Revox A 77 läuft nicht mit richtiger Geschwindigkeit ?
#51
Moin,

ein allseits beliebter Fehler auf den Regelplatinen ist ein abgebrochener oder zumindest verrotteter Schleifer am Poti. Wenn er fehlt, sieht man das. Ist er noch dran, reicht kräftiges Anblasen um die Standfestigkeit zu testen. Ebenfalls häufig gesehen sind durchgeschlagene CE-Strecken des Leistungstransistors. In der BUT und BUZ Reihe gibt es elektrisch passenden Ersatz im TO220 Gehäuse. Ein kleiner Umbau ist dann nötig. Das alles aber nur unter der Voraussetzung, dass die Elkos auf der Platine alle (!) funktionieren, d.h. am besten getauscht sind.

Gruß
Michael
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#52
Hallo ihr,

ich habe jetzt dem Martin (der mit Nachnamen Franz heißt ^^ ) angeboten, die Platine komplett gegen eine überholte und funktionsfähige zu tauschen. Das dürfte die beste Lösung sein. Jetzt auch noch mit Transistor-Ersatztypen mit anderem Gehäuse anzufangen, würde wohl etwas zu viel für einen Anfänger auf diesem Gebiet sein... Der Schleifer des trimmpotis soll nach seinen Angaben stabil sein und kaum korrodiert. Es gab ja da auch gelegetlich abweichende Bauformen mit nicht-versilbertem Schleifer, die daher auch nicht aboxidieren.

Nach dem Tausch muss ja nur noch die Frequenz auf die nämlichen 800 Hz einjustiert werden, und das werden wir wohl hinkriegen. Sollte das auch Probleme geben, schicke ich Martin leihweise meinen optischen Drehzahlmesser, damit kann er die Motordrehzahl direkt und berührungslos messen und danach einstellen. Das hat damit auch Mecki bei seiner B 77 tadellos hingekriegt.
Martin hat ja zum Glück die neuere Platine, bei der nur ein Trimmer vorhanden ist und nicht auch noch diese schlecht zugängliche Induktivität verdreht werden muss!

Wir schaffen das schon!

Gruß Holgi
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#53
Hallo Holgi,
ich habe auch eine Frage im Bezug zum einstellen der beiden Drehzahlen (Frequenzen 1600 Hz und 800 Hz). Ist es notwendig das man dazu ein Testband nimmt? Wenn ja, warum? Reicht dafür nicht ein normal bespieltes Band?
Gruß
Gunar
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#54
Hallo zusammen,

anbei zur optische Begutachtung ein paar Bilder zur Platine und zum Trimmpoti.
Der lose aufgelegte Transistor hat die Nummer 201.


LG
M. Franz


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#55
Gunar,'index.php?page=Thread&postID=160044#post160044 schrieb:
Hallo Holgi,
ich habe auch eine Frage im Bezug zum einstellen der beiden Drehzahlen (Frequenzen 1600 Hz und 800 Hz). Ist es notwendig das man dazu ein Testband nimmt? Wenn ja, warum? Reicht dafür nicht ein normal bespieltes Band?
Gruß
Gunar

Hallo Gunar,

es gibt ja zwei verschiedene Schaltungen dieser Drehzahlregelung. Die alte ist mit diskreten Bauelementen aufgebaut und die neue mit IC's. Auch die Funktionsweise der Schaltung ist unterschiedlich. Bei der alten Variante steht in der Serviceanleitung, man soll die vom Tachokopf abgegebene Wechselspannung messen (800 bzw. 1600 Hz) und danach die Abgleichelemente Spule (große Geschwindigkeit) und Trimmpoti (kleine Geschwindigkeit) korrekt einstellen.
Die Anweisung der moderneren Schaltung fordert eine Messung der Frequenz an Pin 3 des IC 202. Sie soll bei 9,5 und 19 cm/s 800 Hz betragen.

Bei beiden Messungen ist kein Messband erforderlich, eigentlich sogar gar kein Band! Denn die Abbremsung der Tonwelle durch die Andruckrolle und die Reibung des Tonbands an den Führungen und Köpfen sollte von der Regelung ja vollkommen ausgeregelt werden. Sicherheitshalber legt man natürlich doch ein Band ein und misst die Drehzahl bei laufendem Band.

