Frage zu SABA TK75a
#1
Hallo,

ich habe die Tage eine SABA TK75 vor dem Sperrmüll gerettet und möchte sie soweit möglich wieder in Stand setzten, da sie mir einfach richtig gut gefällt. Dazu habe ich jetzt erst mal ein paar grundsätzliche Fragen. Einen kpl. Satz Riemen habe ich mittlerweile schon da. Das Gerät habe ich vorsichtig eingeschaltet und die Beleuchtung geht, wobei ich die Hälfte der Tastenbirnchen schonmal austauschen muss. Das erste Problem, dass sich auftut, ist dass der Motor nicht anläuft. Bei den ersten Versuchen lief er noch aber jetzt ist erst mal nichts mehr. Gibt es hier typische Defekte die man zuerst überprüfen sollte. Gibt es auf die kpl. Maschine bezogen Tipps die ich beherzigen sollte? Es ist meine erste Bandmaschine in Röhrentechnik. Ich kann mit Meßgerät und Lötkolben umgehen und bringe mich auch an einem Röhrengerät nicht um, nur ist Fehlersuche nicht grade meine Stärke. Ich bin also für alle Tipps offen und sehr dankbar.

VG
Kai
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#2
Hallo,

ich kenne dieses Modell nicht und habe auch keinen Schaltplan davon, deshalb nur ein paar allgemeine Tips von mir. Vielleicht meldet sich ja noch ein Spezialist.

Wenn der Motor plötzlich nicht mehr laufen will, würde ich zuerst schauen, ob er noch mit Spannung versorgt wird. Vielleicht liegt einfach ein Kontaktproblem vor.
Falls Spannung vorhanden, könnte es an einem defekten Motorkondensator liegen, falls der Motor so etwas benötigt. Dazu mal alle Kabel verfolgen, die aus dem Motor rauskommen und schauen, ob eines zu einem Kondensator führt, der vielleicht wie ein Elektrolytkondensator aussieht, aber keiner ist. Fast immer handelt es sich um einen Metallpapierkondensator, erkennbar an der Aufschrift "MP". Die Kapazität sollte einige µF betragen.

In solch alten Röhrenverstärkern machen häufig diverse Kondensatoren Probleme. Vielleicht kannst Du ja mal in Stellung Wiedergabe (ohne Band) an sämtlichen Verstärkerröhren die Spannungen an Anode, ggfs. Schirmgitter, auf jeden Fall aber Steuergitter und Kathode messen und uns mitteilen. Dann können wir Dir schon sagen, wo Handlungsbedarf besteht.

Gruß
TSF
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#3
Hallo,

danke erst mal für die Tipps. Ich habe heute die Riemen eingebaut und die Stromversorgung nochmal gecheckt. Es war eine Sicherung durch die ich schon mal vorsichtshalber gewechselt hatte. Bei der alten war die Metallhalterung schon locker. Blöderweise hatte ich nicht richtig hingesehen und eine 80 statt einer 800mA eingebaut. Die hatte es natürlich sofort durchgepfeffert. Morgen teste ich dann mal zumindest die Wiedergabe, denn laufen tut sie schon wieder. Allerdings gibt es da einige Ecken die ich wohl entharzen muss. Einiges läuft als wäre es mit Honig abgeschmiert das kenne ich von alten PE2020 Plattenspielern, ist nicht so ideal Wink .

Für grundlegende Tipps bin ich aber weiterhin dankbar.

VG
Kai
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#4
Nach röhrenmordenden Papierkondensatoren hast du schon gesucht?

Die würde ich schonv or dem ersten Einschalten rausschmeißen, oder wenigstens für den Test der Mechanik die Gleichrichterröhre ziehen/den Gleichrichter abklemmen.
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#5
Ich suche bei Radios immer erst mal nach den Teerkondensatoren von ERO die fliegen immer sofort raus. Bei den anderen mache ich es vom Zustand abhängig. Zum formieren langsam hochfahren mache ich eigentlich auch immer. Mein Problem ist eher, dass die kpl. Elektrik sehr verbaut ist. Die Kiste ist leider sehr wartungsunfreundlich. Die Mechanik habe ich soweit im Griff, bis auf Spulenn geht soweit alles wieder und dass das nicht geht ist wiederum ein elektrisches Probelm, da die beiden Elektromagneten die die Reibräder an die Welle bringen, leider nicht anziehen.

Ich denke das übersteigt meine Möglichkeiten bei weitem, daher suche ich jemand der sie mir richten würde. Das darf auch gerne Geld kosten, ich finde das Gerät so klasse, dass es mir durchaus was wert ist. Wäre schön, wenn sich hier ein Spezialist findet der sich um die schöne Diva kümmern kann Wink

VG
Kai
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#6
Ich schmeiße alles raus was Papier als Dielektrikum hat, egal womit es vergossen ist. In österreichischen Geräten findet man z.B. gerne Kondur-Kondensatoren, deren Enden sind mit irgendeinem Kunststoff vergossen, trotzdem ist der Isolationswiderstand unter aller Sau weil nur die Enden vergossen sind, um den Wickel ist nur Papier. Genauso die berühmten WIMA-Bonbons, die sind zwar komplett getaucht, werden aber rissig und das Dielektrikum zieht Luftfeuchtigkeit. Damit lässt der Kondensator Gleichspannung durch und das wars.

Eigentlich entsorge ich alles was kein Styroflex, keramischer Kondensator oder Folienkondensator ist. Philips hatte ab ca. 1960/61 Folienkondensatoren die bis heute recht solide sind, aber sonst gibt es aus der Ära nicht viel Gutes. Elkos tausche ich die kleinen auch sofort wenn ich schon dabei bin, nur die dicken Doppel- und Dreifach-Siebelkos versuche ich zu formieren. Vorausgesetzt sie spucken noch keinen Elektrolyt aus, dann war es dann auch. Hatte ich bei 6 Geräten aber erst einmal.
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