Motor-Probleme beim UHER Report 4000L
#1
Liebe Tonbandfreunde,

Vor kurzem bekam ich ein UHER Report 4000L geschenkt und möchte es natürlich wieder zum laufen bringen. Da ich als Jugendlicher dieses Gerät hatte, hängen viele Erinnerungen daran. Das Gerät war unverbastelt, aber in einem schlechten Zustand - total verdreckt und ohne Funktion.

Bisher habe ich folgende Reparaturen daran vorgenommen:

Grobe Reinigung durchgeführt - Endreinigung erfolgt bei Funktion.
Externe Stromversorgung über einen Konstanter mit 6V DC.
Elkos im Netzteil und NF-Verstärker erneuert.
Motorsteuerung ausgebaut, alle Elkos erneuert und Endstufentransistoren nachgemessen - o.k.
Motor überprüft - Wicklungen alle bei ca. 3,x Ohm, Anlaufverteiler o.k.
Stromaufnahme bei 6V und laufendem Motor ca. 200-300 mA, beim ruckeln über 1 A

Schaltplan und Servicemanual habe ich aus dem Internet geladen.

Folgende Messgeräte kann ich einsetzen: DMM, Oszillograph, Funktionsgenerator bis 1 MHz, jedoch keine
spezifischen TB-Messgeräte.

Seriennummer des Gerätes: 1423 103143.

Nun das Problem:
Motor läuft nur nach 2-3 minütigem Ruckeln an. Mit manueller Unterstützung etwas schneller.
Die Geschwindigkeit stimmt nicht, vorhandene Bänder mit 9,5 cm/s werden zu tief wiedergegeben.

Wie soll ich weiter machen? Ich würde mich riesig freuen, wenn mich jemand unterstützen kann.

Viele Grüße aus Heidenheim
Herbert


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Zitieren
#2
Hallo Herbert,
Du siehst auch mein Interesse an den UHER Reports ist groß. Um mit Dir zusammen den Fehler, den ich aber bereits jetzt an Deiner Motorsteuerplatine bzw. am Motor selbst vermute, einzukreisen habe ich mir ein 4000L mit der Seriennummer 1423 38813 vorgelegt. So steht e4s zumindest auf dem Seriennummern - Etikett. Entfernt man die Bandtellerabdeckung taucht über beiden Bandtellen die Seriennummer 1424 38813 auf. Mal wieder ein Gerät mit für die späteren ICs vorgesehenen eingeschlagenen, mit 1424..... beginnender SN. Auch beide mir vorliegenden Schaltpläne passen nicht ganz (teiweise andere Transistoren.

Das Gerät liegt wahrscheinlich schon Jahre gut verpackt hier. Ich habe es aber nie überprüft. Es ist, wie Deines optisch noch sehr gut (Note 1-, fast wie neu) in Schuß aber, ..........es läuft nicht!!!! Licht und Batterieanzeige funktionieren ebensowenig.

Ich werde es also heute zumindest zum Laufen bringen, im Anschluss können wir vergleichend vorgehen. Es dauert also etwas, aber wahrscheinlich heute noch.

Insofern danke ich Dir für den von Dir verursachten Motivationsschub.

Übrigens, hast Du die Tantals auf der Motorsteuerplatine geprüft?

Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#3
Hallo Frank,

danke für die schnelle Antwort. Die Tantals auf der Motorsteuerplatine sind ersetzt, zum Teil durch Folienkondensatoren oder neue und geprüfte Elkos.

Einer der 1 uF Tantals hatte eine abgeplatzte Stelle und von den 10 uF Tantals hatte einer eine Ausbeulung. Nach dem Austausch lief der Motor aber auch nicht besser. Die defekten Tantals zeigten allerdings am Komponententester keine abweichende Kapazität.

Viele Grüße
Herbert


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Zitieren
#4
Herbert D.,'index.php?page=Thread&postID=159046#post159046 schrieb:Die Tantals auf der Motorsteuerplatine sind ersetzt, zum Teil durch Folienkondensatoren oder neue und geprüfte Elkos.
Ich wußte nicht, das man Tantals durch FKs ersetzen kann. Spielt die Polung in der Schaltung keine Rolle? Da bist Du wahrscheinlich kenntnisreicher als ich.

Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#5
Hallo Frank,

für die Tantalkondensatoren (1 uF) in der Motorsteuerung spielen nur die Kapazität, Spannungsfestigkeit und Toleranz eine Rolle. Die Polung ist bauartbedingt unbedingt zu beachten und wichtig, wenn man sie durch neue ersetzt oder durch normale Elkos.
Ich habe sie deshalb durch Folienkondensatoren von WIMA mit 1 uF/50V ersetzt, die sehr klein bauen und die Polung spielt hier keine Rolle.
Meine Tantalkondensatoren in der Bastelkiste wären zwar kleiner gewesen, sind alle auch schon sehr alt.

Viele Grüße
Herbert
Zitieren
#6
Ok, Herbert,
konstante Spannugsversorgung, richtige Stromaufnahme, und alle Bauteile auf der Motorsteuerplatine ok.
Dann hast Du offensichtlich alles gemacht, wahrscheinlich auch die im Schaltplan auf dieser Platine angegebenen Spannungen überprüft.
Ist der Motor mal getauscht worden? Man kann dies am Siegellack auf den Befestigungsschrauben sehen. Wenn ja sollten wir vielleicht die Anschlußreihe der Kabel überprüfen. Letztlich sagst Du aber, daß der Motor nach einer gewissen Zeit läuft, somit ist diese Überprüfung eher müßig.

Ich denke, daß der Motor selbst defekt istein manchmal auftretender Fehler. Die Fliehkraftregelung fällt dort schon mal aus. Anfänglich rasselt sie beim Anlaufen des Motors oder beim "Runterfahren". In schlimmeren Fällen ist sie auf der Motorachse verrutscht und erreicht die Kontakte kaum oder garnicht. Dies ist, wenn überhaupt nur schwer zu reparieren. Da gibt es irgendwo bereits einen thread (reiche ich nach).

Am einfachsten wäre es, einen anderen Motor einzusetzen. Die gibt es sogar neu in der Bucht. Ich kann aber auch mal suchen.

Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#7
Nachtrag

Mein 4000L läuft mittlerweile es war einer der beiden 2000µF Elkos in der Spannungsstabilisierung.
Leichte Geräusche kamen nicht vom Antriebsrad sondern vom noch originalen Dreikantriemen zur Wippe. Wohl jahrelanges Verharren auf einer Stellung hat ihn zum Ei mit deutlicher Ausbuchtung geformt. Das Antriebsrad selbst, oft Ursache von Geräuschen und Gleichlaufschwankungen ist glücklicherweise vollkommen in Ordnung. Nicht vergessen: Bei den 4000L, 4200 und 4400 und deren Vorgängern muß man deshalb den Geschwindigkeitswählhebel immer in 0-Position bringen, wenn man das Gerät länger nicht betreibt.

Ich werde mich jetzt ans Säubern, Entmagnetisieren und Einstellen machen.

Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#8
Hallo Herbert,

wenn der Motor 1 A Stromaufnahme hat und "ruckelt" käme ich als Erstes auf die Idee, alle mechanischen Komponenten, die der Motor antreiben muß, auf Leichtgängigkeit (Lagerungen) und Griffigkeit (Reibräder, Riemen) zu überprüfen. Ich nehme an dies wurde schon erledigt, oder irre ich mich. Oftmals sind es bei den - hier passt kein das hin - Reports oft nur Kleinigkeiten die für Verdruß sorgen.

