Hilfe bei Telefunken M10a Restauration
#1
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#2
Hallo Joachim,
herzlichen Glückwunsch zu Deiner M10a.

Zum Antrieb der Banduhr war in der Umlenkrolle ein Stück weichen, runden Schaumstoffes (1 cm Durchmesser, 5-8 mm hoch-ausprobieren) zentral im Drehpunkt festgeklebt; dort wo es bei Deiner Umlenkrolle so schön sauber ist. Da müßte eigentlich brauner, hartgewordener Kleberrest zu sehen sein. Zusammen mit dem kleinen Querhebel am Uhrantrieb ergab sich dann ein homokinetisches Gelenk, das auch noch Fluchtungsdifferenzen ausgleichen kann. (Ich gehe davon aus, daß die Uhr noch o.k. ist.)

Das waren eben leider keine Bosch MP-Kondensatoren. Die können nicht auslaufen und halten vermutlich so lange, bis das Alugehäuse durchgegammelt ist. Die Erfinder des Braunbuches, wußten schon, warum sie gleich nach dem Krieg nichts anderes in Ihren Geräten sehen wollten. Die Verwendung von Elkos mußte damals ausdrücklich genehmigt werden. Wer so etwas in ein Studiogerät einbaut, sagt auch nachts alten Frauen den falschen Weg.

Die Betriebsstundenzahl ist unkritisch, Hauptsache, der Erhaltungszustand ist gut. Singende Lager kannst du ja leicht auswechseln. Einfach Gerät anstellen, die Fehler brennen sich durch und können dann leicht beseitigt werden. Gerät aber vorher gut durchtrocknen, die Wickelmotoren neigen zu Windungsschlüssen. Zwar nicht besonders auffällig, aber ein Gerät dieser Preisklasse sollte die ersten 50 Jahre eigentlich keine Macken kriegen, die nicht auf mechanische Abnutzung beruhen. Lager kann man ja alle 10.000 Stunden erneuern. So ähnlich sagte es mir mal ein alter Rundfunk-Betriebshase vor 50 Jahren, als wir uns gemeinsam über eine gekippte T9u beugten und diese beeugten. Als junger Bursche, denkt man in dem Moment, man guckt in das Drehgestell einer Straßenbahn. Dagegen ist die M10a ja filigran aufgebaut.

Onkel Dagobert sagte in einer ähnlichen Situation, als ihm seine geerbte, goldene Taschenuhr auseinanderflog: Aus was für Schund hat man denn anno dazumals Uhren gebaut.

Weiter viel Spaß mit dem Gerät
und mit den besten Grüßen
Manfred
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#3
Nachtrag: wir vergessen ja nichts.
So wie Du es mit dem Korkbremsbelag machen willst, ist es genau richtig. Nimm einen Kleber, der bei Erwärmung nicht weich wird. Auch frische Bremsbeläge vom Erfinder mußten im Gerät mit einem sehr dunnen Schleifpapier zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe eingeschliffen werden. Ich benutze 600er Naßschleifpapier trocken.

Viel Erfolg
Manfred
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