Teac C-3x Kassettendeck fehlt der rechte Kanal
#1
Ich habe leider ein Problem mit meinem Teac C-3X. Der rechte Kanal der Wiedergabe funktioniert fast nicht. Das äußert sich so, dass bei hohen Pegeln lediglich ein verzerrtes Krächzen zu hören ist. Vorband ist OK. Die Aufnahme auf einem anderen Gerät wiedergegeben ebenso. Nur die Wiedergabe auf dem C-3X funktioniert eben nicht.
Kann mir jemand einen Tip geben? Den Umschalter Source / Tape habe ich schon hundert mal betätigt und auch etwas Kontaktspray eingegeben.


   
Gruß von

Rüdiger
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#2
Hallo Rüdiger,

von kontaktsprays würde ich erstmal Abstand halten wollen......

Bitte beantworte erstmal diese Fragen....

1) Auifnahmen mit dem C-3x werden in anderenm Tapedecks korrekt wiede3r gegeben?
2) Fremdaufnahmen werden im C-3x links korrekt, rechts verzerrt wieder gegeben (mit geringem Pegel?

wenn 1)+2) so stimmt, wie ist der Ausschlag der beiden VUs? Zeigen beide gleich an?

Wenn hier auch wieder ja, suche auf dem REC/Playback Board nach dem rechten Wiedergabekanal und dort zunächst einmal nach verdächtigen Elkos (Deckel gewölbt oder Schrumpfschlauch zusammengezogen..... diese dann wechseln.

Erst dann suchen wir weiter.

Hast Du das SM? Wenn nein, bitte melden.

Gruß
Jürgen
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#3
Hallo Jürgen,

ich weiß, von Kontaktsprays wird eigentlich grundsätzlich abgeraten. Mir erschien es kurzfristig als wirksame Lösung, was ja nicht stimmte.



zu 1) Ja, die Aufnahmen vom C-3x hören sich auf meinem TA-2070 einwandfrei an.



zu 2) Fremdaufnahmen werden auf dem C-3X links korrekt und rechts nur Spitzenpegel und die stark verzerrt wiedergegeben. Das ist so: wenn du im Takt eine starke Aussteuerung wie z.B. einen Bassschlag hast, nimmst du nur diesen Bereich verzerrt wahr und leisere Pegel gar nicht. Dieser angenommene Bassschlag der auf dem linken Kanal bis +1dB aussteuert, steuert auf dem rechten Kanal bis ca. - 20 dB aus.



zum Auschlag der VUs: Auf Vorband steuern beide Instrumente gleichmäßig und korrekt aus. Auf Hinterband ist der linke Kanal weiterhin korrekt, der rechte schägt bis nur ca - 20 dB aus. Also wirklich im Verhältnis die Lautstärke, die auch tatsächlich zu hören ist.

Nach der Arbeit werde ich mal auf die Suche nach verdächtigen Elkos begeben.



Vielen Dank erstmal.
Gruß von

Rüdiger
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#4
Ich habe mich am Wochenende längere Zeit mit dem C-3X beschäftigt. Leider konnte ich keine optischen Abweichungen an den Elkos feststellen. Am technischen zustand hat sich am Gerät natürlich auch nichts verändert....
   


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Gruß von

Rüdiger
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#5
Hallo Rüdiger,

miss doch mal das Output-Potentiometer durch. Oder ist das schon geschehen?

Gruß
P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#6
Durchgemessen hab ich es nicht. Es gibt aber das was der rechte Kanal noch von sich gibt proportional zur gewählten Lautstärke aus.
Wenn das Ding ein Relais für den Ausgang hätte, würde ich sagen dass diese Kontakte nicht in Ordnung sind. So hört es sich zumindest an.
Gruß von

