Telefunken M5A
#1
Moin Leute,

habe seit ein paar Tagen eine M5A, Seriennr. 1333 hier stehen. Die Riemen sind gerissen, daher muss ich da sowieso erst für Ersatz sorgen.
Da ich aber wissen wollte, was sonst noch so im Argen ist, habe ich sie eben mal kurz an Spannung gelegt.

   

Vorher allerdings habe ich Franks´ Vorschläge ( von hier, da ich dort erst gepostet habe: Telefunken M5 ) zur Schmierung berücksichtigt, denn die Maschine stand lange in ner Garage.


Nachdem die Motoren nun schön drehen, wollte ich mal die Wiedergabe testen, aber erst einmal passiert nichts weiter.

   

Habe dann mal versuchsweise den Aktor des blau umkreisten Relais gedrückt und siehe da, die Andruckrolle wird bewegt und der Motor für die Wickelteller, legt auch los...
Allerdings ziehen die Hubmagnete die Bremsen beim drücken auf "Stop" nicht an, und die Andruckrolle übt auch eigentümlich wenig Druck auf den Capstan aus. Hier kann grade kaum von An*druck*rolle die Rede sein...
Also scheint da etwas nicht wirklich zu stimmen, denn die Versorgungsspannung für diese Spulen stimmt wohl nicht, denn sonst würde das Relais ja anziehen, es hält seine Position nach dem Druck auf den Aktor und fällt erst wieder ab, wenn es soll...

Nach Durchsicht ist mir dies hier aufgefallen:

   

Gehört das so? Ich hätte da jetzt einen Gleichrichter erwartet, steht ja auch drauf B40C2200 (40Volt und Max.LadeC 2200müF) nur, da ist keiner, nur ein dicker Zementwiderstand. Scheint mir nicht wirklich Original zu sein. Der Betriebsstundenzähler zeigt übrigens 8811, lauter "lustige" Zahlen wie ich finde, die SerNr. ist 1333 Wink

   

@Frank:

Zu Deinen Fragen bezüglich der M5a...
Die Maschine war im Besitz eines Herren der vor einiger Zeit verstarb, und dessen Sohn jetzt das Haus ausräumt um es anschließend zu veräußern. Standort der M5a war Darmstadt. An der anderen Seite der M5a, also gegenüber vom Netzschalter ist nichts nur der Gußrahmen. Da ist kein Schalter o.Ä.
Die Rückseite der Maschine sieht so aus:

   

Mich wundern halt die beiden Ausgangstuchels. Einer hätte doch gereicht. Ob die Beiden parallel laufen oder ob da ein Pilotton oder irgendwas Anderes anliegt, wird sich zeigen, wenn die wieder läuft.

Das mit den Geschwindigkeiten ist mit jetzt auch ein wenig klarer geworden, denn diese M5a lässt sich mittels eines größeren Capstans auf 76/38 cm/sec umbauen.
Ist alles dafür vorbereitet, Ein paar Relais umstecken, großen Capstan draufschrauben und fertig. Die maschine hat übrigens eine deutsche Schichtlage, also Magnetschicht außen. Da ich an den Köpfen keinen Spalt erkennen kann ist Sie wohl Vollspur mono.

Um weiter zu basteln, benötige ich jetzt Unterlagen für die Maschine, sonst "stocher ich nur rum" wobei die M5 ist nicht wirklich kompliziert, das ginge auch zur Not ohne, aber mit wird es wesentlich einfacher. Daher warte ich mal auf Franks´ Hilfe, denn es hat gar keine Eile.

Ich habe meine "Brot und Butter" Maschine für alle Fälle und Gelegenheiten, die GX221. Diese kann 19/9.5/4.75 mit einem superkompliziertem CapstanMotor der noch dazu in beide Richtungen drehen kann (für Reversebetrieb) und ist Einzelspurfähig. D.h. entweder Stereo oder Einzelkanal kann mittels Tasten ausgewählt werden.

Also kann und werde ich in aller Ruhe an der M5a werkeln, bis sie wieder anständig dasteht, immerhin ist sie Vollröhre, sonst hätt ich sie nicht genommenWink

Beste Grüße,
AmImaX
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#2
Hallo AmImaX,

herzlichen Glückwunsch zu Deiner M5!
Ja, das ist eine tolle Maschine, die sich wirklich lohnt!
Die M5 klingt einfach gut!
ich habe meine, auch durch Forenhilfe wieder flott bekommen : )
Hier der Link: http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=6004.0
Vielleicht kannst Du da war rausziehen.

