Vorstellung. Und: Das Deck für alle Bandtypen
#1
Hallöchen, liebe Cassettengemeinde. Mein Name ist Arno, ich bin 21 Jahre alt und damit noch recht welpenhaft für einen Kassettenliebhaber. Wink Mich fasziniert diese Technik seit frühesten Kindertagen, wieso das so ist, kann ich gar nicht so genau sagen. Jedenfalls bin ich im Laufe der Zeit wie viele andere hier auch dazu übergegangen, leere Kassetten gezielt zu sammeln (Lieblingsmarken: Agfa und BASF) und zu testen. Natürlich muss dazu dann auch ein gutes Deck in die Bude.

Momentan besitze ich ein Pioneer CT-676, ein wirklich wunderbares Deck, welches allerdings kein FerroChrom kann. Daher halte ich außerdem Ausschau nach einem Deck, welches alle vier Bandtypen bedienen kann (jau, auch Metall, da manchen alten Metall-Tapes ja noch die Bandsortenerkennungs-Ausbuchten fehlen). Und hier komm Ihr ins Spiel. Big Grin Welche Decks sind zu empfehlen? Ich habe einmal selbst recherchiert und dabei bin ich immer wieder bei einem Telefunken RC 200 angekommen, welches recht solide aussieht. Aber Ihr habt da sicher noch mehr Ahnung als ich.
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#2
Die eierlegende Wollmilchsau ist auch hier das Revox B215. Bandsortenerkennung automatisch, sowie manuell vorwählbar von allen vier Typen. Das manuelle Anwählen aller vier Bandsorten gibt es wohl an einigen Geräten (z.B. Dual C844), allerdings haben die meisten keine Einmeßmöglichkeit. Beim 215er hast du einen Einmeßcomputer, der dir das maximale auch aus 35 Jahre alten Cassetten herausholt.
Gruß von

Rüdiger
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#3
Hallo "Burroughz"!

Gleich 6 CC-Sorten lassen sich mit dem ASC AS3000 oder AS3001 einmessen.
5 manuelle CC-Wahlmöglichkeiten beiten die ASC-Modelle AS2000 und AS2001.

Gruß
Wolfgang
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#4
willkommen im forum. schön zu sehen, das auch junge leute den weg immer wieder zur kassette finden Smile

nun zum thema. ich weiß nicht, ob man mit 21 in der heutigen zeit die knete noch so locker sitzen hat wie vor 30 jahren. die einkommen sind ja mittlerweile in den keller gesackt. das B215 ist schon ein hammer gerät, das stimmt. aber einmeßcomputer haben auch günstigere geräte. und ob du unbedingt noch uralt tapes (auch ohne kennung) aufnehmen und abspielen willst, vor dem hintergrund, das sich die ersten agfas und basfs mittlerweile in wohlgefallen auflösen (auskristallisierende beschichtungen und nicht mehr einmessen lassen können), ist fraglich.

wir beobachten gerade, wie die tapes langsam in die jahre kommen.

daher ist für mich die formel "nimm einen der heiligen grale (gräle ?... ach egal...) und gut ist" nicht uneingeschränkt zu unterschreiben.

warum man heute noch hi end tapedecks kaufen muss, erschließt sich mir jetzt nicht wirklich. das die dinger höchstleistungen abliefern, ist klar. aber wenn ich die abrufen will, kauf ich mir doch heute kein tapedeck mehr, sondern gehe gleich auf aktuelle technik. und was bei dem sport, aus uralt tapes noch das letzte raus quetschen zu müssen, so toll sein soll, weiß ich auch nicht. ich scheuche ja auch keine oma mehr zum 100m lauf.

eine andere frage ist natürlich auch die der vernünftigen relation. und da mögen mir meine kollegen die rationale sicht verzeihen.... tapes und tapedecks sind sachen, die andere schon längst auf dem sperrmüll und die gelbe tonne entsorgt haben. und dementsprechend günstig sehen auch die preise aus. eine kiste tapes bekommt man oft schon geschenkt. ein flammneues, bzw unbenutztes deck sogar auch (ist mir alles schon passiert). tapes von namhaften herstellern mit einmeßautomatik gibts manchmal ab 15 €. dann +- 400 € für nen revox würfel ? noch mehr für die nakamichis ? da tu ich mich schwer - bei aller liebe.

ich verstehe aber durchaus, das sammler eher emotionale wesen sind, und da der gesunde menschenverstand gerne mal aussetzt. das geht mir nicht anders Big Grin .

ich würde mir einer der teuren boliden aus zwei gründen zulegen :

1. wenn du nicht nur bänder testen möchtest, sondern wirklich noch musik von tape hörst.

