnlich auftstrebenden Nationen) ticken die Uhren anders. Auf dem Land, wo das Geld knapp ist, hat man weder I-Pod noch Kassettenrecorder. In den Metropolen, wo es mittlerweile einen gewissen Breitenwohlstand gibt, weis keiner, wie ein Kassettengerät aussieht, von einem Bandgerät ganz zu schweigen. Wer schon mal in China war, hat dort sicher alles mögliche gesehen - nur Kassetten und deren Abspielgeräte wohl nicht.

Zitat:..Wieso kann Pyral nicht Bandmaterial für Kassettenwickel herstellen. Das sollte doch technisch nicht so ein Problem darstellen. Sie bräuchten halt die entsprechenden Schneidemaschinen.

Neben den, über Niels, von FE geäusserten Bedenken darf man eines ebenfalls nicht übersehen: vorhandene Anlagen (wie die, die jetzt bei Pyral stehen mag), sind unter Umständen schon etliche Jahre alt. RMG wird mit der (Wieder-)Produktionsaufnahme in Osterhout vor einigen Jahren nicht unbedingt nagelneue Maschinen aufgestellt haben. Üblich ist bei solch einer Aktion eher der Kauf von gebrauchten Anlagen vom vorherigen Produzenten. Solche Anlagen gehen dann i.d.R. durch mehrere Hände bis sie am Ende (heruntergeritten) verschrottet werden müssen. "Müssen" deshalb, weil es einfach die technischen Ersatzteile nach zwei bis drei Jahrzehnten nicht mehr gibt. Häufig sind auch die Computerprogramme für die Produktionsrechner und Maschinensteuerungen nicht so ohne weiteres auf Neusysteme portierbar und müssten in aufwendiger "Handarbeit" neu geschrieben werden. Kurzum - nicht nur das schwindende Wissen um das "Wie produziert man Bänder?" sondern auch das schwindende Wissen um das "Wie halte ich eine 20-30 Jahre alte Anlage am laufen?" sprengt unter Umständen das kommerziell Sinnvolle. (Wie gesagt: machbar ist vieles aber rechnet sich das?) Was also aus der Richtung Pyral kommen soll, erschliesst sich mir nicht. Dann schon eher in weiterer Zukunft ein kleines, enthusiastisches Unternehmen, das auf neuen Kleinanlagen hochwertiges Material für einen begrenzten, zahlungswilligen Käuferkreis herstellt. Aber dann dürfen wir uns auch die hier irgendwo erwähnten Stückpreise von 5,- aus dem Kopf schlagen.
Soweit meine Ansicht...

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#72
Servus Peter!

Was erschließt sich da Pyral betreffend nicht? Entweder die Jungs dort wissen wie man Tonbänder fertigt oder eben nicht. Falls nicht, so sollten sie es lieber gleich sein lassen. Falls sie aber Ahnung von er Materie und ihren Maschinen haben, dann würde es wohl durchaus Sinn machen, auch für Kassettenwickel zu produzieren. Man wird für jeden weiteren Abnehmer dankbar sein.

Ein enthusiastisches Unternehmen? Das sollte sinnigerweise ja gerade Pyral sein. Wenn nicht - wie oben schon erwähnt - dann sollten sie die Tonbandproduktion gleich sein lassen.

Daß es machbar ist eine - bereits aufgegebene - Produktion wieder aufleben zu lassen, zeigt uns derzeit recht eindrucksvoll die Firma Ferrania in Italien mit der Filmproduktion. Dort gibt es tatsächlich eine Gruppe von begeisterten "Filmern" und Technikern, die mit Elan dabei sind, eine alte Fabrik - in den relevanten Bereichen - wieder zum Laufen zu bringen. Und wie es scheint, haben sie bisher Erfolg damit.

Film hat ja stets noch das Problem, kein fertiges Produkt zu sein. Ein Film muß entwickelt werden, es braucht Labore.
Ein Tape hat es da - wie auch die Schallplatte - "einfacher", ist ein fertiges, voll nutzbares Produkt.

Nun ja, wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Ich fände es schön, gäbe es wieder ein brauschbares Kassettentape zu kaufen und ich wäre auch bereit dafür einen angemessenen Preis zu zahlen. Bis zu +/- 7 Euro für ein wirklich gutes Band - mit ebensogutem Gehäuse - fände ich da noch OK.

