Philips Stereo 4500 einfrieren ?
#1
Hallo zusammen,

als Baumensch weiß man dass Frost bei mangelhafter Gründung Bauwerke zerstören kann. Nun, da bei einem Tonbandgerät mit Wasser nicht zu rechnen ist könnte man meinen dass Frost dem Teil nichts ausmacht. Da jedoch nur Toren ausschließlich durch eigene Erfahrung lernen, meine Frage an die elektronisch Geschulten:

Könnte die Gefriertruhe helfen, bei o. g. Gerät der Riemenpest zu Leibe zu rücken?

Gruß, Martin
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#2
Ja, gibt's denn da nicht die Gefahr, daß Kondenswasser die Maschine angreift? Und können die Gummiteile nicht brechen oder verspröden?

Ich schreibe das bewusst in Frageform. Ich würde es mich jedenfalls nicht trauen.
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#3
Hallo Martin!

Ein komplettes Bandgerät in den Tiefkühler?
Interessante und ungewöhnliche Idee. Aber
ist das nicht ein wenig wie "Mit Kanonen auf
Spatzen schießen" ?

M. E. wäre Kältespray eine bessere Wahl.
Kannst Du doch so ganz gezielt die Areale
vereisen, wo die Riemenpest klebt. Wäre
ein Versuch wert.

Viel Erfolg bei der Bekämpfung der Riemenpest.

Grüße
Wolfgang
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#4
Hallo Timo,
Hallo Wolfgang,

zu den Bedenken eurerseits kommt hinzu dass sich der Riemenschleim in der Gefriertruhe nicht einfrieren lässt. Da auch die untere Kunststoffabdeckung mit Riemenschleim beaufschlagt ist hatte ich nur dieses Teil von gestern Abend bis heute früh in der Truhe. Der Schleim war nicht gefroren. Mit Kältespray soll es wohl gehen, wie das Zeug wirkt ist mir nicht klar.

Gruß, Martin
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#5
Kältespray funktioniert hier auch nur unzureichend, zudem ist es ein teurer Spaß.
Ein geeignetes Lösungsmittel und mit der Hand reinigen funktioniert immer noch am besten.

Gruß Ulrich
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#6
Hallo grüßt euch, auf Philips-Maschinen liegt zwar mein Hauptaugenmerk, jedoch hatte ich bis jetzt nur eine Maschine mit Riemenpest. Bei den letzten Geräten die Philips herstellte konnte ich jedenfalls bei mir keine mehr feststellen, nur diese Riemen waren halt nur ausgeleiert. Ich habe damals Spiritus (vergällter Äthylalkohol) genommen, und es ging auch alles weg. Handschuhe sind zu empfehlen, denn das Zeug klebt auch sehr gerne an den Fingern, und das dauert eh Du das runterbekommst. Kältespray oder Gefriertruhe sehe ich als ungenügend und riskant an, ich denke da wie Ulrich. Gruß, Holger Smile
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

Maschinen:Telefunken M -15 A, und M-20.... 1 X Philips 4420... Uher Report 4000-L ,(Mono)
Uher- Royal -de Luxe . .. Philips N-4422 .. Akai GX 600 DB... und das Abenteuer geht weiter
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#7
Zur Diskussion: ich hörte vor Jahren beim ZDF, man bewahre die letzte (?) Ein-Zoll-Videomaschine, wohl eine Bosch BCN, unter Stickstoff auf (Zwei-Zoll-Videorecorder waren schon damals überhaupt nicht mehr vorhanden). Nun sind in einer BCN wahrscheinlich keine Riemen vorhanden, auf die ggfs. Rücksicht zu nehmen wäre wie bei den Philips-Geräten. Von den technischen und finanziellen Möglichkeiten eines großen Betriebs einmal ganz abgesehen: stünde diese Konservierungsmethode auch "Endverbrauchern" zur Verfügung?

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#8
Friedrich Engel,'index.php?page=Thread&postID=172371#post172371 schrieb:... stünde diese Konservierungsmethode auch "Endverbrauchern" zur Verfügung?