Gruß Bernd

Zitieren
#9
Herbert, da ist ja noch die zu geringe Geschwindigkeit.

Weniger als Hinweis für Dich, der einschlägige Reparaturerfahrung hat:

Wie sind die Riemen?

Ein so altes Gerät sollte an allen sich drehenden und bewegenden Teilen und Sinterlagern leicht geschmiert / geölt werden. Ich nehme Teflonfett und Sinterlageröl aus dem Modellbahnbau. Erst dann wird die Geschwindigkeit mit Hilfe eines Einstellbandes und eines Frequenzzählers oder besser eines Wow & Fluttermeters gerichtet. Das gehörmäßig zu erledigen, kann nur annähernd genau sein, ebenso mit Bandabmessen und Stopuhr.

Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#10
Hallo Bernd,

da Herbert ja Erfahrung hat, ging ich davon aus daß er den Motor auch bei abgezogenen Riemen überprüft hat und somit alle weiteren mechanischen Einflüsse ausgschlossen sind.
Der von Ihm geschilderte Fehler läßt eigentlich eindeutig (typisches Ruckeln bzw anfängliches Hin und Herzittern) auf eine fehlerhafte Ansteuerung oder einen defekten Motor schließen.

Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#11
Aufgrund der Beschreibung würde ich auch den Motor als Ursache sehen.
Eventuell schaltet ja der Anlaufverteiler (das ist kein Fliehkraftregler) nicht richtig, ist er hochohmig fließt Strom durch alle Motorwicklungen und der Motor läuft nicht an.
Wenn der Motor einmal eine gewisse Geschwindigkeit erreicht hat klingt sich der Anlaufverteiler (durch Fliehkraft) aus, er wird nicht mehr zur Kommutierung benötigt.

Gruß Ulrich
Zitieren
#12
Hallo zusammen,

danke für die vielen Hinweise.

Ich habe jetzt noch mal die beiden Riemen abgenommen und dann wieder eingeschaltet.

Der Motor ruckelt ohne Riemen noch 3-5 Sek. und läuft dann an. Die Stromaufnahme während des Ruckelns ist immer noch über 1 A, während des Betriebs dann unter 100 mA. Das Ruckeln hat sich also gewaltig reduziert. Das einzige Poti auf der Motorsteuerplatine hatte ich schon vorher eingestellt (2,5 Volt lt. Schaltplan). Der Motor wurde noch nicht getauscht, denn der blaue Sicherungslack ist unbeschädigt.

Nun zur Mechanik (siehe auch Skizze aus Serviceunterlage):
Die Welle (I) lauft sehr leicht. Wenn ich sie mit den Fingern anschubse, läuft sie noch ca. 1 Umdr. nach.
Die Schwungmasse © ist nicht so leichtgängig. Sie läuft nur etwa 1/4 Umdr. nach.
Im Moment kann ich die Sinterlager nicht nachschmieren, da ich kein geeignetes Öl zur Hand habe, werde mich aber darum kümmern.

Nach diesem Test habe ich dann wieder den Riemen (F) aufgelegt und siehe da, das Ergebnis hat sich kaum verschlechtert - läuft also nach 3-5 Sek. an.
Nur mit beiden Riemen ruckelt der Motor so lange!

Zustand der Riemen:
Beide Riemen sehen neuwertig aus und lassen sich gut abnehmen. Riemen (F) lässt sich auch wieder leicht auflegen, dagegen hat Riemen (B) eine höhere Spannung. Was mich wundert ist, dass die Riemen einen quadratischen Querschnitt haben und keinen runden. Jedenfalls lässt sich mit aufgelegtem Riemen (B) die Schwungmasse nur schwer bewegen. Das wird den Motor beim Anlauf wohl stark bremsen.

Was meint Ihr? Ist Riemen (B) o.k. Wurden vielleicht mal die Riemen getauscht, jedoch nicht gegen ein Original? Bringt das fetten und ölen der Schwungmasse und der anderen Teile eine Besserung? Wenn ja, bleibt ja trotzdem noch ein Ruckeln beim Anlauf.

Ich bin schon gespannt, wie es weiter geht.

Zu Frank: Glückwunsch zur schnellen Reparatur und viel Erfolg für die weiteren Arbeiten.

Viele Grüße
Herbert


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Zitieren
#13
Herbert D.,'index.php?page=Thread&postID=159059#post159059 schrieb:Der Motor ruckelt ohne Riemen noch 3-5 Sek. und läuft dann an

3-5 Sekunden sind zu lang, der Motor muss sauber und ohne ruckeln anlaufen.
Vorher würde ich nicht weiter in die Mechanik einsteigen.

Gruß Ulrich
Zitieren
#14
Hallo Ulrich,
danke für die Klarstellung, wir haben das mal an anderer Stelle besprochen. Da ging es um das Auseinandernehmen des Motors, weil sich der Anlaufverteiler ausgehängt hatte. Ich finde diesen auch von mir reich bebilderten Beitrag nicht mehr. Der alte Link, den ich gesichert hatte funktioniert seit der Umstellung der Software nicht mehr oder der Beitrag ist verloren gegangen.

Man benötigt dazu einen Miniabzieher und......Geduld. Den Abzieher habe ich mir anfertigen müssen. Es ist ein Versuch, der nicht immer klappt. Es gibt da noch einige Punkte, die beim Zerlegen des Motors unbedingt zu beachten sind. Irgendwo habe ich den Beitrag sicher noch, mal suchen.

Herbert, wenn Dein Motor ohne Riemen weniger lange zuckt ist er dennoch defekt. Es ist einsehbar, daß er mit der über die Riemen eingeschleiften Gesamtmechanik noch länger braucht. Motoren, die in Ordnung sind zucken überhaupt nicht hin und her.

Es kann sein, daß einer der fliehkraftgeregelten Kontakte (?!) im Motor nicht abhebt.
Ich habe bis heute 4 Motoren zerlegt.
Einmal war es so wie oben beschrieben, beim zweiten war ein Kontakt ganz ausgehangen, da sperrte der Motor. Beim dritten war die Kontaktplatte auf der Achse verrutscht, die Achse des Motors konnte man vorher schon m.E. zu weit verschieben. Beim letzten hatte ich zwei der unzähligen Unterlagscheiben schlicht beim Einbau vergessen, da hatte ich keine Lust mehr und einen Ersatzmotor eingebaut.

Wenn es nicht der Fehler wie bei meinem Motor Nr.1 ist, anderen nehmen.

Gruß
Frank

Der gesuchte Beitrag:
Uher Report 4400 Monitor Motor defekt

Riemen austauschen wenn:
die ausgebauten Riemen
auf einer Tischplatte nicht rund auszulegen sind
wenn sie gelängt, hart oder porös sind

Originalriemen sind Dreikantriemen, die gibt es nicht mehr.
Ich verwende Rundriemen (O-Ringe) guter Qualität vom örtlichen Gummiwarenhändler.

[font='&quot']In meinen Reports habe ich bis dato folgende Riemen verbaut:[/font]
Hauptriemen 75 x 1,5
Wippenriemen 40 x 1,5
Zählwerksriemen 95 x 1,5

Wolfgang (Cisumgolana) nimmt:
Hauptriemen 76 x 1,5
Wippenriemen 42 x 1,5 frühe Reports
Wippenriemen 43 x 1,5 ab Report 4000 - L
Zählwerksriemen 95 x 1,5





alle Lager mit Sinterlageröl ölen (z.Bsp.Robbe 5531), fetten mit Teflonfett
beides äußerst sparsam verwenden
UHER selbst setzte mehr ein
beim Zusammenbau Spiele beachten



Angehängte Dateien Thumbnail(s)
           
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#15
Herbert D.,'index.php?page=Thread&postID=159059#post159059 schrieb:Das einzige Poti auf der Motorsteuerplatine hatte ich schon vorher eingestellt (2,5 Volt lt. Schaltplan).