Gruß,

Torsten
Revox B77 - Sony TC 640 - Philips fc 870 n4422 n2521 n2511 n2214 n2219 - Uher CR 240 Report 4200 - ITT 3020 - Grundig cf11 - Nagra 4.2
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#73
Hallo Torsten,

...eine (gebrauchte) Anlage vom Vorgänger zu übernehmen, ist das eine. Die Anlage dann aber für die nächsten Jahre fit zu machen und unmzubauen, um damit auch das dünnere Kassettenband (mit anderen Beschichtungs-Rezepturen) fertigen zu können, wäre das andere. Dann will man natürlich nicht für das Lager produzieren. So etwas hat man vor Jahrzehnten vielleicht mal getan aber das ist seit geraumer Zeit definitiv vorbei. Die Devise lautet "ROI - und zwar schnellstens". Ob das mit ein paarhunderttausend absetzbaren Kassetten pro Jahr möglich sein sollte, kann ich mir bei einer Größe wie Pyral nicht recht vorstellen. Das wäre eben m.E. eher was für die zitierten Enthusiasten, die auf einer Kleinstanlage so etwas in dieser Grössenordnung bewerkstelligen. Da schwebte mir eher ein 5-Mann-Betrieb vor. Das ist, was ich damit meinte... However - auch ich hätte nichts gegen brauchbare Neuware, von mir aus auch für den von dir genannten Betrag. Aber ich fürchte, dabei würde es nicht bleiben und da würde es dann bei den meisten Interessenten auch schon dünn. Einstweilen werde ich also auch abwarten, was noch so kommt (und mich derweil aus meinem bei Zeiten angelegten, eigenen "NOS-Lager" bedienen, welches eine beruhigende Grösse hat.)

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#74
Zitat (mit Korrekturen):

Entweder die Jungs dort wissen, wie man Tonbänder fertigt, oder eben nicht. Falls nicht, so sollten sie es lieber gleich sein lassen. Falls sie aber Ahnung von der Materie und ihren Maschinen haben, dann würde es wohl durchaus Sinn machen, auch für (?) Kassettenwickel zu produzieren. Man wird für jeden weiteren Abnehmer dankbar sein.

Falls jemand noch nicht verstanden haben sollte, wer oben mit „fundamentaler Unkenntnis“ gemeint war: hier hat er sich „geoutet“. Eine solche Anmaßung eines – wie ersichtlich – Nicht-Fachmanns sollte man nicht für möglich halten. Das ist eine Tonart, die man allenfalls einem Zwölfjährigen, milde lächelnd, durchgehen lassen könnte. Was qualifiziert den vermutlich erwachsenen Autor zu solchen Tiraden?

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#75
Ich hätte mich zwar nicht so forsch geäußert, aber daß Kassetten- und Spulentonbandproduktion so unterschiedliches Know How erfordern, hätte ich auch nicht erwartet.

Ich erinnere mich an eine alte Agfa-Werbung aus der Kassetten-Frühzeit, in der es (glaube ich) hieß, das hauseigene Dreifachspielband (PE-65?) komme auch in den 60er-Kassetten der Marke zum Einsatz (die Anzeige wurde auch mal im Forum eingestellt, aber leider finde ich sie nicht). War das aus technischer Sicht Unsinn?
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#76
Oups, weht da ein rauer Wind.
In der Anfangszeit der CC war ja das kein Problem Material der Spulentonbänder für CC zu benutzen... Schließlich war das erste CC-Band das Dreifachspieland PES 18 der BASF, entwickelt für den Heimtonbereich. ;-)
Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=177105#post177105 schrieb:Was Du aber mit dem Videoband als Tonband meinst, das es in den 80er Jahren offiziell gegeben haben soll, ist mir jetzt nicht ganz klar. Es gab EE-Tonbänder, die BASF mit Chromdioxid, und Maxell und TDK mit kobaltdotiertem Eisenoxid beschichteten. Aber ob diese Beschichtungen denen von VIdeobändern sehr ähnlich waren in ihren magnetischen Eigenschaften, oder ob es sich nur um das gleiche Partikelmaterial handelt, darüber habe ich ehrlich gesagt noch nicht nachgedacht.
Ich hatte das vage in Erinnerung, das gelesen zu haben. Habe mich aber
jetzt nochmals geschwind in den "Zeitschichten" (aktuelle elektronische Ausgabe)
kundig gemacht und muss mich korrigieren. Es war tatsächlich so, dass
die Japaner mit einem kobalt-dotierten Eisenoxyd-Band für das
Heimtonband auftrumpfen wollten. Die BASF hatte aber ein verbessertes
Chromdioxid-Band in der Schublade durch die Entwicklungsarbeiten an der
sogenannten Unisette und adaptierte dieses als EE-Tonband. Durch die
Forschungarbeiten für die Unisette wurden stabiliere Chromdioxidpartikel
entwickelt, die dann auch den zukünftigen Videobändern zugute kamen.
Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=177105#post177105 schrieb:Bespielen von DAT-Band mit Cassettendeck: Ja, die Magnetkraft reicht aus, um das Band zu bespielen. Es klingt halt grauslich, egal ob als Typ I, II oder IV eingestellt. Mit DCC-Band übrigens genauso :-) Die tiefen Frequenzen sind fast völlig ausgeblendet, und Verzerrungen setzen bereits bei Aussteuerung unterhalb der 0 dB-Marke ein.
Vielleicht muss ich mir tatsächlich mal den Spass machen... ;-) Ne, da wartet noch was anderes auf mich -> Chrome Super.

