Wann hat eine Kassette eigentlich den Titel "Rumpler" verdient ?
#1
Die Frage stelll ich mir gerade, weil ich dazu nichts wirklich informatives finde. Ich habe gestern eine Aufnahme mit ner plöterigen, hässlichen NIKKO gemacht, und ich finde, die Aufnahme ist besser, als das krumpelige etikett es vermuten lässt. Etwas dumpf vielleicht, ja. Ist ja auch ein uraltes No Name Band. Für elektronische Musik mit viel Bumm Bumm machts aber nicht so viel aus, oder für uralte Klassiker, die heute auf CD schon klingen wie Radio China über Kurzwelle durchs Telefon.
Es grüßt, das :gear: .
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#2
zahnrädchen,'index.php?page=Thread&postID=162157#post162157 schrieb:Ich habe gestern eine Aufnahme mit ner plöterigen, hässlichen NIKKO gemacht, und ich finde, die Aufnahme ist besser, als das krumpelige etikett es vermuten lässt.

Diese Nikko Chromdioxid mit dem silbernen, ausgestanzten Inlay? Die gab's 1984 mal kurze Zeit bei dem Radio- und Fernsehladen bei uns am Ort (Radio Nachtigall in Gelsenkirchen-Horst, inzwischen Geschichte) für sensationell günstige Zweimarknochwas für die 90er. Auf den Dingern habe ich mit meiner damaligen Philips-Kompaktanlage tatsächlich ganz gute Aufnahmen gemacht. Aber nach ein paar Monaten waren die fast alle kaputt. Erst quietschten sie, dann blieben sie beim Abspielen oder Spulen stecken, und irgendwann gab's Bandsalat und -risse. Wobei ein genau Exemplar von den fünf oder sechs Stück, die ich damals gekauft habe, seltsamerweise relativ lange überlebt hat. Die hatte ich noch in meinem ersten Auto, muss also 1991 gewesen sein.

Rumpler? Weiß ich nicht. Auf jeden Fall ziemlich niedriges Qualitätsniveau.
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#3
könnte an der "gleitfolie" liegen. dort ist ein relativ sprödes papierchen drin, mit kreisförmigen vertiefungen. agfa hatte zwar auch solche papierchen, aber die dinger waren eher glatt, wachspapierartig. man müsste so ein ding mal eine woche lang im tapedeck im autoreverse laufen lassen... zeigen sich die symptome, dann kann man ja mal testweise eine "gute" gleitfolie einbauen, und das ganze wiederholen ....

/edit : ich habe "nikko" und "audioservice" hier kistenweise rumliegen, sehen identisch aus. und ich frage mich, warum der mann die damals so massenweise gekauft hat, wenn die qualität so grottig war.
Es grüßt, das :gear: .
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#4
zahnrädchen,'index.php?page=Thread&postID=162160#post162160 schrieb:und ich frage mich, warum der mann die damals so massenweise gekauft hat, wenn die qualität so grottig war.

Tückisch war halt, daß sich die Qualitätsmängel erst nach einiger Zeit zeigten. Und der Preis war halt für die damaligen Verhältnisse sehr günstig.

Ich könnte mir auch vorstellen, daß das mit den massenhaften Käufen ein regionales Phänomen war. Das Ruhrgebiet war ja irgendwie immer schon ein Biotop für billige Technikprodukte.
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#5
Falsch geraten Tongue. Das zeug hab ich aus dem eher ländlichen Bad Laasphe, weit draussen auf dem Lande ... Massenweise auch Exclusiv Kassetten. Ich glaube, die haben da eine Wollwurst Filiale gehabt. Ich vermute, das der Käufer damals dort Stammkunde war und möglichst günstig aus dem Radio archivieren wollte. Denn viel gehört sehen die Kassetten nicht aus. Schaun mer mal. Ich lass die Nikko mal rennen ...
Es grüßt, das :gear: .
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#6
zahnrädchen,'index.php?page=Thread&postID=162162#post162162 schrieb:Falsch geraten Tongue. Das zeug hab ich aus dem eher ländlichen Bad Laasphe, weit draussen auf dem Lande ...

