Kurz vorgestellt: Grundig TK 245
#1
Guten Tag,

neulich war hier im Forum vom TK 245 die Rede, leider sind Bilder bislang rar, daher hier eine Kurzvorstellung.


Gestern war ich in meinem Tonbandspeicher, wo ich wie ein Seehund in die Geräte hineinsprang, wie ein Maulwurf in ihnen herumwühlte und sie in in die Luft warf, damit sie mir auf den Kopf prasselten.

Au! Ein besonders schwerer, sehr viereckiger und spitzkantiger Brocken war dabei. Geschnappt und Deckel auf, sieh an, ein Grundig:

   

Oh, sogar ein Stereogerät, TK 245:

   

Nach Entfernen der Abdeckplatte kann man nur staunen. Eine sehr eigenwillige Konstruktion! Auffällig zwei große Schlabberriemen:

   

Beim Umspulen wird nicht der jeweilige Riemen gespannt oder eine Zwischenrolle eingeklinkt, sondern der ganze Spulenteller verschoben, bis Kraftschluss eintritt. Beim TK 20 fand sich das auch schon. Aber bei einem schon etwas gehobeneren Gerät?
Sehr gewagt.

   

Die Köpfe kann ich noch nicht beurteilen, sind wahrscheinlich aber gut.

   

Grundigtypische lustige Mechanik:

   

Nun die Unterseite. Hier wirkt es sehr viel aufgeräumter als von oben:

   

Oder doch nicht? Diesen Kraken hatte ich zunächst übersehen:

   

Nach dem Ausklinken eines Seilzuges lässt sich allerdings die gesamte Platine erfreulicherweise ohne großen Aufwand ausklappen.

   
   

Was man auf den ersten Blick gar nicht vermutet hätte, das TK 245 ist ein Röhrengerät!

   

Der Motor scheint hier ganz allein auf weiter Flur zu sein, umgeben von Blechprärie

   

Jetzt wollen wir uns aber noch die Rückseite der Platine besehen, das Abschirmblech lässt sich ebenfalls einfach entfernen

   

Ob man es nun mag oder nicht, das TK 245 ist ein technisches Unikum. Dieses Exemplar hatte ich (so ich mich recht erinnere) in den Achtzigern auf einem Flohmarkt erstanden und dann
im Tonbandspeicher versenkt. Funktioniert sogar noch. Leider ist es optisch nicht mehr so schön.

Gruß
Peter S.
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#2
Hallo Peter,
vielen Dank für die immer sehr detailreichen Vorstellungen. Auf ein günstiges TK245 warte ich schon lange, aber "leider" kommen bei mir hauptsächlich TK 17 und ähnliche dazu, da ist das 245 hier schon zu exotisch.

Grüße,
Andreas
Festina lente!

Motto der SN-Sammler: Irgendwann haben wir sie alle...
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#3
Hallo,

völlig unerwartet nahm ich ein TK 247 in mein Tonband-Hospiz auf.
Nachfolger vom 245, ähnliches Äußeres, aber Transistortechnik und Stereoendstufen, 4 Lautsprecher.

Interesse an einer kleinen Vorstellung?
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#4
Aber immer!
Gruß von

Rüdiger
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#5
Unbedingt ! Ich besitze nur die Halbspur-Mono Version TK 220. Das 247 scheint ja sozusagen die S-Klasse dieser Serie gewesen zu sein. Die späteren Modelle 248 und 600 mal nicht mitgerechnet.

Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen !
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#6
Schließe mich an, bitte unbedingt vorstellen! Die 22x/24x-Baureihe habe ich mein ganzes Tonbandleben lang mit Ignoranz gestraft. Um so interessierter bin ich nun daran.
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#7
Hallo,

das ist ja fein, Interesse besteht also.
Mal sehen ob ich es heute noch schaffe, mache aber einen neuen
Threat dafür auf.

Gruß
Peter S.
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#8
Hallo in die Runde!