2. für walkmen. da sehe ich noch den meisten sinn drin. denn da habe ich die kopfhörer direkt auf den lauschern und möchte auch den bestmöglichen klang.

bei mir kommmt noch hinzu, das ich die revox geräte unglaublich hässlich finde. und ja, bei wohnzimmergeräten finde ich das nicht ganz unwichtig. ich muss ja jeden tag mit ihnen den wohnraum teilen. und diese schäbigen borg-würfel von revox würd ich am liebsten hinter kommodentüren verstecken, technisches wunderwerk hin oder her ^^ ... aber natürlich ist das geschmackssache.
Es grüßt, das :gear: .
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#5
Erstmal Danke für das Willkommen! Wink

Zum Thema: Das Geld sitzt bei mir alles andere als locker. Ich wohne alleine, bin Student und muss mit 500 Euro im Monat irgendwie klar kommen, was nicht immer klappt. Big Grin Für diesen Fall habe ich aber einen gut bezahlten Nebenjob, dem ich nachgehen kann, wann immer ich will. Trotzdem ist es cool so, da ich so mit meinem Tick keinem mehr auf den Zeiger gehen kann, meine Eltern haben da teilweise echt nen Föhn gekriegt, wenn mal wieder ein Paket mit 100 Tapes ins Haus geflogen kam. Meine Wohnung ist zum Glück relativ groß, daher kann ich hier alles gut verstauen (aber es ist jetzt nicht so, dass hier alles nur mit Tape-Kram zugepackt ist. Das wäre mir dann auch unangenehm.). Und meine Freundin hat zum Glück ebenfalls eine Schwäche für Vintage.


Ja, wofür will ich das Tape benutzen? Ich möchte ganz einfach eine weitere Alternative zu meinem Pioneer haben, das auch weiterhin mein Hauptdeck bleiben soll. So ein Revox B215 ist natürlich ein Hammer, aber für mich leider absolut unbezahlbar und irgendwie auch bisschen überambitioniert. Kann sein, dass ich mich da vielleicht etwas unmissverständlich ausgedrückt habe, sorry. Mein Hobby besteht im Großen und Ganzen darin, Kassetten aller Altersklassen zu testen (von den ganz alten Ende der 60er/Anfang der 70er lasse ich dann aber doch die Finger. Die sind was zum Angucken.) und zu versuchen, das Maximale aus ihnen rauszuholen. Zu diesem Zwecke überspiele ich einfach meine Musiksammlung von CD/LP auf Kassette. Andere digitalisieren, ich analogisiere lieber. Big Grin Zudem kann ich die Kassetten dann immer noch sehr gut im Auto hören, es macht mir einfach einen Heidenspaß.


Das Pioneer schafft das schon sehr toll. Im Moment rotiert hier eine grüne Agfa Ferrocolor 90+6 aus der zweiten Hälfte der Siebziger, die gerade mit "angL" von "Ihsahn" bespielt wird. Und sie klingt wirklich toll, hätte ich ja selber niemals für möglich gehalten. Nur kann ich das eben mit meinen BASF/Sony/Agfa-FerroChrom Kassetten nicht machen.
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#6
zahnrädchen,'index.php?page=Thread&postID=172616#post172616 schrieb:ich scheuche ja auch keine oma mehr zum 100m lauf.
Meine läuft täglich 42,18 Km. Voillmarathon mute ich ihr nicht mehr zu.

Gruß
Walter
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#7
Die grüne Ferrocolor ist eher um 1980, laut Vintagecassettes 1979 herausgekommen. Das aber nur am Rande.