Und selbst wenn keine Cassettenbänder mehr produziert würden. So lange noch Pancakes im sibirschen Eis liegen, die nur darauf warten endlich benutzt zu werden, mache ich mir da keine Sorgen. ;-)

Viele Grüße
Sebastian

EDIT: Apropos nächste Version der maxell UR. Mir hat damals der Vertreter von maxell gesagt, wenn die Cassettenfabrik in Indonesien dicht macht oder durch Unwetter zerstört wird (wie die in Thailand, die noch die letzte TDK SA zusammensetzte) , wird es dann auch keine Cassetten mehr geben. Heftige Aussage.
Ob analog oder digital, es rauscht überall. ~:-9~

Pioneer D-05 | Grundig DAT-9000 | Philips DCC 951 | Philips DCC 600 | AIWA HD-S 200 | Roland EDIROL R-09 HR
Grundig CT-905 | Blaupunkt RC-1950 (Yamaha K-640) | Philips FC-870 | Philips FC-880 | Philips FC-950 | marantz SD-62 | Technics RS-BX701 | Harman Kardon TD 4500 | Grundig M100 CF
marantz CP-430 | Sony TCD-05 Pro
Telefunken DA 1000 | Telefunken HA 880 | Philips DFA 888 | Philips FA 950 | Grundig FineArts V11 & CF4 am PC
Telefunken IR-310
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#77
Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=177096#post177096 schrieb:DAT-Band funktioniert zwar rein mechanisch, aber da dessen Magnetschicht auf die Aufzeichnung von digitalen Signalen optimiert ist, klingen analoge Aufnahmen darauf ohne Modifikationen an einem normalen Cassettendeck sehr verzerrt. (Das mußte mein Spieltrieb vor Jahren natürlich mal ausprobieren...)

Mehr Erfolg würde ich mir da von Videobändern versprechen, deren Arbeitspunkt zwar auch ein anderer als der von CC-Bändern ist, aber da es sich immerhin um analoge Aufzeichnungen handelt, sind die magnetischen Eigenschaften schon deutlich näher als bei Bändern für Digitalaufzeichnung.

Weren eigentlich noch DAT- oder DDS-Bänder hergestellt? Dann wären zumindest noch Schneidewerkzeuge für die korrekte Breite von CC-Band bei "Qualitätsherstellern" im Einsatz. Wenn diese zufällig gleichzeitig auch Videoband produzieren, dann wäre eine Neuauflage von Cassettenband in so einer Fabrik ohne allzu große Anfangsinvestitionen durchaus denkbar. Rechnen muß es sich natürlich trotzdem, kaum ein größerer Magnetbadhersteller würde das mit unsicheren Umsatzprognosen als Experiment wagen. Ich hoffe also eher auf ein ähnliches Projekt wie in der Fotobranche.

Viele Grüße,
Martin



Ich hab mal ein DAT Meatal Band in eine CC gespult und getestet klingt gruselig nicht ganz so schlimm aber ähnlich wird es auch bei Videoband sein.

