Zum Heulen...
#1
Leute gibts... letzte Woche hab ich erfahren, dass meine ehemalige Schule (ohne Zustimmung und Wissen des zuständigen Lehrers) zwei intakte Studer A80 aus ORF-Beständen verschrottet hat! 2000 Euronen im Alteisen... ;(
Zitieren
#2
Das ist mal wieder typisch ;( ... waren das wieder Angehörige der "digital natives"? Diese widerliche Pestbrut! :cursing: Bin heute wieder mal mit einem Vertreter dieser Spezies zusammengerasselt, fast hätte ich diesem virtuell humanoiden Subjekt "die Festplatte formatiert"... :evil:

Gruß
Jochen
Zitieren
#3
Ähnliches Thema hatten wir hier schon mal. Nicht nur schade um die Geräte, sondern absolut inakzeptabler Umgang mit Steuergeldern! Aus meiner Sicht gehören solche Fälle an die Öffentlichkeit.
Zitieren
#4
Hallo Timo,

bitte nicht aufregen.
Für Dich bzw. für uns stellen solche A80 möglicherweise einen Wert dar. Für jemanden, der sie professionell einsetzt, sind sie zunächst einmal Kostenfaktoren, soll heißen, liegen die Instandsetzungskosten über dem Zeit- bzw. Nutzungswert. Damit ist es aus kaufmännischer Sicht keinesfalls eine Verschwendung, sie zu verschrotten, sondern angemessenes Handeln.

Wir dürfen auch nicht vergessen das ein Verkäufer, der Angestellte damit beauftragt einen Verkauf durchführen, diese Mitarbeiter dafür zu bezahlen hat, wenn sie sich mit alten Geräten beschäftigen. In der Regel haben solche Mitarbeiter aber etwas anderes zu tun, als Inventarlisten für Altgeräte herzustellen, die Funktion zu prüfen, ein Verkaufsangebot zu schreiben und Käufer zu betreuen.

Fakt ist: Eine solche A80 ist seit Jahrzehnten abgeschrieben. Damit stellt sie für die Behörde keinen Wert mehr dar, wenn sie keinen Nutzen mehr hat. Und damit interessiert es auch nicht die Öffentlichkeit.

Zudem gibt es häufig ein rechtliches Problem.
Vor Jahren fragte ich mal bei einer Schule nach, was mit deren altem Equipment passiere. Der Hausmeister erzählt mir, was der Schule gehöre, also nicht durch einen Freundeskreis angeschafft worden war, dürfe nicht verkauft werden; dafür gäbe es keine gesetzliche Grundlage. Man wisse schlichtweg nicht wohin mit dem Ertrag. Die mißbräuchliche Verwendung - also alles was über Benutzen und Verschrotten hinaus geht - wäre eine Unterschlagung von Schuleigentum.
In Hamburg hat mal die Innenbehörde versucht, ausrangiertes Equipment zentral zu sammeln und zu vermarkten. Daher habe ich meine PR99. Man hat das wieder aufgegeben, weil der Aufwand höher war, als der Ertrag. Und die Behörden sind natürlich gehalten kein Geld zu verschwenden.
Denn auch hier ist das Problem: Als Verkäufer begibst Du Dich schnell in ein Haftungsrisiko. Denn Du hast einen Zustand zu definieren und den zu gewährleisten. Das Personal einer Schule ist mit sowas letztlich überfordert.

Was mich ärgert, ist das nicht einmal in den Orten, in denen so etwas wie ein "Sozialkaufhaus" besteht, altes Behörden-Equipment dort entsorgt wird.
In Hamburg sind der Müllabfuhr zwei solche "Kaufhäuser" zugeordnet, die gebrauchtes Zuegs verkaufen, das Bürger zum Recycling geben würden. Das könnte man auch mit ausrangiertem Behörden-Eigentum machen. Denn offiziell gehen die Dinge ja den Weg der sachgerechten Entsorgung, weil man sie der städtischen Müllabfuhr zur Verfügung stellt. Was die damit tut ist ihr Problem. Aber soweit müssten Behörden bzw. Politiker halt erstmal denken.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#5
Die Öffentlichkeit findet solche entscheidungsfreudigen Entscheider doch nur gut! Endlich weg mit den alten Zöpfen! Wink
Das Drumherum:
Liebe® ...
(Beitragstext s.o.)
LG, Jochen
Zitieren
#6
Matthias M,'index.php?page=Thread&postID=171910#post171910 schrieb:(... kaufmännische Überlegungen, Abschreibung...)