OK, gewonnen. Smile Mir ist nur im Ohr, was eine Bekannte, die in der Verwaltung einer großen Discounter-Kette arbeitet, mir mal über das regionale Kaufverhalten erzählt hat. Wenn die in den 1990er Jahren Fernseher im Angebot hatten, war der Ansturm im Ruhrgebiet und Berlin immer riesig, und um die Mittagszeit waren die Geräte grundsätzlich vergriffen. Es passierte sogar, daß ein verzweifelter Filialleiter morgens früh um 9:30 Uhr in der Zentrale anrief und kleinlaut fragte, ob er schnell Nachschub bekommen könne. Eine arabische Großfamilie habe gleich zur Öffnung vor dem Laden gestanden und dann den gesamten Filialbestand an Fernsehern gekauft, und die anderen Kunden seien nun stinksauer. Smile In anderen Gegenden dagegen verlief der Verkauf der Geräte sehr gemächlich. Besonders im Raum Hamburg stand man solchen Angeboten wohl immer sehr reserviert gegenüber.

Ist die Annahme verwegen, daß es in den 1980ern bei Kassetten ähnlich aussah? In meinem Umfeld wurde viel Billigzeug gekauft, aber mir fehlen die Vergleichsmöglichkeiten.
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#7
Nein, das glaube ich weniger. Es gab eine gefühlte Ewigkeit die 2er Packs Chrom Super und Extra zu nem günstigen Kurs an der Aldi Kasse. Ansturm war also nicht nötig. Und in den 90ern war das Thema eh durch wegen den CD Brennern. Ansturm auf Elektrogeräte war zu der Zeit schon recht heftig, das stimmt. Aber auch nur, weil es noch nicht an jeder Ecke einen Planeten oder Blödmarkt gab. Und der Markt war ja noch nicht so gesättigt, die Produktzyklen noch nicht so wahnsinnig kurz. Wenns da alle Jahre wieder mal richtig günstige Angebote gab, gabs dann auch Ansturm.

Heute hat sich das erledigt. Der Pott ist arm, die Menschen arbeitslos. Die Elektrodiscounter drücken zwei mal wöchentlich ihre Werbung raus, und kaum hat jeder Haushalt ne HD Glotze, solls schon wieder 4 K sein .... Vorteil: Lebenshaltungskosten sind hier niedrig.

/edit: also mechanisch sollten die grütze gewesen sein, ok. und vom sound her ? also ich hab grad nix auszusetzen an dem ding... ist zwei mal vorbespielt worden ...
Es grüßt, das :gear: .
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#8
zahnrädchen,'index.php?page=Thread&postID=162170#post162170 schrieb:Vorteil: Lebenshaltungskosten sind hier niedrig.

Oh ja. Das merkt man erst richtig, wenn man mal nicht mehr im Ruhrgebiet wohnt. Von den knapp über 4 € Kaltmiete/m², die ich bis Anfang letzten Jahres in GE gezahlt habe, kann man im im Raum Düsseldorf leider nur träumen. Sad
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#9
DAS glaub ich gern Big Grin .. ich persönlich finde D-town ja überbewertet. keine ahnung, was da so toll sein soll. hängt halt das nobelschild drüber, über der stadt.. aber sonst ... naja ..

ich fühl mich hier ganz wohl Smile.

sodele, ab in die feierklamotten und raus, das tanzbein schwingen ^^ ...
Es grüßt, das :gear: .
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#10
Also in der Ludwigshafener Gegend wimmelte es auch an Rumpelcassetten. Was dort eher auffiel, war die Unterrepräsentiertheit von Agfa, von den bekannten Ketten hatte da Mitte der 80er bis zum Ende nur die Kaufhalle das komplette Sortiment. Und wenn man in private Cassettenbestände aus der Gegend schaut, dan fällt weiterhin auf, daß sämtliche japanischen Marken bis in die frühen 80er Jahre hinein eher selten gekauft wurden.