Hallo Herbert,

dieses Poti ist zum Einstellen der Motordrehzahl, sprich der Bandgeschwindigkeit! Das kann man nicht nach Schaltplan einstellen, sondern nur nach einem Messband. Das nur zur Richtigstellung!
Weiterhin viel Erfolg mit der Reaparatur.

Gruß Holgi
Zitieren
#16
Hallo Holgi!

Zur Einstellung der Bandgeschwindigkeit hatte Wolfgang [aus H] diese Idee, mit einer zusätzlichen "W&F"-Kontrolle.

Gruß Bernd

Zitieren
#17
Hallo zusammen,

vielen Dank für die große Unterstützung zu meinem Problem.

Mir ist jetzt klar, dass ich einen neuen Motor brauche. Eine Reparatur traue ich mir aber nicht zu, trotz der vielen guten Beschreibungen. Ein guter Bekannter hätte ein "Schlachtgerät" 4400 REPORT STEREO IC. Ob ich wohl den Motor verwenden könnte? Ich habe noch mal ein Bild vom Motor angehängt.

Zwischenzeitlich werde ich mir die nötigen Schmierstoffe besorgen und die Mechanik gängiger machen.

Zum einstellen der Bandgeschwindigkeit komme ich dann später, wenn die Mechanik stimmt.

Ohne dieses Forum hätte ich das Gerät schon lange wieder zusammengeschraubt und weggestellt - also nochmal vielen Dank! Ich melde mich sobald meine Mechanik in Ordnung ist.

Viele Grüße
Herbert


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Zitieren
#18
Hallo Herbert,

ja, Du kannst den IC - Motor verwenden.

Ich vermute, daß in Deinem 4000L noch eine Steckerleiste verwendet wird. Da würde ich diese Steckerleiste mit Kabeln umlöten. Achtung: Du mußt Dich an den Motoranschlüssen orientieren (vorab aufzeichnen am Motor sind die Lötösen durchnummeriert), nicht an den Kabelfarben, diese weichen häufig voneinander ab.
Zwei Kabel werden beim Einbau unter die Halterung geführt

Die Platine des IC gemeinsam mit Motor tauschen empfehle ich nicht, das Layout ist anders. Möglich ist das aber, Du bräuchtest eine Art Umkodierung.
Wundere Dich nicht, wenn auch der getauschte Motor beim Anlauf und beim Ausschalten des Report ganz kurz rasselt, das ist häufig so.
Wenn Du das Report in einem Schweigekloster einsetzt, kann das schon stören. Aber was will man da schon aufnehmen. Big Grin


Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#19
Bevor ich aber den Motor wechseln würde, nähme ich mir mal die Ansteuerung genauer vor, in dem ich da mal an allen drei Ansteuerungsleitungen einen Oskar anhängen würde. Um zu sehen was während des Ruckelns sich verändert und wenn wie, gegenüber der einwandfreien Funktion.

Gruß
Jürgen
Zitieren
#20
Hallo Jürgen,

das werde ich mal am Wochenende machen - ist ja der kleinere Aufwand. Den Ersatzmotor bekomme ich erst nächste Woche.

Viele Grüße
Herbert
Zitieren
#21
Messen ist immer gut, nur hier wird dabei nicht viel rumkommen.
Wenn der Motor „ruckelt“ wird die Ansteuerung selbstverständlich anders aussehen.
Das ist schließlich ein Kommutatormotor (Gleichstrommaschine) und kein Synchronmotor.

Nachtrag: Das kann man bei stehendem bzw. ruckendem Motor fast besser statisch mit dem Multimeter messen.
In der Schaltung sitzen drei Transitorpaare die jeweils eine Motorspule schalten.
Die Kontakte des Anlaufverteilers müssen eine bestimmte (feste) Position zu den Motorspulen haben.
Normalerweise legt der Anlaufverteiler immer zwei Basen auf Masse und sorgt so dafür, das durch die zwei zugehörigen Motorspulen kein Strom fließt.
Nur das Transistorpärchen, das an dem offenen Kontakt des Anlaufverteilers hängt lässt Strom durch die Motorspule fließen.
Dreht sich der Motor weiter beginnt sozusagen ein Staffellauf, nacheinander werden die Motorspulen geschaltet. Es darf gleichzeitig immer nur durch eine Motorspule Strom fließen.

Im stehendem bzw. ruckendem Zustand des Motors wird dieser Staffellauf nicht funktionieren, hier könnte man nachmessen wo und warum von dem oben beschriebenen Vorgängen abgewichen wird.

Gruß Ulrich
Zitieren
#22
Genau so habe ich mir das vorgestellt, Ulrich auch, wenn ich die Begriffe dann doch nicht exakt benenne. Dieses Weiterreichen der Spannung über den 3-fach Fliehkraftschalter in der Anlaufphase geschieht ja auf einer Seite des Motors. Auf der anderen Seite befinden sich weitere Anschlüsse. Wie geht es dann weiter? Da komt doch Induktion ins Spiel und wie findet eine ständige Korrektur der Drehzahl auf die Sollzahl statt?

Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#23
Die Sache mit der Induktion (die nicht angesteuerten Motorspulen arbeiten als Generator) funktioniert ja erst ab einer bestimmten Geschwindigkeit des Motors. Die eigentlich Generatorspannung ist eine annähernd sinusförmige Wechselspannung, durch die unterschiedliche Lage der Spulen ist sie jeweils um 120 Grad Phasenverschoben.
Mit dieser Generatorspannung werden die Transistorpaare nun durchgeschaltet oder gesperrt.
Durch die Phasenverschiebung ist es gewährleistet, das immer nur eine Motorspule angesteuert wird.
Die Generatorspannung sorgt jetzt für die nötige Kommutierung (Stromverteilung).

Einen Soll-Ist Vergleich der Drehzahl gibt es hier nicht.
Die Geschwindigkeit wird durch eine konstante Spannung gehalten, der Strom ist Lastabhängig.

Da die Kontakte des Anlaufverteiler durch die Fliehkraft im Normalbetrieb (drehender Motor) immer unterbrochen sind ist es keine Fliehkraftregelung, für eine Regelung fehlt die ständige Wechselwirkung.
Es ist ein Fliehkraftschalter der nur einmal während des Motoranlaufs schaltet.

Gruß Ulrich
Zitieren
#24
Hallo Herbert D
ich habe gerade mal in meiner Bastelkiste nachgesehen und einige Teile von einem Report gefunden,
weiß aber nicht mehr von welchem (mono?).
Wenn du willst schicke ich sie dir als Warensendung zu, dann kannst du sie ja ausprobieren.
s. Foto

   
Zitieren
#25
Hallo zusammen,

der Motortausch steht nächste Woche an, ich habe aber noch einmal den Spannungsverlauf der Feldwicklung w3 bei laufendem Motor aufgenommen. Während des Ruckelns ist keine vernünftige Triggerung möchlich. Zum Bild: horizontal 5ms/cm, vertikal 1V/cm. Damit ist Uss = 6V und f=48 Hz.

@schwede
Vielen Dank für das Angebot. Ich werde aber erst einmal den schon geplanten Motor einbauen. Wenn das schief geht, komme ich gerne auf das Angebot zurück.