Die Riemen sind bei fast allen Maschinen hin.
Kein Wunder! Meine ist z.B. von 1954.
Versuche, wirkliche Keilriemen zu bekommen sind fehlgeschlagen.
Ich habe dann einem Tip bekommen, doch O-Ringe zu nehmen.
Und die laufen wirklich prima!
5mm stark sollten sie sein und einen Durchmesser von 160mm.
Das kriegst Du im Eisenwahrenhandel.
Der Stückpreis lag unter 2,-€

UNd die Widerstände sind wirklich Widerstände.
Vielleicht wurden sie schon mal ersetzt, aber da gehören welche hin!
Der Gleichrichter ist das Schwarze Runde hinter den Elkos.
Die Widerstände sollten Werte von 1K; 5K und 10KOhm haben
und sind Teil der Siebung.
Bei mir war der Selengleichrichter defekt.
Ich habe ihn durch einen modernen 500V Rundgleichrichter ersetzt.
Wichtig: 100Ohm in Reihe zum Silitium-Gleichrichter simulieren das
"Weiche" Verhalten des Selengleichrichters und schonen Drosseln
und Trafos.

Wenn besagtes Relais nicht zieht, gibt es eine Spannungsversorgung
für diese Schaltung. Besteht aus einem (Selen?) Gleichrichter und
diversen Kondensatoren und Elkos.
Das Ganze sitzt bei mir unter dem Laufwerk.
Bei meiner Maschine waren da schon ein Mal die Teile getauscht, als
ich sie bekommen habe. Die von meiner zweiten Mono M5 sind auch
nicht mehr original.
Scheint also anfällig zu sein!
Generell läuft bei dem Gerät natürlich nichts ohne Schaltplan.
Den bekommst Du - wie ich - sicher schon von Frank.

Wenn Du noch Tips brauchst, melde Dich einfach.
Ich stecke inzwischen recht tief in der M5 drin.
..und wenn Du weißt, wo man neue Andruckrollen für's
Getriebe her bekommt, wäre auch ich dankbar, denn meine
lösen sich ganz langsam auf : /

Viele Grüße und frohes Basteln,
Kim
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#3
Hallo,

zur Andruckrolle aus der Ferne: zieht denn der Magnet nicht an?? oder läßt sich die Andruckrollle mit dem Daumen mit leichtem Druck wieder lösen?? Oder steht sie fest in der Arbeitsposition, aber der Anpressdruck ist zu gering??
Der Anpressdruck der Andruckrolle wird mechanisch eingestellt mittels einer Schraube/Feder am Solenoid der Andruckrolle. Falls sich aber die Rolle einfach wegdrücken läßt, liegt ein elektrisches Problem vor.

Übrigens hat die Maschine eine Schnellstoppeinrichtung, die m.W. von Telefunken zur Nachrüstung angeboten wurde und nicht Serie war.

Zu Deiner Frage , Kim:
brauchst Du alle Rollen?? dürfen es gebrauchte sein??


Viele Grüße
Frank
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#4
AmImaX,'index.php?page=Thread&postID=162102#post162102 schrieb:Ich hätte da jetzt einen Gleichrichter erwartet, steht ja auch drauf B40C2200 (40Volt und Max.LadeC 2200müF)

Hallo AmiMax,
ich bin nun seit gut 40 Jahren Hobby-Elektroniker und war seitdem immer der festen Überzeugung, die Kennzeichnung von Gleichrichtern zu verstehen. Für mich hieß "B40 C2200" bisher: Brückengleichrichter für kapazitive Last, Nennstrom 2200 mA. Dein Text hat mich nun etwas verunsichert, weil du da was von "max. Lade-C 2200 µF" geschrieben hast. Bin ich 40 Jahre lang einem Irrtum erlegen?
Bitte lasst mich nicht dumm sterben Wink! Ach ja, ich könnte ja auch mal im Internet nachsehen....

Edit: habe ich gerade gemacht. Ich glaube, ich habe recht. Klick!

LG Holgi
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#5
gelöscht
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#6
moin Leute,

danke für eure ganzen Rückmeldungen Smile

@asurion:
nach den O-Ringen werd ich mal gucken, danke für die länge
ich habe Meine ausgemessen und habe 168mm auf den Resten ermittelt.
Werde aber Dein Maß nehmen, weil die alten sich bestimmt gedehnt haben, im laufe der zeit.