Die andere Methode erfordert keine Messung an der Schaltung, sondern nur eine solche am Ausgang des Wiedergabeverstärkers, also am Line-Ausgang. Dafür benötigt man aber ein Messband, dessen Frequenz bekannt ist und diese sollte am Ausgang erscheinen, innerhalb einer gewissen Toleranz natürlich. Bei der halben Bandgeschwindigkeit muss die Frequenz dann halbiert sein.

Schließlich gibt es auch noch meine Methode: ich messe bei laufendem Band die Drehzahl des Tonwellenmotors mit einem optischen Tachometer. Dieses hat eine äußerst geringe Toleranz von wenigen ppm und ermöglicht ohne Strippenzieherei und Gefummel eine sehr schnelle Prüfung und Einstellung. Dazu muss man nur ein kleines Stückchen reflektierendes Klebeband auf der Glocke des Motors anbringen. Das sieht dann so aus:

   

Das Foto ist in der Tat bei laufendem Motor und 19,05 cm/s entstanden; durch das Blitzlicht mit seiner extrem kurzen Leuchtzeit sieht es aber so aus, als ob er stünde.
Das sind die drei Methoden bei einer A 77 die korrekte Bandgeschwindigkeit einzustellen. Als Vierte könnte man noch eine akustische Methode per Schwebungsnull-Verfahren anführen, für Leute, die keinen Frequenzmesser und keinen optischen Tacho haben. Aber das würde zu weit führen... Wink

Gruß Holgi
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#56
Und jetzt noch zu Martins Fotos: das Trimmpoti sieht ja sehr gut aus, da würde ich kein Problem vermuten.
Und was du da ausgelötet hast, ist ja doch ein Transistor! Mir hattest du aber von Messungen am Doppel-Operationsverstärker geschrieben. Nun bin ich etwas verwirrt, wie schon mehrmals im Laufe dieses "Falles"... :S

Der BC 238, den du da ausgelötet hast, kann natürlich mit einem Ohmmeter auf seine grundsätzliche Funktionsfähigkeit getestet werden. Sollte diese Messung negativ ausfallen, kannst du jeden Wald- und Wiesen-NPN-Transistor dafür einbauen. Da du ja sicher keine Vorräte hast und kaum einen einzelnen Transistor für 15 Cent bestellen wollen wirst, kann ich dir gern einen (oder eine Handvoll) schicken. Du musst es nur sagen. Ich schaue dann auch gern mal nach, ob ich einen geeigneten Leistungstransistor finde, damit ich nicht nach drei Tagen den nächsten Umschlag losschicken muss Wink !
Bei diesem Leistungstransistor (im Original ein 2N3584) ist zu beachten, dass er 250 V bei 2 A verkraftet. Das kann nicht jeder, aber viele.

LG Holgi
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#57
Hallo Holger,

danke Dir für Deine Antwort. Das ist alles nicht so einfach, habe es aber trotzdem einmal versucht zu messen.

Sitze gerade mit meinem Messgerät auf dem Balkon und versuche es zu verstehen.

Mal ein Paar Bilder von meiner Messung. Das habe ich am Tachokopf ohne ein Band laufen zu lassen gemessen (kleine Geschindigkeit). Dann wäre ich noch in der Tolleranz? Den laut SM 35-50 mV.

[Bild: p1020418r6ufs.jpg]

Danach ein Band drauf und auf kleine Geschindigkeit gestellt und die Maschine auf Play geschaltet.

[Bild: p10204213budp.jpg]

Dann habe ich umgestellt auf 19 cm/s und das gemessen.

[Bild: p102042047udw.jpg]

Also muß ich wohl nachstellen müssen.