Allen ein schönes Wochenende!
Herbert


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Zitieren
#26
Hallo zusammen,

heute war ein Tag der großen Enttäuschung.
Voller Elan habe ich den Motor aus einem 4400 Report Stereo IC eingebaut. Rein äußerlich sieht der Motor gleich aus. Auch die Anschlüsse sind gleich angeordnet und benummert. Folglich gab es auch beim anlöten der Leitungen keine Zweifel.
Dann kam das einschalten: Der Motor bewegt sich überhaupt nicht und zieht ca. 2,5 A konstant. Auch durch drehen der Keilriemenräder war kein Anlauf möglich. Nach kurzer Beratschlagung mit meinem Bekannten, dem das 4400 gehört, haben wir den Motor wieder zurück gebaut und siehe da - im 4400 läuft er einwandfrei.
Die Motorelektronik im 4400 sieht allerdings anders aus. Es gibt keinen Steckverbinder sondern Lötverbindungen und außerdem sind seitlich an der Platine noch 3 Drähte angelötet. Das hat uns dazu bewogen, nicht auch noch die Motorelektronik zu tauschen. Das 4400 ist nun wieder bei seinem Besitzer.
Mein alter Motor ist auch wieder eingebaut und läuft ohne Riemen mit 3-5s Ruckeln an, wie gehabt. Wenigstens ist die Motorelektronik nicht durch den hohen Strom kaputt gegangen.
Ein Zerlegen des Motors kommt für mich nicht in Frage, weil ich keinen Abzieher habe und befürchte, dass ich das Ding nach dem Zerlegen nicht mehr montieren kann.
Die Motorelektronik habe ich schon vor meinem Beitrag in diesem Forum wie folgt geprüft: Alle Kondensatoren getauscht; Endstufentransistoren abgelötet und gemessen - ok; Dioden einseitig abgelötet und geprüft - ok; Z-Diode geprüft - ok. Bei der Platine sind mir ein paar Lötstellen aufgefallen, die verdammt nach "kalter" Lötstelle ausgesehen haben. Diese habe ich nachgelötet, aber natürlich nicht die ganze Platine.
Jetzt brauche ich mal eine Pause bevor ich weiter mache und hoffe natürlich noch auf gute Tipps.

Viele Grüße
Herbert
Zitieren
#27
Herbert,
der L-Motor, der IC-Motor und der Monitor-Motor sind identisch. Auch die Ansteuerungsplatinen sind im generellen Aufbau und in der Funktionsweise gleich. Also liegt der Fehler woanders.

Das Umsetzen eines IC - Motors in eine L habe ich bereits mehrmals erfolgreich durchgeführt. Alles läßt sich in den drei Modellreihen gegeneinander austauschen.

Unterschiede zwischen den Platinen:

2,3 Transen sind in der IC gegen moderne getauscht. Widerstände in deren Ansteuerung sind angepasst. Lediglich die Anschlüsse sind auf den Platinen etwas anders plaziert. Man kann also auch die Platine zwischen den Modellen austauschen, wenn man den Stecker in der 4000L entfernt. In den späteren Modellen sind die Kabel aufgelötet.

Herbert,
Du hast alle Bauteile (so viele sind es ja nicht) ausgemessen und für gut befunden. Kabel sind alle dran, Kontakte gereinigt. Hast Du die im Schaltplan aufgeführten Spannungen gemessen? Du kannst die Platine - gegebenenfalls mit Motor- ausbauen und außerhalb betreiben, sodaß Du für die Messungen überall rankommst.

Wenn Du das machst, helfen vielleicht ein paar hochauflösende Bilder weiter. Auch ich habe selbstproduzierte Fehler schon mal in der Überzeugung, keine gemacht zu haben, immer wieder übersehen.

Gruß
Frank


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
       
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#28
Herbert
Als vorläufigen Abschluss habe ich Dir die Pinbelegung der Platinen in den drei Gerätetypen umcodiert und bebildert. Damit und mit den vorherigen Hinweisen müßtest Du klarkommen.

Edit: während die Spannungsversorgung und Schalterlitze beim IC auf die 3 abgesetzten Pins geführt werden (Bild oben rechts) sind diese beim L mit auf den Stecker verlötet (Bild oben links, die drei abgezwickten Kabel auf der unteren L-Platine)

Gruß
Frank

Alles dreimal überprüft, dennoch ohne Gewähr !


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
               
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#29
Moin an Alle!
Ich muss mich hier mal einklinken und meinen Senf zu den "kollektorlosen" Gleichstrommotoren (Das hier ist übrigens ein verkappter Drehstrommotor) der Uher Report- und CR-Serie geben. Wenn dieser Motor nicht anlaufen will und im Stand hin- und herrasselt und dabei zuviel Ampere aufnimmt, dann ist fast immer (90%) der Anlaufverteiler verschmutzt. Dazu reicht nur ganz wenig vagabundierendes Schmiermittel des benachbarten Lagers, um den Fehler auszulösen.
Ich öffne den Motor, reinige diese Mimik mit Feuerzeugbenzin und evtl. Radiergummi, baue alles zusammen und erfreue mich an einem leise sprintenden Motor!
Das erste Exemplar habe ich kaputtrepariert, aber jetzt klappt das zu fast 100%.

Was bei den ganz alten Modellen vorkommt, ist, das die Elektroden der Germaniumtransistoren AC 1XX K (Kühlklotz) Berührung mit ihrem Gehäuse bekommen. Über das Alublech haben die dann untereinander und gegen Masse elektrische Verbindung. Das kann schon mit einem primitiven Durchgangsprüfer ermittelt werden. Das Gesagte gilt auch für die Endtransistoren des NF-Verstärkers! Also nicht zu wissenschaftlich vorgehen.

Frohes Schaffen!
Harald
Zitieren
#30
Hallo Frank,
wollte kurz melden, dass ich den Motor und die Steuerung ausgebaut habe. Zur Zeit bereite ich die Messung aller Spannungen vor, indem ich die Messpunkte auf dem Ausdruck der LP kennzeichne, damit ich im Betrieb die Spannungen messen kann.
Die Steckerstifte auf der LP sind wohl eher "reingeklebt" und ich werde wohl nachlöten und teilweise tauschen müssen.
Das schöne Wetter hindert mich etwas, weil in meinem Arbeitszimmer ca. 30 Grad sind und ich erst spät abends zum basteln komme.
Noch eine schöne Woche wünscht Euch allen
Herbert
Zitieren
#31
harryhirsch,'index.php?page=Thread&postID=159214#post159214 schrieb:Was bei den ganz alten Modellen vorkommt, ist, das die Elektroden der Germaniumtransistoren AC 1XX KK (Kühlklotz) Berührung mit ihrem Gehäuse bekommen.
Hallo Harald,
welche Modelle meinst Du da genau?

Bei Herbert scheitert es ja daran, daß er den Motor nicht öffnen kann oder will. Das ist ja auch nicht ohne, da er zumindest auf einer Seite die Riemenscheibe abziehen muß. Dazu verwendet man am besten einen Miniabzieher, will man nicht Gefahr laufen die Kontaktplatte mit den Fliehkraftschaltern auf der Motorachse minimal zu verschieben. Einen solchen habe ich mir dafür hergestellt. Mit dem oberen Teil drücke ich die Riemenscheiben wieder auf.

Bei Herberts Fehlerschilderung ist offensichtlich, daß die Ansteuerung einer Motorwicklung ausgefallen ist. Stimmen die zu überprüfenden Spannungen an den Transistoren liegt der Fehler am Motor selbst.

