Entmagnetisierer
#1
Nachdem ich hier viel zu viel magnetisches Werkzeug herumliegen habe (inklusive Dingen die absolut nicht magnetisch zu sein haben wie Cutterklingen, habe ich schon so bekommen) bin ich auf der Suche nach einer Entmagnetisierdrossel. Kennt jemand die von Conrad (Artikelnummer 304856 http://www.conrad.at/ce/de/product/30485...netisierer ) und kann mir sagen ob die was taugt und vor allem neben Tonköpfen auch für Werkzeug geeignet ist?
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#2
Als Abschätzung: Die Koerzitivfeldstärke von Magnetköpfen tendiert in Richtung "möglichst niedrig", worauf auch die Tonkopf-Entmagnetisierer ausgelegt sein dürften (siehe dazu http://www.magnetbandmuseum.info/die-fir...-1968.html, das ist ein Text der Firma Bogen). Bei Werkzeugstahl rechne ich mit deutlich höheren Hc-Werten, es würde mich nicht wundern, wenn derartige Entmagnetisierer hier versagen.

Ragnar, angesichts Deiner Kenntnisse wäre es vielleicht keine große Sache, eine lang-zylindrische Spule mit entsprechendem inneren freien Querschnitt zu wickeln, ans 50 Hz-Netz anzuschließen, die Werkstücke hineinzuschieben und laaangsam wieder herauszuziehen - dazu müsste man allerdings die Koerzitivfeldstärke von Werkzeugstahl abschätzen können. Im Internet finde ich ausnahmsweise nichts.

Ich hoffe, keinen Denkfehler produziert zu haben.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#3
Mit meinen Theoriekenntnissen ist es diesbezüglich leider nicht so weit her... damit das überhaupt funktionieren kann, müsste man zuerst einmal die Induktivität des Produkts ermitteln können, damit den Wechselstromwiderstand um zu sicherzustellen, dass man einen ausreichenden Drahtquerschnitt und passende Länge wählt. *grübel* Induktivität einer Luftspule mit gegebenem Durchmesser und gegebener Länge...

Ich hab mir letztens für 4,99 so einen kleinen Blockmagneten gekauft, der angeblich Werkzeug magnetisieren und entmagnetisieren soll - leider völlig wirkungslos.
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#4
http://www.entmagnetisieren.de/produkte.lasso

bzw.

http://www.entmagnetisieren.de/produkte....yokes&b=11

Das ist eine interessante website zu der anstehenden Frage. Nur wüsste man gern, was so ein Gerät kostet ...
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#5
http://www.uhrmacherwerkzeug.ch/html/sch...hp?id=0286
Wäre das nicht brauchbar?
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#6
gecko10,'index.php?page=Thread&postID=168779#post168779 schrieb:http://www.uhrmacherwerkzeug.ch/html/sch...hp?id=0286
Wäre das nicht brauchbar?
Prinzipiell ja, fragt sich nur ob die Feldstärke auch für Dinge wie größere Schraubendreher ausreicht. Für Cutterklingen und so sollte es auf alle Fälle passen, danke!

Wäre halt geil gewesen, mit einem Gerät sowohl Köpfe als auch Werkzeug machen zu können, aber da reicht die Feldstärke wohl wirklich nicht.
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#7
Hallo Ragnar,

hier

http://www.analog-forum.de/wbboard/board...C3%B6pfen/

wurde ein Verfahren beschrieben, mit dem ein Trafo aus Röhrengeräten zu einer Entmagnetisierungsdrossel umgebaut werden kann.

Ersatzweise habe ich es einmal mit einem Trafo aus einem ausrangierten Steckernetzteil versucht. Leider sind die Trafobleche häufig mit Epoxidharz vergossen, um die Brummgeräusche zu mindern. Dann ist man chancenlos, den Trafo zu zerlegen. Es gibt jedoch auch Modelle, bei denen die Bleche lediglich verschraubt oder mit einer dünnen Lackschicht versehen sind. Auch dann ist es eine ziemliche Fummelarbeit, die Bleche zu lösen, da sie in der Regel wechselweise geschichtet sind. Ist also eher was für einen verregneten Sonntag. Das Entmagnetisieren auch größerer Schraubendreher oder Zangen funktioniert auf jeden Fall ganz ordentlich, indem man diese einige Male langsam an den offenen Schenkeln vorbeiführt. Nicht erschrecken: das vibriert ganz schön. Auch Tonbänder lassen sich so sehr bequem "Vollspur" durch kreisförmige Bewegungen über der Spule löschen (Pappe zwischenlegen, damit die Spule nicht verkratzt).