Zur Definitionsfrage: Die Grenze muß eigenltich jeder selbst ziehen. Für mich sind Rumpelcassetten solche, bei denen entweder das Gehäuse offensichtlich unsauber gefertigt ist, in denen das Band schief läuft oder eiert oder gar klemmt, oder bei denen das Band so schlecht beschichtet ist, daß jegliche Aufnahmeversuche nicht nur von einem Rauschteppich, sondern eben auch von Aussetzern und anderen Ungleichmäßigkeiten begleitet werden, was sich dann eben etwas nach Rumpeln anhört. Dabei gibt es Fälle, bei denen entweder nur das Geäuse oder nur das Band rumpelt. Meistens aber beides.

Nicht zur Rumpelklasse zähle ich Cassetten dann, wenn die schlechten Eigenschaften erst durch Alterung auftreten, wie beispielsweise die nicht mehr ordentlich bespielbaren Agfa Stereochrom.

Die Zeitschrift Stereo hatte in ihrer Wertungsskala einen ähnlichen Begriff: Untere Standardklasse. Das war bei denen die schlechteste Cassette überhaupt. Eine Samsung XM-5 bekam diese Auszeichnung aufgrund wenig schmeichelhafter Meßwerte. Dabei kann man die wenigstens bespielen, so daß noch Musikgenuß möglich ist, und mechanisch laufen die auch. Also mußte für noch schlechtere Cassetten, die erst gar nicht an solchen Tests teilgenommen haben, noch eine weitere Qualitätsstufe untendrunter erfunden werden...

Genug gerumpelt für heute,
Martin
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#11
Noch zu den Nikko-Cassetten: Deren Gleitfolien sind harmlos. Meine Exemplare davon (ebenfalls so 1983 oder 84 zu Weihnachten bekommen) ließen sich bespielen, hatten aber einen sehr niedrigen Pegel. Ich hielt die damals auch für "kaputt" und habe dann andere Bänder eingespult. Heute verstehe ich, daß es sich dabei um ein echtes Chromdioxid vom richtig alten Schlag gehandelt haben muß. Gerade bei Hong-Kong-Cassetten gab es hin und wieder Crhomdioxidband mit instabiler Beschichtung. Die Nikko wurden, so wie auch Sanwa, bei Hanny Magnetics zusammengebaut. Woher das Bandmaterial kam ist nicht bekannt, möglicherweise aus wechselnden Quellen.

Viele Grüße,
Martin
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#12
'n Abend...

Nur mal kurz "dazwischen klugscheissern" :whistling: : "Rumpeln" ist mir eigentlich nur als störende Übertragung von Antriebsschwingungen (zB hervorgerufen durch Unwuchten oder unrunden Lagerlauf) auf einen Tonabnehmer
(bzw. dessen Nadel) bekannt. Demnach wäre das, was man gemeinhin unter Rumpel-Geräusch versteht, nur Plattenspielern vorbehalten (streng der Definition nach, sozusagen...)

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#13
Peter, nach der offiziellen Definition des Worts "Rumpeln" im Hifi-Bereich hast Du natürlich Recht. Was wir hier als Rumpeln bei Cassetten bezeichnen, ist wohl nicht meßbar. Doch den wahren Rumpelwicht stört das nicht, er fragt trotzdem "Wiesu denn bluß?" wenn an der Cassette was nicht stimmt und befindet dan eben, daß diese auch rumpelt :-)

Das Donnerwetter im Hintergrund am Beginn einer Aufnahme unter Verwendung eines Recorders mit Permanentmagnet-Löschkopf würde ich fast auch noch in diese rein subjektiv-unwissenschaftliche Kategorie einordnen. Wobei es sich dabei natürlich um ein Rumpelgerät und nicht um eine Rumpelcassette handelt.

Obendrein gibt es bei Cassettenaufnahmen auch noch das Phänomen des Blubberns. Dafür ist dann irgendeine Vibration, entweder von Riemen, einem unrunden Reibrad oder von sonstwo im Antrieb verantwortlich. Bei einem Gerät wunderte ich mich mal über blubbernde Aufnahmen, bis sich herausstellte, daß der Capstan eine haarfeine Einkerbung hatte. Mit neuem Capstan war das Blubbern weg.