Rüdiger
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#7
Wie stellst du fest, dass das was ausgegeben wird, auch proportional am Ploti ansteht, ohne zu messen?
Und ein Relais im Ausgang wuerde sich wohl nicht so bemerkbar machen, dass man den Fehler auf den Instrumenten ablesen kann.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#8
Fangt doch mal da an zu suchen wo das Signal ensteht !
Ich putze hier nur...
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#9
Natürlich kann der Geübte dort anfangen, wo das Signal entsteht und sich von dort aus durch den Signalweg messen.
Dem weniger Geübten kann man aber auch raten, die Bauteile zuerst zu untersuchen, an denen ein Ausfall die höhere Wahrscheinlichkeit hat. (Schalter, Potentiometer, Trimmer, kalte oder gebrochene Lötstellen an Gerätebuchsen etc. ...)
Zu welcher Kategorie "Fehlersucher" der Fragesteller gehört, entscheidet er am besten selbst.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#10
Das kann ich ganz klar beantworten: Anfänger und oder Laie.

Ich werde, wenn ich mal wieder ein, zwei Stündchen Zeit habe die blauen Elkos tauschen und hoffen dass der HiFi-Gott gnädig mit mir ist.

Habe gerade bei meinem B225 das Getriebe vom Schubladenmotor getauscht. So etwas bekomme ich hin, für das messen fehlt mir einfach das Fachwissen und das Equipment.
Gruß von

Rüdiger
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#11
Nachdem ich mir deine Fotos noch mal in der Großaufnahme angesehen habe, würde ich da auch erstmal zu raten. Da sind schon etliche der blauen Kandidaten zu sehen, die allmählich "dicke Backen" bekommen.

Gruß
P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#12
O in einer Feierabendodysee habe ich die blauen Elkos ausgetauscht. Leider hat sich am Ergebnis nichts getan. Der rechte Kanal verhält sich immer noch so, wie am Anfang beschrieben.
Wie kann ich mit meinen bescheidenen Mitteln fortfahren?

Die letzten blauen:
    Und hier die erste Platine:
   
Und die zweite:
   
Gruß von

Rüdiger
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#13
Fang doch mal ganz vorne an, wie Ralf schon geschrieben hat, wo das Signal entsteht. Kommt aus dem Wiedergabekopf nur noch gekrächtze raus, kannst du den kompletten Signalweg erneuern, ohne daß sich etwas ändert.
Dafür, daß bereits an der Quelle der Fehler liegt, spricht schon, daß bei Vorband alles OK ist, bei Hinterband aber eben nicht. Außerdem die Tatsache, daß fremdbespielte Cassetten das gleiche hervorrufen, die Anzeige der VU`s etc.

Gruß Tom
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#14
Ganz vergessen, Köpfe penibel gereinigt?

Gruß Tom
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#15
ja, die Köpfe glänzen, wie die ganze Bandführung.

Leider kann ich das nicht, das Signal nachverfolgen. Ich süßte gar nicht, wie man so etwas anstellt, geschweige denn was man wo messen muß.
Gruß von

Rüdiger
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#16
Hat denn irgend jemand das komplette Schaltbild des C-3x inklusive Schaltzeichnung?
In den üblichen Quellen (Hifi-Manuals.com, Hifiengine, Elektrotanya, Eserviceinfo usw.) findet man nur den selben halben Kram ohne Schaltzeichnung.
Mit Schaltzeichnung könnte man ja mal versuchen eine Strategie ohne Messgerät zu entwickeln.

Gruß Ulrich
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#17
Hallo Uli,

das Problem ist, selbst das Original SM enthält kein Schaltbild, dies musste extra erworben werden.

Im Original SM sind nur Bestückungsabbildungen der Platinen ersichtlich und deren Listen.

Gruß
Jürgen
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#18
Hallo Jürgen,
das Aufteilen der Manuals war leider eine hier und dort anzutreffende Unsitte.
Eine Fehlersuche ohne echtes Schaltbild ist leider halber Kram.

Blindes Teile tauschen (das Wechseln der blauen Elkos gehörte dazu) ist irgendwas zwischen „mit Kanonen auf Spatzen schießen“ und „fischen im Trüben“.
Die Dolby ICs NE645 fallen auch schon mal aus, nur sollte man schon irgendwie wissen welches für was zuständig ist.
Dann könnte man eventuell auch ohne Messgerät mit ein paar Kabelbrücken mehr herausfinden.