Auch namhafte Hersteller haben wohl auch bei einigen Chargen irgendwelche Videobänder genommen, zb. Fuji DRII im Extraslim Case und auch TDK bei der Super CDing beide nicht vernünftig einmessbar und relativ Bassarm .

Wer hat schon mal eine neuere Marken CC gehabt die einfach nicht einmessbar war?

Auch ich hab mir ein stattliches Lager angelegt das dürfte bis auf weiteres lange reichen, Quallitätsmassig gibt's mit Markenbändern keinerlei Probleme mit dem Altern zumindest nicht bei vernünftiger Lagerung.

mfg 8)
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#78
@Peter

Ja, da hast Du natürlich recht. Das mit der unterschiedlichen Rezeptur und Dicke des Bandes hatte ich nicht so bedacht.
Wenn eine Modifikation des Bandes allerdings dermaßen komplex ist, daß sie auch ein Tonbandhersteller nicht ohne sehr großen Aufwand bewerkstelligen kann, dann sehe ich allerdings auch keine Chancen für einen "5 Mann Heimbetrieb"

@ F.E.

Mein Gott, wie kann man sich bloß so dermaßen aufregen.....

Ich bin in der Tat kein Bandspezialist und kenne mich in der Herstellung nicht aus. Allerdings sehe ich meinen Gedankengang auch nicht als weit hergeholt an. Tonband- und Kassettenproduktion gingen früher immer in Hand in Hand.

Torsten
Revox B77 - Sony TC 640 - Philips fc 870 n4422 n2521 n2511 n2214 n2219 - Uher CR 240 Report 4200 - ITT 3020 - Grundig cf11 - Nagra 4.2
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#79
@all

...wollen wir mal alle bitte wieder etwas ruhiger werden, gell? ich denke, wenn hier gepostet wird: "...müsste doch ganz einfach zu machen sein..." (sinngemäss zitiert!), dann werte ich das zunächst einmal als eine Art "freie Gedankensäusserung" und da können wir die Goldwaage vielleicht etwas zur Seite stellen. Natürlich verstehe ich, dass der ein oder andere den Kopf schüttelt, wenn er lesen muß, dass das "alles doch kein Problem sei...", wenn er selbst zum Kreise derer gehört, die einen Teil seines Arbeitslebens eben genau diesen Problemen gewidmet hat, die ja angeblich gar keine sind. Dafür sollten wir als "saloppe Dahinplapperer" (...die es eben nicht so haargenau wissen...) auch Verständnis aufbringen und {edit} dankbar dafür sein, dass uns der Betreffende in diesem Punkte mit seinen Kenntnissen den Horizont erweitert. In diesem Sinne... ...back to topic.

@torsten

..."dermaßen komplex" im Sinne von "unmöglich" sicherlich nicht aber auch nicht trivial und vor allem unter dem Gesichtspunkt der wirtschaftlichen Vertretbarkeit eine fragwürdige Aktion - zumindest, wenn keine festen Abnahmezusagen des Handels vorliegen. Und die braucht es schon, wenn ein mittelständiges Unternehmen eine Produktionsabteilung - mit sagen wir mal 30 Personen - mit jährlichen Gehaltszahlungen (inkl. Lohnnebenkosten) von geschätzten 1,3-1,5 Mio. € ausstatten muß (diese Zahl markiert auch eher den unteren Rand dessen, was eine solche Abteilung in Europa kosten würde - wie gesagt: nur Gehälter! Da ist noch kein Gramm Material mit drin!). Auch wenn ich den erzielbaren Verkaufserlös je Stück Kassette nicht kenne (...könnte ich auch schätzen und liegt für den Hersteller wohlmöglich nicht über 1 €, bei einem Endpreis von ~ 5-7 €...), kann ich mir doch ausmalen, dass man dafür schon einen schönen Batzen Kassetten ausliefern müsste, um annährend kostendeckend zu arbeiten. Der kleine 5-Personen-Berieb hätte, wenn er denn seine "Hexenküche" etwas anders finanziert und vielleicht auch noch andere Geschäftszweige bedienen kann (...weil er flexibler agieren kann...) eine etwas andere Kostengrundlage und wäre (technisches knowhow voraussgesetzt...) vielleicht eher in der Lage so etwas zu "wuppen" - dies auch, ohne gleich zig-Mio. Einheiten absetzen zu müssen.Als Direktvetreibender könnte er überdies den Handel umgehen, was seine Marge verbessern könnte. Das ist es, was ich auszudrücken versuchte. Aber alles spekulativ... ...warten wir also ab, was sich in dieser Szene noch so tut. Immerhin könnte (!) reges Interesse in Foren wie diesem oder auch durch gezielte Anfragen beim Handel oder bei potentiellen Herstellern (...dies allerdings massiv) dazu beitragen, dass anderorten über eine Wiederaufnahme der Produktion nachgedacht wird. Aber da sollten wir mal den Einfluß einiger "Magnetband-Freaks" (....wie wir es hier z.B. sind ... Wink ) nicht überschätzen.
Soweit meine Ansicht....

