Braun Hifi
#1
Da wir ja so schöne Informationen über Uher München bekommen haben, dachte ich mir, über Braun würde ich auch gerne was erfahren. Weiß jemand, wo die einzelnen Geräte gebaut wurden? Bis wann in Deutschland produziert wurde? Auf www.radiodesign.de finde ich nur was über die Technik. Die Atelier-Reihe wurde nach meinen Informationen zum Schluss nicht mehr in Deutschland produziert. Bis wann hat Dieter Rams noch am Aussehen mitgearbeitet?
Welche Geräte findet Ihr am Schönsten?
Ich fand die Steuergeräte bis zum Regie 520 am Schönsten, in silber. Danach waren mir die Frontplatten zu 'Knopfüberladen'.
Den meiner Meinung nach schönsten Plattenspieler hatte ich gerade bei eBay erhalten (PS 350).
Das TG 1000 ist immer noch ein Traum. Leider passten nur max. 22er Spulen. Deshalb habe ich darauf verzichtet.
Die Kassettenrekorder passten meiner Meinung nie zu Braun. Waren die überhaupt von Braun entwickelt worden?
Mit der Atelier-Reihe hörte für mich die Interessse an Braun auf.

Ist das ein Braun? Nein, das ist kein Braun..., ist ja doch ein Braun....
Big Grin
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#2
Zitat:mfranz postete
Bis wann in Deutschland produziert wurde?
Beschwören möchte ich es nicht, aber meines Wissens lief die berühmt-berüchtigte "Last Edition" der Atelier-Reihe Ende der 80er Jahre in Kronberg vom Band.

Zitat:Das TG 1000 ist immer noch ein Traum. Leider passten nur max. 22er Spulen. Deshalb habe ich darauf verzichtet.
Ist ein schönes Gerät - m.E. nach dem Ende der SH-600 lange Zeit die einzige international konkurrenzfähige Consumer-Maschine einer deutschen Marke. Gegen "Traum" sprechen leider typisch europäische/ deutsche Schrullen wie DIN-Anschlüsse und bei Wiedergabe nicht anzeigende VU-Meter. Mit der Auslegung auf 22er-Spulen kann ich als Kleinspuler-Freund noch leben - immerhin sehen 18er auf diesem Gerät nicht ganz verloren aus.

Allerdings: So gut die Braun für ihre Zeit auch war - die ASC 5000 und 6000 machen (fast) alles noch ein bißchen besser. Ich hoffe, daß ich irgendwann noch mal die Gelegenheit haben werde, zu einem vertretbaren Preis an eine der neueren 5004er mit Cinch-Anschlüssen zu kommen.
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#3
Zitat:timo postete
Gegen "Traum" sprechen leider typisch europäische/ deutsche Schrullen wie DIN-Anschlüsse und bei Wiedergabe nicht anzeigende VU-Meter.
Was hast Du gegen DIN-Anschlüsse? Ich fand die schon immer viel praktischer als Cinch. Ich stecke öfter mal Kabel um, da ist mir die Cinch zu fummelig. Das alte Argument, das Übersprechen ist bei DIN größer, halte ich für übertrieben.
Warum müssen VU-Meter bei der Wiedergabe zappeln?
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#4
=> timo

Die DIN-Anschlüsse waren doch ganz o.K.

Bei richtiger Anwendung und Auslegung gab es da nix zu meckern. Du darfst Dich da nicht an Revox orientieren.

Das die VU-Meter nicht mitlaufen hat Vorteile: Ein Band von jemandem, der mit hohem Bandfluss aufzeichnet, treibt Deine VU-Meter an den Rechtsanschlag, wo die Elektronik durchaus noch mithalten könnte.
Michael(F)
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#5
Zitat:Michael Franz postete
Die DIN-Anschlüsse waren doch ganz o.K.
Wie so vieles im Leben: Eine Frage des Standpunktes! Man mag ihnen danken, daß sie dem "Kabelsalat" entgegenwirken, das sich bei Cinch-Verkabelung gelegentlich einstellt. Man mag ihnen ebenfalls zugute halten, daß sie in einem gewissen Rahmen "idiotensicher" sind (man sollte kaum glauben, wie viele Leute bei der Verkabelung einer Cinch-Anlage "Line In" am Cassettendeck mit "Tape In" am Verstärker verbinden).

