VEB Stern-Radio KR 450 (alias "bruns" KR 450)
#1
Hallo,

ausgehend von diesem Thread: Zeigt her eure Köpfe

einige Bilder vom KR450, den ich vor dem Verschrotten bewahren konnte.

Baujahr 1984, Westexport des RFT KR450 als "bruns" KR450. Den Link zur Sammlerseite benutzen, dort gibt es alle Informationen vom Experten.

http://www.rft-hifigeraete.de/9519/home.html

Mein Exemplar hier hat auf den ersten Blick die letzten 30 Jahre ganz gut überstanden:

   

   

[attachment=4385]

   

   

Was war kaputt?
Die Achse vom Abstimm-Drehkondensator saß fest. Verharztes Fett, nur mühsam wieder gängig zu bekommen.
Dann hatte die Andruckrolle gefressen und somit das Kassettenteil lahmgelegt:

   

Kleinkram, jetzt funktioniert der KR450 wieder und ist meiner Sammlung einverleibt worden.




   

Gruß
Peter S.
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#2
Die habe ich ne Zeit lang mal gesammelt. Ist schon ein ganz feines, solides Gerät mit hervorragenden Aufnahmeeigenschaften und einem recht guten Tuner, erstaunlich ist für seine Größe auch der Klang und wenn man eine externe Box anschliesst klingt das Ding sogar HiFi mäßig und mit alten Regalboxen wirkt die Loudness auch richtig gut.

Der Preis in Ostmark war allerdings wie für Alles an Elektronikgeräten im Osten total übertrieben und die Technik und das Design hinkt den Westgeräten total hinterher. Das Laufwerk sieht aus, als sei es aus einem alten Philips Cassettenrecorder von Anfang der 70er, ich glaube die Teile sind teilweise sogar passgenau.

LG, Tobi
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#3
DOSORDIE,'index.php?page=Thread&postID=169617#post169617 schrieb:wenn man eine externe Box anschliesst klingt das Ding sogar HiFi mäßig


Na aber…mit HI-FI hatte das Ding nun wirklich nicht viel am Hut :evil: ….der Tuner war ideal ja, aber das Kassetten-Teil…na ich weiß nicht. Und von Philips hätte da bestimmt nix gepasst, denke ich mir jedenfalls. Das Gerät wurde auch nach Polen exportiert unter den Namen KR 800 aber mit einem OIRT-Tuner, für den Ihr Frequenzband von 65 -75 MHZ. Ansonsten blieb das Gerät unverändert. Gruß, Holger Smile
Jede Tonbandmaschine ist ein kleines Wunder!

Maschinen:Telefunken M -15 A, und M-20.... 1 X Philips 4420... Uher Report 4000-L ,(Mono)
Uher- Royal -de Luxe . .. Philips N-4422 .. Akai GX 600 DB... und das Abenteuer geht weiter
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#4
Die klassische DIN HiFi Norm muss glaube ich 6 Watt DIN Sinus mit weniger als 1% Klirr pro Kanal können, da ist das Gerät nicht weit von entfernt und in gehobener Zimmerlautstärke klingt das Ding auch nicht anders, als ein HiFi Verstärker mit eingeschalteter Loudness, wieso sollte es auch? So schlecht ist die Endstufe nun nicht. Insofern weiß ich nicht, was da so abwegig ist?!

Also ich hatte mehrere EL 3302 und einen N2505 sowie einen N2507 und auch noch Teile der Laufwerke, ob sie in ein R4100/KR450 Laufwerk passen weiß ich nicht, die Mechanik ähnelt sich aber sehr sehr stark und erinnert fast 100%ig an die alten Philips Laufwerke, natürlich erweitert auf Autostop, Rücklauf oder Vorlauf - eins von Beiden war nicht einrastbar, weiß nicht mehr genau, in den 80ern, als der R4100 gebaut wurde, war in Philips Recordern natürlich schon was Anderes drin, auch die Tonköpfe sehen den alten Philips Köpfen verdächtig ähnlich.