Bis neulich, Gruß
Peter
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#80
@garlock

Zitat:...Auch namhafte Hersteller haben wohl auch bei einigen Chargen irgendwelche Videobänder genommen, zb. Fuji DRII im Extraslim Case und auch TDK bei der Super CDing beide nicht vernünftig einmessbar und relativ Bassarm .

Wer hat schon mal eine neuere Marken CC gehabt die einfach nicht einmessbar war?

Solche Vermutungen enpuppen sich manches mal im Nachhinein als Sagen. Die CDing z.B. ist sicher kein Meilenstein der Kassettentechnologie mehr gewesen aber als absolut "uneinmessbar" ist sie mir bisher noch nicht untergekommen. Ich hatte zwar (bei neueren Kassetten) durchaus schon mal das ein- oder andere Problem, dass sich bei der Einmesshilfe des Recorders das Pegelsignal nicht konstant hinbekommen liess, aber häufig lag es dann daran, dass der Zustand der Andruckrolle(n) etwas sensibel auf die Rückseite des Bandes reagierte und sich die Situation durch eine gründliche Reinigung der Andruckrolle verbessern liess. Immerhin: ältere Kassettentypen waren an dem selben Tapedeck unproblematischer einzumessen - insofern traf die neuere Kassette durchaus eine Art "Mitschuld" an der Misere. Aber wie gesagt: ...nicht dramatisch im Sinne von "...geht ran nicht!".

Gruß
P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#81
Das mit den Videobändern in Fuji DR II und TDK Super CDing bezweifle ich auch aus einem anderen Grund: Nach dem, was ich mir ergoogeln konnte, sind die geläufigen VHS-Bänder bis E-240 alle dicker als 12 Mikrometer, was man für eine CC der Länge C-90 benötigt, die ein Gehäuse mit Standardmaßen besitzt (also keine verkleinerten Wickelkerne und dergleichen).

Daß allerdings in beiden genannten Cassettentypen sowie anderen TDK Typ II gegen Ende des Produktzyklus ein etwas problematisches Bandmaterial unbekannter Herkunft verwendet wurde, welches auch verstärkt Abrieb hinterläßt, möchte ich nicht bezweifeln, davon wurde bereits von mehreren Quellen, auch hier im Forum, berichtet.

Viele Grüße,
Martin
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#82
Muss ja nicht unbedingt Videoband sein aber diese bestimmte Charge ist definitiv nicht einmessbar siehe dazu auch mein Posting:

Die Kassette Im Jahre 2015

Video Bänder sind wie DAT Bänder für höhere Frequenzen ausgelegt und dürften daher bei CC Betrieb relativ Bassarm sein.

mfg 8)
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#83
so sieht die Bahn das

[Bild: img_4011who0b.jpg]
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#84
Dieses Mülltonnendesign ist aber schon ein paar Jahre alt. Da war die Bahn mal ihrer Zeit voraus. Tongue

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#85
niels,'index.php?page=Thread&postID=177630#post177630 schrieb:Dieses Mülltonnendesign ist aber schon ein paar Jahre alt.