Andererseits ist DIN auch eine furchtbar unflexible Anschlussnorm.

- Um von einer Bandmaschine auf eine andere zu überspielen, braucht man ein gekreuztes Kabel, während man für eine Verbindung Bandmaschine-Verstärker ein 1:1-belegtes benötigt. Ich habe zu seligen Uher-Zeiten immer genau das zur Hand gehabt, das ich gerade nicht brauchte. Smile Mit Cinch kann ich verkabeln, was ich will. Jedes Cinch-Kabel ist universell verwendbar.

- Will man Mono-Geräte verkabeln, muß man noch mehr DIN-Kabel anschaffen, weil die nicht selten nur über drei- statt fünfpolige Anschlüsse verfügen.

- Hat man mal unachtsamerweise versucht, ein fünfpoliges Kabel in eine dreipolige Buchse zu stecken, ist das Kabel danach nicht selten ruiniert.

- Cinch ist nach Lust und Laune erweiterbar. Vier, fünf oder sieben Kanäle statt zweien? Kein Problem - einfach mehr Kabel!

- Ich muß aus irgendwelchen Gründen zwei Stereo-Kanäle vertauschen (z.B. beim Schalten von Trickeffekten)? Mit Cinch ein Kinderspiel, bei DIN bleibt nur der Griff zum Lötkolben.

- Oft variieren Belegungen von DIN-Anschlüssen. DIN-Mikrofone sind fast schon gerätespezifisch. Besonders toll sind diesbezüglich tragbare Recorder, die kombinierte Verstärker-Ein-/Aus- und Mikrofonbuchsen haben. Auch Stereomikrofone mit nur einem DIN-Stecker funktionieren meiner Erfahrung nach selten an mehr als einem Gerät.

Last but not least ist Cinch inzwischen einfach Standard und macht das Leben schon allein deswegen adapterfreier und leichter.

Zitat:Bei richtiger Anwendung und Auslegung gab es da nix zu meckern. Du darfst Dich da nicht an Revox orientieren.
Revox hatte seit der A77 auch Cinch. Insofern bin ich nie auf die Idee gekommen, diese DIN-Dinger zu verwenden. :-)

Zitat:Das die VU-Meter nicht mitlaufen hat Vorteile: Ein Band von jemandem, der mit hohem Bandfluss aufzeichnet, treibt Deine VU-Meter an den Rechtsanschlag, wo die Elektronik durchaus noch mithalten könnte.
OK, lasse ich als gelten, wobei ich das Problem nie hatte.

In dem Fall muß ich auch zugeben, daß das eine Spinnerei von mir ist. Den reellen Nutzen von VU-Ausschlag bei Wiedergabe halte ich für recht gering. Es ist eher so, daß ich an diesem "Feature" ein bißchen den Sprung von meinen "Kinderbandmaschinen" (Nordmende 6001 und Uher Variocord) zum ersten "richtigen" Gerät (Akai X-201) festmache. Insofern bin ich immer geneigt, die Anschffaffung einer Bandmaschine ohne Wiedergabe-VU als Rückfall zu betrachten, auch wenn das objektiv betrachtet natürlich Quatsch ist (die TG-1000 ist sicher eher eine "richtige" Bandmaschine als die erwähnte Kombikopf-Akai).
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#6
Besonders perfide finde ich es, wenn in eine Din - Buchse auch gleich eine Steuerspannung reingepackt wird. (A700) Ich bekomme jedesmal Schweißausbrüche, wenn ich diese Buchse benützen will. Bisher habe ich glücklicherweise noch nie ein gekreuztes Kabel erwischt. (Obwohl es mich schon interessieren würde, was dann passiert......)
Gruß
Heinz
--> Michael: Meine Brauns bestehen aus A,C,T301 (leider in schwarz) und einem leider im Tunerteil defekten RA1 analog. Sehen alle noch irgendwie modern aus. Und schön!
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#7
'Die ASC machten alles noch ein bißchen besser'...leider nein! Sie waren ein Fortschritt, den der Käufer aber mit einer Zunahme elektronischer Bauteile bezahlen mußte. Die Braun hingegen ist sehr leicht zu warten, ein Schaltplan ist beinahe überflüssig. Alles ist recht gut zugänglich und soweit ich das beurteilen kann, sind keine exotischen elektr. Bauteile verwendet worden. Für diese Maschine wünsche ich mir nur härtere Köpfe.