Dieser ist fast hermetisch abgeschlossen, die Achse läuft beidseitig in Sinterlagern, die ja eigentlich nur in einem speziellen Verfahren nachzuölen sind. Ob da wirklich Öl von aussen nach innen gelangen kann? Vielleicht sind es auch Abriebe der Kontakte selbst oder der Platte im Deckel. Andere Fehler, die mir untergekommen sind, wurden im Forum geschildert.

Gruß
Frank


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#32
Hallo zusammen,
die Messungen an der Motorsteuerung sind abgeschlossen. Es gab jedoch keine besonderen Abweichungen gegenüber dem Schaltplan. Die Abweichungen liegen alle etwa bei 0,1 - 0,2V gemessen bei laufendem Motor. Lediglich bei den Anschlüssen zum Anlaufverteiler waren die Abweichungen wie folgt: B2 = 0,31V statt 0,15V, B3 = 0,31V statt 0,15V und B4 = 0,39V statt 0,13V.
Die AC188K habe ich mal vom Kühlblech getrennt - das Anlaufverhalten hat sich nicht geändert. Eine Durchgangsmessung vom Kühlblech zu EBC ergab keinen Kurzschluss.
Wir sind jetzt wohl an dem Punkt, wo nur noch der Motor in Frage kommt.
@Frank: Bei so vielen schönen Werkzeugen - würdest Du meinen Motor mal aufmachen und reinschauen? Vielleicht ist es nur eine Kleinigkeit am Anlaufverteiler. Falls Du aber keine Zeit hast, gehe ich auf die Suche nach einem Tauschmotor.
Viele Grüße aus Heidenheim
Herbert


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Zitieren
#33
Hallo Herbert,

zuerst hätte ich empfohlen, das Angebot des Skandinaviers (wahrscheinlich heißt er Sören 8o ) anzunehmen. Aber da kannst Du möglicherweise "vom Regen in die Traufe" geraten; ich weiß nicht ob Sören die einwandfreie Funktion zusagen kann. Daher schick mir den gesamten Klumpatsch zu, ich schau dann mal danach.

Gruß
Frank

Wichtiger und gut gemeinter Hinweis vorm Versand:

Ich hatte Dich doch um gut erkennbare und hochauflösende Bilder gebeten. Schade, daß es dadurch, daß Du der Bitte nicht nachkommst, immer wieder hin und her geht. Ich helfe gerne soweit ich es als Laie kann, aber auch ich muß mit der Zeit haushalten. Das von Dir jetzt gelieferte Bild wird auch beim Draufklicken nicht aussagekräftiger. Ich wünschte, ich könnte die Bauteile und die Lötstellen sowohl auf der Platine als auch am Motor gut erkennen. Dann ersparen wir uns vielleicht das Versenden.

Was passiert eigentlich wenn Du jetzt, da alles vor Dir liegt, eine 6V-Versorgungsspannug an den Pin 1 (-) und Pin 9 (+) legst?


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#34
Hallo Frank,
sorry wegen der Bilder. Ich habe heute morgen mal die gewünschten Detailbilder in hoher Auflösung gemacht.
Die Lötseite der Motorsteuerung mit den Flussmittelresten sieht übrigens im Original so aus. Leider habe ich nicht das richtige Lösungsmittel parat um die Platine zu säubern. Bitte schau Dir die Bilder noch mal an, ob Dir noch was auffällt.
Ich habe auch die Stromversorgung mit 6V im ausgebauten Zustand angelegt - keine Änderung im Verhalten des Motors.
Ich werde jetzt doch noch mal nach einem Ersatzmotor suchen und im Notfall sogar den Motor öffnen - schließlich ist er ja schon kaputt. Dann sehen wir weiter.
Bis hierher schon mal herzlichen Dank an alle, die mir geholfen haben - ein tolles Forum Smile
Ein schönes Wochenende wünscht Euch
Herbert


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
                   
Zitieren
#35
Hallo Herbert, jetzt doktoren wir nicht mehr lange rum ! Deine Adresse schickst Du mir bitte per PN und du kriegst einen anderen geprüften Motor nebst Platine. Deinen kannst Du zu mir schicken. Ich werde ihn dann mal in Ruhe vergleichend prüfen und hier berichten. Auf den Bildern kann ich keine Fehler entdecken.

Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#36
Hallo Herbert,

ich will kurz erläutern, warum der "letzte aktive Mohikaner der UHER-Werke" sich zu diesem interessanten Thema überhaupt noch nicht geäußert hat. Vor langer Zeit schrieb ich's schon mal: Der Motor der 4000er wurde komplett in die Fertigung geliefert. War einer defekt, haben wir den Motor ab- und einen neuen angelötet und fertig war die Laube, wie man so sagt. Nachdem die Motoren zu hundert Prozent im Wareneingang geprüft wurden, war es deren Aufgabe, sich um defekte Exemplare zu kümmern. Natürlich habe ich mich ein bisschen mit der Theorie befasst, aber wir hatten genug anderes zu tun, so dass der Forscherdrang mit Demontage gering war.

Gruß, Anselm

Edit: Tippfehler.
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
Zitieren
#37
Hallo Anselm,

da hat J. Cooper die Geschichte wohl vorweggenommen. Big Grin


Hallo Herbert,

Das Problem mit Deinem Motor oder Deiner Steuerplatine hat mir keine Ruhe gelassen. Ich erinnerte mich, daß aus ein paar Schlachtungen von nicht mehr oder nur mit großem Aufwand rettbaren 4000Ls eine Motorsteuerplatine trrotz Elkowechsels nach wie vor nicht richtig funktionierte. Zwar war es nicht so schlimm wie bei Dir, aber die Drehzahl fiel im Rhytmus ab. Seit 3 Jahren lag sie also in irgendeiner Kiste, aus der ich sie gestern wieder rausgekramt habe.

Es handelt sich wohl um eine sehr frühe Ausführung, da hier neben den AC188K (T10, T12 und T14) noch OC305/2 (T11, T13 und T15) verbaut sind.

Es liegen mir somit 3 Ausbaustufen vor:

2. AC153K (T10, T12 und T14) und OC305 /2 (T11, T13 und T15) mit ZF 3,9 als Zenerdiode
3. AC153K (T10, T12 und T14) und AC151 VI (T11, T13 und T15) mit NT 9734 als Zenerdiode

Ich habe dann erst einmal am ausgebauten und fremdversorgten Motor mit dem Oszi wie Du die Windungen geprüft. Ein so sauberes Bild eines Sinus hatte ich nirgends. Das kann allerdings an meinem vor 25 Jahren einmal selbstgebauten Doppelnetzteil liegen. Der Sinus der Windung W2 wich aber auch davon ab. Er wies an den Flanken Zacken auf.

(Mein Hameg 203-4 ließ in keiner Einstellung ein stehendes Bild zu, vielmehr "flog" die Anzeige alle 1/3 sec. über den Schirm. Frage an alle: WARUM?
Insofern kann ich kein vernünftiges Bild liefern.)

Die Zacken am Sinus von W2 bringen T12 und T13 unter dringenden Tatverdacht. T13 ausgebaut und mit Grundig Semitest II nachgemessen. Im Gegensatz zu der Anzeige >1 Veff / 3MHz bei T11 und T15 zeigt das Instrument bei T13 nichts. Bei 0,5 MHz zeigt das Instrument bei T11, T13 und T15 > 4 Veff an. Trotz identischer Bezeichnung also große (?) frequenzabhängige Unterschiede.

Also T13 gegen neuen getauscht: Fehler (Drehzahlschwankungen und leichtes Zittern des Motors) nach wie vor präsent.

T16 und T17, beide BFY39, gegen BC108 (ist im Plan so vorgesehen) getauscht: Fehler wie gehabt.