Es dürften zehn oder mehr sein. Smile

Das Ende der Kassette...
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#86
Es sind mit Sicherheit mehr. Ich bin jetzt knapp 22 und kann mich daran erinnern, dass ich diese Mülltonnen als 7- oder 8-Jähriger das erste Mal gesehen habe. Natürlich hatte ich auch erstmal nachgeschaut, ob da auch tatsächlich eine Kassette drin ist. *g*
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#87
Walmart hat übrigens in den USA unter der Eigenmarke ONN neue Kassetten unbekannter Herkunft! Geschraubte, verdächtig an TDK D erinnernde Gehäuse, Made in China.

http://www.tapeheads.net/showthread.php?t=39886

Doppelpack für vier Dollar. Qualität soll OK sein, allerdings ohne Einmessmöglichkeit getestet, eventuell ließe sich also sogar noch mehr rausholen.
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#88
bevor ich auch nur eine TDK D neu anpacken würde, kaufe ich 100 x TDK SA oder Maxell XL-II gebraucht Wink billiger würde sogar noch die Sony UX-ES Big Grin
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#89
Im Tapeheads-Forum hieß es kürzlich, Maxell habe die UR eingestellt und von der Webseite genommen, es sind nur mehr Restposten im Handel. Keine Ahnung ob das stimmt, aber ausschließen würde ich es nicht.
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#90
Also auf der deutschen Seite ist die UR 90 noch aufgeführt:
http://mgb.maxell.eu/de/products/ur-90-1pk-462.aspx

Und in USA gibt es sogar noch eine UR 60:
http://maxell-usa.com/product_472.html

Viele Grüße,
Martin
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#91
Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=178383#post178383 schrieb:Also auf der deutschen Seite ist die UR 90 noch aufgeführt:
http://mgb.maxell.eu/de/products/ur-90-1pk-462.aspx

Und in USA gibt es sogar noch eine UR 60:
http://maxell-usa.com/product_472.html

Viele Grüße,
Martin
Na dann bleiben wir mal hoffnungsvoll!

Poundland, die Billigkette aus GB, bezieht ja auch noch irgendwoher ihre als recht ordentlich geltenden Signalex C90. Konnte leider immer noch keine auftreiben, entweder kein Poundland in der Nähe oder gerade zu.
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#92
Ich gehe mal davon aus, das das alles nur Restbestände der UR sind, die nur noch abverkauft werden, sprich bald NOS sind. Vor 4 Jahren hatte ich mir mal zwei UR 120 gekauft, wohl meine letzten im Laden neu gekauften Cassetten.

Eine Neuproduktion von Bandmaterial sehe ich sehr kritisch. Während bei der Schallplattenproduktion das Know How noch einigermaßen gehalten werden konnte, ist es bei der Bandherstellung schon so gut wie weg und verruhestandet. Wer heute so eine Produktion wieder anfangen will, muß sehr viel investieren. Die ersten zig Produktionskilometer werden für die Tonne sein, denn es ist ein sehr schwieriger Prozess, eine hohe Qualität zu erzielen und diese zu halten. Das braucht sehr viel praktisches Know How, das man in keinen Büchern findet, selbst wenn man die beste Rezeptur inne hat. Bei der derzeitigen Marktlage wäre das eine so hohe Verlustproduktion, das jeder vernünftige Kaufmann nur mitleidig abwinken kann.

Für mich gibt es nur noch den Second Hand Markt, der hochwertige Cassetten bietet. Denn mit den UR wäre ich als einziges Material bereits nicht mehr zufrieden.

PS. Auf meinem K-560 läuft gerade die neue Björk (-Vulnicura- von LP kopiert) auf einer alten SA 60. Die Zartheit und Anmut in ihrer Stimme sind für dieses Medium Cassette einfach nur beeindruckend. Mit der richtigen Technik geht da noch was...
Gruß André
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#93
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=178397#post178397 schrieb:Poundland, die Billigkette aus GB, bezieht ja auch noch irgendwoher ihre als recht ordentlich geltenden Signalex C90. Konnte leider immer noch keine auftreiben, entweder kein Poundland in der Nähe oder gerade zu.

Mir fehlt bei Kassetten zwar der Blick für Details, aber oberflächlich betrachtet sehe ich Ähnlichkeiten mit den (ehemaligen) Tectro-Kassetten von Kodi.

Signalex
Tectro SHR
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#94
@ André: Wenn Du eine Wiederaufnahme der Magnetbandproduktion oder gar den völligen Neuaufbau einer solchen meinst, dann gebe ich Dir Recht - das wäre aus genau den von Dir genannten Gründen sehr schwierig.