Aber die ASC ist auch nett Wink
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#8
Zitat:timo postete
........
Allerdings: So gut die Braun für ihre Zeit auch war - die ASC 5000 und 6000 machen (fast) alles noch ein bißchen besser. Ich hoffe, daß ich irgendwann noch mal die Gelegenheit haben werde, zu einem vertretbaren Preis an eine der neueren 5004er mit Cinch-Anschlüssen zu kommen.
Da bin ich anderer Meinung, aus technischer Sicht ist eine Braun TG 1000 allemal besser, da solider und wartbarer aufgebaut als eine plastik ASC. Eine Braun läßt z.B. eine Einmessung des Bandmateriales für alle Bandgeschwindigkeiten zu. Auch die Köpfe hinterlassen bei der Braun einen wesentlich wertigeren Eindruck als zB. einer AS 500x bzw AS600x(low speed)
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#9
Zitat:highlander postete
'Die ASC machten alles noch ein bißchen besser'...leider nein! Sie waren ein Fortschritt, den der Käufer aber mit einer Zunahme elektronischer Bauteile bezahlen mußte. [...]
Ich habe selber weder die Braun noch die ASC besessen und kann mich nur auf sehr flüchtige Erfahrungen mit beiden Geräten berufen. Die Braun ist das wertigere Gerät mit weniger Plastik, aber zumindest das Exemplar, an dem ich mal herumspielen durfte, hat mich bei 9,5er-Geschwindigkeit von der Höhenauflösung nicht so recht überzeugt, während die 5004 durchaus in Ordnung war. Auch das Rauschen kam mir bei der 5004 (bei beiden Geschwindigkeiten) hörbar niedriger vor als bei der Braun.

Was die Köpfe angeht, habe ich die Sache immer genau umgekehrt zu Gyrators Aussage eingeschätzt - rühmt sich die ASC nicht keramikbeschichteter Köpfe?
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#10
Zitat:timo postete
.......
Die Braun ist das wertigere Gerät mit weniger Plastik, aber zumindest das Exemplar, an dem ich mal herumspielen durfte, hat mich bei 9,5er-Geschwindigkeit von der Höhenauflösung nicht so recht überzeugt, während die 5004 durchaus in Ordnung war. Auch das Rauschen kam mir bei der 5004 (bei beiden Geschwindigkeiten) hörbar niedriger vor als bei der Braun.

Was die Köpfe angeht, habe ich die Sache immer genau umgekehrt zu Gyrators Aussage eingeschätzt - rühmt sich die ASC nicht keramikbeschichteter Köpfe?
Hi Timo