Wohl eher nicht - Stickstoff ist ja in der Handhabung nicht ganz unkritisch und nicht ganz ungefährlich. Für die Einlagerung grösserer Baugruppen bzw. ganzer Produktionschargen, aber auch für die
Konservierung von Kunstschätzen gibt es spezielle Anbieter, die dies als Dienstleistung verkaufen. Im medizinischen Bereich gibt es Komponenten, mit denen das geschulte Institutspersonal die
Konservierung selbst vornehmen kann. Für den "Heimanwender" ist mir diesbezüglich aber nichts bekannt. Wahrscheinlich bleibt dem Tonbandliebhaber nichts anderes übrig, als seine "Schätze" in
einem Klimaschrank aufzubewahren. (Ein umfunktionierter Humidor oder Weinschrank vielleicht...Wink)
Näheres zum Thema gibt es hier zu lesen: http://www.elektronikpraxis.vogel.de/the...les/91113/

Gruß

P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#9
Wer größere Mengen an Gerätschaften einlagern möchte, könnte ja mal bei einem Apfelanbauer nachfragen, ob er noch eine Ecke frei hat. Hier wird die Apfelernte z. B. in einer sauerstoffreduzierten <1% Atmosphäre gelagert. So bleibt das Obst schön knackig. Ob dies auch für Gummiteile gilt, wer weiss?

thumbup Gruß Bernd

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#10
Das einzig WIRKLICH wirksame Lösungsmittel für die Gummischmiere ist leider Aceton. Alkohol und Benzin verteilen die Schmiere mehr, Aceton löst sie sehr schnell und gründlich. Ein-, zweimal drüberwischen und weg ist der Dreck. Solcherart gelöst ist das Zeug auch weniger verteilfreudig. Handschuhe tragen und auf gute Belüftung achten!

Und auf gar keinen Fall auf Kunststoffteile kommen lassen! Bei meinem letzten Patienten habe ich alle Metallteile mit Riemenkontakt ausgebaut und mit Aceton gereinigt.
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#11
Um dem Acetonduft und sonstige Unannehmlichkeiten zu entgehen, könnte man auch zu dieser Lösung - besser "Endlösung" - kommen, um die Riemenschmiere zu entsorgen:

   

Ist zwar etwas brutal aber wirkungsvoll ... duck und weg ...

Gruß Bernd

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#12
Sowas riskiert vier Monate Forumverbot ... Big Grin
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#13
Hallo!

... gekoppelt mit gleich langem Benutzungsverbot jeglicher Tonbandgeräte (insbesondere der Eigenen)!

Pfui Teifi!!!!

Gruß
Wolfgang
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#14
Hallo zusammen,

den Riemenschleim habe ich erfolgreich beseitigt. Kältespray hat mich, da nur eine oberflächliche Vereisung erfolgte, nicht so überzeugt. Der Walzenreiniger eines Bekannten (arbeitet in der Druckindustrie) wollte den Riemenschleim nicht lösen. So blieb nur das bewährte Isopropanol, Einweghandschuhe, Zeit und jede Menge Läppchen um dem Zeug nach alter Väter Sitte zu Leibe zu rücken.

Zwischenzeitlich sind neue Riemen sowie ein neues Reibradgummi für den vorderen Bandteller eingebaut. Der Bandpfad ist notdürftig gereinigt und ein erster Wiedergabe-Testlauf verlief positiv. Also steht einer Fertigstellung nichts Gravierendes mehr im Wege.

Hat jemand eine Idee wie man Korrosion im Bereich des Bandlaufs (nicht die Tonköpfe sondern Metalldorne etc.) beseitigt? Bevor ich da einen Versuch mit feinstem Schleifpapier wage will ich doch lieber mal fragen. Scheuermilch hat jedenfalls nicht gereicht.

Gruß, Martin
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#15
Hallo Franz,

wenns denn was fürs nächse Leben sein soll:

   

Schwer zu erkennen. Das war nach Erstbehandlung mit Proxxon Kleibohrmaschine und runder Stahlbürste. Es war von "verzinkt" an vielen Stellen nichts mehr zu sehen.

   

Da blieb nur grundieren und lackieren:

   


Wenn Deine Rostteile aber verzinkt sind und nicht lackiert werden können: brünieren oder rostumwandeln.


Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#16
Hallo,

im Bandlauf eine Stahlbürste einsetzen? Ich würde zwar den Proxxon/Dremel in Verbindung mit Filzscheibe + Metallpolish und im Finish Filzscheibe + NEVR DULL anwenden, das anschliessend gründlich mit Isoprop und Watte Stäbli gereinigt und dann sollte alles gut sein. Tiefenrostfraß im Bandlauf ist aber dann schon heftig.

Ich glaub aber eher hier meint Frank etwas anderes und hat das gemeinte missverstanden.... oder? Pinzipiell hast Du aber recht Frank, man kommt bei manchen Geräten nicht umhin. Gott sei dank ist Philips der Neuzeit chromatiert. :love:

Gruss Andre
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#17
Hallo Frank,

herzlichen Dank für deine Bilder. Mir geht es derzeit weniger um Optik, als um einen materialschonenden Bandpfad. Wie du sehen kannst sind bei meinem Gerät die galvanisierten Bandpfad-Führungselemente ganz schön angegriffen. Links habe ich zwischenzeitlich das 1. Teil ausgebaut und einfach um 180° gedreht, sodass dessen Rauigkeit das Band nicht mehr tangiert. Aber dann wird die Sache schwieriger, sofern man eine Neuausrichtung der Tonköpfe vermeiden will. Welche Oberflächenqualität sollten bandführende Teile haben? Welche Rauigkeit vertragen die Bänder. Ist eine Bearbeitung mit 400 er Schleifpapier im zusammengebauten Zustand noch akzeptabel?