Gruß Ulrich
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#19
Hallo Rüdiger,
möchtest du ein wenig weiter suchen?

Wenn ja kann ich dir ein paar Vorschläge machen, ob sie zum Ziel führen wird man dann sehen.

Gruß Ulrich
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#20
Hallo Ulrich,

ja gerne.

Gruß
Rüdiger
Gruß von

Rüdiger
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#21
Auf der Grundplatine, in der Nähe der beiden ICs NE645, findest du die Elkos C111 und C211 (0,22µF).
Als erstes lötest du den Minuspol des Elkos C111 ab und ziehst den einen Anschlussdraht des Elkos aus der Platine (Elko "umlegen").
Nun testest du mit ab gelötetem Elko die Wiedergabe, der linke Kanal (der Funktionierende) sollte nun komplett fehlen.

Wenn das alles so ist das Gleiche mit C211.
Nun sollten bei Wiedergabe beide Kanäle fehlen.

Melde dich wenn du soweit bist, dann machen wir weiter.

Gruß Ulrich
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#22
Hallo Ulrich,

bin gerade wandern im Spessart und werde deinen Ratschlag heute Nachmittag ausführen.
Gruß von

Rüdiger
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#23
So,
ich habe nun den Minuspol vom C 111 entfernt: linker Kanal tot
anschließend den Minuspol vom C211 entfernt: rechter Kanal tot
Gruß von

Rüdiger
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#24
Bauteile des rechten Kanals haben die Vornummer 2.
Jetzt nimmst du zwei Kabel und schlisst den Minuspol der Elkos an den jeweils anderen Lötpunkt an, also mit vertauschten Kanälen.
Wenn der Fehler immer noch Rechts ist liegt die Ursache "hinter" C211.
Wenn der Fehler den Kanal gewechselt hat, jetzt links ist, liegt die Ursache "vor" C211.

Gruß Ulrich
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#25
So, ich habe jeweils den ausgeöteten Minuspol des Elkes an den Minuspol des anderen Elkos auf der Platine gelötet.
Der Fehler ist immer noch auf der rechten Seite und hat nicht gewechselt.
Gruß von

Rüdiger
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#26
Du könntest das Spielchen mit C115/215 wiederholen. Das ist dann der Ausgang der Dolby-ICs. C111/211 war der Eingang.
Eine anderen Möglichkeit ist es die beiden NE645 gegeneinander zu tauschen, ist etwas mehr Lötarbeit.

Gruß Ulrich
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#27
So: nach Tausch C115 / 215 wie bei den anderen Elkos, wanderte der Fehler von rechts auf links!
Gruß von

Rüdiger
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#28
Mit recht hoher Wahrscheinlichkeit ist das IC U201 (NE645) defekt.
Wenn es die Lötkünste erlauben U201 gegen U101 tauschen, wenn dann der Fehler auf die linke Seite wandert ist es das IC.

Gruß Ulrich
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#29
OK, dann leg ich mal los...
Gruß von

Rüdiger
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#30
So, ich habe alle Elkos wieder in die Platine verlötet und die ICs getauscht.
Schwupp, die "schlechte" Seite ist nach Links gewandert.
Ich bestelle mir jetzt das IC NE645N nach.

Vielen Dank schon mal für deine Mühe Ulrich. Ich wünschte ich hätte so ein Wissen.
Wenn ich das IC getauscht habe, melde ich mich nochmal.
Gruß von

Rüdiger
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#31
Das IC ist gestern eingetroffen und ich habe es gleich eingelötet.

Eingeschaltet, und: der Fehler ist weg!!!!

Es war tatsächlich das IC. Ich habe gestern den ganzen Abend Cassetten gehört und habe viel Freude an dem C3X.

Ausdrücklich bedanken möchte ich mir bei Ulrich (UK64), der mir Dummie zur Lösung des Problems geholfen hat.
Gruß von

Rüdiger
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#32
Hier ist es nun bei seiner Arbeit:

   
Gruß von

Rüdiger
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