die Berwertung der Höhenaussteuerbarkeit (Höhenauflösung was ist das?) kann bei einem nicht genauen Betrachtens beider Geräten sicherlich nicht ohne weiteres entschieden werden. Ich habe beide Gerätetypen in meinen Besitz (AS5002, AS6002 sowie Braun TG1020/vierspur u. TG1000 halbspur). Einen genauen Vergleich will ich gerne durchführen und hier publizieren. Bei der AS5002 fällt mir vor allem die Tonkopffarbe ins Auge, hier messington, erinnert mich einfach an alte Grundig-Tonköpfe aus der Röhrenzeit. Diese sehen einfach mit zunehmenden Alter nicht mehr hochwertig aus. Die AS600xS hat andere Tonköpfe.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
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reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#11
Messingfarbene Tonköpfe sind mir an meinen ASCs nicht aufgefallen. Da auch ich mehrere Geräte beider Fabrikate habe, gucke ich gerne mal nach. ASC hat mal mit dem Namen "Recovac" (?) als Tonkopf-Werkstoff geworben. Gut möglich, daß man das Material für die Köpfe gewechselt hat, unter Umständen dann für beide Baureihen. Es gab auch Aussagen dahingehend, daß die ASC-Köpfe bei langer Standzeit oxydieren würden, was dann Höhenverlust zur Folge hat, bis sie wieder blank geschliffen waren. Das würde Gyrators Aussage unterstreichen.
Michael(F)
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#12
Zitat:Gyrator postete
die Berwertung der Höhenaussteuerbarkeit (Höhenauflösung was ist das?)
Die Aussteuerbarkeit der Höhen meinte ich nicht - die Braun klang bei 9,5 etwas höhenreduziert und bei den hohen Frequenzen "breiig" und detailarm. "Dumpf" wäre ein zu hartes Wort, abes es ging in die Richtung.
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#13
Man kann viel pro und kontra DIN-Buchse sagen, ich habe sie nie gemocht, erstens wegen der Fummelei beim Einstecken. Zweitens habe ich bei der A77 erlebt, dass der relativ hochpegelige Ausgang (bei angeschlossenem Kabel!) kapazitiv auf den Eingang übergesprochen hat. Wenn man dann bei 9,5 cm/s hinter Band abhört, zeichnet man unweigerlich dieses Signal hörbar mit auf, bei 19 cm/s dürfte es eher eine Art Nachhall (Nachklapp) gegeben haben. Bei Cinch kann das kaum passieren.

Ich erinnere mich noch unscharf daran, dass DIN eigentlich Stromanpassung vorsah, jedenfalls fanden sich immer Angaben etwa in der Art "10 mV/100 kOhm" - ich geb's zu, ich habe das nie kapiert! Und um einen DIN-Stecker zu belöten, brauchte man eine Hilfsvorrichtung, damit das Teil nicht dauernd auf dem Tisch herumkugelte.

Wenigstens das Aussterben der DIN-Stecker usw. ist kein Verlust.

Friedrich Engel
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#14
Revox hatte die Eigenart, sowohl das Aufnahme- als auch das Abspielsignal über eine Buchse zu leiten. Das (unter anderem auch) war gegen die Norm. Andere Hersteller verwendeten brav 2 getrennte Buchsen, und das von Friedrich Engel zurecht monierte Problem trat nicht auf.

Die DIN-Buchse war von den Erfindern nicht so schlecht gedacht, wie sie von manchen Herstellern umgesetzt wurde. Interessanterweise haben sogar die Engländer DIN-Buchsen verwendet, obwohl die ja sonst keine Gelegenheit auslassen etwas anders zu machen als der Rest der Welt. Bei Quad gab es irgendwann mal während der 4-er-Serie eine Modellpflege und es wurde von DIN auf Cinch umgestellt. Zu einer Zeit, als diese Buchse bei uns weitestgehend schon ausgestorben war.
Michael(F)
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#15
In High-End Geräten sieht man heute aber auch noch vereinzelt DIN-Buchsen.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#16
Hallo zusammen,

wenigstens bei elektronischen Musikinstrumenten (Keyboards, Synthesizer usw.) hat die DIN-Buchse bis heute überlebt: als MIDI-Schnittstelle :-)

Gruß,
Klaus
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#17
Interessieren Euch an Braun nur die DIN-Buchsen? Wink
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#18
Haben denn die Geräte sonst noch interessante Aspekte aufzuweisen? Wink

Aber ich will nicht meckern, die Bandgeräte sind o.K. (TG 10XX) und auf meinen Tuner T1 lasse ich nichts kommen. Ein Receiver werde ich mir auch noch besorgen und einen Plattendreher. Wie waren denn die Cassettendecks?
Michael(F)
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