Gute N8
Martin
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#14
also mich interessiert vor allem, ob das bandmaterial ok ist. gehäuse kann man tauschen, das ist ja kein problem. und vom klang her ist das nikko teil gar nicht mal sooo schlecht, bedenkt man das preis/leistungsverhältnis ...
Es grüßt, das :gear: .
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#15
Eine Rumpelkassette ist bei mir...

+ eine Cassette die schwer läuft
+ quitscht oder andere Geräusche von sich gibt
+ das Gehäuse aus Weichplastik ist
+ schon beim ansehen auseinander fällt
+ das Band der letzte Müll ist

... im Idealfall trift das alles auf einmal zu.

Meistens sind das die sogenannten Billig-No-Name-Cassetten die es damals bei euch im Westen In diesen Ramschläden im 10er Pack gab.
Später kam der Schrott dann auch zu uns rüber.

Für mich sind auch die ganzen 70er Jahre Cassetten (BASF, AGFA usw.) aus jetziger Sicht Ramsch und Rumpel.
Die Exemplare die ich mal hatte und habe liefen durch die Bank weg ziemlich schwer und knatterten oder quitschten stellenweise.

Allerdings: Ein schönes Sammelobjekt sind sie dennoch...
Gruß Daniel

Genieße die Unwissenheit mein Freund, sie ist ein Segen!

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#16
@Daniel: Willkommen zurück.

In den 70er Jahren wußte BASF selbst, dass ihre Cassetten-Gehäuse echte Rumpler waren. BASF stellte schon damals die Referenzbänder für das Compact Cassetten System her und lieferte anfangs diese Bänder auch in den eigenen Gehäusen aus. Nur sind diese Gehäiuse-Schalen von den Mitbewerbern wegen Azimuth-Fehler reklamiert worden. BASF hat daraufhin die Referenzbänder als Pancake ausgeliefert.

Viele Grüße
Sebastian
Ob analog oder digital, es rauscht überall. ~:-9~

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#17
Nunja, als "echte Rumpler" würde ich die nicht bezeichnen. Natürlich war die Präzision noch nicht in der Spitzenklasse, aber die BASF-Cassetten aus den 70ern liefen wenigstens klaglos, solange nicht die Elefantenzähne in Verbindung mit einem minderwertigen Laufwerk für Probleme sorgten. Auch die Gehäuse der anderen großen europäischen Hersteller (Agfa, Philips, ICM und die Zulieferer von Permaton und Magna) hatten alle noch verschiedene Schwachstellen. Viele der verwendeten Konstruktionen beuten noch immer auf den 60er-Jahre-Modellen auf. Die Japaner waren da schon weiter und verfeinerten bereits ab Anfang der 70er Jahre ihre Gehäuse immer weiter. Das mag den Grund gehabt haben, was eine reine Spekulation meinerseits ist, daß der Miniaturisierungsdrang in Japan größer war und die dortige Hifi-Industrie die Cassette schon früh als hochwertiges Medium für Musikgenuß zu Hause verstand, während wir in Europa für solche Zwecke noch das Spulentonband außer Konkurrenz sahen.

Ein früher Höhepunkt der Gehäuseentwicklung war die Maxell UD-XL um 1975, deren Grundkonstruktion bis in die späten 80er weitergebaut wurde. TDK setzte dann 1979 die Meßlatte sehr hoch mit der MA-R, begann aber gleichzeitig, auch für "normalsterbliche" Modelle sukzessive sehr gute Gehäuse einzusetzen, die auch heute noch als einwandfrei betrachtet werden können. Die anderen Japaner waren auch schon relativ gut, brauchten aber noch ein paar Jahre länger, bis sie auch ihre besten Konstruktionen fertig hatten: Fuji mit der FR-Serie von ca. 1982, Sony 1984 mit Einführung des Panoramafensters, und Denon mit der HD-Serie.