Vorab das Urteil eines alten Tonband-Hasen: Die Modelle TK 220-240-241-245-247 sind ambivalent: Sie sind von der elektrischen Seite sehr gut, d. h. konstruktiv prima und gut im Klang. Dann haben sie einen hervorragenden Koffer-Klang, denn alle besitzen einen Hochtöner (TK 247 einen pro Kanal).
Und jetzt kommt das Aber. Mechanisch sind sie lausig, völlige Fehlkonstruktionen. Nichts ist gut gelöst: Der Motor ist viel zu schwach (Stillstand bei großer Belastung), die verschiebbaren Spulenteller wackeln, Umspulen immer zäh bis hin zum Stillstand gegen Bandende. Die Schwungmassen-Reibräder sind immer fertig; selbst wenn sie keine Delle haben, rappeln sie. Und meist bringen sie den Capstan im Alter kaum auf Touren. Typischer Effekt: Bei Tempo 19 startet die Wiedergabe mit ca 18 cm/s um dann in Sekunden weiter abzufallen. Dazu rappeln die Geräte meist wie Schiffsdiesel. Nimmt man sich der Reibräder an, entfettet und schleift man sie, dann geht's wieder einigermaßen. Nach einem halben Jahr im Schrank jault die Kiste dann wieder wie zuvor. Auch die Haptik ist mäßig. Der Druck auf die Stoptaste erzeugt ein Geräusch, als wenn jemand kräftig gegen einen Eimer mit Blechteilen tritt.

Übrigens waren die Geräte damals in den Grundig-Niederlassungen Sorgenkinder. Die meisten wurden recht früh entsorgt. Ich habe in meiner Sammlung je einen 245 und 247, als Anschaungsstücke ohne Nutzwert. Damit soll's gut sein.

-- Desillusionier-Knopf aus ---

Beste Grüße Stefan
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#9
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=179478#post179478 schrieb:Übrigens waren die Geräte damals in den Grundig-Niederlassungen Sorgenkinder. Die meisten wurden recht früh entsorgt. Ich habe in meiner Sammlung je einen 245 und 247, als Anschaungsstücke ohne Nutzwert. Damit soll's gut sein.
Tja - außen Grundig, innen hundig! 8o
Bei den nächsten Wahlen wähle ich die NSA, denn die sind die einzigen die sich um mich kümmern.
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#10
arricchito,'index.php?page=Thread&postID=179490#post179490 schrieb:Tja - außen Grundig, innen hundig! 8o
Nee - das stimmt so pauschal auf keinen Fall. Die Tonbandgeräte der 40er und 300er Serie waren zum Beispiel grundsolide, auch die kleinen Geräte TK 14/17/19 etc boten sehr brauchbare Qualität für ihr Geld. Klar, eine Revox G36 hatte andere Standzeiten, aber die kostete ja auch ein Mehrfaches.

Gruß
Stefan
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#11
Der TK 245 und baugleiche Geräte haben heute immer 2 Verschleißteile, die man zuerst erneuern muß, ehe man an einen einwandfreien Betrieb denken kann:

1.) Andruckrolle
Die alte Rolle ist immer hart! Bei Tonbandwiedergabe "leiert" es oder das Band wird überhaupt nicht transportiert. Neue Andruckrolle einbauen - schon ist alles in Ordnung. Eine neue Andruckrolle kostet knapp 50,- Euro und hält wieder 30 Jahre (vielleicht sogar länger).
In ganz seltenen Fällen sind die Zwischenräder für den Capstan-Antrieb stark verschmutzt. Dann müssen eben deren Laufflächen gereinigt werden. Der Gummi dieser Zwischenräder jedoch ist zu 90% okay. Wenn die Zwischenrad-Gummis hart sind, sollte man das Gerät besser ausschlachten. Man könnte zwar neue Gummis auf die alten Radkerne aufvulkanisieren lassen zu ca. 50,- Euro pro Zwischenrad zzgl. Versandkosten, aber wer macht das schon?

2.) Zwischenrad für den Antrieb des rechten Spulentellers bei Wiedergabe/Aufnahme
Bei fast allen Geräten ist der Gummi dieses Zwischenrades hart geworden. Darum rattert das Laufwerk sehr laut, sobald man auf "Wiedergabe" schaltet. Abhilfe nur möglich durch Neuvulkanisierung des Gummis.

Ansonsten sind diese Geräte quasi unzerstörbar. Der elektronische Teil ist meistens völlig okay, sogar die Textilriemen scheinen das "ewige Leben" zu haben. Umspulen stets kräftig und schnell, vorausgesetzt, man verwendet keine klebrigen Shamrocks oder Scotch-Bänder. Ich würde trotzdem so wenig wie möglich den schnellen Bandlauf verwenden. Man muß es ja nicht unbedingt darauf anlegen, diese speziellen Bauteile abzunudeln. Es gibt keinen Ersatz mehr dafür. Wenn diese Riemen kaputt sind, ist es vorbei mit dem schnellen Umspulen.

Sind die Gummis der Zwischenräder noch weich (oder hat man neue Gummis aufvulkanisieren lassen), hört man nur leise den Motor brummen. Das Laufwerk gibt ansonsten praktisch keine unerwünschten Geräusche von sich. Wer sein Tonbandgerät liebt und das nötige Geld für die Restauration aller Zwischenrad-Gummis ausgibt, wird keine Probleme haben. Man kann jeden Grundig TK 245 mechanisch in einen fabrikneuen Werkszustand versetzen, wenn Geld keine Rolle spielt. Dann hat man mind. für die nächsten 20 bis 25 Jahre wieder viel Freude daran.

Aber mit den alten Original-Gummis aus den Sechziger Jahren ist jeder TK 245 eine "Gurke". Irgendwelche Schleifarbeiten bringen nichts. Solange kein neuer Gummi auf die alten Radkerne aufvulkanisiert wird, kann so ein Tonbandgerät niemals richtig funktionieren. Dies liegt weder am Motor, schon gar nicht ist es eine "Fehlkonstruktion", sondern es ist schlicht und ergreifend ein mittlerweile ca. 50 Jahre altes Elektrogerät, dessen Gummis hart geworden sind.
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#12
Hallo Manuel,

da muss man aber schon sehr in seinen Tonbandkoffer verliebt sein, wenn man für zwei neu vulkanisierte Gummirollen bzw. räder einen Hunderter investieren soll.
Sollte es bei meinem TK 220 mal so weit sein und die Räder sind hart, laut und rumpelig......tja, ich würde es wahrscheinlich sogar machen. Und wenn es wirtschaftlicher Wahnsinn ist. Aber was tut man nicht alles für sein Hobby.
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#13
Manuel,'index.php?page=Thread&postID=183388#post183388 schrieb:2.) Zwischenrad für den Antrieb des rechten Spulentellers bei Wiedergabe/Aufnahme
Bei fast allen Geräten ist der Gummi dieses Zwischenrades hart geworden. Darum rattert das Laufwerk sehr laut, sobald man auf "Wiedergabe" schaltet. Abhilfe nur möglich durch Neuvulkanisierung des Gummis.
Kann jemand sagen, wo man dieses doch etwas spezielle (weil stufige) Zwischenrad neu vulkanisieren lassen kann?
Ich hätte da einen Kandidaten, der es dringend nötig hätte........
Gruß
Heinz
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#14
Ja, ich weiß, das "Tonbandeln" ist nun mal ein sehr sehr teures Hobby. Ich sage dies auch jedem, der eben gerade vor 5 Minuten auf seinem Dachboden ein Tonbandgerät seiner Großeltern entdeckt hat und jetzt gleich "voll loslegen" möchte. Wenn das kein Tonbandgerät, sondern ein 50 Jahre altes Motorrad oder ein Auto wäre, würde schliesslich auch niemand erwarten, dass ich jetzt nur Benzin in den Tank füllen muss und sofort kann ich damit uneingeschränkt am Strassenverkehr teilnehmen, ohne dabei mich oder das Leben anderer zu gefährden. Ein altes Tonbandgerät ist im Prinzip auch nicht viel anders.

Die TK 245er und baugleichen Modelle benötigen grundsätzlich immer eine neue Andruckrolle (ca. 50 Euro) und dieses Zwischenrad, das bei Tonbandwiedergabe zwischen Capstanschwungscheibe und rechten Bandteller eingekuppelt wird, ist zu 90% auch immer hart. Entweder es rattert laut oder im Extremfall wird die rechte Spule gar nicht mehr bewegt oder der Bandteller dreht sich nur, wenn keine Spule aufgelegt ist. Ich schreibe dies nochmal, weil es eben gar nicht oft genug geschrieben werden kann. Man denke nur an die immer wieder auftauchenden Verkaufsinsersate bei eBay & Co., wo die Verkäufer genau so (ahnungslos?) behaupten, och ja, die rechte Spule dreht sich nicht mehr, ach, das ist für einen "Bastler" bestimmt eine Kleinigkeit, ist ja
bestimmt nur ein Riemen gerissen oder so... :whistling:
Hoffe, wer sich für diese Tonbandgeräte interessiert, googlet vorher ein wenig im Internet und findet diesen Thread hier im Forum.

Aber anstatt neue Gummis zu kaufen bzw. aufvulkanisieren zu lassen, wird an den armen Geräten planlos an Einstell-Blechen gebogen, Federn überdehnt, Laufwerksteile aus- und falsch eingebaut, Beilagscheibchen oder Muttern verschlampt und danach wird die Reparatur richtig teuer. Oder man wirft die verbastelte Kiste weg und erzählt überall rum, wie "grottenschlecht" Grundig-Geräte sind.
Man kommt billiger mit den ca. 100,- Euro für eine neue Andruckrolle und Neuvulkanisierung des berühmten Zwischenrades weg. Dann wäre die Reparatur eine Sache von 20 Minuten, wer geübt ist, hat die Teile in 10 Minuten aus- und eingebaut und schon läuft wieder alles so, wie es soll. Überhaupt kein Problem, sofern man das nötige Geld dafür investieren möchte.

Lieber Heinz, Du gehörst offenbar zu den vernünftigen Hobbykollegen. Das freut mich. Du kannst Dein altes Zwischenrad an die TGW GmbH nach Emmendingen schicken. Dort weiß man Bescheid, viele Grundig-Besitzer haben dort schon ihre Gummis neu aufvulkanisieren lassen und danach liefen die Tonbandgeräte wieder wie am allerersten Tag. Die Kontaktanschrift:

TGW Technische Gummi-Walzen GmbH
Am Elzdamm 38 | DE-79312 Emmendingen
Phone ++49 (07641) 9 16 60 | Fax ++49 (07641) 5 44 78


Homepage: http://www.typ-gummi-tgw.com/

Bitte gebt die Adresse auch all jenen Grundig-Besitzern weiter, die nicht so wie wir ins Internet gehen (können) oder aus irgendwelchen Gründen nicht im Forum mitlesen. Ich stehe in keinerlei finanzieller Verbindung mit der TGW GmbH, bekomme keinen Cent Provision oder anderweitige Vergütungen. Mir geht es nur darum, dass unsere schönen Grundig-Tonbandgeräte auch in den nächsten 40 Jahren ihren Besitzern viel Freude bereiten.
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#15
Moin Moin meine lieben,

nö nö nö so geiht dat nich! Grundig hat wie jeder andere Hersteller auch seine Schwachstellen und Stärken. Den *BUMS* aus den Grundigs haben so einige nicht geschafft.

Gruss Andre
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#16
Zitat: Der Druck auf die Stoptaste erzeugt ein Geräusch, als wenn jemand kräftig gegen einen Eimer mit Blechteilen tritt.
Das konnte Philips teilweise auch - beim EL3515/3541 schrammt und rappelt es verboten, beim 3549 und Verwandten klingt es wie eine Glocke (muss das Schwungrad sein, das hat genau diesen hellen Glockenton wenn es angeschlagen wird).
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#17
Hallo Manuel,
vielen Dank für den Hinweis, ich habe die Firma kontaktiert. Etwas verunsichert hat mich das Pflichtfeld 'Firma' - hoffentlich beliefern die auch Privatpersonen.
Die Preise schrecken mich nicht - dass unser Hobby vom wirtschaftlichen Standpunkt gesehen ein Desaster ist, ist mir schon lange klar. Macht nix.
Mein TK245deLuxe ist übrigens mein erstes Tonbandgerät von 1967; es hat mich geprägt und verströmt - mittlerweile arg lädiert und mit dem vierten Tonkopf ausgestattet - nach einer Stunde immer noch den gleichen betörenden Geruch wie vor 48 Jahren. Wenn niemand zusieht, halte ich gelegentlich immer noch meine Nase über die Lüftungsgitter. Herrlich, der Duft von 1967. Smile
Mal sehen, was bei der Sache herauskommt. Vielleicht kann die Firma auch bei Revox- und Uherteilen helfen.....
Gruß
Heinz
*
Übrigens ist die Andruckrolle steinhart, aber der Gleichlauf ist trotzdem zufriedenstellend. Auch eine G36 habe ich, bei der es so ist....
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#18
Hallo,

Heinz, Du hsrst recht. Der Mensch hat ein Düftegedächtnis, in der Kindheit wahrgenommene Düfte prägen.
Ob es nun (wie bei mir) der PVC-Geruch der ersten Schulbuchschutzhülle ist, oder auch der Tonbandgeräte Duft/Geruch/Gestank,
je nach Riechperson unterschiedlich wahrgenommen. Ich habe wie Du den Grundiggeruch in der Nase, 1970 beim TK 35 blau erstgerochen.
Das cremefarbene Modell riecht anders. Die Teile riechen heute noch genau so und versetzen einen wie eine kleine Zeitmaschine zurück.
Daher ist es unerheblich, was andere Leute über das jeweilige Modell denken, es ist das Lieblingsgerät und basta.

Manuel gebe ich ebenfals recht, doch mit Einschänkung. "Niemals", "kein", "immer" usw. kommt mir zu oft vor.
Mit "meistens", "oft" oder "höchstwahrscheinlich" wäre ich mit ihm ganz einer Meinung.
Andruckrollen z.B. sind oft hinüber, aber nicht immer. Bei meinem 247 waren die Gummiteile weich, das Antreibsrad für Start hatte
wegen der schwergängigen Kupplung Schaden genommen.

Richtig schön ruhig läuft das TK 600 mit dem Synchronmotor, seit ich das Ding habe sind die anderen Modelle dieser Epoche für mich
nicht mehr erste Wahl, um es vornehm auszudrücken.

Jedem sei sein Lieblingsmodell aber herzlich gegönnt.

Gruß
Peter S.
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#19
Hallo Peter,

es gibt natürlich immer Big Grin Big Grin Ausnahmen.

Ich hatte auch schon mal Tonbandgeräte mit weichen Gummiteilen erhalten, dafür haben sie stark nach feuchten Keller gestunken, Metallteile waren angerostet, Holzteile verschimmelt. Offenbar sind niedrige Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit gut für die Gummis. Für das gesamte Gerät jedoch eher schädlich.

Eine andere Möglichkeit die berühmte Ausnahme der Regel zu bekommen wäre, wenn man ein nahezu unbenutztes Tonbandgerät bekäme. Auch da sind normalerweise die Gummis noch im akzeptablen Zustand. Wobei ich schon einräumen würde, dass auch bei unbenutzten oder kaum gebrauchten Geräten die Gummis bestimmt auch nicht mehr so weich sind, wie vor 50 Jahren.

Letztendlich ist es wohl Glückssache, in welchem Zustand die Gummis heute noch sind.