In meiner Vergleichsliste wird als Ersatztyp für OC305 auch der AC126 angegeben. Alle getauscht, die AC126 hatte ich. Motor läuft ruhig und gleichmäßig, gefühlsmäßig aber mit geringerer Drehzahl und er läßt sich mit nur wenig Kraftaufwand anhalten. Dann vehackt sich aber auch etwas "inside the machine", der Motor bleibt nach händischem Anhalten stehen.

Die AC126 wieder raus und gegen AC 151 R getauscht, die sind ja auch teilweise auf den 4000L-Platinen (s.o.). Jetzt läuft der Motor aüßerst schnuckelig.

Zum Schluß habe ich die zuvor gekennzeichneten OC305 durchgemessen:
Anzeige Semitest II : T10 und T14 bei 1mA / 0,5 MHz = 4 Veff, T12 bei 1mA / 0,5 MHz = 2,5 Veff. Bei der hfe Anzeige meines Altmultimeters gibt es korrelierende Anzeigen.

T12 war der Verursacher!

Dieser Fehler muß bei Dir, Herbert, nicht der gleiche sein. Mit einer Durchgangsprüfung der Transistoren wäre ich hier nicht weitergekommen.
Gruß
Frank


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#38
Hallo zusammen,
danke für Eure Beiträge, die mich wieder beflügeln am Wochenende die Elektronik noch mal durchzumessen. Ein Oszilloskop und einen Transistortester habe ich ja.
Bei mir liegt folgende Kombination vor: AC188K (T11, T13 und T15) und OC305/2 (T10, T12 und T14). Im Schaltbild stehen allerdings andere Typen - so wie in Deiner beschriebenen Ausbaustufe 3.
Ich werde nach dem Test meine Ergebnisse an diesen Beitrag anhängen.

@Anselm: Sei froh, dass Du die heute übliche Wareneingangsprüfung eines Großunternehmens nicht mehr mitgemacht hast. Da reicht als Qualitätsnachweis schon ein Stück Papier des Lieferanten, dass er nach DIN ISO 9xxx zertifiziert ist, die geforderten technischen Daten einhält, eine Ausgangsprüfung durchführt und die Dokumentation bei sich auf Anforderung bereit hält Wink Mir hat sich manchmal der Magen umgedreht.

Viele Grüße
Herbert


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Zitieren
#39
Hallo Herbert,
Herbert D.,'index.php?page=Thread&postID=159268#post159268 schrieb:@Anselm: Sei froh, dass Du die heute übliche Wareneingangsprüfung eines Großunternehmens nicht mehr mitgemacht hast. Da reicht als Qualitätsnachweis schon ein Stück Papier des Lieferanten, dass er nach DIN ISO 9xxx zertifiziert ist, die geforderten technischen Daten einhält, eine Ausgangsprüfung durchführt und die Dokumentation bei sich auf Anforderung bereit hält Wink Mir hat sich manchmal der Magen umgedreht.
Die Zertifizierung habe ich schon noch (unangenehm) kennen gelernt, vermutlich aber erst bei Siemens. Im Wikipedia-Artikel über Zertifizierung steht gar nichts zur Geschichte, was ich auf der Diskussionsseite vermerkt habe. Dort fielen mir diese beiden Sätze auf: "ISO9001 bestätigt lediglich, dass das QMS eines Unternehmens mit ISO9001 konform ist. Dies lässt keinen direkten Rückschluss auf die Qualität des Produktes zu." Der Nutzen der Zertifizierung wäre interessant.

Gruß, Anselm

P. S. Etwas OT hier, aber nicht im Forum, meine ich.
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
Zitieren
#40
Herbert,

Motor und Platine (beide i.O.) seit gestern unterwegs.

Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#41
Hallo Frank,

heute kam das ersehnte Päckchen von Dir an und ich habe mich sofort an den Test gemacht - allerdings noch nicht eingebaut.
Hier das Ergebnis:
Der neue Motor läuft sowohl mit der neuen Elektronik, als auch mit meiner eigenen.
Der alte Motor läuft auch mit der neuen Elektronik nicht, d.h. er "ruckelt".
Somit ist klar: Mein Motor war defekt und ich freue mich riesig, dass es jetzt weiter geht.
Da es im Moment noch ca. 30 Grad in meinem DG-Zimmer sind, werde ich den Einbau erst am späten Abend machen und dann berichten.
Also vorerst noch mal herzlichen Dank an Dich, Frank, dass Du mir so toll geholfen hast Smile
Viele Grüße
Herbert

Nachtrag
Habe neuen Motor mit meiner eigenen Elektronik eingebaut - Gerät läuft einwandfrei!!!
Zitieren
#42
(Fast ?) das Ende der Geschichte:

Hallo Herbert,

die Lieferung ist am Samstag wohlverpackt zurückgekommen. Heute konnte ich den Motor überprüfen.

Also zuerst an eine intakte Motorsteuerplatine angelötet und mit externer 6V Spannung versorgt. Wie bei Dir, ruckelte er auch bei mir.

Die Wicklungen habe ich wie Du widerstandsmäßig geprüft und für in Ordnung (ca. 4 Ohm) befunden. Auch das Axialspiel war mit ca 1mm in Ordnung. Die Umschaltvorgänge über Regler und Kontaktplatte lassen sich nur schwer überprüfen, schienen mir aber unregelmäßig.

Ich habe den Motor dann auf der Seite der kleinen Riemenscheibe (Wippenseite) durch Abziehen der Riemenscheibe, Zurückbiegen der Haltenasen bei vorheriger Kennzeichnung (ist zwingend notwendig!) und unter Berücksichtigung der auf der Achse befindlichen aüßerst kleinen Unterlag- und Teflonscheiben, geöffnet. Die 3 Fliehkraftschalter waren optisch und mechanisch in Ordnung. Die Platte auf der Achse hat sich nicht verschoben. Eine geringe Abflachung an den Kontakten der Regler ist zu sehen, m.M.n. unbedeutend.

Auf der im Deckel befindlichen Kontaktplatte waren geringe Laufspuren zu sehen. Die Spuren kamen in keinem Fall von von außen eingedrungennem Öl, es waren wohl Ablagerungen durch jahrelangen Abrieb; der Motor ist laut Aufdruck Ende 1968 produziert worden. Die Kupferflächen im Deckel und die Kontakte der Fliehkraftschalter habe ich dann mit einem Glasfaserpinsel gereinigt und das im Deckel befindliche Sinterlager ein wenig geölt. Der Motor ließ sich bereits vorher frei und ohne Widerstand mit der Hand drehen. Das Lager auf der gegenüberliegenden Seite habe ich von außen nachgeölt.

Durch das bloße Reinigen der Regler und der Kontaktplatte wurde der Motor instandgesetzt. Er zieht mit hohem Drehmoment einwandfrei durch und nimmt etwas über 50 mA auf. Das Reinigen und ggf. das Ölen haben den von Dir ermittelten Wert von 200 - 300 mA also auf 1/4 - 1/6tel deutlich verringert.

Für dies hier zu schreiben habe ich wesentlich mehr Zeit aufgewandt als für die Reparatur. Dies ging aber nur so schnell, weil ich den Mini-Abzieher einsetzten konnte.

Gruß
Frank


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
       
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#43
Hallo Frank,

herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Reparatur des Motors. Ja, der Zahn der Zeit nagt überall - was so ein Abrieb alles ausmacht. Ich habe mir noch mal Deine schönen Werkzeuge zum Abziehen und Aufpressen der Riemenscheibe angesehen - Kompliment! Da steckt viel Arbeit drin, aber Du hast vermutlich schon viele Motoren zerlegt, so dass sich die Anfertigung gelohnt hat. So ist wieder ein Motor gerettet für die nächste Reparatur.