Die Gleichrichter und die Siebung werde ich mal genauer beäugen.

Wegen der Rollen guckst Du mal Frank's Posting....da werden Sie geholfen.

@Frank:
besagte Rolle zieht an, ist alles wieder schön sauber und leichtgängig. Aber sie lässt sich wirklich ganz einfach
wegdrücken, da braucht es keinen großen Druck, scharf angucken reicht da fast schon. Und es ist elektrisch, denn der Zugmagnet brummt dann einwenig, alsob er sich wehren möchte, es aber nicht schafft.

@hannoholgi:
Du und das Netz haben recht, ich hatte nur einen kleinenen Denkverdreher eingebaut.

Beste Grüße,
AmImaX
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#7
Hallo,

zunächst: mit 0-Ringen laufen die M5x gut. In einer M5C vom Bayerischen Rundfunk waren Keilriemen Optibelt VB 5X530 ein gebaut....


http://www.optibelt.com/fileadmin/conten...D_2013.pdf


Die schlechte Nachricht: zu M5a habe ich fast nichts.



Allerdings: das Laufwerk ist identisch mit M5B mit Ausnahme des Fernsteuerungsschalters vorne links, und, da wegen der Verstärkerkassette der M5B kein Platz mehr war, ist die Kondensatorbatterie unter dem Tastaturblock nach vorne gerückt. also um 90 Grad gedreht worden. Und Unterlagen zur M5B habe ich auch digital.
Die Verstärker entsprechen denen dem M5, mit Ausnahme der Umschaltung der Geschwindigkeits-Entzerrung. Die Unterlagen der M5 habe ich auch, teilweise in digitaler Form, so daß ich sie Dir zukommen lassen könnte. Mail mir einfach
Deine email-Adresse.


Zu den Anschlüssen an der Rückseite: Meine M5A hat einen Pilot-Eingang/Ausgang, aber es gibt laut Bedienungsanleitung Versionen mit 2 gleichen Ausgängen!


Was die Andruckrolle betrifft: ich habe im Moment ein vergleichbares Problem bei einer M5C: die funktioniert zunächst, aber nach ein paar Minuten fällt der Anpressdruck der Andruckrolle ab, das Band wird vom rechten Wickelteller weitergezogen mit dementsprechendem Jaulen. Leider kann ich mich aber diesem Problem nicht widmen, weil ich noch ein anderes habe: ich habe 2 Maschinen zum Lackieren gegeben, und der Herr, der den Job machen wollte/sollte, ist leider gestorben. Jetzt muß ich versuchen, die Teile aus dem Nachlass wieder zu bekommen...


Viele Grüße


Frank
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#8
Hallo AmImaX, Frank,

die Ausgänge bei der M5 von AmImaX sind wahrscheinlich parralel geschaltet.
So ist es auf jeden Fall bei meiner M5. Weshalb? Vielleicht hing das mit den
Aufbauten der damaligen Telefunken Mischpulte zusammen?

Bei der Andruckrolle solltest Du Dir mal die Kombination aus Gleichrichter (318)
und Elko 8µF350V (317) ansehen. Am Besten mal mit dem Oszi dran, und
gucken, ob eine gesiebte Gleichspannung anliegt. Gleichgerichtet sollten da
so um die 180V sein. Halt mal eine kleine Kapazität (2-4,7µF min 250V) parralel
an den Elko. Wenn der Zug der Andruckrolle besser wird, weißt Du wo der
Haase im Pfeffer liegt..

Frank, Danke für den Tip mit den Keilriemen. Die Richtigen habe ich in dem
Wust noch nicht gefunden, aber vielleicht probiere ich die, wenn die O-RInge
runter sind. Falls das mal passiert..

Sind Deine gebrauchten Getrieberollen noch weich?
Meine sind hart, haben Abrieb und rumpeln.
Ich wäre auf jeden Fall an der für 19 und 38cm/s interessiert.
Sag mal, was Du dafür haben möchtest.

Seid Neustem habe ich leider auch weider ein Problem
bei der M5:
Die Bremse für den Kabstanmotor löst sich nicht von alleine.
Wenn man den Motor von Hand andreht, macht es "klack"
und sie ist lose.
Habe schon versucht, den Hebel vom Tastenfeld neu zu
justieren. Kein Erfolg! Hat jemand eine Idee?

Viele Grüße und frohes Basteln,
Kim
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