Sony TC 640 A langsamer Capstan und Rauch....
#1
Moin!

Hatte gestern ein Problem mit meiner guten alten Sony. Nach gut 2 Stunden lauf wurde die Wiedergabe - 19cm/s - auf einmal langsam und ein Bauteil begann mächtig zu stinken. Sehr warm wurde das Gerät auch. Nahm zuerst an, das Captan Lager wäre festgegangen. Hatte das vor nun fast 20 Jahren mal. Aber das war es nicht. Alle Motoren und der Capstan ließen sich einwandfrei drehen. Muß also irgendwo ein Elektonikproblem - Powersupply, Motorsteuerung - vorliegen.
Leider läßt sich kein "verbruzelteltes" Bauteil ausmachen. Dann wäre es natürlich einfach, den Fehler zu beheben.

Ließ das Gerät eben nochmal laufen. Wiedergabe wieder zu langsam und nach einiger Zeit fängt ein Bauteil zu stinken.(Könnte das Gerät sicher länger laufen lassen, bis es irgendwo anfängt zu qualmen, aber das möchte ich eigentlich eher nicht machen... der Qualm dürft nicht gerade gesund sein....)

Hat irgendwer eine Idee, was es sein könnte?

Gruß,

Torsten
Revox B77 - Sony TC 640 - Philips fc 870 n4422 n2521 n2511 n2214 n2219 - Uher CR 240 Report 4200 - ITT 3020 - Grundig cf11 - Nagra 4.2
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#2
Hallo,

ohne die TC-640 (A) zu kennen: Klingt für mich, als habe der Kondensator des Capstanmotors schlappgemacht.

Gruß,
Timo
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#3
Konnte nun doch ein eindeutig defektes Bauteil ausmachen:

Ein Widerstand/Kondensator - 0,1MF/120 Ohm - defekt: CP 701 ( der Nachbar 702 dürfte auch hin sein)

Werde das Teil besorgen und austauschen. Hoffe, daß es das war!

Auf dem Servicemanual des TC 640 - die Ausführung der Boards ist leicht abweichend - ist das Board das "System Control Board" und dort als CP 508 bezeichnet.
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#4
Hallo Torsten,

das sollte je nach Ausführung einer der beiden Kondensatoren bzw. ein Doppelkondensator sein, der für die Umstellung 50/60 Hertz zuständig ist. Das erklärt warum die Kiste jetzt langsamer läuft.

Gruß Tom
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#5
Hallo Tom!

Danke für Deinen Hinweis. Ja, wäre schön, wenn das Ersetzen dieser Bauteile auch den langsamen Lauf beseitigen würde.
Insgesamt fand ich übrigens 3 dieser augenscheinlich defekten Kombibauteile. (Kondensator/Widerstand).
8 sind auf de Platine insgesamt verbaut.Denke, ich werde da mal alle 8 austauschen. Die anderen dürften ja auch bald ihren Geist aufgeben.
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#6
Nee. Tom, das ist nur ein Entstörglied. Knallt und stinkt, ist aber eingentlich kein großes Problem. Die Idee, gleich alle zu tauschen, ist, denke ich, eine gute.
Die 640 hat eine direkt angetriebenen Capstan, oder?

Anlaufkondensatoren haben eher was von 2 µF an aufwärts.

Edit: Nee Capstan ist nicht direkt angetrieben, aber es ist im unterschied zu 366, 377 und Konsorten eine Dreimotorenmaschine. Der Capstanmotorkondensator C 401 hat 2,0 +0,5 µF. Der kann natürlich unabhängig von den Sparkquenchern auch hin sein.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#7
Hallo Nils!

Jo, der Capstanmotorkondensator könnte natürlich auch hin sein. Will das erstmal nicht hoffen, wenn ich nicht irre sind diese Dinger nicht so einfach zu bekommen.

Hoffe, ich kann schon morgen beim hiesigen Elektrofritzen die defekten "CP´s" bekommen. Dann sehen wir mal weiter. Die "kleine große Sony" ist meiner Ansicht nach eine prima Maschine und begleitet mich bereits seit 1985, als ich sie für stolze 250 Mark vom Vater eines Klassenkameraden abkaufen konnte. Seitdem lief die Maschine fast problemlos. Habe mal Riemen, Andruckrolle und Bremsen erneuert und natürlich braucht sie hin und wieder eine Ölung, aber das wars auch schon.
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#8
Die Kondensatoren mit zwei Kapazitäten sind, so weit ich weiß, neu nicht mehr zu bekommen. Ich bin dann pragmatisch und gehe davon aus, dass ich die jeweilige Maschine ohnedies nur mit 50 Hz betreiben werde. Dann kommt ein Kondensator mit passender Kapazität für 50 Hz rein und gut ist. Sicherheitshalber klebe ich einen Aufkleber auf die Rückwand, der über diesen "Umbau" informiert.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#9
niels,'index.php?page=Thread&postID=171800#post171800 schrieb:Die 640 hat eine direkt angetriebenen Capstan, oder?

Ich hatte zwar leider nie eine, aber das weiß ich noch: Nein, riemengetrieben. Smile

Frank Stegmeier,'index.php?page=Thread&postID=23041#post23041 schrieb:Hallo Timo,
die TC640/640A und die TC 651 haben einen indirekten Antrieb des Capstan mittels eines Riemens.
M.W. hatte nur die TC 880 einen direkt angetriebenen Cpatan (der 2.Capstan wurde vom ersten mit einem Riemen angetrieben).

Viele Grüße
Frank

(-> Sony TC-645)
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#10
@Niels

Es sind nicht Kondensatoren mit 2 Kapazitäten, sondern es ist eine Kombo aus Kondensator - 0,1MF - und einem Widerstand - 120 Ohm -. Und die gibt es noch. (Zum Beispiel bei Farnell)

Kondensatoren mit 2 Kapazitäten gibt es übrigens auch noch. Habe da erst vor einigen Monaten einen durchgebrannten bei einem alten Mielestaubsauger -aus den 80ern - ausgetauscht.
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#11
Da reden wir aneinander vorbei, bzw. ja, ist mir klar.

Bei dir abgeraucht ist die Kombination Kondensator-Widerstand.
Der Anlaufkondensator für den Motor hat zwei Kapazitäten (siehe oben).

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#12
Zitat: Kondensatoren mit 2 Kapazitäten gibt es übrigens auch noch. Habe da erst
vor einigen Monaten einen durchgebrannten bei einem alten
Mielestaubsauger -aus den 80ern - ausgetauscht.
Das ist ganz was anderes, da sind fix verschaltet ein X-Kondensator (zwischen L und N der Zuleitung) und zwei wesentlich kleinere Y-Kondensatoren (von L bzw. N zu Masse, meistens Motorgehäuse) drin. Beide Y-Kondensatoren gehen mit einem Ende auf die gelb-grüne Fahne, das jeweils andere Ende ist mit einem Bein des X-Kondensators und einer Ader der Zuleitung verbunden. Hab ich auch gerade vier gekauft, sterben reihenweise.
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#13
Einen Kondensator mit 0,1 MF = 100 kF = 100.000 F in ein Gehäuse der SONY TC-645 einzubauen übersteigt meine Vorstellungskraft. Ich glaube, da muss schon ein grooooßes Gebäude in der Nähe stehen, um so ein Trumm zu installieren ?(

Oder handelt es sich um einen Schreibfehler und es sind nur 0,1 µF gemeint, denn die Tastenkombination [Alt Gr] + [M] würde das Zeichen µ erzeugen und somit den "Einbauraum" erheblich verringern Wink

Gruß Bernd

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#14
Bei mir stand MF halt fuer Microfarad.... Ok, war wohl nicht die richtige Schreibweise. Danke fuer den Tip mit der Tastenkombination, werde ich beherzigen.
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#15
t_wagner,'index.php?page=Thread&postID=171814#post171814 schrieb:Bei mir stand MF halt fuer Microfarad.... Ok, war wohl nicht die richtige Schreibweise. Danke fuer den Tip mit der Tastenkombination, werde ich beherzigen.
Probier lieber erst einmal herum, du scheinst keine deutsche Tastatur zu verwenden. Da sind die Sonderzeichen zu 99% anders belegt.

Ein großes M steht offiziell für Mega, das wird dann halt amüsant. Wenn man partout kein µ findet, schreiben viele Leute u (besonders im amerikanischen Raum), das ist auch nicht korrekt aber deutlich weniger verwirrend.
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#16
Stimmt, auf der Tastatur meines "Arbeitsrechners" klappte es in der Tat nicht mit der Tastenkombination. Aber immerhin funktioniert es hier auf meinem Heimlaptop einwandfrei. :-)

Habe die Teile für die Sony gestern bestellen können. Bei "RS" gab´s die erfreulicherweise noch. (Gar nicht so billig, 3 Euro das Stück) Nach dem Austausch aller 8 CP´s sollte die alte Sony dann hoffentlich wieder fit für die nächsten Jahre sein!
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#17
Das mit dem "µ" funktioniert häufig auch mit Alt gedrückt halten und über den Nummerblock 230 eingeben, ergibt dannin MS-Windows
Systemen die Ausgabe von "µ" unabhängig von der Tastaturbelegung.
Bei vielen Laptops ohne Nummernblock klappt das auch über die Funktionstaste und der Nummerblocksimulation.
Mit Smartphones, Tablet-PC und in unixartigen Systemen klappt das so natürlich nicht.

Gruß Ulrich
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#18
Mac - falls das außer mir hier noch jemand nutzt - bei deutscher Belegung Alt-M (oder wie der altgediente Macianer sagt Weiche-M). Ω ist übrigens Weiche-Z. Da gibt es noch ein paar skurrile und weniger brauchbare Sonderzeichen auch... Weiche-T spuckt das hier aus... †
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#19
Kurzes Update:

Habe gestern alle 8 "CP's" ausgetauscht und siehe, die Sony laeuft wieder, wie frisch aus dem Laden. Freut mich sehr, dass das Geraet nun wieder einwandfrei funktioniert. Ist schon bemerkenswert, welche Langlebigkeit hochwertige Geraete aus den 70ern doch besitzen.
Revox B77 - Sony TC 640 - Philips fc 870 n4422 n2521 n2511 n2214 n2219 - Uher CR 240 Report 4200 - ITT 3020 - Grundig cf11 - Nagra 4.2
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