Manuelle Umschaltung für Fe, Cr, FeCr und Metal hat zum Beispiel das JVC KD-A7, ein unglaublich stylischer und geil klingender tonnenschwerer Zweikopf-Bolide. Dummerweise hat der keine Einmessmöglichkeit und ist auf die üblichen Verdächtigen von TDK und Maxell eingemessen.

Ein witziges Ding ist das Technics RS-M04, das hat automatische Erkennung für Fe, Cr und Metal sowie manuelle Umschaltung für FeCr. Dummerweise mit einem Schalter an der Geräterückseite *grml*

Das sind die mir vorliegenden FeCr-Decks. Eventuell mal einen Blick auf die großen JVCs werfen wäre mein Gedanke, allerdings sind die im Fehlerfall nicht ganz trivial zu reparieren um das mal höflich zu umschreiben... mich hat beim Öffnen des KD-A7 fast der Schlag getroffen wie verbaut das ist!
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#8
Moinmoin.

Das Revox B215 kann kein FerroChrom - zumindest meins -, dafür Chrom/ Typ II mit 120µs Entzerrung.
Ich habe hier aber noch ein Hitachi D-E65 zu stehen, das kann alle 4 Bandsorten, hat aber ab Werk nur begrenzte Einmessmöglichkeiten (nur Trimmer für Bias bei Typ I, Rest über Festwiderstände).
Meld dich mal bei mir, wenn du's haben willst. Bei mir stehts nur rum...
Es ist ein Dreikopfdeck mit Ferritköpfen. Neue Riemen und Andruckrolle sind drin. SM+SB wäre auch dabei.

Grüßle, Kabelsalat.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
---
Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#9
Kabelsalat,'index.php?page=Thread&postID=172725#post172725 schrieb:Moinmoin.

Das Revox B215 kann kein FerroChrom - zumindest meins -, dafür Chrom/ Typ II mit 120µs Entzerrung.

Grüßle, Kabelsalat.

Ich glaube mich zu erinnern, dass in einem alten Testbericht in Stereoplay zu lesen stand, dass das Deck zwar keine FeCr Position hat, dass es aber mit diesen Cassetten zurechtkommt, da der Einstellumfang der Einmesseinrichtung groß genug ist, um sie auf linearen Frequenzgang zu bringen.

Und weil ich am Wochenende wieder daran herumgebastelt habe: mein altes Alpage AL-300 hat genauso wie das Alpine AL-85 Positionen für alle 4 Bandtypen.
Viele Grüße
Lukas
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#10
Vielen Dank für Euren Input! Ich werde mich mal weiter umschauen, und eure Vorschläge miteinander vergleichen.

Auch danke für das Hitachi-Angebot, wenn ich es haben möchte, melde ich mich. Wink
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#11
das JVC KD-A5 hat eine manuelle Umschaltung für alle 4 Bandsorten. Das JVC KD-A11 ebenfalls.
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#12
Moin, moin,

mir fallen das schmale Grundig MCF600 ein, bei dem sich zudem auch der BIAS einstellen lässt. Ohne BIAS kommt das CF 5100 aus. Außerdem können wohl alle SCF-Modelle der Serie 6000 alle Bandsorten. Der SCF-6100 auch mit Dolby C.
Das Dual C820 und sogar das 3-Kopf-Deck C830 können schon alle vier Bandsorten. Ebenso die C844 und C846 mit Dolby C. Du kannst auch zum Saba CD360 und CD362 oder zum Nordmende CD1500 greifen.
Aiwa hatte in der zweiten Version des Spitzenmodells, dem AD6900 Mk.II, alle Bandsorten plus Einmessung im Programm. Auch die kleineren Modelle des Jahrgangs 1980 konnten alle vier Bandsorten. Wenn ich recht erinnere ist die Fe-Cr-Unterstützung bei Aiwa aber mit dem Einzug von Dolby C verschwunden. Bei Sony gab es im Jahrgang 1981 und 1982 den "vierstufigen Bandsorftenwahlschalter", ebenso bei Optonica.