Bei mir ging es in der Zwischenzeit so weiter:
Reinigung der gesamten Tonkopf-Einheit. Es sind wohl mind. 50 Wattestäbchen draufgegangen bis alles einigermaßen sauber war. Als Reinigungsmittel habe ich überwiegend Kontakt WL genommen, ein Elektronik-Universalreiniger. Den Lösch- und Tonkopf habe ich mit Alkohol behandelt.
Mit einem Minidisk-Player habe ich dann Aufnahmeversuche mit 9,5 cm/s und 19 cm/s gemacht. Die Geschwindigkeit 19 cm/s lässt sich etwas unwillig einrasten - da muss ich noch mal nach der Mechanik schauen.
Die Wiedergabe über den eingebauten Lautsprecher war etwas verzerrt, über den externen Verstärker aber ok. Gestern wollte ich deshalb den NF-Verstärker nach Serviceanleitung abgleichen. Ruhestrom war kein Problem, aber bei der Symmetrie ist dann mein Oszilloskop kaputt gegangen. Die Zeitablenkung ließ sich nicht mehr einstellen. Ich kenne das Problem - meistens muss man mehrmals nacheinander ein- und ausschalten. Dabei ist dann irgendwann die Netzsicherung geflogen. Lässt sich leider von außen nicht wechseln, also noch das Oszilloskop geöffnet - Sicherung getauscht und gleich noch auf 240 Volt umgestellt (war noch 220V).
Jetzt funktioniert es wieder und mein Symmetrieabgleich konnte fortgesetzt werden. Der NF-Verstärker läuft jetzt auch wieder - die Wiedergabe ist nicht mehr verzerrt.
Es gibt noch viel zu tun:
Die beiden anderen Bandgeschwindigkeiten müssen noch getestet werden.
Stimmen Bandgeschwindigkeit und Gleichlauf? (muss mich erst schlau machen, wie ich das messen kann)
Weitere Reinigung und Beseitigung von Lackschäden. Hat jemand Erfahrung mit nachlackieren - welcher Lack passt am besten?
Beim umspulen geht die Geschwindigkeit in die Knie.
etc.
Es wird also nicht langweilig und wird noch eine Weile dauern.

Nochmals besten Dank und viele Grüße aus Heidenheim
Herbert

Ergänzung
Frage zum Frequenzgang: Kann man den eigentlich nur dynamisch messen oder auch statisch, indem man die Frequenzen mit einem Tongenerator einstellt? Eine Wobbel-Möglichkeit habe ich nicht ein entsprechendes PC-Programm auch nicht.
Zitieren
#44
Herbert D.,'index.php?page=Thread&postID=159456#post159456 schrieb:vermutlich schon viele Motoren zerlegt
Fünf oder sechs. Du hast recht, die Anfertigung eines Spezialwerkzeuges war eigentlich nicht erforderlich. So konnte ich aber erste Geh- sprich Drehversuche unter fachmännischer Leitung machen.

Herbert D.,'index.php?page=Thread&postID=159456#post159456 schrieb:Als Reinigungsmittel habe ich überwiegend Kontakt WL genommen
Der Einsatz von Reinigungsmitteln wird in allen Foren kontrovers und akademisch geführt. Ich nehme Spiritus an allen unkritischen Stellen, auch an den Köpfen. Kritisch ist Spiritus und Isopropylalkohol bei aufgedruckten Schriften, manchen Kunststoffen, Hochglanz-Frontblenden u.ä. Da lasse ich aus schlechter Erfahrung nur Wasser und Spüli ran.

Herbert D.,'index.php?page=Thread&postID=159456#post159456 schrieb:19 cm/s lässt sich etwas unwillig einrasten
Das kann nur ein mechanisches Problem sein. Der Arm, mit dem Du die verschiedenen Geschwindigkeiten ansteuerst, hebt ja nur die abgestufte Schwungmasse unter das Antriebsrad. Da wird nur was hacken. Aber da Du Dich vermutlich eh etwas intensiver mit der Mechanik beschäftigen mußt (s.u. Umspulgeschwindikeit) ist auch hier der Einsatz von ein wenig Fett angesagt. Was ich nehme, habe ich oben im Beitrag ja bereits geschrieben. Andere nehmen anderes.

Herbert D.,'index.php?page=Thread&postID=159456#post159456 schrieb:Die beiden anderen Bandgeschwindigkeiten müssen noch getestet werden.
Hast Du eine Bandgeschwindigkeit eingestellt, stimmen die anderen zwangsläufig, wenn nicht drehzahlabhängige mechanische Ursachen hinzutreten Die Exaktheit aller wird nur über die Abstufung der Schwungmasse erreicht. Auch hier nochmals: Alle sich drehenden Teile ölen und alle Gestänge fetten. Denk das an den Lehrer Schnauz im Film Die Feuerzangenbowle: "Nur einen wönzigen Schlock (Tropfen)", sonst brauchst Du nochmals 50 Q-Tips.

Die richtige Geschwindigkeit läßt sich professionell nur mit einem Geschwindigkeitsmessband und einem Frequenzzähler einstellen. Hörproben oder Bandabmessen und Zeit stoppen bringen nur annähernd vernünftige Werte. Den Gleichlauf zu kontrollieren erfordert ein Wow und Fluttermeter (Gleichlaufmessgerät). Einstellen läßt er sich hier sowieso nicht. Fehler im Gleichlauf haben zu 99% mechanische Ursachen, zumal der von Dir eingesetzte Motor nebst Ansteuerung dahingehend überprüft wurde. Ist entweder das eine oder das andere daneben wirst Du nicht glücklich, insbesondere dann, wenn Du das Band auf einer optimal eingestellten, anderen Maschine abspielst.

Herbert D.,'index.php?page=Thread&postID=159456#post159456 schrieb:Lackschäden
Ein Thema für sich. Hast Du mehrere Geräte gleicher Serie und gleicher Bauzeit vor Dir, wirst Du bereits Farbabweichungen und Unterschiede in der Lackstruktur feststellen. Bei manchen Geräten sogar zwischen Deckel, Gehäuse und Bodendeckel. Welche Farbe UHER exakt verwendete ist nicht herauszukriegen. Nach meiner Erkenntnis sind es keine Farben nach DIN - Norm. In Baumärkten gibt es Hammerschlaglacke, die annähernd gleich sind. Will man es unsichtbar machen geht es nur mit kompletter Neulackierung; dann ist die Originalität aber hin. An anderer Stelle schriebst Du, daß das Gerät noch sehr passabel aussieht. Meine Empfehlung ist: Laß es wie es ist.

Herbert D.,'index.php?page=Thread&postID=159456#post159456 schrieb:Beim umspulen geht die Geschwindigkeit in die Knie
Ein Zeichen für einen oder mehrere mechanische Fehler. Leichtgängikeit, defekte oder alte Teile, Spiele, Riemen, vielleicht fehlende Unterlagscheiben sind hier Ursache. Schau mal nach der Leichtgängigkeit der Bandteller, nach den Wippengummis (-kappen) und nach deren Friktion. Sie können verhärtet und eingelaufen sein. Abwickel- und Aufwickelzug gemäß SM einstellen, erfordert Federwaage oder ähnliches.

Herbert D.,'index.php?page=Thread&postID=159456#post159456 schrieb:Frequenzen mit einem Tongenerator einstellen
Da bin ich mir nicht sicher, was Du meinst. Einzeln einstellen kann man da nix, wofür auch. Du kannst den Gesamt-Frequenzgang überprüfen. Entsprechen die von Dir ermittelten Werte nicht den im SM angegebenen, stimmt was nicht. z.b. Tonkopf defekt, Elektronik u.a.

Gruß
Frank

Nachtrag: Bei Deinen Vorkenntnissen und mit einem Computer mit guter Soundkarte (USB?) würde ich über die Anschaffung der Software "Audiotester" nachdenken. Damit hast Du alle nötigen "Messinstrumente", die Dir jetzt noch fehlen. Google mal danach. Versierte Forenmitglieder kommen damit prima zurecht.
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#45
Herbert D.,'index.php?page=Thread&postID=159456#post159456 schrieb:Frage zum Frequenzgang: Kann man den eigentlich nur dynamisch messen oder auch statisch, indem man die Frequenzen mit einem Tongenerator einstellt?
Ich vermute, Du willst den Frequenzgang des Verstärkers ohne eingelegtes Band getrennt für Aufnahme- und Wiedergabebetrieb mittels Nf-Generator am Verstärkereingang und Oszilloskopmessung an verschiedenen Verstärkerpunkten punktweise für verschiedene Frequenzen prüfen?

Das geht, wenn das Servicemanual entsprechende Informationen in Form von Tabellen für bestimmte Frequenzen oder in Form einer Kurve enthält. Für Modelle der fünfziger Jahre gibt es das bisweilen. Ob das SM für Dein Modell entsprechende Angaben enthält, kann ich mangels SM nicht sagen.

Wenn man weiß, welcher internationalen Norm das Gerät folgt, d.h. wenn man die Zeitkonstanten für Höhen- und Baßanhebung bzw. –absenkung bei Aufnahme und Wiedergabe kennt, kann man diese Werte auch berechnen. Diese Norm wurde im Lauf der Jahrzehnte den technischen Entwicklungen angepaßt. Welche für Dein Modell gilt, können andere hier wahrscheinlich genauer sagen. Damit kannst Du die korrekte Funktion der R’s und C’s in den Entzerrgliedern des Verstärkers in der Tat überprüfen. Bei Abweichungen hilft nur der Tausch von Bauteilen, meist wohl von Kondensatoren. Einstellen kann man da in der Tat eher nichts.

Bei der abschließenden Einmessung auf ein bestimmtes Bandmaterial kommst Du aber wohl an einem „dynamischen“ Verfahren nicht vorbei. Aber auch hier gilt: siehe SM.

Gruß
TSF
Zitieren
#46
Die von TSF angesprochenen Tabellen befinden sich auf der Rückseite des Schaltplanes unter der Kurzanleitung. Solltest Du diese vermissen..................muß ich suchen.
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#47
Hallo zusammen,
bevor ich an die elektrischen Einstellungen gehe, werde ich wie empfohlen mal die Mechanik gründlich überprüfen.
Da wo "geschmiert" werden muss nehme ich immer gerne Ballistol (in kleinsten Mengen). Meine ganzen Chemikalien kommen wie gesagt aus der "Röhrenradio-Ecke". Außerdem muss ich das Gerät außen noch mal gründlich reinigen.
Die Tabellenwerte auf der Rückseite des Schaltplans habe ich - @Frank: brauchst nicht zu suchen.
Das mit dem Frequenzgang werde ich mir noch mal überlegen. Bis jetzt höre ich nichts negatives, wenn ich die Aufnahmen abspiele und mit dem Original vergleiche. Aufnahmen von Fremdgeräten habe ich nicht und kann dazu keine Aussagen machen. Die Report-Bänder aus meiner Jugendzeit habe ich alle auf dem Variocord 263 Stereo überspielt Sad
Viele Grüße
Herbert
Zitieren
#48
Herbert,

habe dennoch gerade mal nachgesehen, ich habe 3 verschiedene Unterlagen zum 4000L, ohne daß ich die Entzerrungswerte eindeutig Seriennummern zuordnen kann. Diese und die aufgezeigten Toleranzwerte weichen aber stark voneinander ab. Insofern ist Deine Entscheidung nichts zu tun richtig. Ab welcher SN gilt Dein Plan?

Achtung, gerade vor Ballistol wird von vielen Fachleuten gewarnt. Insbesondere wenn es um Nachölen von Sinterlagern geht. Bei einer 4000L vielleicht nicht so wichtig, bei anderen würde ich es keinesfalls tun. Such mal hier im Forum und im Jürgens NHC - Forum bevor Du loslegst.

An den reibenden Stellen der Tastaturumlenkungen würde ich in jedem Fall Fett nehmen, kein Öl. Aber es ist ja Deine. :whistling:

Gruß
Frank

Error: Ich muß da zurückrudern und zuerst meine Pläne sichten und sortieren. Ob über die gesamte Produktionszeit der 4000L unterschiedliche Entzerrungswerte gelten, steht noch nicht fest.
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
Zitieren
#49
Hallo zusammen,

nach einer Sommerpause melde ich mich zurück.

Das Motorproblem wurde durch den Motortausch gelöst - hierzu nochmal herzlichen Dank an Frank, der mir den Ersatzmotor gespendet hat.

Die Aufnahme und Wiedergabe über den Radio-Eingang ist bei allen 4 Geschwindigkeiten ok - ebenso das Umspulen von Bändern in beiden Richtungen. Nicht getestet wurden der Mikrofon- und Plattenspieler-Eingang.

Daraufhin habe ich auf eine Schmierung der Mechanik verzichtet, weil ich mir keine Verbesserung mehr vorstellen konnte.

Da ich kein Original-Netzteil habe, verwende ich jetzt ein Steckernetzteil mit 6V/800mA und angelötetem 6-pol. Stecker. Möglicherweise wird der Anlaufstrom beim einschalten etwas begrenzt, aber das ist kaum wahrnehmbar.

Der Gesamteindruck des Gerätes wird leider durch Roststellen und Lackschäden beeinträchtigt (siehe Fotos) und hindert mich auch an einer weitere Optimierung des Gerätes. Die Abdeckplatte über den Drucktasten werde ich noch neu lackieren, auch wenn ich den Farbton nicht genau treffe.

Für die Benutzung der DIN-Buchse zur Aufnahme und Wiedergabe habe ich ein Standard-Adapterkabel auf CINCH-Kabel verwendet. Der Aufnahmepegel wird über einen 1 MOhm Widerstand in Serie reduziert, damit eine vernünftige Aussteuerung möglich ist.

Zum Einsatz kommt das Gerät bei Mono-Aufnahmen in meiner Röhrenradio-Sammlung.

In diesem thread habe ich viel gelernt und ich möchte mich noch einmal bei allen bedanken, die mir geholfen haben. Es hat Spaß gemacht und den Appetit auf mehr Tonbandtechnik angeregt. Reizen würde mich jetzt mal ein Report Stereo.

Viele Grüße aus Heidenheim

Herbert


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
           
Zitieren
#50
Hallo Herbert!

Zitat:
" Die Abdeckplatte über den Drucktasten werde ich noch neu lackieren, auch wenn ich den Farbton nicht genau treffe."

Ich könnte Dir natürlich auch eine unverrostete Abdeckung schicken. Bin fast sicher, daß ich in meinem Teilelager fündig
werde.

Eine Nachschmierung der Umspulwippe, der Messingschwungmasse und des Capstanrades würde ich schon empfehlen. Das
kann nicht schaden, nach >40 Jahren.

Viel Freude mit dem 4000-L. Und dann auf zum nächsten Report-Projekt. Dieses Mal in Stereo...

Gruß
Wolfgang
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste