Aus dem Lautsprecher einer Saba TG 554 kommt nur noch ein gleichmäßiger Brummton
#1
Hallo zusammen,

nach einigen mechanischen Eingriffen stellte sich auf einmal beim Einschalten des Geräts dieser seltsame Brummton ein. Vom Band ist nichts mehr zu hören. Auch bei Wiedergabe über einen externen Verstärker ändert sich daran nichts. Nun habe ich ein wenig gegoogelt und einiges zum Thema "Netzbrummen; Brummspannung; Masseschleife; Brummschleife und Erdschleife" gelesen, aber die Anwendungskurve zum in Rede stehenden Gerätedefekt nicht geschafft. Das Netzkabel hat an einer Stelle Druckstellen mit Einstichen, aber es liegt nichts blank und es besteht auch kein Wackelkontakt. Bevor ich jetzt irgendwelche unnötigen Aktionen starte, dachte ich das hier zu thematisieren.

Gruß, Martin
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#2
Lieber Martin,

du hast ja immer sehr interessante, aber zugegebenermaßen etwas ratlos machende Baustellen!
Die erste Frage muss in diesem Fall lauten: was hast du bisher an der Kiste gemacht? Welche mechanischen Eingriffe waren das?
Wenn außer Brumm nichts mehr kommt, klingt das nach einer abgetrennten Masseverbindung an einer wichtigen Stelle, etwa am Tonkopf. Mit einer Masseschleife hat das nichts zu tun.
Hältst du es für möglich, dass da ein Draht abgerissen/-gebrochen ist? Huh
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#3
Hallo Holgi,

schön dass du geantwortet hast. Danke! Also ich habe den linken Bandteller, das Hauptantriebsgummi, das mechanisch zu betätigende Antriebsrad und die Bremmsgummis der beiden Bandteller getauscht. Die fehlenden 4 Lautsprecher habe ich auch eingebaut und angeschlossen. Dann hat mich die Rückseite der Endstufenplatine interessiert. Bevor man die Platine aufklappen kann muss man rundum div. zweigeteilte Veriregelungszungen aus Blech zusammendrücken und zwei Schrauben lösen. Nachdem meine optische Neugier befriedigt war habe ich das Teil wieder in seinen vorherigen Zustand versetzt.

Eine abgetrennte Masseverbindung kann ich nicht erkennen. Ich habe für das Gerät einen Schaltplan.

Liebe Grüße, Martin
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#4
Vielleicht ist der Schaltschieber (Kontaktsatz) zur Umschaltung zwischen Aufnahme und Wiedergabe dejustiert.
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#5
Hallo "snzgl",

den von dir angesprochenen Schaltschieber kann ich bei der TG 554 nicht ausmachen. Habe ich etwas übersehen?

Gruß, Martin
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#6
Hallo,
ein Schaltschieber ist mir auch nicht bekannt. Meine TG 564 und TG 674 haben auch keinen. Nur einen für die Geschwindigkeit. Kann das Brummen vielleicht durch einen Kondensator verursacht werden? Hatte vor allem bei Cassettenrecordern oft dieses Problem´, kurz nachdem ich sie erhalten habe und dann musste das "funktionierende Gerät" doch noch repariert werden.
Grüße,
Andreas
Festina lente!

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#7
Franz,'index.php?page=Thread&postID=161607#post161607 schrieb:den von dir angesprochenen Schaltschieber kann ich bei der TG 554 nicht ausmachen.

Die TG554 müsste so gar zwei von den Dingern haben.

Hilfe ist in der Regel deutlich effektiver möglich, wenn Fotos und/oder Schaltbildausschnitte gezeigt werden.

Gruß Ulrich
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#8
Hier isses ja so, dass GAR NICHTS rauskommt, außer Brummen. Das deutet auf eine Unterbrechung der Masse im Signalweg hin. Ich kenne leider diese Saba nicht "persönlich" und kann daher keine weitergehenden Tipps geben.

LG Holgi
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#9
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=161611#post161611 schrieb:GAR NICHTS
mhm... da fällt mir nix zu ein, außer dass irgendwas offen liegt (was ja schon wiederlegt ist) oder im Netzteil ein Gleichrichter nicht mehr mehr macht, als Brummen.

Grüße,

Andreas
Festina lente!

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#10
Hallo

anbei Bild meiner TG 564 (etwas besser ausgestattet als die 554)

Schiebeschalter für Geschwindigkeit, Schalter für Automatic/Manuell, Funktionstasten, Spurwahl, Aussteuerung, Klang (2Stück) und Lautstärke (2Stück)


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Festina lente!

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#11
Jetzt wird es albern, AW Schieber befinden sich intern.
Diese Schaltschieber schalten bei Kombikopfgeräten häufig die Verstärker, die aus Spargründen für Wiedergabe und Aufnahme benutzt werden, zwischen Wiedergabe und Aufnahme um.
Sie werden direkt oder indirekt durch die Aufnahmetaste betätigt.

Im Falle der TG554 befinden sich diese beiden recht langen Schaltschieber mit vielen Kontakten auf der Verstärkerplatine.

Ob der Fehler damit zu tun hat oder nicht will ich damit nicht gesagt haben, nur ist es recht einfach zu kontrollieren ob sie einwandfrei durch die Mechanik betätigt werden.

Gruß Ulrich
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#12
Da hab ich das ganze scheinbar komplett missverstanden. Errare humanum est-bin aber auch kein Elektroniker, sondern nur Schüler Big Grin.
Grüße,
Andreas
Festina lente!

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#13
Tja ja Andeas, wie nennst Du denn die Dinger in Deinen vielen Reports? 8o

Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#14
Wie ich die Dinger nenne?
So: Großer nerviger Schalter, der schon oft Probleme machte Big Grin, auch gerne mal einen Brumm auslöste, einmal war er sogar blockiert durch ein verbogenes Kontaktnäschen im Schalter. Kurzum: Schwachstelle, die nach langer Standzeit garantiert Kontaktprobleme hat.
Grüße,
Andreas
Festina lente!

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#15
OT ein
Da wir ja jetzt schon in der Altphilologie sind: die korrekte Bezeichnung ist "mutatrum"
OT aus
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#16
Hallo,

hier ein paar Bilder von der Gerätevorder- und Rückseite sowie dem Netzkabel mit dessen Druck- und Stichstellen. Auf der Geräterückseite befindet sich links die Entzerrerplatte und rechts die Endstufenplatte (da hab ich mal rein geschaut, Bild davon auch beigefügt). Die Brummfrequenz auf der Endstufenplatte, gemessen an den beiden Lautsprecherkontaktpunkten, beträgt 50 Hz. Die Spannung 3,5 V.

Gruß, Martin


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#17
Moin,

ich habe da mal wieder ein paar Fragen Smile

1. Funktionierte das Gerät vorher einwandfrei?
2. Brummen auf beiden Kanälen oder nur auf einem? Wenn ja, auf welchem?
3. Ändert sich das Brummen, wenn man den Lautstärkeregler betätigt?
4. Sind die Versorgungsspannungen ok?
5. Wie ist die Gleichrichtung realisiert? Mit Graetzbrücke oder Einfachgleichrichtung?

Zusatzfrage: Wurde zur eigenen Sicherheit das Netzkabel ausgetauscht?

Gruß
Michael
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#18
Hallo Michael,

danke für Deine Fragen !

zu1) Ja, das Gerät funktionierte vor dem Eingriff einwandfrei (nur Abspielfunktion getestet)

zu2) Es brummt beidseitig

zu3) Nein, der Laustärkeregler hat keine Auswirkung

zu4) Was meinst Du damit? Wo soll ich messen?

zu5) Kannst Du das aus den beigefügten Bilder erkennen?

Das Auswechseln des Netzkabels steht noch aus. Danke für den Sicherheitshinweis.