Gruß

Gunar
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#58
Hallo Holgi,



Zitat:es gibt ja zwei verschiedene Schaltungen dieser Drehzahlregelung. Die alte ist mit diskreten Bauelementen aufgebaut und die neue mit IC's. Auch die Funktionsweise der Schaltung ist unterschiedlich. Bei der alten Variante steht in der Serviceanleitung, man soll die vom Tachokopf abgegebene Wechselspannung messen (800 bzw. 1600 Hz) und danach die Abgleichelemente Spule (große Geschwindigkeit) und Trimmpoti (kleine Geschwindigkeit) korrekt einstellen.
Die Anweisung der moderneren Schaltung fordert eine Messung der Frequenz an Pin 3 des IC 202. Sie soll bei 9,5 und 19 cm/s 800 Hz betragen.

Dann habe ich das bei mir falsch gemacht. Ich habe auch die neuere Variante der Platine mit IC. Bin aber wie im SM beschrieben vorgegangen. Und habe gerade verzweifelt die Spule T201 gesucht :cursing: . Dann müsste ich bei der Platine die kleine Drehzahl auch an dem Poti welches auf diese Platine verbaut ist einstellen?

Und die große Drehzahl dann wie im SM am Poti P201 auf der Platine 1.077.725 Drehzahlregelung?

Warum ist die neure Platine mit den IC`s eigentlich nicht im SM (Edition 6) aufgelistet? Auch in der Edition 10 die ich mir mal als PDF runtergeladen habe nicht?

Gruß

Gunar
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#59
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=160048#post160048 schrieb:chließlich gibt es auch noch meine Methode: ich messe bei laufendem Band die Drehzahl des Tonwellenmotors mit einem optischen Tachometer.

Wobei die 800 Umdrehungen pro Minute auf dem Bild bei 19cm/s entstanden sein müssen.
Der Motor hat ja 120 Zähne zur Erzeugung der Tachofrequenz, das ergibt die Verdopplung.
Man könnte aber auch zwei reflektierende Streifen aufkleben, dann stimmt der Zahlenwert Frequenz und Umdrehungen pro Minute wieder überein.

Gruß Ulrich
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#60
Gunar,'index.php?page=Thread&postID=160052#post160052 schrieb:Warum ist die neure Platine mit den IC`s eigentlich nicht im SM (Edition 6) aufgelistet? Auch in der Edition 10 die ich mir mal als PDF runtergeladen habe nicht?

Das ist sie doch. Ich habe die 10. Auflage (0884) im Original und da ist nur noch die neue Platine drin! Allerdings ist die Anleitung noch auf die alte Version bezogen und man findet erst im Nachtrag ab Seite 41 die Korrekturen, die sich auf Schaltungsänderungen beziehen. Auf S. 41 unten/S. 42 oben steht auch die Einstellanweisung für die IC-Platine.

Es gibt bei der IC-Version nur noch eine Einstellmöglichkeit für beide Geschwindigkeiten! Wenn du die höhere Geschwindigkeit korrekt einstellst, sollte auch die niedrigere stimmen. Bei mir war das auch so, nach Kontrolle mit dem Drehzahlmesser.
Die Abweichung betrug weniger als 2 Umdrehungen/min. Wenn du davon ausgehst, dass eine Toleranz von 1% zulässig ist, dann dürfte die Motordrehzahl bei 19 cm/s zwischen 796 und 804 Umdrehungen liegen, bei 9,5 zwischen 398 und 402. Tatsächlich betragen bei meiner Mk IV die Drehzahlen 799-800 und 400-401 U/min! Eine kleine Abweichung wird sich auch immer bei Erwärmung und bei Spannungsschwankungen ergeben, die dürfte aber in der Größenordnung von 0,1% liegen.

LG Holgi
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#61
uk64,'index.php?page=Thread&postID=160053#post160053 schrieb:Wobei die 800 Umdrehungen pro Minute auf dem Bild bei 19cm/s entstanden sein müssen.

Stimmt! Hier noch der Messwert bei 9,53 cm/s:

   
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#62
Hallo Holgi,

das Gerät habe wir auch auf der Arbeit. Damit kann ich dann mal bei mir gucken.

In der Edition 10 ist also die aktuelle Platine aufgelistet, auch so mit den Ersatzteilen wie das bei den anderen Platinen der Fall ist. Oder habe ich Deine Antwort falsch verstanden?

Ich habe nur die 6. Edition auch als original. Ich hasse es mir die PDF am Computer durchzulesen. Dann werde ich mal Ausschau nach der 10. Edition halten. Kann bestimmt nicht schaden.

Gruß

Gunar
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#63
Gunar,'index.php?page=Thread&postID=160056#post160056 schrieb:In der Edition 10 ist also die aktuelle Platine aufgelistet, auch so mit den Ersatzteilen wie das bei den anderen Platinen der Fall ist. Oder habe ich Deine Antwort falsch verstanden?

Ja. Nein. Wink
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#64
Zitat:Ja. Nein. Wink

Big Grin

Klasse, dann were ich nach der Edition ausschau halten. Wenn die nicht so teuer wären :cursing: Aber, es ist schon nicht schlecht das Buch. Wäre schön wenn Akai auch so ein gutes Buch (SM) in deutsch hätte!!

Gruß

Gunar
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#65
Hallo Holgi,

der BC 238 hat auf der Platine gem. Bild von Frank (21.9.) die Bezeichnung Q 201. Habe ich den von dir benannten IC 201 und weitere "Kandidaten", siehe Bild, nun richtig geordert ?

LG, Martin F.


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#66
Ja, prima! thumbsup
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#67
Gunar,'index.php?page=Thread&postID=160058#post160058 schrieb:Klasse, dann were ich nach der Edition ausschau halten. Wenn die nicht so teuer wären

Lieber Gunar,

kennst du denn den Studer-Server nicht? Da kannst du dir alles herunterladen, was das Herz des Tonbandfreaks begehrt! So auch die historischen Bandmaschinen-Unterlagen: Klick!
Unter "Revox_A77/Manuals/Revox_A77_Serv.pdf" findest du auch das Servicemanual, auf dessen Seiten "Diagrams/Capstan Speed Control" man auch die letzte Version jener Platine vorfindet.
Viel Vergnügen! Big Grin
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#68
Bei Gunar stimmt noch was nicht

Wenn er schreibt er hätte eine 1.077.725 dann ist es die ohne ICs.
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#69
Lieber Holgi,

danke, aber ich möchte lieber ein Buch in der Hand habe als die PDF Datei vor dem Computer zu lesen. Darum hatte ich mir auch extra das SM gekauft.

Gruß

Gunar
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#70
Hallo,



Zitat:Bei Gunar stimmt noch was nicht

was denn nicht?



Zitat:Wenn er schreibt er hätte eine 1.077.725 dann ist es die ohne ICs.

Das habe ich aus dem SM entnommen. Da ich das Buch gerade vor mir liegen hatte.

Gruß

Gunar
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#71
Gunar,
dann hast Du ein nicht zur Maschine passendes. Zieh Dir das aus Holgis Link. Wenn Deine Platine "Vielbeiner" hat, hat sie die Nummer 1.077.724. Und das steht auch dann drauf.

Gruß
Frank
Tagesfavorit:
Pink Floyd - One Of These Days

Besser von vielem nichts zu wissen, als vorzugeben von allem was zu wissen.
Ich bin lernfähig aber nicht belehrbar.
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#72
Gunar,'index.php?page=Thread&postID=160067#post160067 schrieb:danke, aber ich möchte lieber ein Buch in der Hand habe als die PDF Datei vor dem Computer zu lesen.

Man kann PDF-Dateien auch ausdrucken!
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#73
Und danach Papier und Toner kaufen...
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#74
...Was soll ich damit? Mein Tintenspritzer kann mit Toner nichts anfangen! Big Grin

Es ist ja nun schon ein paar Wochen her, dass dieser Thread ins Stocken geraten ist. Martin hat mir heute seine Platine zugeschickt, nachdem er alle relevanten Kondensatoren und IC's und den Leistungstransistor getauscht und immer noch keinen Erfolg zu vermelden hatte. Den Fehler habe ich schon gefunden. Am Leistungstransistor, der vermutlich durch war und durch einen BUV28 ersetzt werden sollte, waren die Drähte vertauscht, und zwar an Basis und Kollektor. Ein typischer Flüchtigkeitsfehler also, der dem gewieftesten Elektroniker passieren kann, einem Beginner erst recht! Auf dem Foto stimmt zwar die farbliche Reihenfolge, also blau-gelb-orange, aber blau und gelb sind auf der Platine falschrum eingelötet. Der BUV28 hat die Beinchenfolge B-C-E.