Natürlich kann man die Verschrottung schönrechnen. Das ändert aber nichts daran, daß die A80 in diesem und die vielen A77 in Peters Fall problemlos verkäuflich gewesen wären und einen beträchtlichen Erlös erzielt hätten.

Es ist doch befremdlich, daß es bei städtischen Fahrzeugen, bei denen ja obiges ja ebenso gilt, ein ganz normaler Vorgang ist, sie nach ihrer Ausmusterung zu veräußern (und da ist so manche Rostlaube bei, die nur Preise im unteren dreistelligen Euro-Bereich erzielt), bei Elektronik dagegen nicht.

Zitat:Zudem gibt es häufig ein rechtliches Problem. (...)

Auch hier gilt: Das ist nur ein Problem, wenn man kein Interesse hat, es zu lösen.

Ja, Eigentümer solcher Gerätschaften ist im Regelfall die Stadt. Wenn die Schulleitung so etwas tatsächlich eigenmächtig verkaufen würde, wäre das rein rechtlich Unterschlagung. Aber:

- Was hält eine Schule davon ab, diesbezüglich mit der Stadt eine allgemeine Vereinbarung zu treffen? Ich bin mir sicher, daß die Stadtverwaltung in den meisten Fällen keine Einwände dagegen hätte, wenn ausgemusterte Gegenstände verkauft und die Erlöse beispielsweise dem Förderverein der jeweiligen Schule zur Verfügung gestellt werden.

- Oder noch anders: Warum organisiert die Stadt nicht selbst zentral den Verkauf solcher Gegenstände? Und wieder: Bei den Fahrzeugen klappt das doch auch!

Daß es anders geht, sieht man bei den Angeboten auf zoll-auktion.de. Die letztens angebotene GX-635 stammte aus städtischem Besitz.
Zitieren
#7
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=171905#post171905 schrieb:... zwei intakte Studer A80 aus ORF-Beständen verschrottet hat! 2000 Euronen im Alteisen... ;(
Gilt es überdies als gesichert, dass die Geräte tatsächlich verschrottet (im buchstäblichen Sinne) wurden? Es ist ja, wie hier im Threadverlauf schon angedeutet, durchaus
üblich, auch behördliche Elektrogeräte nach deren Ausmusterung wieder der Benutzung zuzuführen (=weiter zu verkaufen). Nur kann/darf das eben nicht jeder.Und eine Schule schon gar nicht - wo soll sie auch den Gewinn hin buchen? Die hier angesprochenen Fahrzeuge werden schliesslich auch nicht von den einzelnen Kommunen feilgeboten, sondern der Weiterverkauf wird im grossen Stil organisiert, nötigenfalls mit "ausserbehördlicher " Hilfe (= privatwirtschaftlich).
Auch in diesem Falle ist es möglich, dass hier ein legitimierter Großeinkäufer diese Geräte (vielleicht gemeinsam mit mehreren m³ anderem "Schrott") erworben hat. Das ist dann amtsdeutsch "verschrottet" auch wenn es danach nicht wirklich auf der Deponie landet.
In diesem Zusammenhang darf ein jeder Mitleser darüber nachdenken, warum es in den (meisten) Wertstoffhöfen strikt verboten ist, dass sich die "Laufkundschaft" Altgeräte aus dem Schrottcontainer zieht. Fast alles, was dort so schön akribisch getrennt abgeladen wird (gegen Entsorgungsgebühr versteht sich) wird weiter verkauft.

Sonntägliche Grüße

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#8
PeZett,'index.php?page=Thread&postID=171916#post171916 schrieb:Die hier angesprochenen Fahrzeuge werden schliesslich auch nicht von den einzelnen Kommunen feilgeboten, sondern der Weiterverkauf wird im grossen Stil organisiert, nötigenfalls mit "ausserbehördlicher " Hilfe (= privatwirtschaftlich).


Und wieder muss ich auf die Seite "Zoll-Auktion" verweisen. Smile Schau' mal im Fahrzeugbereich. Teilweise wird als Anbieter tatsächlich "Dkfz-Verwertungsstelle" angegeben, oft aber auch Einrichtungen (oft das Ordnungsamt) bestimmter Städte. Für mich sieht das aus, als sei ein direkter Verkauf durch die Kommunen durchaus üblich.

Zitat:In diesem Zusammenhang darf ein jeder Mitleser darüber nachdenken, warum es in den (meisten) Wertstoffhöfen strikt verboten ist, dass sich die "Laufkundschaft" Altgeräte aus dem Schrottcontainer zieht. Fast alles, was dort so schön akribisch getrennt abgeladen wird (gegen Entsorgungsgebühr versteht sich) wird weiter verkauft.

Aus dem Nähkästchen geplaudert: Bei einem der zwei Wertstoffhöfe meines ehemaligen Wohnorts habe ich mal einen Bediensteten gefragt, ob ich ein dort herumstehendes Gerät mitnehmen dürfe. Zurück kam erst mal ein mürrisches "Eigentlich nicht." Auf meine Bitte, mir das "eigentlich" näher zu erklären, erfuhr ich dann weiter (sinngemäß): "Die meisten Leute, die hier was mitnehmen, wollen nur das Kupfer. Das wird dann verkauft, und der Rest wird irgendwo in den Wald geworfen. Aber wenn Du jetzt sagst, da steht ein bestimmtes Gerät, das Du haben möchtest, dann drücken wir schon mal ein Auge zu."

Daß der dort angelieferte Schrott weiterverkauft wird, wird wohl stimmen, aber auch da geht es mit Sicherheit ausschließlich um die Rohstoffgewinnung. Gegen den Weiterverkauf der Geräte als solche spricht der Umstand, daß mit ihnen dort einfach zu schlecht umgegangen wird (abgeladen wird auf einem nicht überdachten Platz oder per Einwurf in einen Gittercontainer aus beträchtlicher Höhe).
Zitieren
#9
In Österreich ist die Rechtslage etwas anders. Soweit ich das überblicke, dürften Schulen seit Einführung der Schulautonomie Ende der 90er sehr wohl ihr Eigentum eigenständig verkaufen und die Einnahmen dem Schulbudget gutschreiben. Insofern war es aus meiner Sicht sträfliche Dummheit der Schule, die Maschinen nicht zu verkaufen, Schulbudgets haben chronisch Löcher.

Insofern scheint es mir auch durchaus plausibel, dass irgendein Mensch in der Schule - möglicherweise im Auftrag der Schulleitung - tatsächlich ein Entsorgungsunternehmen beauftragt hat. Die Aussage des zuständigen Lehrers war wörtlich "verschrottet" und das glaube ich ihm eigentlich.

Digital Natives würde ich da eher nicht vermuten, die sind noch nicht unbedingt in so großer Zahl an Stellen mit Entscheidungskompetenz. Aber auch ältere Menschen werden gemerkt haben, dass die Maschinen fast seit 14 Jahren eingemottet waren. Die von uns aufgenommenen Bänder ebenso wie die noch vorhandenen Leerbänder (PER 528 und (vermutlich) LPR 35) liegen schon seit dieser Einmottung bei mir und ich habe keine Möglichkeit, sie abzuspielen. Die Aufnahmen von damals sind Halbspur-Stereo 19 cm/s auf AEG-Bobby.
Zitieren
#10
Also auf nach Österreich! Man kucken, was die Schulen dort anzubieten haben.

In Deutschland ist nicht nur der Lehrplan Ländersache. Das bedeutet, es kann im Verhalten der einzelnen Ämter durchaus Abweichungen geben.

Ihr habt die Zoll-Auktionen angesprochen. Die Polizei, die Bahn und auch die Bundeswehr macht ähnliches. Teilweise gibt es hier dezidierte gesetzlich formulierte Aufträge, die dazu führen das die das dürfen. Und daher haben sie die Strukturen, das sie das können.
Ich habe mal in einem städischen Seniorenheim Sozialarbeit gemacht. Dort findet jährlich ein Flohmarkt statt, auf dem der Besitz der verstorbenen Bewohner veräußert wird, den die Erben nicht beansprucht hatten. Auf meine Frage, warum man dort nicht auch überschüssige Bestände des Hauses veräußere, dieses stattdessen wegwerfe, bekam ich zur Antwort, das man das nicht dürfe.

Es ist wohl so, das Dinge nach einer gewissen Zeit, nachdem sie den Status "ausrangiert" bekommen haben, als Müll gelten. Das scheint, zumindest soweit das Behörden-Eigentum angeht, eine Art Automatik zu sein. Und dann haben sie sachgerecht entsorgt zu weden. Sie nicht sachgerecht zu entsorgen bedeutet einen Verstoß.

Übrigens bedeutet "verschrotten" tatsächlich nicht immer, das die Schule nichts davon hätte. Bandmaschinen sind Altmetall und Altmetall wird verkauft.

Ein Beispiel. Im letzten Jahr wies ich einen Verkäufer bei "Stilbruch" darauf hin ein wunderschön erhaltenes amerikanisches BIC-Tapedeck wäre defekt und fragte, ob er den Preis nicht reduzieren könne. Er nahm das Gerät unter den Arm und ging zur nächsten Mülltonne. Er würde mehr dafür kriegen und weniger Ärger (mit dem dumm fragenden Kunden) damit haben, wenn er das Gerät als Schrott verkaufe.

Man müsste daran etwas ändern. Das wäre auch möglich. Aber auf die Idee muss jemand erst einmal kommen. Und dann muss er jemanden finden, der zumindes eine "Dienstanweisung" schreibt, somit die Erlaubnis erteilt.

Das Hamburger Beispiel hatte ich angesprochen. Hier hatte sich herausgestellt, das der angedachte Weg, die alten Sachen zentral zu sammeln, zu begutachten und zu veräußern, sich als nicht ökonomisch herausgestellt hatte.
Das liegt nicht daran, das eine einzelne A80 nicht ertragreich verkauft werden könnte, sondern das ebenso vieles anderes Zeugs anfällt, mit dem sich die gleiche Stelle ebenfalls auseinanderzusetzen hätte.

Bislang ist es so, dass beispielsweise eine Schule entscheidet, ihr Mobiliar müsse ersetzt werden, das vielleicht nur Turnus-mäßig, und sie dann, ohne Einzelprüfung, entsorgt, was ersetzt wird. Ändet man das Verfahren müsste alles bewertet werden, was ausrangiert wurde, müsste der Eigentümer entscheiden was erhalten und was entsorgt wird und auf wessen Kosten das passiert. Wenn der dezentrale Automatismus durch eine zentrale Verwertungsstelle ersetzt werden soll, hat diese plötzlich einen Riesen-Aufwand mit Stühlen, Tafeln, Vorhängen etc.
Weil wir gerne mit alten A80 spielen?

Aus Berlin habe ich mal ein ASC-Sprachlabor abgeholt. Das war nur möglich, weil es aus Drittmitteln finanziert worden war. Auch das neue Sprachlaber war aus Drittmitteln finanziert worden und der Ertrag des alten Systems sollte mit in dieses Budget einfließen.
Ich hatte Gelegenheit mit der Schulleiterin zu sprechen. Die war außerordentlich genervt von der Verkaufsaktion. Denn sie hätte so schon genug zu tun. Und mit den merkwürdigen Fragen der Kauf-Interessenten, von denen manche eben nur ein einzelnes Teil oder gar nur bestimmte Ersatzteile hatten haben wollen, wollte sie sich nicht beschäftigen. Dafür hatte sie keine Zeit.


Grundsätzlich habt Ihr natürlich recht. Alte Bandgeärte aus Behördenbesitz sollte man zu erhalten versuchen. Vorwürfe zu formulieren trägt aber nicht dazu bei, solche Geräte zu "retten".
Wir könnten uns als Forum jetzt als "e.V." organisieren und die Gemeinnützigkeit beantragen. Dann hat eine Behörde das Recht, uns solch alte Technik zu spenden.
Wir könnten als Forum eine Firma zur zertifizierten Müllverwertung gründen und hätten dann die Möglichkeit an jede Schule mit dem Angebot heranzutreten: Wir zahlen den höchsten Preis für Euren Müll.
Jeder von uns kann seinen jeweiligen Abgeordneten oder Bürgermeister besuchen und dem die Frage stellen, warum man altes Behörden-Equipment nicht über bestehende Strukturen: Sozialkaufhaus, Zoll-Auktion, Polizei-Auktion oder Bundeswehr-Autkion, veräußert oder warum man nicht eine eigene Struktur dafür etabliert, damit vielleicht Arbeitslose von der Straße holt...
Allerdings müssen wir dann respektieren, das der Tonbandgeräte-Bestand dann nicht billig an uns fällt, sondern vielleicht teuer an einen asiatisschen Röhren-Händler geht.

Zum Schluß noch eine Frage an all jene, die die derzeitige Situation nervt: Wer von Euch hat schon beispielswiese bei der Bundeswehr oder bei einer anderen Behörde den Antrag gestellt, das man ihm ausrangierte Bandgeräte spende oder billig verkaufe?
Das ist möglich. Früher gab es dafür, zumindest bei der Bundewehr, sogar eine Verwaltungsvorschrift. Dinge wie Bedürftigkeit, öffentliches Interesse, Seriösität des Abnehmers etc. sind Voraussetzung. Auf diese Weise ist das eine oder andere Auto (oder Panzer) der Bundewehr in Privatbesitz übergegangen. Man muss das halt tun.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
Zitieren
#11
In Österreich sind die höheren Schulen (z.B. Gymnasien) Bundessache, folglich mischen wenigstens etwas weniger Leute mit. Whatever, weg ist weg. Haben wollte ich sie nicht, alleine schon aus Platzgründen, aber ich hätte ihnen jederzeit ganz offiziell ein gutes Plätzchen vermittelt. Und ob die Schule für die Entsorgung Geld gesehen hat bezweifle ich. Wirklich gewinnbringend ist nicht einmal Kupfer, außer man brennt die Isolierung von Kabeln mit großen Querschnitten bei Nacht und Nebel runter oder lässt sie von Bettlern schälen. Stahl liegt soweit ich weiß bei einstelligen Europreisen pro TONNE.
Zitieren
#12
In diesem Zusammenhang muss auch daran erinnert werden, dass die deutschen Rundfunkanstalten in den Jahren von ca. 1960 bis '85 ausgemustertes Equipment und Zubehör auf Anfrage etwa an interessierte Vereinigungen von Tonbandfreunden und sogar Privatpersonen verschenkt oder billig verkauft haben!

Ich selbst habe um 1970/71 herum ein paarmal an den NDR geschrieben und ein paar Tage darauf kostenlos jeweils ein Paket mit Tonbändern auf Bobby bekommen; immer so 5-8 Stück. Natürlich waren die enthaltenen Standard-Rundfunkbänder nicht gerade optimal für meine damalige Telefunkenkiste geeignet, aber als "armer" Schüler war man selig, ein paar Bänder kostenlos zu bekommen, selbst, wenn man sie noch auf Spulen umwickeln musste.
1980 habe ich ein paar Monate hier im Funkhaus Hannover gejobt, und ein mir bekannter Mitarbeiter fragte mich eines Tages, ob ich nicht eine Nagra III gebrauchen könnte, die würden jetzt ausgemustert. Mit Netzteil und Tasche sollte der Preis 100 Mark betragen. "Och," hab ich gesagt, "die is ja nur Mono, nee, vielen Dank." 8|
Dafür könnte ich mich heute noch ärgern.

Jedenfalls hat der Rundfunk völlig unbürokratisch und nicht unbedingt auf maximalen Gewinn orientiert damals seine alten Klamotten abgegeben und durfte das auch.
Hermann Hoffmann hatte gar sein Studiomischpult und diverse Magnetophone vom NDR. Da er zu dieser Zeit schon Dachkammermusiken produziert hat, war er natürlich kein Unbekannter für den Sender — und hat sich bestimmt finanziell nicht verausgaben müssen, um die Sachen zu bekommen! Wink

LG Holgi
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste