Telefunken M15A: laute Knackser im Wiedergabeverstärker
#1
Hallo Smile

Nachdem die schwere Geburt des Fehler-Aufspürens im Netzteil einer meiner M15A endlich gegessen ist, habe ich mal Gelegenheit, mich den kniffligeren Sachen zu widmen:

Einer meiner BC-WV11-Wiedergabeverstärker zur M15A produziert in (völlig) unregelmäßigen Abständen laute Knackser. Er funktioniert ansonsten total normal, er klingt gut, es gibt keine Kontaktprobleme - aber immer wieder zwischendurch knackt es in einer Weise, daß ich Sorge um die Lautsprecher bekomme: also vernehmlich - und bis runter in die tiefen Frequenzen. ;(

Ein Bekannter von mir, der auch eine M15A hat, hat übrigens ein ähnliches Problem - es scheint also nicht total exotisch zu sein.
Der Fehler taucht bei 19 und 38 cm/s auf, und er muß auf der Karte liegen - denn die knackst in beiden M15A, in die ich sie eingesteckt habe.

Mein Problem ist, daß ich mir nicht recht erklären kann, wo solche Knackser in einem Wiedergabeverstärker entstehen können. Deshalb bin ich ratlos, wo und wie ich überhaupt anfangen kann, nach dem Fehler zu suchen. :S

Hat da jemand von Euch eine Idee? (Oder womöglich selbst Erfahrungen mit diesem Fehler?)

Den Schaltplan des BC-WV11 habe ich leider nicht, aber das hier ist der des ähnlichen Vorgängermodells BC-WV1:
   

Und das ist die Tabelle mit den Ein- und Ausgangswerten:
   

Das ist die Lage der Bauelemente auf der Platine:
   

Apropos Bauelemente: Ist es womöglich ein simples Problem 30 Jahre alter Elkos, die erneuert werden müssen? 8o

Merci für jeden guten Tip Smile

Michael
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#2
Kondensatoren können Störgeräusche verursachen, und zwar nicht nur Elkos, sondern auch Folienkondensatoren, wenn sich altersbedingt deren Dielektrikum vom nahezu idealen Isolator zum realen Widerstand entwickelt. Beschleunigt wird der Vorgang bisweilen, wenn die Vergußmasse des Kondensators Risse bekomment hat und Feuchtigkeit eindringen kann. Dann sind allerlei Geräusche zu hören wie Knacken, Kratzen, Prasseln.
Verursacher sind vor allem solche Kondensatoren, an denen größere Gleichspannung anliegt.
Das Aufspüren des Verursachers kann manchmal etwas mühsam sein, wenn der Fehler nur sporadisch auftritt und man nicht stundenlang auf ein Oszilloskop starren will. Bei mehrstufigen Verstärkern helfe ich mir bisweilen, indem ich nach und nach eine Verstärkerstufe um die andere stillege und höre, was passiert. Wenn der Fehler noch zu hören ist, liegt er danach (also in Richtung Lautsprecher), wenn nicht, liegt er davor. Bei simplen Verstärkern geht das noch ganz gut. Sind Gegenkopplungen über mehrere Stufen vorhanden (oder andere Querverbindungen), muß man die u. U. auftrennen.

Aber bestimmt meldet sich noch jemand, der mit dieser für mich schon zu modernen Elektronik besser vertraut ist und der bessere Tips für Dich hat.

Gruß
TSF
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#3
TSF,'index.php?page=Thread&postID=162172#post162172 schrieb:Kondensatoren können Störgeräusche verursachen, und zwar nicht nur Elkos, sondern auch Folienkondensatoren
Danke für Deinen Tip Smile - denn wie es so langsam aussieht, war er die halbe Miete.

Die andere Hälfte kam aus Ingenieurs-Richtung, wo ich darauf hingewiesen wurde, daß ziemlich früh (um den IS1 herum) eine Baßanhebung stattfinde. Wenn das Knacksen also bis in die tiefen Frequenzen runterreiche, könne die Quelle am ehesten davor liegen - um Umkreis des Transistors Ts 1.

Alles was dort auf die unterschiedlichen Geschwindigkeiten 19 und 38 cm/s verteilt war, habe ich außen vor gelassen, denn der Fehler trat bei beiden Geschwindigkeiten auf.