   

Wenn ich nicht so faul wäre, eine meiner A77 zu öffnen und die Platine da einzupflanzen, würde ich ja die korrekte Funktion nach dem Umtauschen der Anschlüsse gleich überprüfen. Aber, Martin wird es mir nachsehen, dazu habe ich dann wirklich keinen Elan. Er bekommt seine Platine zurück, wird sie einbauen und dann berichten. Natürlich tausche ich den 10kOhm-Trimmer noch gegen eine gekapselten aus.
Ich bin fast sicher, es wird klappen!
Danach muss nur noch die Drehzahl korrekt eingestellt werden. Und das kriegen wir auch noch hin. thumbup

Gruß
Holgi
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#75
Hallo zusammen,

der Holgi war so freundlich und hat mir dem Elektronik-Anfänger geduldig immer wieder weiter geholfen. Nachdem ich mich dann hinreichend mit der Platine beschäftigt hatte (14 Bauteile gewechselt) hat Holgi sich des Teils direkt angenommen. Vielen herzlichen Dank !!

Den Leistungstransistor habe ich zwar auch gewechselt, aber die Drähte auf der Platine mangels einschlägiger Kenntnisse überhaupt nicht angerührt.

So habe ich wohl vom Vorbesitzer das Teil mit diesem Defekt erworben und beim Testlauf mit entsprechend bespieltem Band nichts gemerkt. Nun, für mich war auch das wieder ein sehr interessanter Lernprozess und ich bin gespannt auf die Platine. Sobald das Teil wieder da und eingebaut ist, werde ich berichten.

Grüß, Martin
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#76
Hallo Martin,

die Platine geht morgen auf die Reise zu dir.

Gruß Holgi
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#77
Hollo Holgi,

die Platine ist unversehrt bei mir angekommen. Ich mache mich dann mal gleich an den Einbau. Ist das spannend !

Bis nacher, Martin
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#78
Hallo Holgi,

ja, wie du vermutet hast so ist es, bis auf die richtige Geschwindigkeitseinstellung sind wir am Ziel. Vielen herzlichen Dank !

Momentan läuft mit der Einstellung 9,5 cm/s ein Band mit 19 cm/s Aufnahme in akzeptabler akustischer Wahrnehmung. Bei 19 er Einstellung liefert das gleiche Band Micky-Maus Qualität. Der Versuch über den Trimmer eine grobe Vorabkorrektur zu realisieren schlug erwartungsgemäß fehl.

Gruß, Martin
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#79
Das ist ja toll. Ich kauf mir bald einen Strick. :cursing: ?(
Nun weiß ich nämlich auch nicht mehr weiter. Wenn das Trimmpoti in der Mittelstellung steht, sollte die Bandgeschwindigkeit wenigstens halbwegs stimmen. Es ist damit ja nur eine Korrektur um einen geringen Prozentsatz möglich. Wenn die Geschwindigkeit immer noch viel zu hoch ist (also nun wohl um rund 100%) stimmt weiterhin etwas nicht mit der Regelung. Da nun alle Teile ausgetauscht wurden, die infrage kommen, bin ich am Ende mit meinem Latein. Ich übergebe an irgendjemand anderes, der vielleicht noch eine Idee hat.

Ratloser Gruß
Holgi
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#80
Vielleicht eine dumme Idee, aber nicht das es sich hier um eine zusammengebastelte Maschine mit einem HS Capstanmotor handelt. Ein zufällige Verdopplung der Geschwindigkeit ist schon komisch.
Was ist den der Durchmesser der Tonwelle?

Gruß Ulrich
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#81
Hallo Holgi,

das mit der Feinabstimmung war wohl von mir etwas zu voreilig geschlussfolgert. Aber für ein "Richtfest" reicht der momentane Zwischenstand auf jeden Fall !

Ulrich, mein Messschieber zeigt 4,5 mm Tonwellendurchmesser an.

Gruß, Martin
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#82
Hallo Martin,

dann dürfte es schon mal keine HS Maschine sein. Ich meine die Capstanwelle wäre dicker.