Viele Grüße,
Manuel
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#20
Hallo,

ja, es scheint das Mikroklima eime große Rolle zu spielen, Ozonexposition besonders, Im Wiki gibt es interessante Seiten über Kunstoffchemie und die einzelnen
"Kunstkautschuk"-Sorten". Jede Gummimischung hat ihre Vor- und Nachteile, Elastizität/ Preis /Temperaturbeständigkeit /Empfindlichkeit gegen ÖL /Lösungsmittel usw. Die Langzeitbeständigkeit war besonders in den 60er Jahren noch gar nicht vorhersehbar oder den Konstrukteuren einfach wurscht.
Grundig hat große Stückzahlen rausgehauen, die auf Verschleiß gebaut waren, Modell veraltet, der Kunde kauft günstig ein neues.
Eine bekannte südhessische Autofirma hat es genauso gemacht, mit Erfolg.
Dass heute noch so viele Grundigs laufen, ist daher eher erfreulich unbeabsichtigt.

Vor 3 Wochen wieder: Flohmarkt, TK 545, sehr gut erhalten 6,- Euro (klaro, dass es mitging).Manuel weiß es schon...Knebel abgebrochen, weil Röllchen gespalten, der Rest (bis auf den porösen Riemen) vollkommen ok. Eine unorthodoxe Reparatur mit Zweikomponentenreparaturknete war erstaunlich erfolgreich, zu verlieren hatte ich nichts.
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#21
Mein erstes (funktionierendes) Bandgerät, ein ungefähr 1992 gekauftes Philips 4308, hat auch einen ganz charakteristischen und nicht wegzubringenden Geruch. Der ist sicher nicht geräte-eigen, aber was er sonst ist... Rasierwasser vom Vorbesitzer? Riecht jedenfalls irgendwie nach Herrenduft, nicht unangenehm. Auch die Hornyphon Dioletta (Philips EL3541) hat einen ganz eigenen Geruch. Das Grundig TK 46 riecht eher allgemein nach Röhren-Elektronik.
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#22
Zu Post #17:

Hallo Heinz,

hat sich bei deinem Vorhaben, das Reibrad zur Begutachtung und eventuellen Reparatur einzuschicken, etwas ergeben ?

Ich bin an deiner Erfahrung sehr interessiert, da ich hier einige bedürftige "Patienten" habe.

Danke und Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#23
Hallo Thomas,
es hat sich eine Änderung ergeben. Auf der Dringlichkeitsliste sind die Uher - Geräte weiter oben, und nun habe ich - entgegen meiner ursprünglichen Absicht, mit den Uher - Reibrädern selber zu experimentieren, - drei Exemplare an die von Manuel empfohlene Firma geschickt. Die acht Wochen Lieferzeit gehen Anfang März zu Ende; so lange muss ich noch warten und stillhalten. Ich bin zuversichtlich; die Firma TGW hat einen guten Eindruck hinterlassen. Wenn die drei Reibräder wieder hier sind, werde ich natürlich berichten, allerdings im Bereich 'Uher'. Gespannt bin ich auf die Preise; mein Eindruck war, dass es sooo schlimm nicht wird. Davon wird mein weiteres Vorgehen in Sachen Grundig abhängen.
Dann würde ich natürlich auch gerne über die Langzeitstabilität der neuen Gummis berichten, aber ich fürchte, noch einmal 48 Jahre Tonbandhobby werde ich nicht schaffen bei meinem Übergewicht............
Ich melde mich!
Gruß
Heinz
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#24
Hallo Heinz,

danke für deine Rückmeldung, das klingt doch ganz vielversprechend.

Dann warten wir alle auf deinen Erfahrungsbericht in der Uher-Abteilung. Ich bin sehr gespannt, wobei ich als ungeduldiger Mensch wohl schon mal ein ausgehärtetes Grundig-Exemplar zu der Firma schicken könnte. Bei der doppelstöckigen Rolle wird jedoch der Preis sicher höher liegen. Und wenn ich bedenke, dass ich gut ein Dutzend davon brauchen könnte......

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#25
Hat es hier mit den neuen Treibrädern eigentlich nochmal ein Ergebnis gegeben?

VG Martin
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#26
Ja
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