Teac X2000R, unzureichende Löschung bzw. ein Wahnsinn
#1
Liebes Forum, liebe Altgerätebastler!

Seit langem stehe ich mit einer Teac X2000R auf Kriegsfuß. Nachdem alle Schalter zerlegt, gereinigt, zusammengebaut und das Gerät wieder an Spannung ging, zeigte sich weiterhin der Fehler, dass die Tonqualität der Neu-Aufnahmen grotten schlecht war. Weiterhin stellte sich heraus, dass auch die Löschung von Altaufnahmen nur andeutungsweise geschah. Eine erste Kontrolle des Löschozillators ergab einwandfreie Funktion, auch die Klappertechnik (Relais) im Signallauf war okay, also keinerlei bedeutende Kontaktschwäche. Nach erneuter Kontrolle des Bereichs Löschoszillators viel mir nun auf, dass die Versorgungsspannung des Oszillators selbst erheblich unter den Angaben aus dem Service-Manual lag. Der Löschoszillator wird an der Teac mit einer variablen Versorgungsspannung gespeist, die zum einen von der Bandsorte als auch von der BIAS-Einstellung abhängig ist. Dies wird weitestgehend durch eine Stromspiegelschaltung welche eine Darlingtontransistor steuert realisiert. An der Maschine waren die beiden Emitterwiderständer des Stromspiegels durchgebrannt und dabei hochohmig geworden. Dies hatte zu einer zu geringen Versorgungsspannung des Löschoszillators geführt. Nach Instandsetzung läuft die Teac wieder einwandfrei.

Falls also jemand einen vergleichbaren Defekt an seiner Teac hat, so lohnt es sich diesen Schaltungsteil genauer zu erkunden.

Gruß

Thomas


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Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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#2
Hallo Thomas,

danke für den Tip! Da muss man erst mal drauf kommen. Nach Fehlern in Widerständen kann man sich ja totsuchen, weil die Burschen sonst eigentlich recht zuverlässig sind. Hatte neulich auch so einen Fall.

Wird abgespeichert!

Gruß
Jürgen
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#3
Hi Jürgen,

es ist natürlich prima, wenn es anderen weiterhilft, viel Hoffnung habe ich jedoch nicht. Die Teac ist ein echtes Monster und alles andere als gut zu reparieren.

Hier sieht die Teac ja prächtig aus:    

Hat mann den Schraubendreher einmal in der Hand, endet die Freude am Gerät sehr schnell:

   

   


   


Wenigstens lassen sich aber auch die Schalter zerlegen um evt. Probleme bei der Kontaktfindung zu beheben:

   

   

   

Gruß

Thomas
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#4
Hi Thomas,

auch keine schlechte Variante mit den untergelegten Büchern. Hier meine Version (Man beachte die formschönen Holzwinkel Wink )

   

An den Schaltern bin ich übrigens fast gescheitert. Die Kontaktplättchen sind so filigran und mit so wenig Spiel eingepasst, dass ich einige davon beim Zusammenbau verbogen habe. Ich habe die ramponierten Schalter (zum Glück nur zwei) durch die wesentlich robusteren Schadow-Schalter ersetzt. Diese passen hinsichtlich Pinabmessungen und Knopfaufnahme exakt, lediglich die Halterung an der Frontplatte musste ich anpassen. Nachteil: Die Federn sind kräftiger. Die Haptik spielt ja auch eine Rolle. Die ist den Japanern meiner Ansicht nach mit den weichen Federn besser gelungen. Vorteil: Die Schadows lassen sich sehr einfach reinigen, wenn man den Schiebemechanismus entfernt. Ohne Auslöten einfach oben die Rastnase aushängen, mit Isoprop Wattestäbchen in die Öffnung, ordentlich reinigen und das ganze wieder retour. Falls die überhaupt mal verdrecken sollten.

Meine X2000R ist übrigens wieder Top geworden. Eine Augen (und Ohren - )weide.

Gruß
Jürgen
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#5
Ich möchte noch kurz berichten, was nun aus der Maschine wurde.

Die Andruckrollen mussten noch erneuert werden und ein neuer Antriebsriemen kam auch dazu.

Zuerst jedoch ein Bild der abgerauchten Widerstände.
   


Die Tonköpfe bleiben unberührt, da diesen schon einen deutlichen Einschliff aufweisen und dabei eine deutlich Enschliffkannte vorhanden ist.


Die Tonköpfe können hier bewundert werden:

   

   

   

Weiterhin ein paar wenige Messungen:

   

   

   

Gruß

Thomas


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#6
Hallo Thomas,

trotz der abgenudelten Köpfe noch ein sehr ordentliches Ergebnis. Mal eine Frage: Wie gehst Du bei der Klirrfaktormessung vor ?

Gruß
Jürgen
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#7
Nach Service Manual wird der Klirr 6dB unter 0VU bei 400 Hz ermittelt.
Ich hatte aber dies nicht so durchgeführt, es waren hier etwa 3dB unter 0VU daher der höherer Wert.

Gruß

Thomas
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