Bei den Maxell UR handelt es sich aber um eine aller Wahrscheinlichkeit nach - noch - laufende Produktion in Indonesien. Bisher wurde noch nicht die Einstellung gemeldet. Panggung wirbt auch noch auf der eigenen Website mit seiner Magnetbandfertigung:
http://www.panggung.com/services-capabil...e-tape.php

Meine amateurhafte Einschätzung ist, daß man dort auf vorhandenen Anlagen und mit vorhandenem Personal solange weiterproduziert, wie die Nachfrage eine gewisse kritische Masse übersteigt, so daß sowohl Gewinn erzielt wird als auch die Anlagen ohne größere Unterbrechung betrieben werden können. Dieser Zustand könnte sehr zerbrechlich sein - wenn da ein großer Kunde abspringt, ein Teil der Produktionsstraße einen nicht einfach zu behebenden Defekt erleidet, sich Preis oder Verfügbarkeit eines benötigten Rohmaterials ändern, der technisch versierte Guru, der den Laden am Laufen hält, aus dem Betrieb ausscheidet, oder auch nur ein Stuhl im Management neu besetzt wird, dann kann ganz schnell Schluß sein.

@ Timo: Schwer zu sagen, die Gehäuse haben zwar ein paar konstruktive Unterschiede, z.B. die Anordnung der inneren Verstrebungen um die mittlere Schraube herum, aber einiges ist doch wieder sehr ähnlich. Durchaus denkbar, daß die Gehäuse vom gleichen Zulieferer kommen. Leider habe ich so eine Signalex noch nicht in der Hand gehabt.

Viele Grüße,
Martin
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#95
Grandios finde ich übrigens den Hinweis "Ideal for cassette players". thumbsup
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#96
Also man kann auf Videobändern ordentliche Tonaufnahmen machen, schliesslich hatten fast alle analogen Videoformate eine oder mehrere analoge Längstonspuren. Ich habe im Kopierwerk VHS-Recorder eingemessen, die hatten Stereo-Längston und manuelle Aussteuerung, der sogenannte "Hifi-Ton" kam erst viel später. Bei einer Bandgeschwindigkeit von 2,339 cm ging der Frequenzgang schön linear bis knapp 12kHz. Das Problem ist die viel höhere Koerzitivität eines Videobandes gegenüber einem Audioband. BASF LPR35 ist mit einer Koerzitivität von 320 Oe (Oerstaedt) angegeben, ein VHS-Band hat ca. 680 Oe, S-VHS hat ca. 900 Oe und ein professionelles Betacam-SP Band hat 1500 Oe und ist mit MP (Metal Powder) = Reineisen beschichtet. Das Betacam-SP Format hatte 2 analoge Längstonspuren mit einem Frequenzgang von 50 Hz bis 15 kHz bei einer Bandgeschwindigkeit von 10,1 cm. Da braucht man schon etwas andere Köpfe, um so ein Band richtig zu magnetisieren. Die Dicke der Beschichtung bei analogen Videobänden ist hauptsächlich wegen der Längstonspuren notwendig, das Videosignal magnetisiert je nach Frequenzlage nur ca. 10 - 20% der Schichtdicke. Digitale Videobänder können da wesentlich dünner sein.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#97
Gibt es eigentlich irgendwelche belastbaren Hinweise, dass in Billigst-CCs aus China tatsächlich jemals Ausschuss- oder gar gebrauchtes Videoband in schmäler geschnittener Form eingespult wurde? Die Behauptung liest man gerne in Foren, aber mir wäre so ein Machwerk noch nie untergekommen.
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#98
Ehrlich gesagt glaube ich das auch nicht ganz. Wir hatten das Thema neulich schonmal. Die gewöhnlichen Videobänder hatten eine Gesamtdicke, die für C-90-Cassetten zu groß ist. Auch stelle ich mir das mit dem Zurechtschneiden auf eine andere Breite nicht so einfach vor. Warum nicht die Ausschuß-Videobänder gleich so wie sie sind als billige Videocassetten verramschen? Das ist wesentlich weniger Aufwand, der Profit pro Quadratmeter dürfte höher sein, und gekauft wurden grottige Videocassetten tatsächlich.

Was es dagegen mit ziemlicher Sicherheit gab, und zwar sowohl in Audiocassetten als auch auf Tonbandspulen, waren degradierte Daten-/Streamerbänder. Die klingen auch grottig, wenn man sie mit einem analogen Audiosignal bespielt. Aber man mußte sie nicht erst umständlich neu zuschneiden.

Viele Grüße,
Martin
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