Bei BASF geschah die Umstellung auf eine neue Gehäusegeneration ab 1978, es zog sich aber 2-3 Jahre hin, bis auch die letzte LH mit der wirklich guten Neukonstruktion ausgerüstet war. Gerade in der 1979/80er Serie findet man viele Cassetten mit alter und neuer Schale parallel, bei gleichem Design. Der Unterschied läßt sich am leichtesten am Bereich feststellen, in dem die Tonköpfe ins Gehäuse greifen: Sind die Zähne der beiden Hälften symmetrisch jeweils bis zur MItte gezogen, handelt es sich um die alte Konstruktion. Beim neuen Gehäuse sind die Zähne asymmetrisch.

Anders sah es allerdings bei der US-Abteilung von BASF aus. Die dort in den 70er Jahren verbauten Gehäuse kamen aus verschiedenen Quellen mit sehr wechselhafter Qualität. Die laufen eigentlich auch alle ohne zu klemmen, waren aber teilweise noch unpräziser als die deutschen BASF-Gehäuse der 70er Jahre. Außerdem waren bei den US-Mdellen oft die unsäglichen Andruckschwämmchen statt gefederter Filze verbaut. Im Tapeheads-Forum hat Wilhelm mal einen interessanten Bericht geschrieben, wie er bei seinen Chefs Überzeugungsarbeit leisten mußte, um auch in Amerika BASF-Cassetten mit gutem Gehäuse produzieren zu dürfen - was schließlich ein nicht zu vernachlässigender Kostenfaktor war. So kam die Umstellung dort etwa 2 Jahre verzögert.

Viele Grüße,
Martin
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#18
BASF reagiert, die Japaner agierten. Auch in der Gerätebranche. Die matten Gehäuse der späten Maxellcassetten gefallen mir am besten. Da "rumpelt" nichts mehr. TDK hat mit seinen Sandwichgehäusen noch nachgezogen, aber BASF war für mich nur noch hinterherhinkend. Sie mögen zwar einen effektive Produktion gehabt haben, aber dafür weniger Innovationen. Mechanisch finde ich vor allem die neueren BASF-Cassetten sehr empfindlich. Daher schwenkte ich bereits Anfang 80er schon auf TDK als Standard um und habe mit der SA beste Langzeiterfahrungen. Seitdem ich mir nun fähige Autoeinmessdecks leisten kann, stehen bei mir auch XL II-S hoch im Kurs. In Verbindung mit den guten Gehäusen lassen sich damit schon ordentliche Ergebnisse erzielen.
Gruß André
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#19
Die älteren BASF mit SM Logo sind tatsächlich nicht gerade der Bringer aber die CR-SII / CR-MII und die verschweißten CR-M TP II die ich besitze und das nicht gerade wenig sind bisher tadellos.

Ich habe genauso viel TDK Kassetten auch ältere Semester wie die hübschen SA mit Cromaufklebern oder die SA-X mit Riesenfenster und Verbundgehäuse die legten natürlich eine wesentlich bessere Gehäusequallität und Finish hin als BASF das ist leider eine Tatsache.

mfg 8)
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#20
TDK und Maxell haben zweifelsfrei sehr gute Cassettengehäuse gefertigt. Warum hier aber ausgerechnet die Zweischicht-Konstruktionen von TDK (ich vermute, Ihr meint die 1988er Serie) hier so hochgelobt werden, verstehe ich nicht ganz. Natürlich sehen die toll aus, gerade die SA-X und die MA-X mit den sichtbaren Umlenkrollen gefallen mir sehr. Bei den Tests in der "Stereo" schnitten sie allerdings schlechter ab als die Vorgängermodelle. Leider wurde bei TDK ab der 1988er Serie am Innenleben und der Genauigkeit gespart. Meßtechnisch waren die Gehäuse der 1986er SA und SA-X besser. Ähnliches passierte bei Maxell, als 1986 die schwereren Versionen der XL II-S und MX sowie die XL II mit Ovalfenster herauskamen. Abgesehen von dem angeblich schwingungsdämpfenden Material bescheinigten die "Stereo"-Tester auch hier eine etwas geringere Präzision als bei den vorherigen Gehäusen aus klassisch hartem Kunststoff.