Du musst es ja nicht glauben, aber mit einer ORWO Cassette (sowohl Low Noise als auch Chromdioxid) ist zwischen Aufnahme und Radio fast kein Unterschied feststellbar und mit Chrom Cassette erreicht die Aufnahme sogar tatsächlich HiFi Qualität, zumindest vom Frequenzgang her, ist halt Mono, aber der Sound ist sehr gut und wenn ich bedenke, dass das Gerät im Westen günstig zu haben war, hätte ich mir lieber einen "BRUNS" gekauft, als irgendson Billig Scheiß von elta oder so, was wahrscheinlich genau so viel gekostet hätte, schön ist auch, dass man an dem Gerät die DIN Buchse als Aux Anschluss nutzen kann, bei Geräten dieser Klasse ist sie ja meistens nur als reine Überspielbuchse ausgelegt und es gibt echte Handaussteuerung und automatische Chromumstellung.

Es gab ja auch den SKR 500/501, der dann quasi einen R4100 in Stereo beinhaltet und somit einem HiFi Verstärker schon ziemlich nahe kommt, wenn man die Boxenausgänge nutzt, schön ist auch.

LG, Tobi
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#5
Hallo,

nach einigem Forschen im Internet hieß es, dass Stern-Radio Berlin eigentlich ein Teil der alten Loewe-Opta Fabrik war.
Da wurde dann in der DDR Anfang der Achtziger ein solides Gerät deutscher Konstruktion in einer altehrwürdigen
Fabrik gefertigt. Ein wenig veraltet vielleicht, das Ganze, aber nicht schlecht. Vom Klang her mit dem hart aufgehängetn Ovallautsprecher
wie die Kofferradios der 60er/70er von Telefunken, Nordmende, Grundig usw. Im Westen gab es fast nur noch Importware, die Henkelmänner klangen zum Teil spitz und flach
und waren mitunter grauslich verarbeitet. Neulich lief mir ein Telefunken Bajazzo Recorder aus der gleichen Ära zu, der war zwar auch noch aus deutscher Fertigung, aber nicht so
gut gemacht wie der RFT-Kasten.
Ein ähnliches Gerät von "LOEWE"-West habe ich noch irgendwo rumliegen, ich suche mal, dann vergleichen wir EX-Loewe-Opta Ost gegen Loewe West, ganz neutral, ohne Ostalgie oder
Westbesserqualitätsvoreingenommenheit.

Gruß
Peter S.


....guck, da ist er ja auch schon.

Erster Vergleich:

   
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#6
Wobei der Loewe West auch aus dem Osten gekommen ist, nur halt aus dem Fernen.

Gruß Ulrich
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#7
PSMS,'index.php?page=Thread&postID=169629#post169629 schrieb:Ein ähnliches Gerät von "LOEWE"-West habe ich noch irgendwo rumliegen, ich suche mal, dann vergleichen wir EX-Loewe-Opta Ost gegen Loewe West, ganz neutral, ohne Ostalgie oder
Westbesserqualitätsvoreingenommenheit.

Der Loewe West scheint aber fernöstlichen Migrationshintergrund zu haben. Ein Blick in den Schaltplan offenbart jedenfalls schon mal japanische Transistortypen. Smile

Edit: Ulrich war schneller.
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#8
...eben! "LOEWE" steht ja auch in Anführungszeichen. Der Name wird das einzig heimische an diesem Gerät sein. Nicht dass es unbedingt schlecht ist, aber
irgendwie echter ist dann doch der KR450.

Ich werde den Fernostloewen morgen kurz öffnen und mir die Qualität besehen. Das Teil hat 20 Jahre unbenutzt in der Garage hinten in einem Schrank gelegen, sollte
Garagenradio sein, aber ein solches brauchte ich nie.

Gruß
Peter S.

Geöffnet:

   
   

Genau das herinnen, was zu erwarten war. Jedoch: Funktioniert aus dem Stegreif, nach 20 Jahren Garage.
Da kann man nicht meckern, außerdem ist der Klang völlig ok für so ein Ding.
Ist eben nur nicht das drinnen, was vorn draufsteht.