Ich will jetzt nicht vorschnell Vollzug melden, aber ich habe seit dem letzten Elko-Tausch jetzt mehrere Stunden probelaufen lassen, ohne daß es wieder knackste: und zwar nach Austausch des Elkos C 5 8o (im Schaltplan-Quadrat E7). (Zuvor hatte ich erfolglos C 1-3 und den Keramikkondensator C 47 getauscht.)

Michael
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#4
Ein Elko der eine Betriebsspannung puffert.
Nicht unmöglich aber doch eher unwahrscheinlich.
Oder war es ein Tantal?

Gruß Ulrich
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#5
uk64,'index.php?page=Thread&postID=162574#post162574 schrieb:Oder war es ein Tantal?
In der Tat war der Tantal C1 auch der erste, den ich überhaupt rausgeschmissen habe Wink. Aber danach war das Knacksen immer noch da.

Bislang ist der Verstärker immer noch knack-frei... Smile

Michael
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#6
Guten Tag!

Ich bin relativ frisch in der Bandmaschinenwelt, da ich ein tontechnisches Kind der Digitalzeit bin. Als erfahrener Studiomensch aber kein Frischling, man darf mit mir hart ran gehen. ;-) Im Vorhinein schon mal vielen Dank für jegliche Hilfe!

Ich habe mein Studio in diesem Jahr umgebaut und eine M15A Stereoschnürsenkelmaschine gekauft. Sie klingt hervorragend, ich bin extrem zufrieden.
Leider habe ich seit einigen Wochen exakt das in diesem Thread beschriebene Knackproblem. Sporadisch und in beiden Kanälen macht es aus dem Nichts BUMM. Das ganze tritt auch auf, wenn die Eingänge offen sind, die Maschine angeschaltet, aber nicht gestartet ist (kein Band aufgelegt) und am Ausgang nur ein RTW QPPM hängt. Ich habe den Kopfträger nochmals demagnetisiert, auch das brachte keine Besserung. Nun liegt meine Hoffnung auf dem Tausch von Kondensatoren. Meine Frage hier ist daher konkret, ob der Tausch von C5 langfristig geholfen hat? Ich habe die gesamte Dokumentation zur Hand und würde meine Mess- und Tauscharie dann genau dort beginnen.

Vielen Dank!!!

Friedemann
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#7
Das kann durchaus an einem durchgeschlagenem ELKO liegen, vermutlich sogar ein Tantal.

Wenn Du keine Messtechnik hast, empfehle ich den / die Reparatur(versuche) zu lassen, mann kann das verschlimmbessern... ?(
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#8
Tonfriedemann, Friedemann, Indian Summer.

Gibt es da Irgendwo einen Zusammenhang?

Gruß Ulrich
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#9
Magnetophonliebhaber,index.php?page=Thread&postID=172659#post172659 schrieb:Das kann durchaus an einem durchgeschlagenem ELKO liegen, vermutlich sogar ein Tantal.

Wenn Du keine Messtechnik hast, empfehle ich den / die Reparatur(versuche) zu lassen, mann kann das verschlimmbessern... ?(

Danke für den Tipp, aber dass ich ein Neuling bei Bandmaschinen bin heißt ja nicht, dass ich gänzlich unbeleckt wäre, was Elektronik angeht. Messtechnik ist reichlich vorhanden. Hast du einen speziellen Rat, an welcher Stelle ich Mist bauen kann? Mir ging es bei meiner Frage eher darum einen Startpunkt für die Fehlersuche zu finden.

An Ulrich: Leider enden meine Gitarrenkenntnisse bei Am Am G G F F, Am Am C C D
Oder: Nein, ich bin ein anderer Friedemann Wink

LG Friedemann
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#10
Tonfriedemann,'index.php?page=Thread&postID=172507#post172507 schrieb:Meine Frage hier ist daher konkret, ob der Tausch von C5 langfristig geholfen hat?
Tut mir leid, daß ich so spät darauf antworte - aber ich habe erst über Deine PM erfahren, daß sich hier im Thema was getan hat; die automatische Benachrichtigungsfunktion des Forums tut's bei mir offenbar immer noch nicht.

Was die Maschine angeht, habe ich sie (weil sie eher ein Reservegerät ist) nur wenige Male in diesem Jahr laufen gehabt. Nach meinem Eindruck ist das Knacken fast weg - irgendwann meine ich, es noch einmal (wirklich nur einmal) gehört zu haben. Dummerweise in einem Moment, in dem ich eher nebenbei gehört hatte. Natürlich kam es dann nicht wieder, als ich danach wieder genau drauf geachtet habe Wink.

Michael
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