Gruß

Gunar
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#83
Hallo Gunar,

bei mir ist die Capstanwelle nicht dicker, habe aber auch keine Vergleichsmöglichkeit. Um bei gleicher Motordrehzahl in etwa den halben Banddurchzug zu erzielen müsste die Welle, wenn es denn die Ursache sein sollte, m. E. doppelt so dick sein.

Gruß, Martin
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#84
Hallo Martin,

wenn Holgi schon nicht weiter weiß, puhh dann ist es schlecht.

Ich kann Dir nur das Angebot machen und Dir eine Platine aus einer ReVox MKII oder ich glaube MKIII zum testen zu schicken (diese ist aber nicht überholt!!!) Wenn Interesse besteht, melde Dich bitte per PN.

Gruß

Gunar
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#85
Hallo Martin,

hast du einen Frequenzzähler? Kannst du die Werte aus dem SM messen?

Gruß
Michael
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#86
Hallo Michael,

Ich habe seit kurzem das Digital Multimeter ELV 72812. Habe aber noch keine Erfahrung mit damit möglicher Frequenzmessung. Werte aus dem SM kann ich nur messen wenn mir die Vorgehensweise erklärt wird. In meiner aktuellen Anfrage unter der Rubrik "Elektronik, Grundlagen" kannst du dir ein Bild bezüglich meiner Anfänger-Kenntnisse machen.

Gruß, Martin
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#87
Nachdem ich nochmal alles gelesen habe, ein paar Fragen:

1. Welche Drehzahlregelung haben wir jetzt hier in der Mache? Welche Nummer steht auf der Platine?
2. Welche Bauteile wurden bis jetzt getauscht? Und, alle aufzählen bitte.
2.a. auf der Drehzahlplatine
2.b. woanders im Gerät
2.c. wurden Neuteile benutzt oder aus der Grabbelkiste?
3. Ist sicher, dass die Platine jetzt in Ordnung ist?
4. Ist sicher, dass die Anschlüsse alle korrekt sind? Keine Dreher oder fehlenden Anschlüsse?
5. Was ändert sich, wenn die Geschwindigkeit umgeschaltet wird?
6. Was ändert sich, wenn das Einstellpoti auf der Drehtzahlregelung gedreht wird?
6.a. ist die Betätigung edes Potis sehr leicht, leicht, mittel oder schwer?
7. Mit welcher - geschätzten - Geschwindigkeit läuft das Gerät denn jetzt?

Es wäre nett, wenn die Antworten passend zu den Fragen kommen. Ich muss ehrlich sagen, dass mir z.Zt. etwas die Übersicht fehlt, was schon alles gemacht wurde oder eben nicht und was geht oder auch doch nicht.

Danke und Gruß
Michael
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#88
Hallo zusammen,

nur mal so am Rande.

Letztes Jahr stieg meine Regelplatine an meiner A77 MKIV total aus. Bei mir stand noch Jens *esla* seine und Semih schlug mir vor die Platinen zu tauschen. Jens seine war auch eine MKIV. Also hab ich die Platinen getauscht und meine lief auf Anhieb wieder, ohne irgendwelche Einstellungen zu ändern. Jens seine war mit IC, meine ohne. Dann haben wir in Istanbul die defekte Platine repariert, eingebaut und auch die Maschine lief auf Anhieb. Nur .........und das scheint der Hinweis zu sein, wird die IC Platine etwas anders angeschlossen. Denn ich hab aus dem SM die Belegung anders gelesen und nur durch Zufall kamen wir drauf. Das SM Buch in Kopie vom Jens hab ich noch hier.