Gruß, Martin


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#18
Hallo Martin,

so ein Bandführungselement für den linken Einlauf hab ich kürzlich in meinem Chaos noch gesehen. Kannst du gern haben. Die Bandführung auf dem zweiten Bild würde ich vorsichtig herausschrauben. Dabei die Umdrehungen der Mutter mitzählen und danach wieder so festschrauben. Das sind Hülsen, welche nur über den Gewindestab geschoben werden. Die lassen sich tauschen oder nach evtl. nach Lockerung der Mutter auch verdrehen.

Gruß
Michael
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#19
Hallo Andre, hallo Martin
schmerztablette,'index.php?page=Thread&postID=172631#post172631 schrieb:Ich glaub aber eher hier meint Frank etwas anderes und hat das gemeinte missverstanden.... oder?
mir war nicht klar, was mit Metalldorne gemeint war. Die jetzt gezeigten festsitzenden Umlenkhebel und -rollen sollte man nicht mit Stahlbürste reinigen. Auf meinen Bildern sind die entweder demontiert oder abgeklebt und ebensowenig mit der Bürste bearbeitet.

Gruß
Frank
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Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#20
MichaelB,'index.php?page=Thread&postID=172637#post172637 schrieb:Hallo Martin,

so ein Bandführungselement für den linken Einlauf hab ich kürzlich in meinem Chaos noch gesehen. Kannst du gern haben. Die Bandführung auf dem zweiten Bild würde ich vorsichtig herausschrauben. Dabei die Umdrehungen der Mutter mitzählen und danach wieder so festschrauben. Das sind Hülsen, welche nur über den Gewindestab geschoben werden. Die lassen sich tauschen oder nach evtl. nach Lockerung der Mutter auch verdrehen.

Gruß
Michael
Meine Methode war bislang, mit dem Messschieber zu ermitteln, wieviel Abstand zwischen Bolzen und Mutter ist und den anschließend wieder einzustellen. Das sollte auf 1/10 genau sein und vermutlich exakter und einfacher zu merken als Zählen der Umdrehungen. Musste mal zum Ausbau der Andruckrolle samt Hebelage (Entharzung diverser Schmierstellen) bei einem EL3515 die Bandführungen abbauen.
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#21
Hallo,

dank eurer freundlichen Hinweise ist der Bandpfad nun auch wieder in einem ordentlichen Zustand. Michael, die Verdrehung der linken Führungseinheit hat bereits geholfen, danke jedoch für dein zuvorkommendes Ersatzangebot.

Wie man sehen kann ist das Innenleben dieses 45-jährigen Geräts noch recht ordentlich. Auf dem rechten Bandteller liegt ein "Borstenteil", welches am Anfang und am Ende (war doppelt vorhanden) den Antriebsriemen umschloss. Da sich mir der Sinn solcher Teile nicht erschließ und ich bisher nur bei Philips Geräten solche "Reinigungsbürsten" fand wollt ich das Teil weglassen. Spricht da was gegen?

Zusammengebaut macht das Teil m. E. noch eine gute Figur. Sollte jemand noch Kappen für die 4 St. Schieberegler und die beiden Drehregler rechts haben, könnte die Restauration vorerst abgeschlossen werden. Mit der Wiedergabequalität bin ich durchaus zufrieden.

Gruß, Martin


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#22
Hallo Martin,

*Ist eine Bearbeitung mit 400 er Schleifpapier im zusammengebauten Zustand noch akzeptabel?*

geht gar nicht.

Alle Bandführungsteile sind so poliert, wie die Köpfe selber. Sonst hättest Du ja einen Abrieb der Magnetschicht. Bei Deinen Bildern sieht das schon heavy aus. Das Drehen der Bolzen geht natürlich und man sollte die ein bisschen ein-, glattschleifen lassen, dann passt es meistens wieder.
Die Bürste ist bestimmt im Riemenlauf zu suchen, wie bei den UHER Reportgeräten, die statische Aufladungen und Verschmutzungen verhindern sollen.
Sonst sieht alles ganz gut aus und die Köpfe zeigen kaum Verschleiß. Das ist fast ein 5er im Lotto.

Grüssle Andre
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