In wieweit diese Testergebnisse von konkurrierenden Anzeigenkunden "gesponsort" wurden oder nicht, läßt sich wohl nur schwer herausfinden. Auch fallen die Unterschiede im normalen Betrieb ohne Meßinstrumente kaum bis gar nicht auf - es handelt sich hier um Vergleiche auf hohem Niveau. Also weit entfernt von jeglichen Rumpelcassetten, um die es in diesem Thread eigentlich ging :-)

Ganz aus der Luft gegriffen können die Stereo-Tests aber nicht sein. Bei den That's-Cassetten, unter anderem einem meiner absoluten Lieblingsbänder MR-X Pro, wurden von Jahr zu Jahr die Gehäuse mal entweder als einwandfrei oder als weniger gut bewertet, und im Kommentar stand auch was von nicht konsistenter Gehäusequalität. Heute weiß ich, warum: Die guten kamen aus Japan. Die weniger guten aus Singapur. Beide wurden eine Zeitlang parallel produziert.

Wobei wir auch wieder bei der Frage wären: Wer braucht eigentlich ein schwingungsdämpfendes Cassettengehäuse, wenn er einen Recorder besitzt, der nicht unnötig vibriert? Solche Netzteil-Brummer dürften ja nur in wahrlichen Klappergeräten zu finden sein. Bei denen reißt dann aber auch ein hochgezüchtetes Gehäuse nix mehr raus, was zu hörbar besserem Klang führt...

Viele Grüße,
Martin
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#21
Bei den "matten" Maxells gefällt mir deren mechanische Laufruhe. Das weichere Material hat gerade darin seinen Sinn. Rumpeln kann sich auch als Modulation bemerkbar machen, auch das testete damals "STEREO". Ansonsten stimme ich zu, ein hartes Gehäuse hat das Band besser im Griff, aber auch nur, wenn die verwendeten Folien mitspielen. Ich stimme Dir, Martin auch zu, ab 1988 wurden die TDK "billiger". In Richtung 90er wandte sich die fernöstliche Industrie vermehrt der Digitaltechnik zu, Analog war für die bereits abgehakt. Ab den 90ern gab es daher auch bei Cassetten keine wirkliche Weiterentwicklung mehr.

@garlock
Meinst Du die Gehäuse mit den runden Spulenfenstern, also nur mit schwarzen Rahmen? Der sah zunächst wie ein "Feldstecherblick" aus, später gerade drumherum. Ich habe in meiner "Geschmacksmustersammlung" zwei oder drei Exemplare davon, aber bisher nicht benutzt. Vielleicht muß ich meine Erfahrungen aus den 80ern dann revidieren...? Generell mag ich dennoch auch BASF-Cassetten, haben die doch meine Jugend geprägt und waren eine letzte Bastion deutscher Audiotechnik.

Zum Ausgangsthema: "Rumpler" waren für mich die meist noch beigefarbenen Nonamecassetten, die auch gerne mal quietschten und klemmten...
Gruß André
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#22
Ja genau das kleine abgerundete fenster keine Nummerierung auf dem Kassettengehäuse siehe Bild.

Ich hab auch noch ein paar Chromdioxid II mit dem selben Gehäuse aber hellerem Aufkleber die Kassetten hatten auch schon eine Nummerierung des Gehäuses und das Bandmaterial war wesentlich besser.

mfg 8)


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#23
Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=162771#post162771 schrieb:Wer braucht eigentlich ein schwingungsdämpfendes Cassettengehäuse, wenn er einen Recorder besitzt, der nicht unnötig vibriert?
vielleicht ist das als verkaufsargument für autofahrende hörer interessant gewesen ?
Es grüßt, das :gear: .
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#24
Im Nachhinein betrachtet habe ich das Gefühl, die BASF kam ab 1980 mit allem irgendwie immer zu spät. Und sie blieb zu lang an der Analog-Technik kleben. Im Audio- und Videocassetten-Prospekt von 1995 stand in Bezug auf die intensiven Neu-Entwicklungen..."Eine Investition in die audiophile Zukunft, denn die Audio-Kompaktcassette wird das bedeutenste Aufnahmemedium der Welt bleiben." Wir wissen zwischenzeitlich mehr. Komischerweise kamen diese neuen Bänder dann doch erst richtig Ende 1996. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich in den von Stereo als "Exzellent" beurteilten CSII, die ja das neu entwickelte HighBias-Band enthalten sollte, dann doch die alten Zweischicht-Chromdioxid-Bänder sehe, die eine schlierenartige anthrazitfarbige Oberfläche haben.

Tragischerweise wurde die Metallpartikelforschung ab Mitte 1980 leider nicht weiterforciert. Es gab zwar eine Grundlagen-Entwickluing, leider wenig engagiert, so dass das daraus entstandene Produkt nur Mittelmaß gewesen wäre. Da hat sich die BASF doch zu sehr auf das Chromdioxid-Monopol ausgeruht. Die Japaner waren findiger, um mit Metallpartikel Typ2-Bänder zu backen...

Ohne Zweifel sind die Eigen-Gehäuse, die aus der Forschung aus der schon öfters genannten "Calibration Mechanism" stammen und zum ersten Mal in den 120er-Serie von 1987/88 eingesetzt wurden, bis zuletzt erste Sahne - auch als ultraschall-verschweißte Varianten. Wie auch die Schweizer ICM-Gehäuse super präzise waren. Ab 1993 konnte man bei den Japanern beobachten wie sehr die Gehäusequalität zunehmend schlechter wurde. Eine ultraschall-verschweißte CSII aus 1997 fühlt und hört sich vom Gehäuseklappern sich wertiger an als eine Sony UX-S von 1993 oder eine in weiß gehaltene TDK Optima 1 - 4 (War Optima nicht ein Markenname von AGFA?). Und selbst das von Kolormagnetics zugekaufte transparente Gehäuse, das BASF/EMTEC so ab 1998 einsetzte, ist besser als das was man von anderen asiatischen Gehäuse dieser Zeit so kennt. Ausnahme ist dieses schwarze Gehäuse (hatte auch DENON gegen Ende) mit dem kissenförmigen Panoramafenster. Das hat Azimuthprobleme.

BASF hat viel Forschungsgeld investiert um den Bedürfnissen der Großabnehmer und der Duplizierer gerecht zu werden. Deshalb gab es bei Band- und auch Gehäusequalität nur kleinste Qualitätschwankungen. Beachtlich ist auch, dass nach Mitte der 1990er Jahre die Beschichtungstechnik gewechselt wurde. Da kam nämlich das bei den Fotofilmherstellern - wie AGFA - übliche Sprühverfahren zum Einsatz.

Wenn man's so nimmt, AGFA und BASF hätten schon Anfang der 80er Jahre ihre Magnetbandsparten zusammenlegen sollen. Das Know-How wäre da gewesen, um der japanischen Konkurrenz das Fürchten zu lehren... nunja, wir können der BASF dankbar sein, dass dort die internationale Standardisierung der Bandsorten initiiert wurde, sonst wäre das Cassettensystem komplett auseinandergeflogen, da die japanischen Firmen sich grundsätzlich nicht um Kompatibilität scherten. Das monierte auch Lou Ottens im Zeit-Artikel zum 50.Geburtstag der Compact Cassette.

Meine Lieblingskombi wären die ICM-Gehäuse mit dem letzten CSII/CMII-Band oder auch das RecordII-HighBias-Band. Na vielleicht tummelt sich mal wieder ein Packen ICM-Gehäuse in der Bucht, den man fischen kann...

Viele Grüße
Sebastian
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#25
welche icm gehäuse meinst du genau ? kannst du mal ein bild posten/verlinken ?
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#26
Ein altbekanntes Foto. :-D

[Bild: f_DSC_5127.jpg]

Viele Grüße
Sebastian
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