Gruss Andre

PS: Semih hat sogar seine B77 aus dem Regal geschmissen und somit hat die A77 vom Jens nun auch Ihren Platz gefunden.
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#89
Hallo Michael,

danke für Dein intensives Nachfragen und für die Mühe, die Du Dir damit machst. Zu Deinen Fragen:

zu 1) Hier im Forum wurde mir zur Drehzahlregelungsplatine der Schaltplan Nr.: 1 077 725 zur Verfügung gestellt. Auf der Platine selbst wurde ich diesbezüglich noch nicht fündig.

zu 2) 2a) 2b) 2c) Es wurden ausschließlich auf der Drehzahlplatine Bauteíle gewechselt. Alle Bauteile wurden durch Neuteile ersetzt. Die Platine war zuletzt bei Holgi und der hat nach bestem Wissen das Teil gecheckt und die Drähte des zuvor ersetzten Leistungstransistors Q 205 ein BUV 28 richtig auf der Platine angeordnet. Außerdem hat er das alte Trimmpoti durch ein gekapseltes Teil ersetzt. Zuvor wurden der Doppel-OP IC 201 durch ein TBA 931 getauscht, der Timer IC durch ein NE 555 ersetzt, der Entstärkerkondensator gewechselt, 5 Elkos getauscht und 3 Tantalis erneuert. Auch ein im Zuge der Arbeiten abgerauchter Widerstand (wahrscheinlich infolge eines Montagekurzschluss) musste ersetzt werden.

zu 3 u. 4) Ich denke schon, da Holgi sie zuletzt in den Händen hatte. Sie wurde aber noch nicht in einer anderen A 77 getestet.


zu 5) Die Geschwindigkeit verdoppelt sich in etwa.


zu 6) Der Motor reagiert in jeder Geschwindigkeitseinstellung hörbar darauf.


zu 6a) Das neue Teil lässt sich m. E. leicht bis mittel drehen. Mir fehlt für eine solche Beurteilung allerdings die Erfahrung.

zu 7) Beide Geschwindigkeiten laufen in etwa doppelt so schnell.

Gruß, Martin
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#90
Ok, danke.

Dann können wir davon ausgehen, dass die Regelung funktioniert.

Wenn die Bänder jetzt immer noch zu schnell wiedergegeben werden, gibt es zwei Möglichkeiten:

1. es ist doch eine HighSpeed-Capstanwelle eingebaut (ich gehe morgen mal bei meiner A77-ORF messen)
2. die Bänder sind nicht mit 9,5/19 cm/sec sondern mit 4,75/9,5 cm/sec aufgenommen

Die Vergleichsmessung zu Punkt 1 machen wir morgen. Zu Punkt 2. könntest du sagen, ob du noch ein anderes Tonbandgerät hast und ob die Bänder dort in der richtigen Geschwindigkeit abgespielt werden. Und um ganz sicher zu gehen: welche Zahlen stehen bei der A77 beim Geschwindigkeitswahlschalter auf der Frontplatte? (Sry, aber jetzt ist alles möglich Smile ).

Gruß
Michael
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#91
Hallo Michael,

mein Testband ist definitiv mit 19 cm/s aufgenommen worden. Auf einem Grundig TK 745 ist die akustische Wahrnehmung bei 19 cm/s in Ordnung. Bei der in Rede stehenden A 77 MK IV ist das mit der Einstellung 3 1/4 bis auf die Feinabstimmung auch so. Bei der Einstellung 7 1/2 liefert daselbe Band Micky-Maus Qualität.

Gruß, Martin
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#92
Na also, dann ist doch alles in Ordnung. Zumindest, was die Funktionsweise des Geräts angeht. Was dir jetzt eben noch bleibt, ist die exakte Einstellung der Geschwindigkeit. Dazu gibt es im Servicemanual Hinweise und eine genaue Beschreibung. Das läßt sich aus der Ferne nicht machen. Holger hatte ja irgendwie hier kürzlich beschrieben, welche Möglichkeiten es gibt.

Gruß
Michael
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#93
Hallo Michael,

aus meiner Bedienungsanleitung schlussfolgere ich unter der Rubrik "Technische Daten":

3 3/4 ips entspricht 9,5 cm/s
7 1/2 ips entspricht 19 cm/s

Meine A 77 gibt ein mit 19 cm/s aufgenommenes Band (auch Wiedergabe mit 19 auf der TK 745 quer geprüft) mit der Einstellung 9,5 cm/s akzeptabel wieder. Daraus folgt Der Motor dreht in etwa doppelt so schnel wie es eigentlich sein sollte. Das lässt sich mit dem Trimmer, wie versucht, nicht korrigieren.

Gruß, Martin
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#94
Oh, achso. Sorry. Da hatte ich mich wieder mit den Geschwindigkeiten vertan.
Ich gehe die Capstanwelle meiner ORF mal messen. Welchen Durchmesser hat die Capstanwelle deiner A77?
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#95
So. Der Durchmesser bei der ORF liegt um 9 mm, bei einer normalen bei 4,5 mm.
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#96
Ich habs gerade wieder gefunden, du hattest ja schon mal gemessen. Es ist ja wohl eine "normale".

Dann wird es umso interessanter, welche Teilenummer die Steuerungsplatine hat. Du findest die Nummer auf der Lötseite. Im Servicemanual siehst du die Platine abgebildet. Daran kannst du dich orientieren.

Gruß
Michael
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#97
9 mm Capstandurchmesser würde bei mir das Problem mechanisch lösen. Kann es sein dass man auf die normale 4,5 mm eine kleine Welle mit 9mm aufdrücken kann. Nur so ein Gedanke, den ich eben los werden wollte.

Gruß, Martin
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#98
@Franz,

...bedenke zuvor Genanntes noch einmal...
(Ist das was Du schreibst logisch?)

Nebenbei bemerkt - das Aufstülpen einer Wellenhülse hätte aus zweierlei Gründen meiner Ansicht nach rein mechanisch gesehen keinen Erfolg (abgesehen von der Sinnhaftigkeit):
1) die Hülse würde wohl gegenüber der Welle durchdrehen
2) die Andruckkraft der Capstanrolle würde steigen(edit: dank Hinweis eines aufmersamen Forenmitgliedes muss zweiteres nicht zwingend so sein - war also ein Denkfehler meinerseits)

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#99
Martin,

man kann alles. Hülse drauf, mit Loctite festkleben und fertig. Ein zu hoher Anpressdruck der Rolle wird dabei "professionell" billigend in Kauf genommen. Und von geänderten Entzerrungen reden wir erst garnicht.. Sowas machen Pfuscher oder Gierlappen, die noch 50 € mehr aus einer A77 holen wollen.

Darf ich aber trotzdem ersuchen, klare Antworten auf klare Fragen zu geben? Niemand weiß bis jetzt, welche Platine verbaut ist. Alle gehen davon aus - nach deiner Aussage -, dass du die Capstanwelle gemessen hast. Oder jetzt doch nicht? Woher kommt denn jetzt dein Gedanke mit der Hülse? Es ist extrem schwierig und mühselig, eine Ferndiagnose zu stellen, wenn der Patient auf Fragen nicht präzise antwortet und alles mögliche nebenher an der Maschine unternimmt. Stünde die Maschine vor mir, wäre es vermutlich eine Sache von wenigen Minuten und wir wüssten, was los ist. Aber so wie bisher, zieht sich das bis zum jüngsten Tag. Aber das ist mir zu lästig. Neben etwas Systematik gehört auch Disziplin dazu. Frage -> Antwort -> Schlußfolgerung. Das geht aber nur, wenn du mitarbeitest.

Zusammenfassend: Das besagte Band ist mit korrekter Geschwindigkeit bespielt. Zwischendurch: Die Spurlagen (Halb-/Viertelspur) stimmen zwischen der A77 und der TK745 überein? Die TK745 gibt das Band korrekt wieder. Die A77 mit - gehörmäßig - erhöhter/doppelter Geschwindigkeit. Die Regelung der Geschwindigkeit bei der A77 funktioniert insoweit, dass eine Veränderung am Poti eine Veränderung der Bandgeschwindigkeit nach sich zieht. Damit wäre die grundsätzliche Funktionalität gegeben.

Ursache für die zu hohe Geschwindigkeit kann eigentlich nur noch an einer falschen Capstanwelle oder an einer modifizierten Steuerung liegen. Die Fragen dazu iegen vor. Jetzt deine Antworten ...

Gruß
Michael
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Hallo Michael,

auf meiner Steuerungsplatine findet sich lötseitig nachfolgender Aufdruck:
Studer
1.007.724-01

"PeZett", danke für den Hinweis. Die Geschwindigkeit würde bei 9 mm verdoppelt, das wollen wir natürlich nicht.

Gruß, Martin
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