Der KR 450 ist schwerer, aufwändiger konstruiert, (fertigungs-)technisch gesehen wohl eine Dekade vor dem Fernostloewen anzusiedeln.
Ich würde trotzdem ein Unentschieden vergeben, zumal nach dem KR 450 wohl mehr Jugendliche geschmachtet haben als nach dem Loewe.
Beide würden ihren Zweck als Gartenlauben (bzw. Datschen)- Balkon- Werkstatt- Küchen oder Campingradio anstandslos erfüllen.
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#9
PSMS,'index.php?page=Thread&postID=169633#post169633 schrieb:...zumal nach dem KR 450 wohl mehr Jugendliche geschmachtet haben als nach dem Loewe.

Den Loewen hättest Du in der DDR auch nicht im Einzelhandel bekommen, es sei denn, Du hattest Forums-Schecks (Von der DDR Selbst- Gedruckter DM-Ersatz) oder richtige DM, dann ja. Oder auch die liebe West-Verwandtschaft. Die DDR-Geräte sind aufwändiger und von der Qualität auch manchmal besser gebaut wurden. (Heute weiß ich das). Ich hatte ja den KR 450 und war in der Regel zufrieden, nur das Kassetten-Teil hat mir nicht so behagt. Die Radioteile die waren Spitze, da konntest Du auch noch den letzten Pups von Hinter-Tupf Ingen hören…grins. Die Tonköpfe sind von der Firma „Goldpfeil“ gewesen…Gruß, Holger Smile
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#10
PSMS,'index.php?page=Thread&postID=169633#post169633 schrieb:Da kann man nicht meckern, außerdem ist der Klang völlig ok für so ein Ding.
Ist eben nur nicht das drinnen, was vorn draufsteht.

Warum auch nicht? Die "migrierten" Geräte aus den 70ern und 80ern kamen ja im Regelfall von großen japanischen Herstellern, die einen hohen Qualitätsstandard hatten (bei dem Loewen geht mein Verdacht übrigens in Richtung Sanyo - bestätigt das Innenleben das vielleicht?).
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#11
Die Cassettenlaufwerke waren unterschiedlicher Qualität, nach Umbenennung vom R4100 in KR450 gabs Probleme, ich hatte auch mal so einen, wo das Laufwerk hörbare Gleichlaufschwankungen hatte, das ist bei späteren Versionen und beim R4100 aber nicht der Fall.

LG, Tobi
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#12
DOSORDIE,'index.php?page=Thread&postID=169696#post169696 schrieb:wo das Laufwerk hörbare Gleichlaufschwankungen hatte, das ist bei späteren Versionen und beim R4100 aber nicht der Fall.


Genauso ist es, ich hatte den KR 450 zweimal zur Reparatur. Einmal haben sie den Motor gewechselt, und dann an der Elektronik etwas getauscht. Ich habe ihn dann verkauft.
Die späteren Geräte so hörte ich dann von Freunden waren tadellos….Gruß, Holger Smile
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#13
Ja, ich weiß auch nicht was da war, muss ja wenns nicht an der Elektronik lag eigentlich an einem unebenen Capstan gelegen haben, ich hatte auch mal so ein Gerät direkt bei Frank Hennebach gekauft und der meinte auch das sei völlig normal. Ich hatte die Andruckrolle getauscht, weil ich dachte sie sei vielleicht nicht ganz rund, aber es half nix, nur der Tausch des kompletten Decks inklusive Elektronik schaffte Abhilfe, dabei war das Gerät wirklich wie aus dem Ei gepellt, als sei es grad erst ausgepackt worden, aber so richtig Spass machte es so natürlich nicht.

Es gab übrigens immer mal wieder Änderungen am Gerät, der R4100 hat ja in seiner Urform ein Drehspuleninstrument, dann kam bereits die LED Kette mit der Riffelung (cooler Effekt übrigens mit diesen dadurch entstehenden Balken) aber die Skala war trotzdem die alte mit dem grünen Gitter, die von hinten beleuchtet wird, ich persönlich finde diese Variante am Schönsten.

LG, Tobi
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#14
Leute, Leute, Leute... manchmal ist das hier echt gefährlich! Jetzt bin ich gerade wild am Entrümpeln, und prompt will ich einen SKR 500! ^^
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