4 neue Andruckrollen für Fisher CR W890
#1
Hallo,

ich habe ein ganz besonderes System aus den 80er Jahren.

https://www.youtube.com/watch?v=gEMbA4Mswpg

Ich wollte Verstärker und Plattenspieler immer mal reparieren lassen, bis ich dann feststellte, dass auch das Cassettendeck bei jeder Cassette einen anderen Azimut hat und in Gegenrichtiung sogar manchmal Bänder knickt. Ich habe das dann aufgegeben und den Turm auf dem Dachboden verschimmeln lassen, weil ich niemals passende Andruckrollen gefunden habe, sie scheinen einen minimal größeren Lochdurchmesser als 2,5 mm zu haben. Im Internet finde ich keine Originalersatzteile von Fisher und ob die aus anderen Decks passen, weiß ich nicht.

Der Turm kann auch komplett fernbedient werden, sowohl die Titelprogrammierung des Plattenspielers, als auch Aufnahme, Wiedergabe von Cassetten, Steuerung des CD Players und des Tuners lassen sich fernbedienen, durch die Autoreverse braucht man also nicht aufzustehen, komischerweise funktioniert der Pausensuchlauf nur am Gerät selbst. Der Turm soll anfangs 6000 Mark gekostet haben.

Entgegen aller Unkenrufe kann ich sagen, dass die Technik trotz der Plastikblenden sehr solide ist. Das Cassettendeck hat 3 Motoren pro Laufwerk und der Plattenspieler ist tatsächlich komplett aus Plastik mit Sperrholzboden, klingt aber komischerweise sehr gut, von der Verarbeitungsqualität ist der Plattenspieler mit Sicherheit die schlechteste Komponente, durch den CD Hype war das aber auch bei anderen Herstellern so, dass nur noch mittelmäßige Riementriebler angeboten wurden...

Der Verstärker hat einen sehr großen, schweren Trafo und eine Leistungsaufnahme von 700 Watt, er ist mit 2x170 Watt RMS bei 0,08% Klirr angegeben, was dann sogar hinkäme, auf Parties ist er auch in hohen Lautstärken kaum warm geworden, der integrierte parametrische Equalizer rauscht etwas, aber man kann ihn komplett abschalten und dann den Graphic Equalizer benutzen, der absolut rauschfrei ist. Der Verstärker ist die Schaltzentrale des Ganzen und hat 2 schaltbare 220V Steckdosen auf der Rückseite, der Equalizer besitzt 3 Weitere und wenn man den Verstärker mit der Fernbedienung ins Standby schickt oder ihn mit Power komplett abschaltet gehen Alle anderen Geräte mit aus bzw. an. Mit dem passenden Timer kann (den ich nicht habe) kann man sich auch wecken lassen oder Aufnahmen machen. Es gab auch einen passenden HFi VHS Recorder mit Kabeltuner, für den an der Rückseite eine Steuerbuchse am Verstärker existiert, in den USA gab es wohl eine Universalfernbedienung mit der man Stereoanlage und Videorecorder steuern konnte, in Europa leider nicht.

Mit 7 Hochpegeleingängen (Tape 2 wird mechanisch betätigt und dient in erster Linie für das Durchschleifen des Equalizers, der aber mittels Tapeanschluss um ein Hinterbandfähiges Tonbandgerät erweitert werden kann) und einem Phonoeingang hat die Anlage viele Anschlussmöglichkeiten, allerdings sind nur Tape 1 und Tape 2 Monitorfähig, der VCR Anschluss hat auch noch einen Tape Out, aber ohne Monitor.

Das Besondere am CD Player - ist mir aufgefallen - er hat keinen einzigen Riemen, im Gerät wird Alles über Zahnräder gesteuert, sodass das Gerät seit fast 30 Jahren fehlerfrei läuft, nur Gebrannte CDs mit Überlänge mag er nicht so, er spielt sie zwar einwandfrei ab, findet aber erst nach längerer Zeit die hinteren Titel, manchmal auch gar nicht, aber das darf einem CD Player von 1985 wohl gegönnt sein, einen Digitalausgang hat er nicht, der integrierte DAC ist aber gut, ein leises Rauschen hört man, wenn man bei Stille mal voll aufdreht, nur neuere Geräte können das besser, das Rauschen ist beim normalen Musikhören absolut unhörbar.

Der Tuner ist empfangstechnisch sehr gut, ich würde ihn in die obere Mittelklasse einstufen, nur Topp Tuner können das noch Besser.

Der Plattenspieler ist programmierbar wie ein CD Player, wie man im Video sieht, leider funktioniert auch das nicht mehr so ganz, aber Eins nach dem Anderen...

Die Anlage verfügt bereits über One Touch Operation, sowohl direkt an den Geräten, als auch an der Fernbedienung. Beispiel: Drückt man am Tapedeck auf Play, wenn man gerade CD hört, stoppt die CD und der Verstärker schaltet automatisch auf Cassette um...

In HiFi Kreisen sind die Geräte von Fisher aus Sanyo Zeiten leider zu Unrecht total verpöhnt und werden mit Schneider und Plastik Kompaktanlagen gleichgesetzt. Natürlich ist der Turm auf Konsumer und Jugendliche ausgelegt, der Preis lag sicherlich in erster Linie aufgrund der Komfortfunktionen so hoch, Hinterbandkontrolle oder Einmesshilfe sucht man am Tapedeck vergebens, dennoch kann man damit sehr gute Aufnahmen machen.

Weil ich der Meinung bin, dass das echt gute Komponenten sind und aufgrund ihres Designs und ihrer reichhaltigen und aussergewöhnlichen Funktionen absolut erhaltenswert, würde ich deshalb gern mit dem Cassettendeck anfangen und neue Andruckrollen und neue Antriebsriemen einbauen. Riemen habe ich im Internet gefunden, Andruckrollen nicht. Wäre schön, wenn mir Jemand helfen könnte.

LG, Tobi
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#2
Ich habe nun Löcher neuer Andruckrollen einfach breiter gemacht, sodass sie auf die Achse passten, scheinbar waren die Andruckrollen aber nun doch nicht der Auslöser dafür, dass in Gegenrichtung bei Deck A (was auch für die Aufnahme zuständig ist) bei einer bestimmten Cassette das Band am Anfang immer geknickt wird. Ich habe dann mal gegen die Halterung der Andruckrolle gedrückt und festgestellt, dass das Band dann sauber durchläuft. Die Feder hatte ich schon Mal getauscht, hat aber nix gebracht. Gestern habe ich noch Mal eine andere genommen, da gings dann 4 oder 5 Mal und dann fing es wieder an.

So langsam weiß ich nicht mehr weiter, der Fehler tritt nur bei Deck A und Gegenrichtung auf, selbst wenn ich die Federn untereinander tausche geht es nicht. Ich habe mir schon überlegt, ob ich einfach mal die Feder, die ich jetzt drin habe kürze um den Druck zu erhöhen, aber wahrscheinlich geht das auch nicht lange gut.

Hat Jemand eine Idee? ich sehe da keinerlei Schrauben, mit denen ich den Anpressdruck der Andruckrolle erhöhen könnte...

LG, Tobi
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