Übrigens erhitzte sich der Trafokern bei mir je nach Modell recht ordentlich, so dass man das Gerät nur wenige Minuten am Netz lassen kann. Nachdem zwei umgebaute Trafos im praktischen Einsatz den Hitzetod gestorben sind, habe ich in der Bucht eine Entmagnetisierungsdrossel aus DRR Produktion ersteigert. Ist vermutlich innerlich ähnlich aufgebaut, aber besser ausgelegt und mit einem Taster zum Einschalten ausgestattet. Damit funktioniert es bestens. Bei Interesse poste ich hier ein Foto davon.

Gerade ergoogelt aber ohne Gewähr:

http://www.elektronik-kompendium.de/foru...order=time

Gruß und viel Erfolg,

Jürgen
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#8
Hi Ragnar,

ich habe genau die Drossel aus Deinem Conrad Link - hauptsächlich mal gekauft um Kassettentonköpfe zu entmagnetisieren.
Für Werkzeug, kann ich Dir sagen, ist die nur bedingt bis gar nicht zu gebrauchen.

Ich habe damit mal versucht Schraubenzieher (diese kleinen Uhrmacherdinger) zu entmagnetisieren.
Gelungen ist mir das nur mit einem Satz aller windigster Schraubenzieher aus dem Baumarkt (2€ die Schachtel mit 5 St.).
Dort ist das Material vrmtl. so lausig (also gar kein echter Stahl), daß es funktioniert.

Einen ähnlichen Satz Schraubenzieher habe ich mal von Obi (Hausmarke "Lux") geholt (um die 10€) und damti ging's dann schon mal nicht.
Gruß, Kuni
..............................

http://kuni.bplaced.net/
..............................
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#9
Wer auf gefährliche Basteleien verzichten möchte kann es mal mit der Bernstein Entmagnesierungsdrossel 2-505 versuchen.
Eigentlich für die Entmagnetieserung von Farbbildröhren gedacht, Schraubendreher und auch anderes Werkzeug lässt sich damit aber ebenso entmagnetisiern.
Das sie in den Werkstätten weit verbreitet war findet man sie zudem mit ein wenig Geduld auch für relativ kleines Geld.

Gruß Ulrich
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#10
uk64,'index.php?page=Thread&postID=168813#post168813 schrieb:Wer auf gefährliche Basteleien verzichten möchte kann es mal mit der Bernstein Entmagnesierungsdrossel 2-505 versuchen.
Eigentlich für die Entmagnetieserung von Farbbildröhren gedacht, Schraubendreher und auch anderes Werkzeug lässt sich damit aber ebenso entmagnetisiern.
Das sie in den Werkstätten weit verbreitet war findet man sie zudem mit ein wenig Geduld auch für relativ kleines Geld.

Gruß Ulrich
Danke, das klingt gut!

Ich bin zwar geprüft im Umgang mit Netzspannung, aber viel Lust auf Basteleien habe ich nicht.
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#11
Nur noch Mal zur Klarstellung, die Bernstein 2-505 ist nicht für Tonköpfe geeignet, zumindest wenn sie nicht ausgebaut auf dem Tisch liegen. (Das gilt ja auch für aufgeschnittene Trafos)
Dafür kann man einen ganzen Stapel Werkzeug mit einem Rutsch entmagnetisieren.

Gruß Ulrich
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#12
uk64,'index.php?page=Thread&postID=168815#post168815 schrieb:Nur noch Mal zur Klarstellung, die Bernstein 2-505 ist nicht für Tonköpfe geeignet, zumindest wenn sie nicht ausgebaut auf dem Tisch liegen. (Das gilt ja auch für aufgeschnittene Trafos)
Dafür kann man einen ganzen Stapel Werkzeug mit einem Rutsch entmagnetisieren.

Gruß Ulrich
Klar, mir geht es auch vornehmlich um Werkzeug. Tonköpfe wären ein netter Bonus gewesen, mehr nicht.
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