Ein FeCr-taugliches Gerät mit HX pro wirst Du kaum finden.

Pauschale Empfehlungen sind aber auch schwierig, Denn fast alle alten Geräte haben spezifische Macken, Da sollen sich die jeweiligen spezialisten äußern.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#13
Telefunken RC-200 und RC-300 wären auch noch eine Option, wobei das RC-200 oft Probleme mit dem Spulen hat. Und die haben halt High-Com, kein Dolby.
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#14
Hallo Arno,

Ein Deck, das eventuell noch in Frage kommt, wäre das Technics RS-M 260 von ca. 1980.

Vorteile:

+ 3 Köpfe und damit Hinterbandkontrolle, aber nur 1 Capstan. Damit ist der Antrieb nicht anfällig für die typischen Alterserscheinungen von Doppelcapstan-Decks wie schief laufende oder knitternde Bänder bei sich verhärtenden Andruckrollen oder minimaler Fehleinstellung.
+ Hoch auflösende Aussteuerungsanzeige
+ Insgesamt sehr gute Klangqualität
+ Alle 4 Bandsorten manuell schaltbar
+ Günstig zu haben, wenn auch insgesamt eher selten.

Nachteile:

- Nur Dolby B
- Kein Bias-Regler oder andere Einmeßmöglichkeiten an der Frontplatte. Du mußt Dir das Deck also fest einmessen und dann bei in der Empfindlichkeit stark abweichenden Bandtypen auf Dolby verzichten.

Ich habe eines davon als Nebengerät, und es gefällt mir sehr gut, auch haptisch. Leider ist bei meinem ein Draht vom Löschkopf abgefallen, so daß ich nur neue oder vorher gelöschte Bänder damit bespielen kann. Um den wieder festzulöten, müßte ich das gute Stück wohl komplett zerlegen, mit einfachem Öffnen kommt man an die Stelle leider nicht dran...
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#15
Das Technics klingt ziemlich interessant, nach dem werde ich mal Aussicht halten, danke!

Gruß Arno
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#16
Ein Deck für wirklich alle Bandsorten habe ich noch nicht gesehen. Beispielsweise ein Yamaha KX-930 kann so ziemlich alle Bandsorten automatisch einmessen, mit sehr guten Ergebnissen (auch alte BASF), ausser TypIII. Schwierig sind für viele ältere japanische Decks die alten BASF-Cassetten, weil diese teils weit von der späteren IEC-Norm entfernt waren und vor allem nur sehr wenig BIAS brauchen, teils unterhalb dem, was Japan-Decks noch einstellen konnten. Als Folge stellte BASF bei späteren Produktionen seine Arbeitspunkte um...

TypIII - Ferrochrom kann nur manuell eingestellt bzw. gemessen werden, denn damals konnte man sich nicht auf einen Gehäusemarkierungscode einigen. Das war vielleicht auch mit ein Grund, warum dieser Bandtyp ein Nischenangebot blieb, schade eigentlich. Einmessung zumeist im Bereich Typ1, Wiedergabe aber TypII (70µs). Schaue dann einfach nach einem manuell schaltbaren Deck aus Anfang 80er mit TypIII als Zweitdeck.
Gruß André
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#17
Burroughz,'index.php?page=Thread&postID=172619#post172619 schrieb:von den ganz alten Ende der 60er/Anfang der 70er lasse ich dann aber doch die Finger. Die sind was zum Angucken.

check mal ne tdk audua Smile... soll laut martin ne uralte, aber dennoch noch gut zu gebrauchende cassette sein Smile ..
Es grüßt, das :gear: .
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#18
Nur zu gerne, dazu müsste ich nur so eine haben. Big Grin Alternativ kann man auch die SD aus den frühen Siebzigern nehmen, die auch noch einen ganz hübschen Klang liefern. Naja.. Ausprobieren tu ich schon viel, hatte gestern eine wirklich noch gut klingende Sony Chrome (1972-1975). Sobald eine noch gut erhaltene alte Kassette einer angesehen Marke in die Finger bekomme, möchte ich schon wissen, was die noch kann. Wink
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