Gruß, Martin


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#19
Hallo Martin,

auf der Endstufenplatine sitzt auch die Gleichrichtung (Graetzbrücke, aber nur halb). Auf dem Bild unten links findest du den Siebelko (2200/35). Von dem könntest du mal ein Beinchen auslöten und probieren. Die Gleichrichter sind nach meiner Erfahrung auch Austauschkandidaten - aber später. Zum messen der Speisespannung setzt du eine Messleitung auf das Gehäuse eines AD161 (Vorsicht! Keinen Kurzschluß verursachen!), die andere an das Chassis des Geräts. Achte auch darauf, keine Kabel einzuklemmen.

Unabhängig davon, funktioniert das Gerät sonst noch? Brennen die Lampen? Funktioniert die Endabschaltung?

Gruß
Michael
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#20
Hi Michael, Martin hier mal das komplette Service-Manual

Gruß
Jürgen
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#21
Franz,'index.php?page=Thread&postID=161576#post161576 schrieb:... Die fehlenden 4 Lautsprecher habe ich auch eingebaut und angeschlossen. Dann hat mich die Rückseite der Endstufenplatine interessiert. ...


Mal 'ne blöde Frage: Du schreibst, das Gerät habe es vor den Eingriffen getan. Es fehlten aber wohl vorher die LS, wenn ich dich recht verstehe.
Die hast Du nun nachgerüstet, noch einige mechanische Teile gewechselt und seit dem Zusammenbau brummt's (auch über einen angeschl. Verstärker - d.h. es brummt auch im Kleinsignal-Zweig)!
Nun zur blöden Frage: was hältst Du davon, die LS noch mal wieder auszubauen (= abzuklemmen)? Grund meiner Frage: viell. ist in der Endstufe etwas defekt, sodass unter Last irgendeine Spannung zusammenbricht oder es einen (teilweisen) Masseschluss gibt. Das würde den "Unruheherd" vielleicht einzukreisen helfen. (und irgend einen Grund wird es geben, warum der Vorbesitzer die LS ausgebaut hat.Wink )

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#22
Hallo Michael,

danke für deine Afgabenstellung ! Nun der Reihe nach dazu meine Beobachtungen:
Wenn man den Sibelko 2200/35 abklemmt wird der Brummton höher und lauter. Die Speisespannung (Kollektorspannung) zwischen dem AD 161 Gehäuse und dem Chassis beträgt 3,1 V.
Die Kontrollbirne fehlt und die Bandabschaltung funktioniert nicht. Spulvorgänge funktionieren allesamt.

Jürgen, vielen Dank für das komplette Service Manual !

Peter, deine Beobachtung ist richtig. Für die Instandsetzung einer TG 664 hatte ich div. Bauteile aus dem TG 554 geopfert. Nachdem mir Dieselben aus einem Schlachtgerät wieder vorlagen entschloss ich mich das TG 554 wieder fit zu machen. Ich habe die Lautsprecher mal komplett abgeklemmt und externe Lautsprecher angeschlossen, das Brummen blieb.
Gruß, Martin
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#23
Hallo,

ich meinte das ein bischen anders: bitte die Endstufe mal komplett lastfrei lassen, d.h. auch keine externen LS. Ich möchte nur wissen, ob das Brummen dann immer noch über den Monitorausgang über einen angeschlossenen Vertärker zu hören ist.

Gruß
P.
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#24
Franz,'index.php?page=Thread&postID=161768#post161768 schrieb:Die Speisespannung (Kollektorspannung) zwischen dem AD 161 Gehäuse und dem Chassis beträgt 3,1 V.
Die Kontrollbirne fehlt und die Bandabschaltung funktioniert nicht.

Dann stimmt doch was grundlegendes nicht.
Ich würde den Ladelko C308 wieder anlöten und die beiden Endstufensicherungen (1A) entfernen. Dann ohne Sicherungen die Spannung über dem Elko C308 kontrollieren.

Gruß Ulrich
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#25
Hallo Ulrich,
Hallo Peter,

vielen Dank für Eure wertvollen Hinweise !!!

Habe den C 308 wieder angelötet und die beiden Sicherungen herausgenommen. Die Gleichspannung über den C 308 beträgt 14,5 V.

Bei lastfreier Endstufe und Anschluß eines Verstärkers ist der Brummton weg und die Wiedergabe einwandfrei.

Gruß, Martin
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